Schwimmsattel Führungsbolzen

[didithekid]

Es geht hier nicht um die (Führungs-)Bolzen der Beläge (=>Belagstifte / Sicherungsbolzen), sondern um die Geleitbolzen des Schwimmsattels (im Bild in dem hellen Orange).
Genau da sollte keine Keramikpaste und auch keiner Kupferpaste dran, sondern HT-stabiles Gleitfett.
Ihr könnt natürlich, wenn es Euch Freude macht, auch diese Bremszylinderpaste verwenden, die sich ab 70°C zunehmend verflüssgt.
Immerhin besser als Kupferpaste. Bei mir kommt in den von Gummi-Manschetten gekapselten Bereich der Schwimmsattelführung jedenfalls Hochtemperaturstabiles Geitfett rein, das für Kugel- und Gleitlager geeignet ist.

Hier das Bild von Gerd aus dem BMW-Forum:

Im BMW-Wartungshandbuch stand für die Gleitbolzen der Schwimmsattelführung damals der Schmierstoff Shell Retinax A (grease) drin.
Damals lief "Grease" ja auch im Kino.
Ich nehme jetzt aber höherwertiges Fett.
Natürlich ist die NIU-Bremse etwas anders aufgebaut, aber das Prinzip sollte gleich sein.

Viele Grüße
Didi

[PhilGHP]

Genau um die geht es, ich hoffe das war mit dem ersten Posting klar genug ausgedrückt, weil offenbar entfaltet sich da einiges an Interpretation bzw. Kontroversen. Ich habe mir wie gesagt inzwischen dieses PFG 110 in der Bucht besorgt. Louis als Quelle für 400g dieses von dir verlinkten Standardfetts wäre mir insofern lieber gewesen, als ich bei Louis sicher bin, meinen Kram ohne Probleme zu kriegen, zweitens ich dort Guthaben habe, und drittens weil es universeller einsetzbar ist, aber anscheinend ist das von peter51 verlinkte PFG110 lt. den wenigen Beschreibungen im Web die ich auffinden konnte ein Mittel der Wahl für genau diesen Zweck.

Ich hatte um Antworten eher aus dem professionellen Umfeld gefragt, weil mir in 25J. Motorradforen die Kleinkriege in Anbetracht solcher Betriebsmittel nur zu bekannt sind. Als Laie akzeptiere ich aber gerne, wenn ich keinen Schimmer habe, was das nun genau für ein Typ Fett ist, sondern schau wo ich es kriege, bin dankbar für den Tip und verwende es.

Bei den Motorrädern muss ich diese Gleitbolzen (so weit vorhanden) übrigens nicht so häufig reinigen und fetten, da scheint das irgendwie günstiger konstruiert zu sein. Dass das beim Niu so heikel ist, musste ich erst lernen, und in Anbetracht der Reichweite ist es dort halt auch wirklich existentiell, so dass ich nun eben nach dem "amtlichen" Schmiermittel gefragt habe und nicht mehr mit meinem überkommenen Garagenpfusch weitermache.

Den Tip mit dem Schmiermittel für die Bremskolben werde ich auch verfolgen, denn das werde ich v.a. bei den vorderen 4-K Zangen (kein Schwimmsattel) unserer Motorräder brauchen, aber das war hier nicht Thema des Threads.

Vielen Dank euch allen!
Phil

[didithekid]

Moderne Motorräder haben vorne ja keine Schwimmsattelbremsen mehr. Lediglich hinten kommen die noch vor und der ggf. ungleichmäßige Belagverschleiß fällt da nicht so auf.
Von meiner seligen 81er CB400N, kenne ich das aber noch so, wie beim Roller.
Und damals habe in der Wartung so viel falsch gemacht, dass ich teilweise auch ahne, warum man etwas besser anders macht.
VG
Didi

[PhilGHP]

Moderne Motorräder haben vorne ja keine Schwimmsalltebremsen mehr. Lediglich hinten kommen die noch vor und der ggf. ungleichmäßige Belagverschleiß fällt da nicht so auf.
Von meiner seligen 81er CB400N, kenne ich das aber noch so, wie beim Roller.
Und damals habe in der Wartung so viel falsch gemacht, dass ich teilweise auch ahne, warum man etwas besser anders macht.
VG
Didi

