So, nun war Fury WRKILICH wahnsinning: Am Freitagabend auf dem Heimweg von der Arbeit fahren wir gerade mit 40 rum auf 50 beschleunigend, als vor meinem Vordermann unvermittelt ein Auto aus dem Stehen heraus in unserere Spur schert => 2 x Vollbremsung, inklusive Reifenquietschen beim Vordermann und meinem Hinterrad. Mein Fury fing aber dabei vorn wieder das Bocken an, so schlimm, dass kurz vor Stillstand das Vorderrad kurz abhob und mit leichter Schräglage nach rechts wieder aufkam. Ich musste den Bock fallen lassen.
Außer den üblichen Kratzern schien nichts zu sein (die kriegen meine Gefährte erfahrungsgemäß sowieso irgendwann in ihren 5 Jahren Einsatz...), so dass wir schlussendlich wieder weiterfuhren. Mit der Zeit merkte ich aber, dass der Lenker bei Geradeausfahrt etwas nach rechts zog. Das Schutz"blech" zeigt mit seiner Spitze jetzt ein wenig nach links, was dafür spricht, dass es das rechte Teleskop bei der schrägen Landung ein wenig nach vorn links gebogen hat. Gerissen ist nichts sichtbar, aber da sowieso noch ein Boxenstop geplant war bei meinem Händler SPEZIELL zum Thema Austausch Teleskope und Dämperöloptimierung, um das gefährliche Bremsbocken (hoffentlich) endlich aus der Welt zu schaffen, ist der dankenswerterweise gestern noch hier vorbeigekommen und hat Fury in seine Werkstatt verfrachtet.
Was mich am meisten Nervt an dieser Sache ist, dass ich seit meiner ersten Probefahrt mit einem Fury auf das Bocken beim Bremsen hingewiesen habe, zuerst bei meinem Händler (der dann zumindest per spielfreiem Einstellen des Lenkkopflagers schon eine gravierende Verbesserung erzielte), dann beim Importeur, und schlussendlich auch noch beim Endkonfektionierer Mountain Chen in China.
Ich habe mich gleich freitagabends bitterbös über VisforVoltage wegen dieser Sache beschwert, da sich Mountian Chen zum ersten Mal seit vielen Monaten dort mal wieder zu Wort gemeldet hatte. Er kurz drauf, ähnlich wie seine Antwort auf mein Email an ihn: "Ok,I will ask my engineer to study this problem asap." Das war keinerlei Steigerung von der Antwort auf mein Mail von vor einem Monat, dass er mit seinem Ingenieur das so schnell wie möglich klären/diskutieren will
Aber dann wurde schon es schon fast pikant: IFI Motors, die hinter der Plugin Drive Tech Spezifiaktion von Mountain Chens Rollern stecken, antwortete (Rechtschreibfehler von mir korrigiert):
"Problem is coming from two reasons:
1. Too weak front shock absorbers, oil must be changed and quantity needs to be checked
2. Tighten the front bearing
Mountain I complained many times on front shock absorbers with no change.
Its time to improve front shocks"
Also zu schwache Stroßdämpfer vorn, Dämperölviskosität und Menge sei zu überprüfen, und eben Lenkkopflager und ggf. Radlager spielfrei machen. Dass dann in einem öffentlichen Forum der vermutlich wichtigeste Kunde von Mountain Chen ihn derart rügt spricht Bände, und führt hoffentlich dazu, dass der dieses Problem mit seinen Chassis-Fritzen endlich aus der Welt schafft.
Nicht weniger pikant ist, dass im selben Thread zwei andere neue Nutzer vom Thunder sogar von schlabberndem Vorderrad bei normaler Geradeausfahrt berichten, da dürften die Lenkkopflager wohl massiv lose sein. Elektromobilität hin oder her, die mechansiche Hardware muss genauso passen wie bei Verbrenner-Zweirädern - Bremsen müssen wir schließelich alle gleich gut.
Es ist sicherheitsrelevant, und ich kann nur jedem Nutzer dieses Rollertyps, egal, von welchem Endkonfektionierer, dazu raten, auf freier Strecke und nicht zu schnell mal Vollbremsungen zu üben. Da zeigt sich dann schnell, ob auch am eigenen Untersatz noch Optimierungsbedarf in dieser Sache besteht.
Übrigens: sowohl Bremsen wie auch die IRC Reifen waren in dieser Situation über jeden Zweifel erhaben und haben ihre Aufgaben vorbildlich gelöst, und mir ist auch nichts passiert. Wenigstens ETWAS gutes...