MQI GT EVO - Rückruf

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Astorx
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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von Astorx »

... wenn ich das richtig verstehe, gibt es in Deutschland keinen grundsätzlichen Rückruf, wie in den USA. Hängt vielleicht mit der Höhe des Schadenersatzes zusammen, den man im Zweifel in den USA zahlen müsste - und der hier eben nicht so krass hoch. Da geht man gern das Risiko ein.

Rechtlich gesehen ist der Hersteller verantwortlich für sein Produkt! Das sieht das Produkthaftungsgesetz so vor. Damit sind aber nicht die Händler raus. Sie sind der verlängerte Arm des Herstellers - die Kontaktstelle zum Kunden und haben natürlich dadurch die Verantwortung, im Zweifel zu agieren. Das KBA wird nur dann eingeschaltet, wenn es sich um massive, die Verkehrssicherheit beeinflussende Probleme handelt. Ob das hier der Fall ist, liegt im zunächst im Ermessen der Herstellers, weil nur er das Problem kennt. Das gleiche kennt man vom PKW: Feldaktion wird entweder vom Autohaus angeschrieben oder bei der nächsten Inspektion mitgemacht - Rückruf kommt vom KBA.
Wenn also hier ein die Verkehrssicherheit beeinträchtigender Fehler vorliegt, dann werden die Halter über das KBA ermittelt und angeschrieben. Wenn dem nicht so ist, dann hat der Händler die Pflicht. Diese Pflichtübernahme seht in jedem guten Händlervertrag.

@kabee: das hat mit minimalen Margen und hohen Versicherungsbeiträgen und sonstigen Anmerkungen von Dir wirklich nichts zu tun. Das ist zwar traurig - aber so ein bisschen: "Augen auf bei der Berufswahl" kann ich mir da nicht verkneifen. Ich glaube, dass das einer der Gründe sein könnte, warum manche Händler einfach von NIU abspringen und andere - wie Du kabee - eben enthusiastisch kämpfen. Eigentlich sollte man froh sein, dass es solche wie Dich noch gibt - wenn Du auch manchmal etwas "spitze" Bemerkungen hier machst. Ich denke auch, dass wenn die EVOs ein Selbstläufer wären, jeder Händler gern an diesen verdient hätte. Aber nun haben wir nun mal die Probleme und werden die auch gelöst bekommen.

@ alle: denkt Ihr, das auf dem amerikanischen Markt andere EVOs verkauft werden?

kabee
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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von kabee »

Astorx hat geschrieben:
Do 11. Aug 2022, 21:53
... wenn ich das richtig verstehe, gibt es in Deutschland keinen grundsätzlichen Rückruf, wie in den USA. Hängt vielleicht mit der Höhe des Schadenersatzes zusammen, den man im Zweifel in den USA zahlen müsste - und der hier eben nicht so krass hoch. Da geht man gern das Risiko ein.
In dem Statement von NIU steht doch eindeutig drin, dass dort der Gesetzgeber einen Rückruf fordert. Das könnte womöglich damit zusammenhängen, dass das Risiko mit dem Fahrzeug irgendwo liegenzubleiben für den Fahrer ein anderes ist in einem Land, in dem es teilweise nicht einmal Fußwege innerhalb von Wohngebieten gibt, Distanzen zwischen bewohnten Gebieten größer sind und auch die allgemeinen Anforderungen an ein roadworthy vehicle ganz anders sind.
Astorx hat geschrieben:
Do 11. Aug 2022, 21:53
@kabee: das hat mit minimalen Margen und hohen Versicherungsbeiträgen und sonstigen Anmerkungen von Dir wirklich nichts zu tun. Das ist zwar traurig - aber so ein bisschen: "Augen auf bei der Berufswahl" kann ich mir da nicht verkneifen.
Natürlich hat es damit zu tun. Wenn mir der Lieferant meine Marge streicht, muss er halt zusehen dem Endkunden entsprechende Konzessionen zu machen. Wenn NIU und KSR die Fahrzeuge als Premium bewerben, aber nur low budget enty level Service vorsehen, ist das meine wirtschaftliche und strategische Entscheidung als Händler, wie ich damit umgehe. Ich kann nicht dauerhaft Premium Service für low budget Marge anbieten. Manche Kollegen haben das kapiert und ihre Schlüsse daraus gezogen, andere haben das auf schmerzlichere Art und Weise gelernt und den Laden an die Wand gefahren. Ich stehe total auf Transparenz in diesem Bereich. Von hohlen Phrasen in der Werbung hat niemand etwas. Auch wenn alle anderen meinen, diesen Weg mitgehen zu müssen, so bleibt mir meine Nische und mein Kundenstamm, der genau diese Werte schätzt. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem die Entscheidung ansteht entweder sich von einer Marke zu trennen oder eine andere Lösung zu finden. Wenn Hersteller und Importeur nichts am Preis ändern wollen, muss ich das vielleicht als Händler tun. Ob das am Ende des Tages aufgeht wird sich zeigen.

