Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
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Schnabelwesen
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von Schnabelwesen »

ABS finde ich ok. Ich bin wie viele hier ein sehr erfahrener Motorradfahrer und habe mich viel im Gelände rumgetrieben. Aber eine ABS-Bremsung z.B. bei Nässe schaffe ich nicht.
Airbags sind auch kaum zu toppen.
Spurhaltesysteme usw. finde ich oft sehr irritierend. Sie helfen vor allem bei einer der wohl häufigsten Unfallursachen: Ablenkung beim Fahren durch Handy und Assistenzsysteme... "Aus ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr geraten... Aus ungeklärter Ursache auf grader Straße von der Fahrbahn abgekommen..."
Riskant finde ich die Bremsassistenten. Mein Active Tourer unterstützt eine scharfe Bremsung. Da hat ein hinterher fahrender Motorradfahrer keine Chance, auch nicht mit ABS. Solche Systeme nützen vor allem den Insassen teurer Kisten.
Totwinkel-Assistenten beim LKW finde ich sinnvoll zum Schutz von Rad-, E-Roller- und Radfahrern.
Schöne Grüße, Bertolt
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guewer
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von guewer »

Ich halte mittlerweile nicht einmal mehr ABS für eine wirklich nötige Sicherheitsausstattung. Warum? - Ich fahre nun schon seit 30 Jahren Autos, die ABS an Bord haben. Und ich kann mich überhaupt nicht entsinnen, wann dies (Ausnahme Winter, aber da war das Stottern auch nicht nötig) überhaupt jemals bei Bremsvorgängen bei mir angsprochen hätte.

Außerdem darf man nicht vergessen, dass man bei aktivem ABS ja den vermeintlich großen Vorteil hat, das Fahrzeug weiter lenkfähig zu halten. ABER welcher Fahrer denkt in so einer Stresssitiation während dieses Sekundenzeitraums schon daran, dass sein Fahrzeug weiterhin lenkbar ist? - Und wenn doch: Oft gibt es gar keinen Ausweg, unfallvermeidend sein Fahrzeug woanders hinzulenken. Und um das Auto in den Straßengraben zu steuern, dafür braucht 's kein ABS.

Bei Zweirädern mit systembedingt viel weniger Fahrstabilität beim Bremsen hielte ich so ein ABS-System dagegen für sehr sinnvoll - vor allem bei Regen. Aber gerade da gehört es im unteren Preissegment (und bei fast allen E-Rollern) leider nicht zur Serienausstattung.
Inoa S5-Li + 2. Akku + 2 Ladegeräte mit je 7A => Original 4A-Lader verkauft. 11/2023 12A China-Ladegerät gekauft und umgebaut. Seit 11/2022 Tuning-Controller verbaut. Windschild (empfehlenswert) seit 03/2022. Gesamtpreis per 01/2022: 2.930 €.

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Schnabelwesen
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von Schnabelwesen »

guewer hat geschrieben:
Sa 14. Sep 2024, 02:46
Bei Zweirädern mit systembedingt viel weniger Fahrstabilität beim Bremsen hielte ich so ein ABS-System dagegen für sehr sinnvoll - vor allem bei Regen. Aber gerade da gehört es im unteren Preissegment (und bei fast allen E-Rollern) leider nicht zur Serienausstattung.
Genau das meinte ich. Ein in Panik überbremstes Vorderrad, das steht, führt unweigerlich zum Sturz.
Es überrascht, dass es in China offenbar kein funktionierendes Mustermodell für Zweirad-ABS gibt, das frei verfügbar wäre. Daher kommen zu den Produktionskosten auch die Entwicklungskosten. Selbst Hersteller wie Tinbot kriegen es nicht auf Anhieb hin. Das ABS der RS1 funktioniert oft gar nicht oder nur gelegentlich und führt dann sogar zu einer unerwarteten Verzögerung. Daher bin ich gespannt, ob es bei den Modellen, die neu auf den Markt kommen, besser läuft, z.B. bei den Rollern, die auf der Basis der großen Efun-Plattform stehen.
Schöne Grüße, Bertolt
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von MEroller »

Auch Bosch ist in China tätig, so dass es auch dort einen Go-To gibt für Zweirad-ABS. Kostet halt was...
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Schnabelwesen
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von Schnabelwesen »