Ist so, wir haben diese Schwimmsättel wenn dann nur hinten. Das Problem nicht frei laufender Räder gibts am Motorrad auch, nur wird es da meistens über die Reinigung der Bremskolben und ggfs. entsprechendes Schmiermittel erledigt. Allerdings habe ich da von meinem professionellen Mechaniker bereits den Hinweis, dass man da gar nichts drauf tut, sondern die Sache halt sehr penibel reinigt. Das hat soweit auch mehrmals funktioniert.
Wenn ich allerdings ein explizit geeignetes Spezialmittel habe, dann scheue ich mich nicht, es zu verwenden. Kupferpaste wird jedenfalls seit längerem nicht mehr verwendet, die hat mit meinen Fehlern an den Niu Gleitbolzen nun endgültig ausgedient. Da war halt zweimal sofortige Aktion nötig, und ich hatte nichts besser geeignetes zur Hand.
Wobei ich stark vermute, dass das Problem bei diesen Niu Gleitbolzen nicht unbedingt durch die Verwendung von Kupferpaste verschlimmert wurde, aber ich weiß es natürlich nicht. Diese Bremszange (ich rede speziell von der hinteren, die vordere habe ich noch nicht zerlegt) ist schon ein relativ ähm... sagen wir... budgetmässig anmutendes Produkt. Krass ist jedenfalls, dass der obere Bolzen per Zange rausgezogen werden musste, wohingegen der untere noch leichtgängig war.

[el bosso]

Krass ist jedenfalls, dass der obere Bolzen per Zange rausgezogen werden musste, wohingegen der untere noch leichtgängig war.

Kontaktkorrosion

.. ob sich die temperaturabhängige Verflüssigung negativ auswirkt ist fraglich insofern, weil die Anforderungen an die Haftfähigkeit an dieser Stelle eher niedrig sind.
Aber danke für den Hinweis.

[Bussen]

Ich vermute das bei der Verwendung von zu dickflüssigen Fett ein Unterdruck beim herausziehen des Bolzens entsteht und das dieser deswegen so schwer herausziehbar ist. Ich kann mich da aber auch täuschen, mach einfach deine eigenen Erfahrungen dies bezüglich.

Meiner Erfahrung nach verwende ich möglichst kein Fett bei der Montage neuer Bremsbeläge, da sich dadurch nur unnötig viel Bremsstaub im Sattel festsetzt.

[PhilGHP]

Das Ding war echt fest, also auch nur mit Mühe drehbar.
Da dieser Schwimmsattel auch beim ersten Reifenwechsel hinten bereits fast unbeweglich war, und da war ab Werk wohl garnichts drauf, bin ich schon der Meinung, daß da was drauf muss. Ohne gehts nicht.

Bei den Belägen bzw. Kolben wird man noch sehen.

[Zenith]

Hallo zusammen,

Ich habe jahrelang bei 2 Mazdas die Gleitbolzen/-hülsen der Schwimmsättel pflegen/tauschen müssen da sie entweder fest/trocken/eingelaufen waren oder Werkstätten falsche Pasten draufgeschmiert haben bzw. den Sattel mit dem Hammer aufgespreizt haben...

Das einzige Fett was sich bewährt hat war die ATE Plastilube. Ich will damit aber nicht sagen dass sich andere Fette anderer Marken nicht eignen. Es gibt Plastilube ja auch von anderen Marken (z.B. Teroson) und in gleicher Zusammensetzung/Eigenschaften auch von vielen anderen Herstellern.

Gruß
Christian

[PhilGHP]

Und man muss auch sagen, daß 11 Euro für die beiden Minituben hier jetzt auch nicht ganz schmerzfrei ist. Da wäre mir die 400g Kartusche für 5 Eur lieber, aber hilft nix. Was kostet das erwähnte ATE Plastilube?

[el bosso]

5er für die kleine Tube. In dem Kolbenschmier sind 180g drin. Ist mehr.
Ich würd mich da aber echt nochmal erkundigen, weil das ja zwei verschiedene Mittel sind, die von Ate. Lube (Plastik, oda watt?)für Beläge und Kolbenpaste eben für den Hubraum.