SvenR.
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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von SvenR. »

kabee hat geschrieben:
Do 11. Aug 2022, 12:11
Thomas-NIU hat geschrieben:
Do 11. Aug 2022, 11:56
Dann erwarte ich aber auch von meinem Händler, dass er mich informiert ob mein Roller betroffen ist und das Problem präventiv behoben wird, bevor es auf der Straße das erste Mal Auftritt.
Das ist eigentlich der Plan. Es hat jedoch noch nicht jeder Händler das notwendige Kabel erhalten.
Stivikivi hat geschrieben:
Do 11. Aug 2022, 12:06
Das ist mitunter ein Grund wieso ich viele Händler nicht mag.
Das könnte vielleicht auch auf Gegenseitigkeit beruhen.
Kabee ich weiss nicht warum du alles so gutredest.

Zum einen laufen die EVOs gerade mit dem N11 Update was zumindest dafür sorgt, dass weniger ausfallen. Das ist doch nicht akzeptabel, der Roller wurde dadurch gedrosselt. Also nicht das Produkt was ich gekauft habe. Das findest du gut?

Das Kabel von dem du redest, ist es das Kabel mit dem man ein Update auf den Motor aufspielt? Wenn ja, das hat mein Händler schon wieder zurück geschickt, da es nicht funktioniert hat. Die Roller liefen mit dem Update ca eine Woche. Danach ging wieder nichts mehr.

Niu hat stand jetzt keine Lösung. Mein Händler meint, ich soll fahren so lange es geht, wenn eine Lösung vorliegt meldet er sich.

dandylam
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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von dandylam »

dandylam hat geschrieben;
„Erhält ein Hersteller Kenntnis über einen Serienfehler an seinen Produkten von dem eine Gefährdung der Verwender und/oder Dritten zu erwarten ist, muss er Maßnahmen ergreifen, diese Gefahren zu beseitigen (§ 6 Abs. 2 ProdSG) und die zuständige Marktüberwachungsbehörde, hier das KBA, darüber informieren (§ 6 Abs. 2 ProdSG).

kabee:
Und was möchtest du damit jetzt sagen?

Kabee, jetzt bin ich aber enttäuscht. Du weisst doch sonst immer alles. Dann erklär ich‘s dir halt:
Bei dem Fehler 123 handelt es sich eindeutig um einen Serienfehler, (auch wenn du das vielleicht abstreitest), von dem eine Gefährdung der Verwender zu erwarten ist. Also muss der Hersteller Massnahmen ergreifen, diese Gefahr zu beseitigen. In USA sind sie da alleine deshalb schon schneller, weil das Risiko im Falle eines Unfalls auf horrende Schadensersatzsummen verklagt zu werden, wesentlich höher ist, als bei uns. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Fehler hierzulande mit Sicherheit genauso häufig auftritt.

Sehr kreativ finde ich deine Vermutung, warum es in USA diesen Rückruf gibt:
In dem Statement von NIU steht doch eindeutig drin, dass dort der Gesetzgeber einen Rückruf fordert. Das könnte womöglich damit zusammenhängen, dass das Risiko mit dem Fahrzeug irgendwo liegenzubleiben für den Fahrer ein anderes ist in einem Land, in dem es teilweise nicht einmal Fußwege innerhalb von Wohngebieten gibt
Offensichtlich warst du noch nie den USA. Ich habe zwei Jahre dort gelebt. Ich kann dir versichern, die USA ist kein Drittweltland und stell dir vor, Es gibt dort genauso viele Fußwege in Wohngebieten wie bei uns. :o

kabee: Der Grund warum die Amerikaner den EVO zurückgezogen haben ist, dass er durch seinen plötzlichen Leistungsverlust (Fehler123), der offensichtlich relativ häufig vorkommt (und daher ein Serienfehler ist) eine potentielle Gefahr darstellt.
Oder glaubst du, die Verantwortlichen schreiben aus jux und Tollerei in fett gedruckt:

