Ladegerät Blei auch für Lithium geeignet?

Batterie Ladegeräte
joggel83

Ladegerät Blei auch für Lithium geeignet?

Beitrag von joggel83 »

Hallo zusammen
Bei meinem Novum mit Lithium Akku ist heute Mittag mal wider das Ladegerät durchgebrannt :evil: .
Ist inzwischen nach fast 20.000Km das Dritte.
Ich hab mir jetzt überlegt ob ich nicht fürs erste das Ladegerät von meinem zweiten Novum mit Bleiakku nehmen kann.
Eigentlich dürfe ja kaum Unterschied zwischen den Ladegeräten sein.
Beide Roller haben 48V,das Ladegerät für Lithium hat 58,4V Ladeschlusspannung bei 5Ah Ladestrom.
Auf dem Bleiladegerät steht leider keine Ladespannung nur 6Ah Ladestrom.Ich hab mit dem Multimeter 54,6V am Ladestecker gemessen.
Was meint ihr kann man das Bleiladegerät für den Lithiumroller verwenden?
Gruss joggel

STW
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Re: Ladegerät Blei auch für Lithium geeignet?

Beitrag von STW »

Akkuchemie ist die eine, BMS die andere Fragestellung. Blei hat meist 3 Ladephasen, CC bis ca. 14.4V pro Block, danach CV mit leicht reduzierter Spannung, danach Floating und danach ggf. Erhaltungsladung.

LiFePO4 benötigt nur CC und CV, Spannung bei CV idealerweise etwas mehr als bei Blei, recht genau 3.65V pro Zelle. Die nachfolgenden Bleiladephasen sind im besten Fall unnütz, im schlechteren Fall auf lange Sicht schädlich für den Innenwiderstand. Ein einfaches BMS=nur Balancer verbrennt von dem was zuviel an Ladung gepumpt wird, ein unbekanntes BMS macht ???

Also, es geht als temporäre Notlösung wohl, aber auf Dauer würde ich auf ein zuverlässiges Lithium-Ladegerät setzen.

Für andere Chemie als LiFePO4 ist der Bleilader tabu!
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joggel83

Re: Ladegerät Blei auch für Lithium geeignet?

Beitrag von joggel83 »

Hallo zusammen und Danke für die Schnellen Antworten.
Bei mir sind LiFeP04 verbaut.
Das mit dem Bleilader ist auch nur als Notlösung gedacht.Ich geh jetzt dann in die Garage und schau was Passiert wenn ich das Ladegerät einstecke.
Zur Sicherheit bleib ich beim ersten mahl dabei,ich melde mich später was bei rausgekommen ist.
Gruss joggel

joggel83

Re: Ladegerät Blei auch für Lithium geeignet?

Beitrag von joggel83 »

Hallo zusammen
Ich Glaube das Laden mit dem Bleilader war ein absoluter scheiss Einfall von mir :evil:
Nach dem mir das Lithium Ladegerät abgeraucht ist hab ich ca. eine Woche mit dem Bleilader von meinem anderen Novum geladen,bis mein neues Ladegerät da war.
Hat alles auch wunderbar geklappt.
So jetzt vor ein paar Tagen als ich eine etwas weitere strecke fahren wollte bemerkte ich das ich nur noch ca. 35 Km Reichweite habe.
Vor ein paar wochen hab ich noch mindestens 45 Km geschafft.Als heimgefahren aufgeladen und nochmal getesten,wider nur ca.35 Km Reichweite.
Hab dann nach dem die Batterie fast leer gefahren habe die Zellenspannungen gemessen und es lagen alle Zellen bei ca 3,23V bis 3,25V in Leerlauspannung.
Ich vermute das der Bleilader mir die Batterie versaut hat.So ganz frisch waren die Batterien schon länger nicht mehr,aber 10 Km Reichweitenverlust in wenigen Wochen sind trotzdem merkwürdig.Vor allen das alle Zellen mit der Spannung nach 35 Km so niedrig liegen.
Kann das echt sein das der Bleilader alle Zellen nach ca.10 mahl Laden ruinirt hat :?: .
Hat jemand eine idee was der Grund sein könnte?
Gruss joggel

STW
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Beitrag von STW »

Ich hätte da eine Idee, die Zellen sind wohl nicht hinüber, aber der Bleilader lädt die nicht ganz auf. Ein Bleilader lädt in der CC-Phase bis ca. 57.6V und macht in der CV-Phase mit weniger Spannung (ca. 55.x Volt) weiter. Das ist für Blei auch ok.

