Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

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Schnabelwesen
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von Schnabelwesen »

Die Anbieter solcher Kurse sagen, dass Stufe 3 eigentlich nur für Entwickler und Konstrukteure gedacht ist. Für (Auto-)Werkstätten wird Stufe 2 vorausgesetzt. Einen OBD-Stecker reinstecken gilt wohl nicht als Arbeit unter Spannung, und um Teile auszutauschen, kann man alles abschalten. Das sieht bei uns anders aus, wobei der 12-V-Kreis ja gesondert betrachtet werden kann.
Wenn ich die Prüfung bestehe, kann das ja als fachliche Vorkenntnis gewertet werden. Als Kleinunternehmer muss man halt sehen, wie man durchkommt. Die meisten Werkstätten haben das alles nicht, und nicht immer herrscht die nötige Kenntnis und Sorgfalt. Insofern setze ich einerseits auf umsetzbare Absicherung, andererseits und vor allem auf Sorgfalt, damit nichts schief geht.
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error
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von error »

Schnabelwesen hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2024, 21:53
Die Anbieter solcher Kurse sagen, dass Stufe 3 eigentlich nur für Entwickler und Konstrukteure gedacht ist. Für (Auto-)Werkstätten wird Stufe 2 vorausgesetzt. Einen OBD-Stecker reinstecken gilt wohl nicht als Arbeit unter Spannung, und um Teile auszutauschen, kann man alles abschalten.
LoL, ja, sicher, es gibt einen Haufen Dinge wo man sich mit solchen Schulungen sicher(er) fühlt. In meinen Augen geht das leicht an der Praxis vorbei.

Beispiel: die ersten L3E gehen auf 100V oder drüber. Die meisten schalten aber immer noch schlicht VBat über das Zündschloss. Schön, wenn es inzwischen Vorschrift ist, die Zuleitungen zum "bösen Akkustecker" orange zu machen, das ändert aber nichts an den 100V rauf zum Zündschloss und zurück zum DC/DC (inkl. Masseleitung).

Hand aufs Herz, wer ist sich dessen bewusst? Zweite Frage: wie machst du das stromlos, wenn du überhaupt irgendwo was am Kabelbaum prüfen möchtest (inkl. OBD)?

Ich meine so ein Schein ist besser als nix, aber so richtig was bringen tut er auch nicht. Theoretisch (und meist praktisch) ist man Stufe 3 wenn man Fehler sucht. Das meiste geht nur mit Saft drauf. Und irgendwo "selektiv" Teile vom Fahrzeug "unter Strom" setzen ist was für Elektroniker.

Sorry für OT...

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MEroller
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von MEroller »

Schnabelwesen hat geschrieben:
Mo 30. Sep 2024, 21:53
Die Anbieter solcher Kurse sagen, dass Stufe 3 eigentlich nur für Entwickler und Konstrukteure gedacht ist. Für (Auto-)Werkstätten wird Stufe 2 vorausgesetzt.
Ich bilde mir ein, dass Du schon Batterien neu auf- und eingebaut hast, z.B. in einen VX1 ;) Mit WEIT über 60V DC! Das ist ganz klar Entwickler-Territorium. Und auch in einer Werkstatt, die sich qualifizieren will für z.B. den Modulaustausch in einem 400 oder gar 800V Pack, muss selbstverständlich mindestens EINE Person auf Stufe 3 qualifizieren lassen. Unter dieser dürfen auch Stufe 2 Leute, die, korrekte PSA (persönliche Sicherheits-Ausrüstung) vorausgesetzt, nach der Anleitung des Stufe 3 Kollegen unter Spannung arbeiten.
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Schnabelwesen
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von Schnabelwesen »

