Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

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dynamo_matz
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von dynamo_matz »

Alles schon probiert. Leider hab ich bisher nur die Auskunft "muss zu KSR eingesendet werden und dauert ewig" :(

Ich habe dann noch zwei weitere Händler in der Nähe kontaktiert, leider mit der selben Auskunft. Ein scheiß.

@didithekid
in der von Dir beschriebenen zweiten Abschaltstufe hilft dann auch ein "dummes" 48V-aliexpress-Ladegerät nicht mehr weiter und die Akkus müssen zur Revision, richtig?
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larmen
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von larmen »

Scooterhelden hat in einem YouTube video mal einen NGt auf 0% runtergefahren der mit dem Ladegerät auch nicht mehr zu laden ging. Hat das dann mit einem Anderen (staerkeren?) aber wieder hinbekommen.

Peter51
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von Peter51 »

Ich hatte einmal eine Autobatterie auf 9 bis 8V tiefentladen. Die Batterie ließ sich mit einem modernen Ladegerät nicht laden, mit einem alten Ladegerät (Trafo, Gleichrichter) schon. Es hat also nichts mit einem stärkeren Ladegerät zu tun, sondern mit einer Mindestspannung, die ein modernes Ladegerät erwartet.
E-Max 90s von 2012 - Vmax>46km/h - km-Stand >5150 - 16x Littokala 51,2V 105Ah = 5kWh. JK-B1A24S15P - Sevcon Gen4
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STW
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von STW »

Das "dauert ewig" sind wohl locker 6 Wochen. Batteriereparatur dürfte pro Stück bei 450€ liegen, das sind zumindest die Standardpreise, die man im Forum hört. Beide Angaben sind ohne Gewähr und dienen nur zur mentalen Einstimmung auf das kommende Elend ...

Mit Glück kann man derartige Akkus wiederbeleben, wenn man weiß, was man tut, und sich über mögliche Gefahren klar ist. Das geht bis hin zu möglichen Haftungsfragen, falls sich ein Akku doch mal spontan (auch mit wesentlichem zeitlichen Abstand zum Geschehen) entzündet und materiellen und / oder personellen Schaden anrichtet.
Zumindest die Gewährleistung wäre durch solche Eigenaktionen weg, weil das BMS anscheinend viel und gerne protokolliert, was da gelaufen ist. In den tiefen des Forums hat jemand erwähnt, dass sein Akku nach Tiefentladung gleich volle 50 Punkte bei der Akku-Punktezahl verloren hat, die Info landet in der Cloud, die wird u.U. bei Gewährleistungsfragen abgefragt, ...
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
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achim
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von achim »

Ich hatte eine ähnliche Situation bei einen SNE Akku dessen eigene Anzeige einen vollen Akkustand signalisierte, in Wirklichkeit war er nach dem Winter total leer. Ich vermute, dass hier (wieder mal) das BMS den Akku leergesaugt hat - auch wenn das viele nicht glauben wollen.
Laden mit dem Ladegerät war nicht mehr möglich. Ich hab den Akku dann geöffnet und die Zellstränge einzeln gemessen. Von 3 Volt bis 1 Volt war da alles vertreten.
In ei einer zeitaufwändigen Prozedur wurden dann alle Stränge manuell auf Nennspannung aufgeladen, einige Tage beobachtet und dann der Akku wieder verschlossen. Das ist 1 Jahr her und seither funktioniert alles wieder.
Aber ich hab daraus gelernt. Höhere Lebensdauer hin oder her, der Akku bleibt bei Nichtgebrauch längere Zeit am Ladegerät, bzw. wird alle 14 Tage nachgeladen. Viele BMS schaffen es nicht, debalancierte Zellen in kürzerer Zeit anzugleichen. Mitunter scheint das mehrere Tage dauern zu können. Von daher halte ich von verkürzten Ladevorgängen inzwischen gar nichts mehr und der Akku hat nun eine externe Buchse zum Nachmessen bekommen. Auf ein BMS verlasse ich mich nicht mehr, hab mit den Dingern schon zu viele Kuriositäten erlebt.