In der Kombination mit LiFePO4 klappt das nicht immer gut. Die Spannung von 57.6V ist bei höheren Ladeströmen aufgrund des Innenwiderstandes der Zellen schnell erreicht, und die heile Lehre besagt, dass dann in der CV-Phase mit 57.6V weiter geladen werden sollte. Es fehlen in der Gesamtheit dann ca. 2V, macht pro Zelle etwas über 0.1V an Fehlbestand, und diese 0.1V können aufgrund der Ladekurve für die Lithiumzellen eine große Menge an Kapazitätsunterschiede ausmachen.

Alf hat ja auch ungefähr die Spannungen beschrieben, und in Kombination mit den Ladekurven Deiner Zellen ist also klar, was passiert. Du hast hier das Pech, dass Deine Ladetechnik nicht harmoniert mit den Zellen und ggf. dem BMS.
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Peter51
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Re: Ladegerät Blei auch für Lithium geeignet?

Beitrag von Peter51 »

Grundsätzlich sollte man für LiFePo4 Zellen ein Lithiumladegerät (CC und CV Phase) verwenden und für zyklenfeste Bleigelbatterien ein Bleiladegerät (CC und CV Phase sowie floating phase oder pulse phase) verwenden.
Ich weiß nicht, welche Lithiumbatterien und BMS? im Emco Novum Lithium verbaut sind. Ich kenne nur den Kreidler Galactica mit 16 Stück 40Ah GBS Zellen und BMS. Die Zellen haben eine Ladeendspannung von 3,65V. Insofern tun 57,6V Ladespannung nicht weh, wenn die Zellen schön gleichmäßig balanciert sind und zum Ladeende nicht auseinander laufen.
Mit einem originalen E-Max 48V Ladegerät (CC, CV sowie pulse phase) würde ich keine 16 LiFePo4 Zellen laden. Zum Ende des Ladevorgangs pulst das Ladegerät 20sec mit 63,9V und in der 40sec Pause fällt die Spannung auf ca. 56V um beim nächsten 20sec Puls wieder auf 63,9V anzusteigen bei 0,8A Ladestrom.
Ich weiß nicht, wie sich das 48V 6A Emco Bleiladegerät nach der CC und CV Ladephase verhält? In meinem Haushalt befindet sich noch ein Aldi Ladegerät, sieht aus wie ein Ctek, 12V 3,8A. Der Strom ist für Motorrad / Auto umschaltbar 0,8 und 3,8A sowie die Spannung ist für Sommer / Winter 14,2 und 14,6 (AGM Batterien) umschaltbar. Beim Einschalten lädt es mit 12...13V, je nach Ladezustand der Autobatterie, und 3,8A. Während des Ladens läuft die Spannung bis 14,2/14,6V hoch um zum Ende des Ladevorgangs auf 13,2V abzufallen. Das Ende des Ladevorgangs wird auch am Aldi Ladegerät angezeigt. Mit diesem Ladegerät habe ich auch schon Viererblöcke LiFePo4 40Ah mit 3,72V Lastmodulen, ohne Probleme, geladen.
Bei deinem Roller scheint es ein Problem einer oder mehrerer Zellen zugeben, insofern gebe Alfred recht. Foto vom Emco LiFePo4 Batteriepack wäre hilfreich. Mit einem battery monitor, Lipopower, für 16 Zellen und 79,95 kommst du dem Fehler vielleicht am schnellsten auf die Schliche, oder 2 Stück 2 bis 8 Zellen akustisches Warnsystem für Zellunterspannung. So 6,95 bei reichelt.de. Die 8 Zellspannungen werden nacheinander angezeigt.
E-Max 90s von 2012 - Vmax>46km/h - km-Stand >5150 - 16x Littokala 51,2V 105Ah = 5kWh. JK-B1A24S15P - Sevcon Gen4
E-Max 110s von 2010 - Vmax>50km/h - km-Stand >1.800 - 4x Littokala 72V 50Ah = 14,4kWh
E-Max 120s von 2015 - Vmax 80km/h - TÜV 03.2026 - 72V100Ah LFP-Akku - JK-B2A24S15P Balancer BT - MQ Controller BT

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Re: Ladegerät Blei auch für Lithium geeignet?

