Akku bei Minusgraden

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Mahong
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von Mahong »

Ich versuche der Sache einfach mit "gesundem Menschenverstand" zu begegnen..

Wenn es kalt ist, und ich habe die Möglichkeit den Akku mit ins Warme zu nehmen, dann mach ich das. Aber: es gibt auch mal Situationen in denen das nicht möglich ist. Bei mir ist das wenn ich mit der Bahn wegfahre, und mit dem Roller zum Bahnhof fahre. Dann muss der Akku eben im Roller bleiben - auch wenns kalt ist.

Ansonsten ihn einfach mitnehmen wenns geht. Wenn man es regelmäßig macht denkt man gar nicht mehr drüber nach und es ist eine ganz normale Sache.

Nicht zu viel theoretisieren - einfach machen.....

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didithekid
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von didithekid »

Hallo,
es gibt klare Angaben welche Temperaturgrenzen bei den im NIU N1s verdendeten Panasonic-Zellen einzuhalten sind:
https://datasheetspdf.com/pdf-file/9552 ... R18650PF/1

So lange der Akku über den Winter nicht genutzt wird, verträgt er auch Frosttage, wenn er so geschützt steht, dass der Roller nicht unter Minus 20 Grad auskühlt.
Will man (agil) fahren und insbesondere Aufladen, ist es sinnvoll, den Akku im Haus zu haben und erst kurz vor Antritt der Fahrt in die Kälte zu tragen.
Der Akku dürfte zwar kalt auch fahren, aber Leistung und Reichweite sind bei warmem Akku besser. Laden mit höherem Ladestrom ist erst über 10°C Zellentemperatur zu empfehlen.

Viele Grüße
Didi
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eno
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von eno »

didithekid hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 01:35
Hallo,
es gibt klare Angaben welche Temperaturgrenzen bei den im NIU N1s verdendeten Panasonic-Zellen einzuhalten sind:
https://datasheetspdf.com/pdf-file/9552 ... R18650PF/1

So lange der Akku über den Winter nicht genutzt wird, verträgt er auch Frosttage, wenn er so geschützt steht, dass der Roller nicht unter Minus 20 Grad auskühlt.
Will man (agil) fahren und insbesondere Aufladen, ist es sinnvoll, den Akku im Haus zu haben und erst kurz vor Antritt der Fahrt in die Kälte zu tragen.
Der Akku dürfte zwar kalt auch fahren, aber Leistung und Reichweite sind bei warmem Akku besser.
Durch das Fahren erwärmt sich der Akku ohnehin, so dass die Akkutemperatur (und Leistungsfähigkeit) schon nach ein paar Kilometern deutlich gestiegen sein dürfte.
Die "Verpackung" der Einzelzellen ist bei NIU ja zudem thermisch gut isolierend, was im Sommer ein Nachteil ist.

Lüftung existiert quasi nicht, die Zellen befinden sich in einem geschlossenen Plastikkasten und dieser Plastikkasten befindet sich seinerseits in einer recht gut verschlossenen Plastikumhüllung des Rollers.

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didithekid
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von didithekid »

eno hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 10:07
Durch das Fahren erwärmt sich der Akku ohnehin, so dass die Akkutemperatur (und Leistungsfähigkeit) schon nach ein paar Kilometern deutlich gestiegen sein dürfte.
Hallo,
leider ist die Anwärmeeffekt durch den Fahrstrom bei Lithium-Akkus nur gering. Fahrzeuge mit kleinem Akku gewinnen da zwar etwas an Agilität.
Mehr als ein paar wenige Grad, wärmt der Akku aber auch nach 15km Stecke nicht auf. Kein Vergleich zu durchgehend 25°C Akkutemperatur im Sommer.
Auch im Sommer braucht man eigentlich keine Sorge vor Akku-Überhitzung beim Fahren zu haben. Selbst wenn die Zellentemperatur mal auf über 45 Grad ansteigt, ist bis zur Schwelle 60°C ja noch etwas Luft. Kritisch wäre da nur: Fahren - Schnelladen mit hohem Strom - und dann Weiterfahren. Daher wird das integrierte BMS ab 45°C das Aufladen direkt nach der Fahrt unterbinden, bis der Akku wieder abgekühlt ist.
Viele Grüße
Didi
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von Tommmi »

Wenn ein Akku nicht zu schwach ausgelegt ist so stört kälte überhaupt nicht.
Beim laden kommen meine E-Bike Akkus immer auf ca 32grad, auch wenns Anfangs 0 in der Garage ist.
Beim fahren um 0 grad mit 3000 Watt Schnitt kommen die auf ca 20grad, nur das Bms selber wird heißer.
Ein knapp bemessener Akku wird nicht genug Leistung liefern und die Kapazität bei kälte minimiert sich, ist aber theoretisch da.

