Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
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E-Bik Andi
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von E-Bik Andi »

Schlesier hat geschrieben:
Mi 16. Okt 2024, 13:04
Die Unterschicht fährt heuute den geleasten AMG Mercedes.
Kommentar von MEroller gelöscht wegen Anklängen von Fremden-Hass :(
Liebe Grüße
Andi

sendtime
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von sendtime »

Mir gehen viele an sich sinnvolle aber in der Praxis nicht gut funktionierende Pflicht-Assistenzsystem ja auch auf die Nerven.

Aber der Reflex kann dann doch nicht sein: die sind alle überflüssig, und überhaupt, ich brauche beim Bremsen eh nie das ABS. Glückwunsch kann ich da nur sagen, sehr beruhigend, ich und 99,x% aller Auto- und Zweiradfahrer brauchen das normalerweise auch nicht, dafür ist es ja auch nicht gedacht. Ich habe meinen Gurt auch erst zwei mal fremdverschuldet gebraucht, trotzdem schnalle ich mich immer an. Wenn ich den da nämlich nicht gehabt hätte, säße ich jetzt nicht hier.

Sobald Assistenzsysteme nervfrei funktionieren, ist die Akzeptanz auch da, und solange es um Sicherheit geht muss ich sagen - ich selbst bräuchte sehr viele der Systeme (noch) nicht. Wenn ich mir aber anschaue, wie unaufmerksam erschreckend viele Autofahrer unterwegs sind, wie schlecht einige Menschen Fahrzeuge beherrschen oder eben nicht beherrschen und einschätzen können - dann bin ich froh, dass es diese Systeme gibt.

Wenn die Hersteller hierzulande lieber die großen Modelle bauen, die rentabler sind, werden andere die Lücke der annähernd bezahlbaren (Elektro)autos sicherlich füllen, sie sind ja bereits voll dabei. Und sie haben kapiert, dass es längst nicht mehr um fahrdynamische Feinheiten oder Spaltmaße geht. Jedes aktuelle Auto fährt ausreichend gut und auch fast jeder Kleinwagen ist heute ausreichend motorisiert und bequem, rostet nicht sofort durch und so weiter. Und je mehr man im Stau steht und je voller es überall wird, desto weniger spielt das auch noch eine Rolle. So sitzt man dann im leistungsstarken und bequemen Fahrzeug, kommt zwar nicht von der Stelle aber kann sich wenigstens mit dem Infotainment und Ambientebeleuchtungsfarben von der Frage ablenken, ob man die Strecke wirklich am besten mit dem (eigenen) Auto zurücklegen sollte ;)

STW
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von STW »

sendtime hat geschrieben:
Mi 16. Okt 2024, 14:21
... Wenn ich mir aber anschaue, wie unaufmerksam erschreckend viele Autofahrer unterwegs sind, wie schlecht einige Menschen Fahrzeuge beherrschen oder eben nicht beherrschen und einschätzen können - dann bin ich froh, dass es diese Systeme gibt.
...
Das kann aber genau das Henne-Ei - Problem sein. Heute setzt man sich ins Fahrzeug, und wenn ein Reifen Luft verliert (und keine Drucksensoren vorhanden sind), dann gleichen die Assistenten das aus, ohne dass das der unbedarfte Fahrer merkt. Die Leute kommen heute aus den Fahrschulen, sind auf Autos mit Berganfahrhilfen geschult worden, und allen möglichen Assistenzsystemen, und damit geht das Verständnis für die Fahrphysik verloren. Heute kann man Autos in Kurven schruppen, da kommen keine Vorwarungssysmpthome mehr, sondern die elektronischen Helferlein regeln alles, und erst wenn man abhebt merkt man, dass man übertrieben schnell war.

In Fahrschulwagen sollte nicht mehr als ABS und Servolenkung sein, damit die Leute richtig Autofahren lernen. Dazu noch Pflichtstunden auf LKW und Motorrad, damit die deren Fahrphysik kennen lernen und sich danach diesen gegenüber im Straßenverkehr ordentlich verhalten.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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E-Bik Andi
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von E-Bik Andi »

@STW
Du sprichst es richtig an: Das Problem liegt nicht an Assistenzsystemen- ob sinnvoll oder nicht. Die heutigen "Autofahrer" sind eher "Bediener".
Ich als Testfahrer lote diese Assistenzsysteme im Grenzbereich aus und bewege die Fahrzeuge auch über dem Limit der Systeme bzw. deren Regelbereich. Genau da ist es wichtig, dass z.B. ein ESP ab einer bestimmten, instabilen Fahrsituation NICHT mehr eingreift!
Kleiner Einblick in einen der zig ESP-Versuchsschwerpunkte: Auf dem Oval bei Tempo 100 einen 360er (Komplettdrehung des Fahrzeuges wieder in Fahrtrichtung). Hier muss ab einem gewissen Punkt (G-Kräfte, Rotationsbeschleunigung etc.) aussteigen, dass der Fahrer aktiv eingreifen kann- sonst geht es in die Leitplanke.
ABS, ESP- alles sinnvoll......fehlende Blinkerhebel bei neuen Tesla´s, sporadische Phantombremsungen vom Abstandsassistenten, nicht funktionierende Regensensoren usw......das braucht kein Mensch und ist gefährlich!!
Liebe Grüße
Andi

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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von achim »

Da bin ich froh, dass ich schon 65 bin. Für den Rest meiner Lebensspanne werde ich noch gebrauchte "richtige" Autos kriegen. Diesen elektronischen Firlefanz kann ich gar nicht ab. Mich nerven schon elektrische Fensterheber oder Regensensoren beim Scheibenwischer. Oder die geniale Funktion beim Smart, beim Einlegen des Rückwärtsgangs automatisch 1x mit dem Wischer über die Heckscheibe zu fahren, so dass alles verschmiert.

