11kw Motorrad, Gedankenspiele

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
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tsztsz
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11kw Motorrad, Gedankenspiele

Beitrag von tsztsz »

Momentan fahre ich eine Horwin CR6. Sie ist super für die Stadt, leider ist der Akku mit 4 kWh doch etwas beschränkt (realistisch komme ich damit 50–60 km weit, wenn ich nicht „spare”). Zum Pendeln in der Stadt ist sie eigentlich okay.
Ich war nun mehrfach auf dem Reload Land und spiele mit dem Gedanken, auf etwas Größeres umzusteigen, habe aber B196.

Vor zwei Jahren bin ich die Zero S und die FXE gefahren. Die S hat mir mehr Spaß gemacht, aber die FXE war auch cool. Eine Enduro ist bequem und man sitzt schön aufrecht, aber sie sind mir eigentlich zu groß.
Jetzt bin ich die Can-Am Pulse und die Can-Am Original gefahren. Die waren auch beide sehr angenehm und fühlen sich wertig an. Can-Am ist mir als Hersteller auch irgendwie sympathischer als Zero. Vor allem sind sie breiter (ATV, Nutzfahrzeuge) aufgestellt und gehen hoffentlich auch im Zweifelsfall nicht pleite. Die sind ja auch Kanadier. Die USA sind im Moment eher schwierig. Zero macht auch so viel Quatsch mit der Cloud. Davon will ich gern unabhängig bleiben. Can-Am hat zwar auch ein riesiges Display, aber ich hoffe, die machen kein Upselling (schalte die letzten 2 kWh des Akkus für eine Monatspauschale frei und so weiter).

Händler gäbe es, soweit ich sehe, für beide in Berlin und Umland. Der Zero-Händler wurde gelobt, den Can-AM-Händler habe ich kurz gesprochen, kann ihn aber noch nicht einschätzen (er hat auch Triumph im Angebot).

Dann bin ich noch die Black Tea Wildfire gefahren. Die hat mir auch gut gefallen. Sie ist etwas günstiger und mir ist der Ansatz, der sich an Open Source orientiert, am sympathischsten. Das Motorrad hat auch Spaß gemacht und eine DIY-Ästhetik, aber es fehlt ihm ein wenig an Raffinesse und Ausarbeitung, und sie hat auch nicht so viel Punch wie die 2 anderen. Das kann Vor-, aber auch Nachteil sein. Mein Hirn sagt mir, dass dies eigentlich die vernünftigste Wahl in puncto Nachhaltigkeit und Wartbarkeit wäre. Der Bauch zieht mich in die andere Richtung.

Ich bin auch die Maeving gefahren. Die ist aber quasi auf dem Niveau meiner CR6 und wäre damit kein richtiges Update, aber eine schöne Maschine (harter Sattel).

Schlussendlich saß ich am Ende auf meiner CR6 und fand sie dann doch am handlichsten und damit auch sehr praktisch in der Stadt, aber Ausflüge sind damit halt mühsam.

Was meint ihr? In welche Richtung soll ich meine Träume lenken? Es geht noch nicht um einen sofortigen Kauf, aber vielleicht in den kommenden ein bis zwei Jahren ... oder auch nicht.

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didithekid
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Re: 11kw Motorrad, Gedankenspiele

Beitrag von didithekid »

Hallo,

die aktuelle ZERO S ist jetzt mit dem Rahmen der bisherigen SR/F bzw. SR/S-Modelle und etwas niedriger vom Sitz her (wobei es hohe, niedrige und Normalsitzbank gibt). Vielleicht mache ich etwas falsch, aber ich fahre mit meiner ZERO, ohne Gedanken an eine Cloud, abgesehen von Regenwolken.

Ich hatte mir die CanAms bei Ihrer Messe-Vorstellung im letzten Jahr in Köln angesehen und war begeistert vom Konzept mit geschlossenem Kettenkasten und temperierbarem Antriebsblock. Auch die Traktionakontrolle und Typ2-Lader ist mit an Bord.
Zwar bin ich mit meiner ZERO und insbesondere der 200 km Landstraßen-Reichweite (-> Suche Ladesäule nach 150 km) sehr zufrieden, aber so richtig günstig ist deren Preis nicht. Die akkuellen Baureihen sind aus meiner Sicht aber sehr ausgereift.
Ich kann aber nicht einschätzen, wie bei CanAm die Reife ist und inwieweit Rabattierungsaktionen deren Preis noch attraktiver machen.
Die 8,9 kWh Akkukapazität ist aber schon ein Nachteil gegenüber den 12,6/14,4 kWh bei ZERO.