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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von MEroller »

Tommmi hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 07:18
Wenn ein Akku nicht zu schwach ausgelegt ist so stört kälte überhaupt nicht.
Das ist eine unzutreffende Verallgemeinerung. JEDER Akku "stört sich" an (menschlich empfundener) Kälte, weil alle Akkus elektrochemische Speicher sind. Und Chemie funktioniert besser, je wärmer es ist.

Korrekt könnte der Satz z.B. so heißen:

Wenn ein Akku nicht zu schwach ausgelegt ist macht sich Kälte kaum noch bemerkbar.
:D
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von achim »

Wobei es physiklisch betrachtet ja gar keine Kälte gibt. :mrgreen:
Korrekt müsste der Satz also heissen:

Wenn ein Akku nicht zu schwach ausgelegt ist macht sich das Fehlen von Wärme kaum noch bemerkbar. :D

Bergziege
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von Bergziege »

achim hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 18:51
Wobei es physiklisch betrachtet ja gar keine Kälte gibt. :mrgreen:
Korrekt müsste der Satz also heissen:

Wenn ein Akku nicht zu schwach ausgelegt ist macht sich das Fehlen von Wärme kaum noch bemerkbar. :D
273,15 K klingt aber ganz schön warm…

eno
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von eno »

didithekid hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 22:23
eno hat geschrieben:
Sa 5. Dez 2020, 10:07
Durch das Fahren erwärmt sich der Akku ohnehin, so dass die Akkutemperatur (und Leistungsfähigkeit) schon nach ein paar Kilometern deutlich gestiegen sein dürfte.
Hallo,
leider ist die Anwärmeeffekt durch den Fahrstrom bei Lithium-Akkus nur gering. Fahrzeuge mit kleinem Akku gewinnen da zwar etwas an Agilität.
Mehr als ein paar wenige Grad, wärmt der Akku aber auch nach 15km Stecke nicht auf. Kein Vergleich zu durchgehend 25°C Akkutemperatur im Sommer.
mein GTS hat 2 Akkus auf die sich der Fahrstrom verteilt.
Bei 3 Grad Außentemperatur hatte ich vor kurzem nach der Fahrt 14Grad in beiden Akkus und bei 15-20Grad Außentemperatur (im Herbst...) komme ich nach längerer Vollgasfahrt immer auf über 30Grad.
Immerhin wird eine Masse von insgesamt rund 20kg locker um 10Grad innerhalb von 20 Minuten erwärmt. Das ist nicht ganz ohne und es reicht bei geringerer Außentemperatur, um eine leistungsmässig günstigere Akkutemperatur, sowohl für das Entladen, als auch für das Laden zu realisieren.

Ist halt kein so toller Wirkungsgrad, den die Akkus besitzen und zudem sind die sehr gut isoliert, was die Akkutemperatur im Hochsommer in durchaus nicht mehr so günstige Bereich rutschen lässt.
Im Winter wäre es eine tolle Sache, wenn zu der intern produzierten Wärme der Akkus bei Entladung, noch die Abwärme des Antriebs zu nutzen wäre, denn die ist teilweise, aufgrund des zum Teil sehr schlechten Antriebswirkungsgrades, recht hoch.

eno
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Re: Akku bei Minusgraden

Beitrag von eno »

achim hat geschrieben:
So 6. Dez 2020, 18:51
Wobei es physiklisch betrachtet ja gar keine Kälte gibt. :mrgreen:
Korrekt müsste der Satz also heissen:

Wenn ein Akku nicht zu schwach ausgelegt ist macht sich das Fehlen von Wärme kaum noch bemerkbar. :D
Demnach müssten sich 0 Kelvin (dann fehlt definitiv Wärme ....) bei einem Akku, der nicht zu schwach ausgelegt ist, kaum noch bemerkbar machen.....

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