Fahren Sie ihren Roller nicht

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STW
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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von STW »

Maßgeblich ist nicht, wie der amerikanische Importeur das handhabt und wie die amerikanische Rechtslage ist, sondern wie und nach welchen Regelungen des KBA arbeitet. Halten die das für gefährlich, dann ordnen die einen Rückruf an. Wenn nicht, dann nicht. Pauschal halte ich einen absterbenden Motor nicht für gefährlicher als ein Pannenauto am Straßenrand, ärgerlich für den Besitzer, aber nicht zwangsläufig eine Gefahrenquelle. Denn nach der Logik muss jedes Auto stillgelegt werden, weil man eine jederzeit auftretende Panne nicht ausschließen kann.

Beispiel: an meinem Kleinwagen bestand die Gefahr, dass durch eindringendes Wasser die elektrische Lenkunterstützung versagt. Das KBA hat Rückruf angeordnet. Bei VAG gab es "optimierte" Software = möglicherweise Umweltschaden = Rückruf durch KBA. Bei einem weiteren VAG-Produkt (Audi S8 einer bestimmten Modelljahre) gibt es ein zu eng bemessenes Ölsieb, das zum vorzeitigen Turboladerschaden führt: freiwilliger Rückruf von Audi, bzw. "stilles Update", das beim nächsten Werkstatttermin einfach miterledigt wird ohne den Kunden finanziell zu belasten. Wenn der Motor des NGT ein defektes Radlager hat: bei mir war das noch Austausch auf Kulanz nach 2.5 Jahren Fahrzeugalter.

Das kann man jetzt alles nicht gut und fair finden. Letztendlich bleibt es Dir überlassen, was Du jetzt mit Deinem Händler vereinbarst oder ob Du gar einen Anwalt einschaltest. Ich würde mich auch über die Situation ärgern, allerdings mag ich meinen Roller und würde je nach Situation eher zähneknirschend auf eine Reparatur warten, weil ich (noch) keine passende Alternative sehe. Heute gerade die 30TKm vollgemacht, und ein EVO mit dann funktionierendem Motor dürfte auch für diese Laufleistung gut sein.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Chris2022
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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von Chris2022 »

Das ist alles schön und gut, aber Leistung zu verkaufen die im Nachhinein arg gedrosselt wird, da Niu bemerkt hat das sie wohl zu dumm zum programmieren sind, geht absolut gar nicht.

Es verstehen zwar einige hier nicht: Der Motor, Controller, NICHTS ist von Niu, das sind alles Teile die es so in China schon etliche Jahre gibt! Der Controller wird mit der N11 nur mit maximal 50% angesteuert was im Peak an Leistung abgeben könnte, ähnlich der Motor so es vllt 60% sind.

Wahrscheinlich ist diese ganze Cloud scheisse die am Roller hängt mlt dafür verantwortlich das der Roller Probleme macht!

Es gibt aber keine Möglichkeit sich selber etwas zu programmieren, da Niu die komplette Kommunikation zwischen MCU und diesem Cloud Kasten so verschlüsselt hat, dass ein anderer Controller bzw ein nicht verschlüsselter gar nicht erst anspricht. Einzige Lösung, den ganzen Kabelbaum rauspflücken und alles selbst verkabeln. Ich bin mir sicher das so Fehler wie der 123 dann noch nicht mal mehr um Ansatz geben wird!

kabee
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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von kabee »

SvenR. hat geschrieben:
Fr 12. Aug 2022, 18:09
Kabee ich weiss nicht warum du alles so gutredest.
Ich rede hier überhaupt nichts gut, sondern stelle die Situation so dar, wie sie sich aus meiner Perspektive ergibt.
dandylam hat geschrieben:
Fr 12. Aug 2022, 19:33
Bei dem Fehler 123 handelt es sich eindeutig um einen Serienfehler, (auch wenn du das vielleicht abstreitest), von dem eine Gefährdung der Verwender zu erwarten ist. Also muss der Hersteller Massnahmen ergreifen, diese Gefahr zu beseitigen.
Ich habe ein Kabel, ich habe eine technische Information erhalten. Das erweckt mir schon den leisen Anschein, dass da Maßnahmen ergriffen werden.