Die 11 kWh nutzbare Akkugröße der Wildfrire und deren attraktiver Preis lassen Einen natürlich ins Grübeln kommen.
Die CanAms und die aktuelle ZERO S sind aber richtige Motorräder (einstellbare Motorbremse, Fußbremshebel) in einer 11 kW-A1-Version. Die Wildfire ist dagegen wohl eher das Leichtkraftrad, nachdem die A1-Klasse benannt ist. Und sie bremst wie ein Roller.
Quasi eine stärkere CR6 mit mehr Reichweite, was natürlich das Gewicht erhöht.

Für die Kaufentscheidung ist da vielleicht Klarheit gefragt, wo der Einsatzzweck des Bikes liegen wird.
Handlich durch die Stadt und den einen oder anderen Kilometer vorstoßen ins Umland mit Geschwindigkeiten um 60-85 km/h. Oder geht es um echtes Motorradfahren, wo man auf der Ladstraße in weiten Kurven stabil an den erlaubten 100 km/h orientiert bleibt und die Autos nicht länger an sich vorbeiwinken will, wenn das Schild die Geschwindikeitsbegrenzung aufhebt.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Mo 9. Jun 2025, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
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tsztsz
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Re: 11kw Motorrad, Gedankenspiele

Beitrag von tsztsz »

hey didi,
danke fuer die Gedanken. Ich komme halt vom Nutzungszweck in der Stadt und der Leichtkraftfahrweise. Die "Echte" Motorradfahrerei kenne ich "noch" nicht, aber will ggf. etwas in die Gebiete vorstossen, bzw. die Option haben... das werde ich dann sicher nicht jede Woche machen, aber hin und wieder. Oder mal die Option haben mit der Maschine an die Ostsee zu kommen oder so.
Gut zu wissen dass die Zero jetzt einen Typ2 Lader integriert hat, wie lang bruacht sie auf 20-80 ? Oder ist das nur mit dem 3000 euro teuren Chargetank upgrade? (dann ist man bei der ueber 20.000 neu, was schon etwas teuer ist).

die Cloud, ja die mag so im Alltag nicht stoeren, aber was ist wenn der Orange drueben weiter abdreht, oder wenn Zero doch die Fuesse hochnimmt, dann ist das Fahrzeug eventuell ein "Brick"...
Hmm. Ich werde auf jeden Fall auch nochmal eine Zero probefahren und weiter ueberlegen.

Eine ganz andere Alternative waere, fuer die Stadt einfach bei der Horwin zu bleiben und mir noch eine Honda 125er als Verbrenner zu kaufen....oder doch den A zu machen. Ist dennoch guenstiger

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didithekid
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Re: 11kw Motorrad, Gedankenspiele

Beitrag von didithekid »

Hallo,

mit den 11kW ZERO S bzw. DS (mit Enduro-Fahrwerk) sind jetzt alle Modelle auf die neue Modellinie umgerüstet. Ein Typ-2 Eingang ist die Ladeschnittstelle.
Grundausstattung ist da aber noch eine 3 kW-Ladeleistung, die jedoch auf 6,6 kW hochrüstbar ist. Mit zusätzlichem Ladeblock (statt dem Stauraum im "Tank") sind weitere 6kW - also dann 12 kW-Ladeleistung möglich, aber teuer. Der Sprung von Gundaustattung 3kW auf 6kW soll aber noch halbwegs bezahlbar sein (da läuft gerade die Diskussion hier im Forum ob es tatsächlich 1.300 € kostet oder doch nur 300€, wie andere Händler verstanden worden sind). In die Tankatrappe lassen sich bei ZERO auch 3,6 kWh Zusatzakku einbauen, was aber 4k€ und das Staufach kostet. Die Umrüstung auf 12 kW (+6 kW) Ladeleistung geht dann aber nicht mehr, weil der Zusatz-Akku den Platz schon belegt.
Die CanAm-Modelle kommen direkt mit 6,6 kW-Lader und haben ja auch den Typ-2-Steckplatz.
Ich verstehe die Erläuterungen von CanAm so, dass die Eingenschaften der ZERO-Motorräder hier auch umgesetzt wurden, dass die sich anfühlen wie ein Benzin-Motorrad. Wenn man vom Gas weg und in den Schiebebetrieb geht (z. B. vor einer Kurve) bremst beim Benzinbetrieb ja der mitgeschleppte Motor (der kein Gas bekommt) mit ab. Mit einstellbarer Rekuperation im Schiebebetrieb bei ZERO und CanAm hast Du dann ein ähnliches Gefühl. Üblich bei den A1-Elektrofahrzeugen ist ja nur Rekuperation, wenn die Bremshebel betätigt werden und im Schiebebetrieb rollt das Fahrzeug frei, was bei schneller Kurvenfahrt aber nicht so toll fahrbar ist (das Wort Herumgeeiere fällt mit dazu bei meinem 90 km/h-E-Roller ein. Du fährst ja die CR6 und wirst es kennen).
Meine Vermutung zur Wildfire ist nun, dass die sich fährt, ähnlich wie eine schwere CR6. Die o. g. Motorradeigenart wird die wohl nicht eingebaut haben.
Dafür gibt es die mit Typ2 und Reichweite für deutlich weniger Geld. Der Rat zur Wildfire: "Fahre möglichst unter 80 km/h" ist zwar für die Reichweite gemeint, aber wohl auch sonst gut angebracht, bei kurzem Radstand und Leichtbauweise. Natürlich kannst Du mit so einem Motorrad einen LKW überholen, aber wenn es fünf Stück auf einmal auf einem Autobahnabschitt sind, wird man sich vielleicht doch eher eine ZERO oder CanAm wünschen.