Na klar, was ich privat mache, steht noch mal auf einem anderen Blatt. Die Frage ist ja eher, ob man bei den erheblichen Kosten plus Zeitaufwand ein kleines Unternehmen überhaupt führen kann. Da muss ich abschätzen, was geht und was nicht. Nichts desto trotz bilde ich mir ein, dass es in Schleswig-Holstein nicht allzu viele Leute mit hinreichenden Fachkenntnissen und Zertifikaten gibt. Da wäre es schon ein Quantensprung, wenn ich meine Dienste - auch im Interesse der Sicherheit - so legal wie derzeit möglich anbieten könnte. Im Schadensfall bleibt immer ein Restrisiko, weswegen er nicht eintreten sollte 🙏.
Schöne Grüße, Bertolt
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von E-Bik Andi »

Ich arbeite in der Entwicklung von E-Fahrzeugen. Für mich ist es immer noch der undurchsichtig, welche HV Scheine man genau für was braucht. Egal ob Tesla, Mercedes oder E-Trucks- alle Hochvoltschulungen wurden intern gemacht und bei HV2 war der Schuld genüge getan. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass man bei aktiven Arbeiten am Hochvoltsystem den HV3 braucht. Als Unternehmer mit Rundumservice wirst Du wohl den HV3 brauchen. Sinn oder Unsinn steht wie immer auf einem anderen Blatt.
Liebe Grüße
Andi

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Schnabelwesen
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von Schnabelwesen »

Es ist auch die Frage, wer wann einen Nachweis verlangt. Die Handwerkskammer will den Meisterbrief sehen - oder eben ein Prüfergebnis.
Wer prüft, welche Tätigkeiten in einer Werkstatt ausgeführt werden und ob die dazu notwendigen Zertifikate vorliegen? Mir scheint, das ist vor allem eine Sache der Unfallversicherungen, die auch das beste Material zur Verfügung stellen, das ist gefunden habe. Wenn bei Econelo die ganze Halle abbrennt, wird sicher geschaut, wer da für was verantwortlich ist. Von einer Routinekontrolle habe ich bisher nichts mitbekommen.
Mit der Berufsgenossenschaft habe ich anscheinend erst zu tun, wenn ich jemanden einstellen will.
Schöne Grüße, Bertolt
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MEroller
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von MEroller »

Wie bist dann DU versichert bei dieser Tätigkeit? Sollte doch wohl auch die BG sein?
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rainer*
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von rainer* »

Solange keine Mitarbeiter angestellt werden, ist die BG meines Erachtens eine freiwillige Veranstaltung.
Bei der IHK wird man ohne Beitrittserklärung Mitglied ohne Kündigungsmöglichkeit. Genau wie beim Finanzamt :D

qwert0815
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von qwert0815 »

Moin,

Um das Risiko für Personen-, Sach- und Vermögensschäden abzudecken, empfehle ich Dir dringend eine Betriebshaftpflichtversicherung abzuschließen. Wenn Du da ein unabhängiges Angebot haben möchtest, würde ich mich über eine persönliche Nachricht freuen.

LG
Martin

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EEKFZ
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Re: Neue Werkstatt als Kleinunternehmen

Beitrag von EEKFZ »

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Sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht ist jedoch Punkt 3 kontraproduktiv (ich ging jetzt einfach mal davon aus, dass Du den Sitz Deines Unternehmens in Deutschland melden möchtest). Du kannst mit etwas Aufwand die Punkte 1 und 3 gleichzeitig realisieren. Nach persönlichem Geschmack und Erfahrung würde ich jedoch wärmstens einen anderen Weg empfehlen, bei dem Punkt 2 besser weg kommt.

Ich weiss wovon ich schreibe. War 14 Jahre im Konzern-Controlling tätig. Hatte ausreichend mit Vertrieb, Handwerkskammer, Juristen und Wirtschaftsprüfern zu tun - sowohl geschäftlich als auch "nach Feierabend", wobei gerade Letzteres für meinen persönlichen "Fortbildungsgrad" entscheidend war.

Deutschland braucht ehrliche Menschen!
Da gehe ich noch mit.
Ich lebe davon.
:D
Jesus sprach: "Es werde Licht", doch es funktionierte nicht.
Die Welt gehört den Elektrikern.
Wenn PN nicht funktioniert: maverixx@ok.de

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