Die rechtliche Beurteilung ob das ein Serienfehler mit zu erwartender Gefährdung ist überlasse ich denjenigen, die per Gesetz/Verordnung dazu verpflichtet sind. So eindeutig, wie du das beschreibst scheint das nicht zu sein, da es offensichtlich keine Rückrufanordnung des KBA gibt. Ich weiß nicht, wie ihr euch das vorstellt, wie dieser Prozess bei einem Rückruf sich darstellt. Die Akkreditierung als Hersteller beim KBA bekommt nicht jeder Heini, das ist schon recht anspruchsvoll und nicht mit dem Ausfüllen eines simplen Registrierungsformulars getan. Ich gehe davon aus, dass jeder, der hier nicht nur auf Bashing aus ist sich die entsprechenden Infoseiten beim KBA mal angeschaut hat.
dandylam hat geschrieben:
Fr 12. Aug 2022, 19:33
Offensichtlich warst du noch nie den USA. Ich habe zwei Jahre dort gelebt. Ich kann dir versichern, die USA ist kein Drittweltland und stell dir vor, Es gibt dort genauso viele Fußwege in Wohngebieten wie bei uns. :o
Die USA sind groß, deine Aussage mag vielleicht auf Kalifornien und die Ostküste zutreffen, aber so eine pauschale - zumal falsche - Behauptung motiviert mich jetzt nicht unbedingt noch weiter auf deinen Schrieb einzugehen.
yakamoto hat geschrieben:
Do 11. Aug 2022, 21:10
Dennoch wird ein Prozess viel unliebsame Aufmerksamkeit auf sich ziehen - erstrecht, wenn ein Menschenleben durch Ignoranz und Profitgier auf der Strecke bliebe :idea:
Irgendwie liest sich das so, als ob die Fahrer der EVOs wie die Fliegen auf den Straßen dieser Republik sterben würden, weil sie mitten auf der Straße liegenbleiben und vom nachfolgenden Verkehr dahingemetzelt würden. Ich weiß ja nicht was du für Erfahrungen mit deinem Roller gemacht hast, aber bei den EVOs ist das nicht der Fall.

dandylam
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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von dandylam »

kabee:
Die USA sind groß, deine Aussage mag vielleicht auf Kalifornien und die Ostküste zutreffen, aber so eine pauschale - zumal falsche - Behauptung motiviert mich jetzt nicht unbedingt noch weiter auf deinen Schrieb einzugehen.
Vor allem vermeidest du die Frage, ob du jemals in den USA warst. Offensichtlich eben nicht. Daher hast du auch keine Ahnung, wie das mit der Gestaltung von Wohngebieten aussieht, hältst mir aber vor, ich würde falsche Behauptungen aufstellen.
Da du ja offensichtlich des Englischen tatsächlich nicht mächtig bist, übersetze ich gerne für dich den allerersten Satz des Schreibens.
This notice is sent to you in accordance of the National Traffic and Motor Vehicle Act.
Diese Mitteilung wird Ihnen auf Grundlage des Gesetzes "National and Motor VehicleAct" gesendet,

National Traffic and Motor Vehicle Safety Act, U.S. legislation that required automobile manufacturers to institute safety standards to protect the public from unreasonable risk of accidents occurring as a result of the design, construction, or operation of automobiles.
Übersetzung für kabee
Der National Traffic and Motor Vehicle Safety Act ist eine Verordnung, die KFZ Hersteller dazu verpflichtet, Sicherheitsstandards zu gewährleisten, die den öffentlichen Verkehr vor unangemessenen (unzumutbaren) Risiken eines Unfall zu schützen, die durch mangelhafte Planung in Konstruktion und Design entstehen.
kabee:
Irgendwie liest sich das so, als ob die Fahrer der EVOs wie die Fliegen auf den Straßen dieser Republik sterben würden, weil sie mitten auf der Straße liegenbleiben und vom nachfolgenden Verkehr dahingemetzelt würden. Ich weiß ja nicht was du für Erfahrungen mit deinem Roller gemacht hast, aber bei den EVOs ist das nicht der Fall.
Mein Roller ist stehengeblieben. Das ist meine Erfahrung. Glücklicherweise in der Stadt und nicht im Tunnel. Mein Händler hat nach eigener Aussage 5 (!) Evos mit diesem Fehler auf dem Hof stehen.
Dein Schrieb (deine Formulierung) zeigt die Sichtweise durch die Brille des Händlers. Wenn der Roller im Tunnel plötzlich ausgeht und die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer und LKW Fahrer nicht umsichtig reagieren, kann es durchaus zum "Gemetzel" (eine weitere polemische Formulierung von dir) kommen. (Ich fahre täglich ca 10 km Stadttunnel zur Arbeit und zurück)