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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von Afunker »

STW hat geschrieben:
Mi 16. Okt 2024, 19:31
In Fahrschulwagen sollte nicht mehr als ABS und Servolenkung sein, damit die Leute richtig Autofahren lernen. Dazu noch Pflichtstunden auf LKW und Motorrad, damit die deren Fahrphysik kennen lernen und sich danach diesen gegenüber im Straßenverkehr ordentlich verhalten.
So wie ich damals 1980/81 auf einem Audi 100 mit Automatik, (damals) ohne ABS, ESP und Co
und das in der Prüfung bei Schnee und Eis inkl. Anfahren am Berg mit Handbremse!
Wer fährt heute (ausser E-Autos) noch mit Automatik und das sogar bei der Prüfung?
Hier fängt es doch schon an. Die ganzen Assistenzsysteme schön und gut. Aber das verteuert unnötig (m.M.n.) Autos wie Motorräder und Roller.
(von LKWs und Wohnmobilen rede ich nicht)
Dann "lernt" keiner derjenigen mehr, den Umgang mit und in Grenzbereichen der Fahrphysik, die man in Grenzen mit solchen Systemen ausgleichen kann.
Nur: Viele sehen schon beim Kauf auf solche Systeme, weil es andere (Nachbar) an ihrem so tollen Auto/Motorrad haben...

Hier kommen die eingangs erwähnten Gedanken, eines frustrierten E-Roller Nutzers (wieder?) hinzu ....
Gruss Helmut

Ranis 2000 seit 08.2019 ca.17000 Km gefahren :mrgreen:
Wechsel Akku alt gegen neu bei 6600 Km, Sicherungsautomat bei 9300 Km

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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von Afunker »

E-Bik Andi hat geschrieben:
Mi 16. Okt 2024, 20:16

ABS, ESP- alles sinnvoll......fehlende Blinkerhebel bei neuen Tesla´s, sporadische Phantombremsungen vom Abstandsassistenten, nicht funktionierende Regensensoren usw......das braucht kein Mensch und ist gefährlich!!
Richtig Andi!
Obwohl du in dem Bereich der Assistenzsysteme für einen Hersteller tätig bist, hast du (für dich selbst auch?) erkannt, was gut ist ,
was u.a. das alles nur verteuert, kaum hilfreich ist und nur dann, wo einige wenige "Rennfahrer" sein wollen. :roll:
Gruss Helmut

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E-Bik Andi
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von E-Bik Andi »

Genau so schaut es aus. Leider werden heute Fahrer zu Kraftfahrzeugbedienern erzogen. Es geht in der Fahrschule los und endet im "ich brauche die neueste Technik" Wahn. Klar zieht da die Fahrzeugentwicklung mit, wenn der Kunde schon so erzogen wurde, dass er sich das auf einmal wünscht :roll:
In meinem Job braucht man Leute, welche die Technik verstehen und Fahrzeuge beherrschen können. Es wird so entwickelt, dass dem Kunden jegliche Entscheidung so gut wie möglich abgenommen wird und keinerlei Fahrfähigkeiten vorausgesetzt werden.
Heute ist rückwärts Einparken ohne Kamera ja schon oberstes Skil-Level :D
Ich bin unter den Kollegen nicht alleine mit meiner Abneigung gegen Systeme mit zu starkem Eingriff oder Bevormundung. Schwimmen lernt man auch nicht, wenn man nie die Schwimmflügel abnimmt :idea:
Eher sollte zum Führerschein ein Fahrsicherheitstraining in einem Fahrzeug ohne Helferlein gehören! Anfahren am Berg, Rückwärts einparken ohne Kamera, Schleuderplatte, Bremsen ohne ABS und Beschleunigen ohne ESP auf unterschiedlichen Fahrbahnbedingungen (links nass, rechte Reifenseite trocken), Kreisbahnfahrt auf Nässe bis zum Haftabriss usw.. Nur so bekommen die angehenden Fahrer ein Gespür für die sog. "Fahrdynamik" ;)
Liebe Grüße
Andi

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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von STW »

E-Bik Andi hat geschrieben:
Do 17. Okt 2024, 10:45
...
Heute ist rückwärts Einparken ohne Kamera ja schon oberstes Skil-Level :D
...
Anekdote am Rande: mein fetter Diesel hat eine Rundum-Kamera (wer es noch nicht kennt: man sieht auf dem Display virtuell von oben auf das Auto, und was links/rechts/vorne/dahinter ist), Piepser, ..., also Einparken ist ein Kinderspiel. Nun bin ich die Tage wegen Kurzstrecke mit meinem Daihatsu gefahren - Mist, das Einparken war erstmal ein Alptraum, hat länger auf einem kleinen Parkplatz gedauert als mit dem Schlachtschiff, weil ich mich erstmal wieder neu "orientieren" mußte. Das ging schon mal besser ....
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Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Markus Sch.
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Re: Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?

Beitrag von Markus Sch. »

Ich finde es Unsinn zu behaupten diese Systeme seien überflüssig. Wir sind alle nur Menschen und an verschiedenen Tagen sind wir verschieden aufmerksam. Wir alle werden älter und damit lassen viele Sinne nach. Wir alle machen Fehler und dann kann so ein System einen Unfall verhindern.

Mich bewahrte einmal die Müdigkeitskontrolle vor dem Einschlummern (oder Wegdösen) auf der Autobahn.

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