e-sprit Fury ist wahnsinn

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STW
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von STW »

Wollen wir wirklich Can-Busse an den E-Rollern?

Im Moment stellt sich die chinesische Mainstreamtechnik der E-Roller dar wie ein Ford-T, bestenfalls Ford-A, und mit dem Can-Bus wären wir sprungartig bei der Technik der Jahrtausendwende angelangt.
Dummerweise gibt es kaum einen Zweiradmechaniker, der eine Fehlerdiagnose bei der "Ford-T - Technik" durchführen kann. Und bei den chinesischen Dokumentationsstandards möchte ich bestimmt keinen Roller mit Can-Bus, zu dem man ein passendes (!) Servicegerät braucht. Denn dann wäre der Mechaniker erst recht aufgeschmissen.
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MEroller
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von MEroller »

Alf20658 hat geschrieben:Hallo, da irrst Du aber. Der GK-183 kann sehr wohl sanft und wohldosiert anfahren, was so mancher KELLY-Controler wohl nicht kann, sondern quasi nur an und aus. Das würde dann ja auch das sanfte Anfahren erklären ;).
Ausserdem sind das keine Gänge sondern Geschwindigkeitsstufen, was sehr praktisch im täglichen Betrieb ist. In der ersten Stufe kann man z.B. keine 50 KM/h Messung auslösen :mrgreen: .
In solchem Fall irre ich gern :D Das kuriose ist ja bei den Kellys, dass sie bei jeder Geschwindigkeit wunderbar dosierbar sind zwischen nix (bzw. bei Tempo sogar leichter Reku, wenn das Steuergerät dem Motor weniger Spannung zugesteht als er gerade intern erzeugt) und volle Pulle, und beim Anfahren ist zusätzlich wie ein schwere Käseglocke über das Ganze gestülpt. Nur aus und an machen die schon, aber das dann 16 600 mal in der Sekunde, und sehr variabel. Pulsweitenmodulation eben.
Alfred, erkennst Du auf Deinem Controller irgendeine Herstellerbezeichnung, steht der Hersteller irgendwo auf seinem Produkt lesbar gerade dafür? Oder ist das nur ein no-name Teil? Es hört sich nämlich durchaus so an, wie wenn Dein Steuergerät meiner Spezifikation besser entspricht als ein Kelly KBL...
Zu Geschwindigkeitsstufen: zwar geht der L-Modus bei der Thunder-Zunft bis knapp über 50km/h, aber da ist dann keinerlei Dampf mehr da, im Falle es Bergauf geht und auch das Beschleunigen dorthin ist nicht wirklich prickelnd. Ich fahre daher auch in der Stadt in H-Stellung und schalte nur in 30er Zonen auf L, denn wie aus meinen Beschleunigungsmessungen hervorgeht ist ab etwa 25km/h voller Dampf da (Anfahrkäseglocke weg) und dieser Übergangsbereich etwas schwieriger einzustellen als in L-Stellung.
Oh, und noch 'ne Frage: erzeugt Dein Steuergerät im Motor Knarzgeräusche beim sachten Anfahren, bzw. Ruckelt das Hinterrad bei Vollstoff am Anfang ein bisschen? Oder läuft das in allen Lebenslagen nahezu geräuschlos ab mit höchstens einem hohen Fiepen?
Oder noch besser: Hast Du ein Oszi, mit dem Du an einer Motorphase oder gar allen dreien den Spannungsverlauf anschauen kannst? Kern dieser ganzen Sache ist ja der Verlauf der Kommutierung.
Kelly kommutiert mit schlagartiger Umpolung, Sevcon z.B. versucht es sachter mittles angenähertem Sinus. Hier ein qualitatives Vergleichsbild der zwei Kommutierungstypen. Die Ströme, die dabei herauskommen sind natürlich nicht so gleichmäßig wie dargestellt, sondern folgen verrundet und verzögert den Spannungspulsen, speziell bei langsam drehendem Motor:
Kommutierung.gif
Vergleich Rechteck- zu Sinusähnlicher PWM-Kommutierung bei 50% Bestromung (draufklicken zum Vergrößeren)
Die realtiv scharfen Ecken des Stromverlaufs bei der Umpolung im oberen Schaubild ist das, was z.B. bei Kelly passiert und beim Anfahren Knarzgeräusche erzeugt. Und angeblich auch der Grund für die Anfahrstrombegrenzung, da diese "Ecken" auch ein ebenso ruckeliges Anfahren erzeugen würden bei voller Bestromung.
Das untere Schaubild zeigt den erhöhten Rechenaufwand für die harmonischere sinsusähnliche Kommutierung, da die Einschaltdauer pro PWM-Zyklus sowohl von der angeforderten Bestromung als auch über den Verlauf der Kommutierung variiert werden muss. Dafür hört man dann aber außer ggf. dem PWM-Fiepen kaum mehr was aus dem Motor, und er beginnt sich auch schön gleichmäßig zu drehen ohne Ruckelei.

