achim hat geschrieben: ↑Fr 14. Dez 2018, 00:51
Schon alle möglichen Pässe gefahren, nix Dampfblasenbildung. Gibt es hier jemanden der jemand kennt der jemand kennt, der das schon mal erlebt hat?
Ich empfehle da diesen Pass, wo mir (selbst) 2005 genau das passiert ist:
Stilfser Joch, zügige Abfahrt nach Trafoi mit Suzuki VX800, scharfes Anbremsen der Kehren stets mit Hinterradbremse, endlich kurvenlahme Yamaha R1 in fünfzehnter Kehre überholt -> fünf Kehren weiter: Hinterradbremse vollkommen ohne Funktion. Kolben traf auch nach mehrmaligen Punpen auf keinerlei Widerstand im Medium und baute keinen Bremsdruck mehr auf. Vorderradbremse noch OK. Anhalten. R1 wieder vorbei. Test am hinteren Bremskolben-> Finger verbrannt. 15 Minuten Abkühlen - alles wieder normal. Nur Finger schmerzte noch. Bremsflüssigkeit DOT 4 vier Jahre alt. Aufschrift auf Kanister: ......sollte nach zwei Jahren gewechselt werden.
Für die Fahrt mit dem Roller zum Becker mag ein häufiger Wechsel der Bremsflüssigkeit ja übertrieben sein, da eine Überhitzung der Bremsflüssigkeit mit Dampfblasenbildung, wie ich sie am Motorrad erlebt habe, ja hier eher nicht zu erwarten ist. Durch den jährlich immer höheren Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit, kommt es aber auch zu Korrosion in der Bremsanlage. Wer einen neuen L3e-Roller (125er Klasse) fährt, der hat neuerdings etweder ABS oder CBS an Bord und daher auch kürzere Wechselintervalle der Bremsflüssigkeit. Gerade wenn kaum hart gebremst wird, kann im ABS alte verglibberte Bremsflüssigkeit die selten genuzte Funktion lahmlegen, weshalb Wechseln alle drei Jahre bei hier nicht übertrieben ist. Hohe Temperaturen in den Bremskreisen wird ein Elektroroller mit geringer leistung aber allenfalls im Gebirge erreichen.
Das alle fünf/sechs Jahre mal der Schmodder und Abrieb aus der Bremsanlage gespült wird , sollte einem die eigene Sicherheit vielleicht aber auch beim Stadtroller wert sein. Öl als Hydraulikflüssigkeit (das nicht gewechselt werden muss) erfordert eine spezielle Auslegung des Bremssystems (wie im MTB).
Auch wenn kabee es anders sieht: Die Bremsflüssigkeiten einiger Hersteller (von DOT4) nehmen von der Farbe her im Braunton zu, je mehr Wasser schon ins Medium aufgenommen worden ist. Das dient der Sichtprüfung, ob ein Wechsel notwendig ist.
Wo das Wasser bzw. die Feuchtigkeit am schnellsten in den Bremskeis kommt, ist allerdings umstritten. Dass es ungleichmäßig in die Bremskreise eintritt nicht. Wenn die Theorie stimmt, dass bei Regenfahrten und häufiger Reinigung mit dem Dampfstrahlgerät Feuchtigkeit am Bremsnehmerzylinder vorbeikriecht, wäre das eine Erklärung warum, wie oben beschrieben, trotz kürzerer Leitung, vorne mehr Wasser aufgenommen wurde. Eintrübung in der Bremsflüssigkeit wird aber eher Abrieb sein, der da entsteht, wo mehr gebremst wird.
Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)