Zurzeit nutzt Bosch ja eher die chinesische Expertise in der massenhaften Serienfertigung bürstenloser E-Motoren - sogar in der Waschmaschine.
Ob Bosch europäische ABS-Patente auf dem chinesischen Markt weiterverkauft, wage ich zu bezweifeln. Ein verwandter Physiker, der für Siemens oft in China war, sagte mir, es gebe dort einen hohen Schutz solcher Patente. Denn wenn ein Hersteller die kauft, findet sich die Technik plötzlich an unübersehbar vielen Produktionsstätten - als quasi offenes Baumuster ala Sun, Sunshine und wie sie alle heißen.
Schöne Grüße, Bertolt
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von Afunker »

Bei der Black Tea Wildfire, soll ab April 2024 ein ABS von Continental verbaut sein. (siehe Webseite)
Also nicht von Bosch. Macht aber für mich die Wildfire auch interessant und das nicht nur wegen ABS, sondern weil es noch anderes gibt....
Gruss Helmut

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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von E-Bik Andi »

STW hat geschrieben:
Do 12. Sep 2024, 21:07
20K wäre machbar. Ich entsinne mich, dass vor Corona 3 E-Ups mit wenigen 1000km Laufleistung, keine 2 Jahre alt, für 14K€ hier bei einem VAG-Händler standen, erst wochenlang kein Interessent, und dann sind viele Leute von Bahn auf Individualverkehr umgestiegen, um der Seuche aus dem Weg zu gehen. Da waren die ganz schnell weg.
Rechnet man die damals üblichen Leasingraten, dann kommt man darauf, dass VW die Dinger für 20K€ neu hätte verkaufen können. Jetzt hätten wir Assistentenpflicht, der E-Up (angeblich) nicht erweiterbar, also wird die Kiste vom Markt genommen.

Schade. Ein Bekannter hat den, ist eigentlich ein ganz praktischer Zweit- und Pendelwagen.
Das könnte angesichts der VW-Krise sogar ein Argument sein, den E-Up wieder aufzulegen :D
Am besten auch eine Version mit nem 15Kwh größeren Akku. Wenn dann auch der Preis knapp unter 20K bleibt, wäre es ein Verkaufsschlager. Der ist ja fertig entwickelt.
Liebe Grüße
Andi

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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von STW »

VW sagt, dass der Up komplett neu entwickelt werden müßte, um die Assistenten unterbringen zu können, besser noch: integrieren zu können, da muss eigentlich die komplette Steuergerätesammlung ausgetauscht werden. Und damit wird das zu einem Problem. Neuentwicklung dauert, und Neuentwicklung kostet. Und es geht auch etwas auf das Gewicht.

Nächstes Problem: die deutschen Hersteller springen alle von den Kleinwagen ab. Es könnte wohl damit zu tun haben, dass so manche Berechnungen abhängig vom Fahrzeuggewicht sind: für ein Auto mit 1250kg ist ein CO2-Zielwert von 124g/km vorgesehen, bei 1750kg sind es 147 g CO2/km.
Es ist technisch einfacher und wirtschaftler, schwerere, sprich größere Autos, auf den Markt zu bringen.
In die Thematik sollte sich aber jeder selbst einlesen, ich habe das nur oberflächlich am Rande mitverfolgt, den Kopf geschüttelt, und micht gefreut, dass ich derzeit genug Autos habe, die alle noch ein paar Jahre halten, und mein Job zumindest nicht direkt von der Automobilindustrie abhängig ist.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von Schlesier »

Afunker hat geschrieben:
Do 12. Sep 2024, 13:31
guewer hat geschrieben:
Do 12. Sep 2024, 02:57
Und wie schon erwähnt wurde, treiben diese ganzen von der EU & Co. mittlerweile vorgeschriebenen Assistenzsysteme den Preis für einen Pkw in Höhen, dass sich die Unterschicht (und dazu gehören mittlerweile sehr viele) evtl. künftig gar kein Auto mehr leisten kann.
Die Unterschicht fährt heuute den geleasten AMG Mercedes.

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Afunker
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von Afunker »

@schlesier:
Der letzte Satz kommt nicht von mir.... ;)
Gruss Helmut

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