Beitrag von Peter51 »

Das originale E-Max 90s 110s Ladegerät ist der Grund, dass viele Greensaver dicke Backen gemacht haben.......
Zudem konnte es vorkommen, dass der Prozessor sich aufhängte und die Nacht über mit 63,9V lud - ein Knockout Kriterium für die Greensaver. Betraf zumindest die E-Max LG der Baujahre 2008-2009. Die max. Pulsladespannung konnte ich auf 61,9V reduzieren, mehr ließ das Poti nicht zu. Desweiteren verwende ich eine Schaltuhr zwischen Steckdose und Ladegerät und meinen Greensavern geht es auch heute noch gut.
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Re: Ladegerät Blei auch für Lithium geeignet?

Beitrag von Joehannes »

Ich tippe auch eher in Richtung STW. Beim erreichen der Ladeschlussspannung schaltet der Bleilader zurück.
Der LiFePo4-Lader arbeitet dann mit weniger Strom gen Null A weiter.
Diese Ladephase fehlt den Akkus und sie werden nicht richtig voll. Verbaute Balancer können nicht arbeiten.
Sie driften daher auseinander und erreichen nicht die Leistung der Reichweite.

Jetzt ist eine Einzelladung der Zellen nötig. Die sind nicht mehr im Gleichlauf. Oder mit Balancer und 3,65VxAnzahl der Zellen mit wenig Strom laden.
1A oder etwas mehr sollten die Balancer vertragen können. Bei einem Strom von 0,3/0,5A den Ladevorgang beenden. :idea:
Hier muss mit wenig Strom gearbeitet werden, auch bei der Einzelladung.

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Beitrag von STW »

joggel83 hat geschrieben:Beide Roller haben 48V,das Ladegerät für Lithium hat 58,4V Ladeschlusspannung bei 5Ah Ladestrom.
Auf dem Bleiladegerät steht leider keine Ladespannung nur 6Ah Ladestrom.Ich hab mit dem Multimeter 54,6V am Ladestecker gemessen.
Nach einer Woche "falsches Ladegerät" dürften die Zellen noch nicht auseinander sein, auch sind die Leerlaufspannungen nach 35km sehr nahe beieinander. Ich denke mal, die ca. 3.8V Unterschied zwischen den Ladegeräten machen den Unterschied - wenn ich vor meinem letzten Beitrag noch mal alles gelesen hätte, wäre mir das sofort aufgefallen.

Das eine Ladegerät bringt die Zellen auf je 3.65V, das andere auf gerade 3.41V - davon ziehen wir mal ein paar hundertstel Volt aufgrund des Innenwiderstandes ab, sind also bei weniger als 3.38V, und das ist eine Ecke entfernt von voll.

Das Bleiladegerät ist als Notladegerät verwendbar, aber es lädt die Zellen nicht komplett und es treibt Zellen / BMS ncht in die Balancierung, was auf längere Sicht nicht günstig ist.
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joggel83

Re: Ladegerät Blei auch für Lithium geeignet?

Beitrag von joggel83 »

Hallo zumammem
Das Bleiladegerät benutze ich ja seit drei Wochen nicht mehr.
Ich hab mir als mein Altes Ladegerät abgeraucht ist gleich ein neues bei meinem Händler bestellt das nach einer Wochen dann da war.
Nur für diese eine Woche hab ich mit dem Bleilader geladen.Danach wider mit dem Richtigen Ladegerät,und trotz Original Ladegerät hab ich ca.10 Km winiger Reichweite als noch vor ein paar Wochen.
Gruss joggel

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