Bei höheren Motordrehzahlen bügelt die Induktivität der Spulen auch die Rechtecke zu sinusähnlichen Formen, und die Sinusansteuerung muss bei angeforderter Bestromung über ca. 64% auch in Richtung Rechteck-Kommutierung gehen, da das sanfte Umschalten zu viel Ausschaltzeit bedeutet. Aber auch mit 64% von 72V müsste schon gehörig der Punk abgehen...
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bm3
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von bm3 »

Hallo,

gute Nachrichten ,habe heute morgen einen Anruf erhalten, ein Roller(20 Zellen, 60V) wurde umgebaut von Kelly auf Sevcon und soll jetzt sowohl ganz wunderbar anfahren als auch noch beinahe 10km/h schneller laufen sowie sich noch dazu die Reichweite erhöht haben. :D
Kaum zu glauben !
Wahrscheinlich darf ich sehr bald nochmal damit fahren und den positiven Unterschied feststellen. :D
@MEroller, logisch ab einer bestimmten Motordrehzahl sollte auch ein Controller der ein sinusähnliches Signal beim Anfahren abliefert in Richtung Rechtecksignal gehen, denke das bringt dann noch gegen die Motor-EMK einen höheren Leistungsdurchsatz.
Die Rechenleistung eines Controllers der ein sinusähnliches Signal rauspulst ist natürlich höher als bei einem Rechteck-Controller aber lange keine Hexerei. Im Zeitalter der netzsynchron einspeisenden Photovoltaik-Wechselrichter und Digital-Satelittenreceiver stellt die Realisierung weder kostenmäßig noch technisch irgend ein Problem dar.

Viele Grüße:

Klaus

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MEroller
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von MEroller »

Tja, natürlich keine Hexerei, aber Sevcon lässt es sich mit US $ 200 zusätzlich honorieren zu einem vergleichbaren Kelly...
Von dem umgebauten Roller habe ich auch schon gehört, aber ich hätte gern meine 72V behalten zwecks Höchstgeschwindigkeit.

Oh Mann, die Welt is manchmal einfach ungerecht und uns wird das blaue vom Himmel versprochen. Dieses blaue wird dann aber hier im Forum gnadenlos Gewitterwolken-schwarz, auf dass sich sowohl Kistenschieber als auch ernsthafte Importeure und Hersteller hoffentlich künftig am Riemen reißen und das Lügen lassen :evil:
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bm3
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von bm3 »

Hallo,

ich denke die 72V gehen aber auch mit diesem Sevcon, hier war eben nur spontan ein 20-Zeller recht neuwertig vorhanden und der wurde dann umgebaut.
Mit den 24-Zellern scheint es auch momentan schon etwas schleppend mit dem Nachschub aus CN zu laufen. :D
Vielleicht wollen die Chinesen jetzt lieber selber fahren. :D

Sevcon G8018:
Spannungen:
Nominal Voltage 72-80V
Operating Voltage: 39,1-116V
Ströme:
Dauerstrom 60min: 75A
Spitzenstrom 2min: 180A
Spitzenstrom 10 sec: 215A

Der G8035 kann knapp das Doppelte an Strömen, allerdings wieder deutlich teurer und ein Stück größer bei den Abmessungen.


Viele Grüße.

Klaus

V-RIDER_Andre

Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von V-RIDER_Andre »

MEroller hat geschrieben:
Oh Mann, die Welt is manchmal einfach ungerecht und uns wird das blaue vom Himmel versprochen. Dieses blaue wird dann aber hier im Forum gnadenlos Gewitterwolken-schwarz, auf dass sich sowohl Kistenschieber als auch ernsthafte Importeure und Hersteller hoffentlich künftig am Riemen reißen und das Lügen lassen :evil:
Wir sehen euch hier als härteste Schule für unsere Tätigkeit als Importeur und Fahrzeug (Mit-)Entwickler. Eure Ansprüche sind oft unser Anspruch. Das technische Wissen der Mitglieder dieses Forums und die (meistens) qualifizierten Beiträge sowie eure Praxiserfahrung ist für uns eine geschätzte Quelle um gemeinsam mit den Chinesen an der Verbesserung von Elektrorollern zu arbeiten.