Der Unterschied, der hier ganz deutlich wird zwischen Deutschland (und kabees Sichtweise) und den USA:
In Deutschland muss immer zuerst ein Unglück passieren, bevor gehandelt wird. Obwohl alle wissen, dass es sich um einen potentiell gefährlichen Serienfehler handelt, werden die Kunden nicht über die Gefahr informiert (im Gegensatz zu den USA, weil da haben die Wohngebiete ja keine Verbindungswege :lol: :lol: :lol: )

In USA hingegen versucht man schon im Vorfeld Gefahren durch präventives Handeln zu entschärfen und nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. So ist auch der "Rückruf" einzuordnen. Die Hardware und die Software der ausgelieferten Roller sind doch in beiden Ländern höchstwahrscheinlich identisch. Das bedeutet, der Fehler kommt statistisch gesehen mit gleicher Häufigkeit vor. In USA zieht man daraus die Kosequenz (auch vor dem Hintergrund wesentlich höherer Schadensersatzforderungen) und warnt die Kunden.

@kabee: In deinem Schrieb (deine Formulierung) redest du immer von dem ominösen Kabel und der Software und die technischen Informationen, die du (als Händler) zur Verfügung hast um den Fehler zu beheben. Mal davon abgesehen, dass User Domi_New 1983 in diesem Thread viewtopic.php?p=270733#p270733 trotz Software Update nach 15 km (!) wieder liegengeblieben ist, kannst oder willst du nicht zu begreifen, dass die Tatsache, dass du ein Kabel und technische Informationen hast, diejenigen nicht vor der Gefahr schütz, die weiter mit diesem Fehler durch die Gegend fahren, weil sie aus irgendeinem Grund keinen zeitnahen Termin für das update bekommen oder von niemandem auf diese potentielle Gefahr aufmerksam gemacht wurden. Die USA Kollegen warnen wenigstens: "Fahren Sie ihren Roller nicht" und geben sogar eine Belohnung von 500 $, wenn man darauf verzichtet, das update zeitnah durchführen zu wollen. Da habe ich dann wenigstens die Freiheit zu entscheiden, ob ich den Roller trotz des mir dann bewussten Risikos fahre oder nicht.

Zum Schluss noch kurz offtopic ein englisches Sprichwort:

"What goes around, comes around"

Exklusiv für kabee die sinnhafte Übersetzung ins Deutsche:

"Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus"

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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von Matrix3937 »

Ich kann den Ärger nachvollziehen, jedoch sollte man bei seinen Kommentaren nicht drastisch übertreiben. Denn 10 km Stadttunnel halte ich für sehr wage. Der längste Stadttunnel ist in Berlin der Britzer Tunnel mit etwa 1,7 km. Und in Deutschland sind in den Tunneln Rettungsgassen und auch Seitenstreifen Pflicht.
Straßen gehen nicht nur geradeaus, in Kurven stehen auf der anderen Seite oft Laternenmasten und Bäume, das tut schon weh!

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Re: MQI GT EVO - Rückruf

Beitrag von dandylam »

Das ist von mir vielleicht missverständlich formuliert. Ich habe nicht geschrieben, dass der Tunnel 10 m lang ist, sondern dass ich täglich 10 km durch einen Tunnel fahre.
Der Tunnel an sich ist ca 2,5 km lang den fahre ich zweimal am Tag hin und zurück, ergibt also 10 km. Er wurde in 2004 eröffnet und hat tatsächlich keine Pannenspur. Es gibt Pannenbuchten, das ist richtig. Wenn man Glück hat reicht die Geschwindigkeit, um dorthin auszurollen. Ansonsten hat er einen erhöhten Randstreifen, quasi einen Gehweg. Im Falle des Stehenbleibens müsste ich erst anhalten und absteigen um ihn dann den Randstein hochzuschieben. Findest du diese Situation drastisch übertrieben? Ich bin mir ganz sicher, dir würde auch ordentlich die Muffe gehen, wenn du plötzlich keinen Saft mehr hast und die Parkbucht ist noch weit entfernt. Ich bin das 18 Jahre lang mit meinen Verbrenner gefahren und nie stehengeblieben.
Bei einem Verbrenner deutet sich ja das meistens auch an, dass etwas mit dem Motor nicht stimmt. Beim evo passiert es einfach von jetzt auf nachher. Das wohl statistisch relativ häufig, Das ist ja das tückische an der Sache.

Ehrlich gesagt ist die Länge des Tunnels aber auch nicht das eigentliche Thema meines Posts gewesen. 🤷🏼‍♂️

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