Zum A-Führerschein: Mit dem B196 darf man die A1-Motorräder nur in D fahren. Der A-Führerschein macht auf jeden Fall dann Sinn, wenn man mit dem Motorrad ins Ausland will. Wenn nicht, rate ich aber eher ab. Die drei Modelle, die hier im Fokus sind, haben genug Kurzzeitleistung, um Spass zu haben. Aber leider ist die Akkuernergie ist immer so knapp, dass man ein mehr an (dauerhafter) Leistung gar nicht nicht recht nutzen könnte. Meine ZERO SR/F fahre ich quasi immer im ECO-Modus (begrenzt bei 120 km/h). Ich könnte auf Sport umstellen, um ab der Ampel ein Wettrennen mit 18Jährigen auf ihren Benzin-Gröhlebikes zu beginnen, bin da aber eigentlich schon zu alt für.
Wenn Du nur in D unterwegs sein wirst, inverstiere lieber dein Geld in ein vernünftiges A1-E-Motorrad, statt in den Klasse A. Wenn Du allerdings von einem 200 PS-Benzin-Motorrad träumst, brauchst Du entweder den A oder alternativ einen Therapeuten, der diesen Traum rückstandsfrei weg bekommt.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Mo 9. Jun 2025, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 11kw Motorrad, Gedankenspiele

Beitrag von tsztsz »

ne, ich traeume uberhaupt gar nicht von einem 100 oder gar 200 PS Motorrad, das ist totaler Quatsch, ich bin schon bei der CAN AM oder der Zero die ich gefahren bin sehr respektvoll bei der Beschleunigung. Bei meiner CR6 waere ab und zu an der Ampel ein klein wenig mehr schoen, aber das muss nicht sehr viel sein.

Bei der CAN-AM habe ich ja das mit der Reku probiert, Drehgriff nach vorne und es bremst, das war mir etwas ungewohnt und ein klein wenig zu stark, aber insgesammt ne gute Idee (kann Man ja einstellen, und gewoehnt sich dran).

Eigentlich tut fuer den Alltag die CR6 sehr gut ihren Dienst, und alles andere waere eher Spielerei, eben mal so kleinere Ausfahrten ins Umland, und selener Laden, naja vielleicht etwas Midlifecrisis (wo wir wieder beim Therapeuten waeren)>.

P.s. der B196 soll ja fuer die EU homologiesiert werden, ist glaub sogar schon durchs Europaparlament.

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Re: 11kw Motorrad, Gedankenspiele

Beitrag von tsztsz »

finde keine richtig guten Quellen aber hier ist ein Start
https://b196ausland.wordpress.com/blog/

warum der A eine Option waere: Das waere nur wenn ich doch aus Kostengruenden eine Verbrenner will, und da sind die 125er ja schon etwas mauer als die Elektro, und z.b. eine Husquvarna Svartpilen 401, die ich irgendwie schick finde, da brauch ich den halt.

Aber mir waere eine Zero/CanAm eigentlich lieber

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didithekid
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Re: 11kw Motorrad, Gedankenspiele

Beitrag von didithekid »

Hallo,

nun mit der Husquvarna liegtst Du im Radstand ja noch unterhalb der Wildfire. Eben auch ein kleines Leicht-Motorrad. Ein Motorrad mit über 220 kg ist aber eigentlich auch kein Problem, wenn man die Eingewöhnung hat.
Die Frage ist halt immer, wie lange die auf leicht und günstigen Preis getrimmte Technik es dann mitmacht, bevor sich der Preis durch Reparaturkosten wieder der teureren Alternative annähert.
Das Konzept der Wildfire ist wohl auf niedrige Unterhaltskosten ausgelegt und mehr als 5€ Stromkosten je 100 km werden es da wohl auch niemals sein, selbst wenn Du an den teuersten Ladesäulen lädst. Benzin wird in den nächsten Jahren ja wohl deutlich teurer werden. Momentan sind es vermutlich nur doppelt so hohe Kosten für 100 km mit Benzin, aber die Wartung ist deutlich teurer. Den Ausgleich für den Mehrpreis des Elektromotorrads kann man da im Moment nicht herbeirechnen. Aber was in zehn Jahren sein wird, lässt sich nicht vorhersehen.

Viele Grüße
Didi
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