Daher an dieser Stelle: Danke Elektroroller-Forum! :)

V-RIDER_Andre

Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von V-RIDER_Andre »

Wir kennen die Preise in China und wissen auch was ein Eigenimport kostet und wie viel an den Fahrzeugen in der Regel "Made in Germany" ist. Für Leute die sich mit der Technik auskennen und hier Unterstützung brauchen helfen wir da auch gerne bei den Formalitäten.
Organisation von Kundenbetreuung (direkt und über Partner) ist eine aufwändige Arbeit im Hintergrund und leider nicht immer so gut zu Kommunizieren wie das herausbrüllen von Leistungsversprechen. Die Zeit wird zeigen, wer das zu managen weis.

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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von MEroller »

So, die Woche ist vorbei und wieder sind kanppe 15kWh Ladeenergie von meinem Fury in teils fulminante Fahrergebnisse umgesetzt worden. Der Fokus lag diese Woche ja auf dem ruckelnden Vorderrad beim stärkeren Bremsen. Scheinbar ist ein Teil des Problems doch ein etwas gesetztes Lenkkopflager, denn wenn es mal richtig anfängt mit dem Ruckeln dringt auch ein deutlich venehmbares Klacken aus dem Bereich des Vorbaus. Bei entlastetem Vorderrad halb meditierend daran rüttelnd wird einem mit der Zeit auch tatsächlich eine leichte Relativbewegung zwischen Gabel und Rahmen bewusst, indem man eine nichtlineare Kraftdifferenz zwischen den Umkehrpunkten bemerkt. Da wirklich was zu sehen ist ohne Komplettzerlegung der vorderen Verkleidung aber nicht viel. Mein Händler wird sich das demnächst nochmals vornehmen.
Aber ich fürchte, dass das Spiel rausnehmen noch nicht die Komplettlösung für diese Sache sein wird, zu weich erscheint der Rahmenvorbau, um der Gabel selbst bei festerem Sitz den nötigen Halt beim Bremsen zu geben.
Da ich bislang scheinbar der einzige Fury-Fahrer bin, der hier regelmäßig berichtet die Frage an die doch schon vielfältiger vertretene GK-183 Fraktion: Wie verhält sich euer Vorderrad beim stärkeren Bremsen? Schön gleichmäßig verlangsamend, wie es sich gehört, oder auch mit Aufschaukeltendenz?
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von STW »

Laß erstmal das Lenkkopflager wieder anziehen, und dann wird man erst die Weichheit des Rahmens beurteilen können. Wenige Zentel Millimeter Spiel, und Dein Lenker hat beim Bremsen gut 2cm Ausschlag nach vorn und nach hinten.
Lenkkopflager nachziehen sollte bei jeder Inspektion eine Pflichtübung sein. Daher ist die Frontverkleidung meist nur mit wenigen Schrauben befestigt, die Scheinwerfer / Blinker sollten über ein paar leicht zu lösende Steckverbinder am Kabelbaum hängen. Arbeitszeit inkl. "Rüstzeit" ca. 15- 20 Minuten. Da das ganze auch eine Sicherheitsfrage ist und vom Rütteln das Lager auch nicht besser wird, würde ich das entweder sofort machen oder beim nächsten Mopedhändler abliefern, die auch meist das geeignetere Werkzeug dafür haben. Die Lenkkopf"muttern" sind meist recht groß, teilweise auch keine normale Mutter, sondern geschlitzt.
Wenn man es selbst macht, immer daran denken: nach fest kommt lose. Also lieber nicht zu kräftig anziehen (auch wenn man dann nach 3000km wieder ran muß), dafür die evtl. vorhandene Kontermutter etwas stärker anziehen.
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M1234

Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von M1234 »

Hatte gestern beim beim EVt (5.550 niemals etwas dran gemacht worden) beim herunterfahren von der Amöneburg, langes langes Gefälle, das Gefühl eines Schüttelns im Lenker.

Denke das kam nicht vom Federbein...

Händler hab ich schon gehabt. Natürlich ein XYZ Roller Händler. Habe alles gemacht... Hat vermutlicht garnichts gemacht bei der Inspektion.

Wenn ich es wagen möchte das EVT Lenkopflager in selbständiger Aktion nachzuziehen so möchte ich dich gern fragen wie genau das geht?

(Ich weiss das ist vielleicht wie wenn man jemanden erklären möchte wie ein Schuh zu binden ist.)

Das seltsame ist das die Kleinstadtrollerhändler Inspektionen annehmen und sie nicht durchführen, die machen nur eien Augenschein.

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