Gruß
Achim

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dynamo_matz
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von dynamo_matz »

Also nochmals Dank an alle, auch wenn das Meiste nicht sehr aufbauend klingt.
Die Dinger sind ja wirklich noch jung und wurden behandelt wie rohe Eier und nun zerstören die sich quasi in 3 Wochen Urlaub im Keller quasi selbst.

Davon abgesehen: die Beiträge hier sind für Viele ja hoffentlich ein Erkenntnisgewinn, wie man es nicht machen sollte.
Ich hoffe, dass die Protokollierung zu meinem Vorteil wird, aus meiner Sicht ist eine Selbstentladung binnen 3 Wochen nicht normal, wobei mir eben nicht klar ist, ob nicht der angeschlossene Splitter eine unrühmliche Rolle gespielt hat.

Ich werde nun hier immer mal hier von meinem Leidensweg berichten. Noch hat der Roller Garantie, sollte ich jedoch auf zwei kaputten Akkus sitzen bleiben, würde für mich das Kapitel e-roller dann nach recht kurzer Zeit wieder enden. Aber hoffen wir mal...

Viele Grüße,

Matthias.
niu MQI GT (45)

techsoz
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von techsoz »

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achim
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von achim »

Wenn diese Preise stimmen sollten (450 Euro/Akku) und bei KSR unter Umständen lediglich das BMS resettet und die Zellen geladen würden, dann wüsste ich jedenfalls mit Sicherheit was ich nicht tun würde.
Ich hab mitunter den Eindruck dass um den Akku viel zu viel Geschisse veranstaltet wird. Einfach im Roller lassen wenn möglich, regelmäßig laden und ansonsten um nix weiter kümmern. Keiner der Akkus meiner 5 E-Roller wurde jemals ins Haus getragen damit er im Winter nicht friert und alle funktionieren noch wie am ersten Tag Den Niu Akku hatte ich mal 3 Monate vergessen vom Ladegerät zu trennen. Danach zeigte er einen Überspannungsfehler der nach 2 min wieder verschwand. Nach 6 Jahren hat er noch immer nahezu die volle Reichweite.

Gruß,
Achim

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didithekid
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von didithekid »

dynamo_matz hat geschrieben:
Mi 10. Aug 2022, 11:36
@didithekid
in der von Dir beschriebenen zweiten Abschaltstufe hilft dann auch ein "dummes" 48V-aliexpress-Ladegerät nicht mehr weiter und die Akkus müssen zur Revision, richtig?
Hallo,
mit einem Ladegerät für 13s Li-Ion (Nennspannung 47 Volt, Ladeschluss bei 54,6 Volt) könntest die diese Akku-Revision (zumindest den ersten Teil) selbst machen. Ein Labornetzgerät, mit dem Zellenstränge einzeln (bis 4,15 Volt) aufgeladen werden können, wäre aber auch nicht schlecht.
Der defekte Akku muss geöffnet werden, weil der Minus-Ausgang vom BMS total gesperrt ist. Wenn man sich also direkt an Batterie-Minus (bevor die Leitung ins BMS geht) heranarbeitet, kann der tot gelegte Akku auch wieder geladen werden (direkt über Batterie Plus und Batterie-Minus).
Vorher sollte man jedoch alle Akku-Stränge von ihrer Spannung her durchmessen. Mit Glück liegt noch alles um 2,5 Volt oder höher (das BMS schaltet ab dem ersten Strang unter 3 Volt die Entladung ab und später (vielleicht bei 2,7 Volt) total.
Von den 13 Zellensträngen müssen eigentlich alle, die unter 2,5 Volt geraten sind ersetzt werden.
Wenn also Zellen schon bei 2 Volt oder noch tiefer liegen, darf der Akku auf keinen Fall mit denen noch integriert geladen werden.
Liegt noch alles oberhalb von 2,4 Volt kann der Akku mit aufladen vielleicht noch gerettet werden. Ob das BMS seine Sperre dann löst, oder ein neues rein muss, weiss ich nicht.

Viele Grüße
Didi
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techsoz
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Beitrag von techsoz »

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Zuletzt geändert von techsoz am Fr 14. Jul 2023, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.

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