Mir gehen viele an sich sinnvolle aber in der Praxis nicht gut funktionierende Pflicht-Assistenzsystem ja auch auf die Nerven.
Aber der Reflex kann dann doch nicht sein: die sind alle überflüssig, und überhaupt, ich brauche beim Bremsen eh nie das ABS. Glückwunsch kann ich da nur sagen, sehr beruhigend, ich und 99,x% aller Auto- und Zweiradfahrer brauchen das normalerweise auch nicht, dafür ist es ja auch nicht gedacht. Ich habe meinen Gurt auch erst zwei mal fremdverschuldet gebraucht, trotzdem schnalle ich mich immer an. Wenn ich den da nämlich nicht gehabt hätte, säße ich jetzt nicht hier.
Sobald Assistenzsysteme nervfrei funktionieren, ist die Akzeptanz auch da, und solange es um Sicherheit geht muss ich sagen - ich selbst bräuchte sehr viele der Systeme (noch) nicht. Wenn ich mir aber anschaue, wie unaufmerksam erschreckend viele Autofahrer unterwegs sind, wie schlecht einige Menschen Fahrzeuge beherrschen oder eben nicht beherrschen und einschätzen können - dann bin ich froh, dass es diese Systeme gibt.
Wenn die Hersteller hierzulande lieber die großen Modelle bauen, die rentabler sind, werden andere die Lücke der annähernd bezahlbaren (Elektro)autos sicherlich füllen, sie sind ja bereits voll dabei. Und sie haben kapiert, dass es längst nicht mehr um fahrdynamische Feinheiten oder Spaltmaße geht. Jedes aktuelle Auto fährt ausreichend gut und auch fast jeder Kleinwagen ist heute ausreichend motorisiert und bequem, rostet nicht sofort durch und so weiter. Und je mehr man im Stau steht und je voller es überall wird, desto weniger spielt das auch noch eine Rolle. So sitzt man dann im leistungsstarken und bequemen Fahrzeug, kommt zwar nicht von der Stelle aber kann sich wenigstens mit dem Infotainment und Ambientebeleuchtungsfarben von der Frage ablenken, ob man die Strecke wirklich am besten mit dem (eigenen) Auto zurücklegen sollte
