Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Sind Elektroroller wirklich schon alltagstauglich oder noch mit zu vielen Kompromissen verbunden?

Ja, sie sind schon alltagstauglich
49
84%
Nein, zu viele Kompromisse
0
Keine Stimmen
Situationsabhängig
9
16%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 58

MediumWater
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Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von MediumWater »

Guten Tag,
ich bin neu hier, technik-begeistert (gerade was Elektromobilität angeht), aber nicht unbedingt in der Fanboy-Ebene, sondern hinterfrage viele Sachen auch noch durchaus kritisch. Persönlich fahre ich zur Zeit einen 125ccm Kymco Yager GT und einen ebenso gewöhnlichen Astra J 1.4 :mrgreen:
Mein Ziel ist es, dass beide durchhalten, bis Elektrofahrzeuge sich etabliert haben. Die neuesten, zugeschnürten und anfälligen Verbrennungsmotoren halte ich für eine Notlösung, welche ich nicht unbedingt mitnehmen möchte.
Da ich häufig Kurzstrecken fahre (im Sommer meistens mit dem Roller) und das Auto nur zum Einkaufen und 3-4 eher lange Strecken im Jahr benutze, würde der Wechsel des Rollers am ehesten Sinn machen, wenn man den großen Co2-Rucksack bei riesigen Autoakkus ab Werk nicht außer acht lässt.

Nach einigen Wochen einlesen hier ist eigentlich nur der NIU NGT bzw. der NQiGTs in die engere Auswahl gerückt: die 70km/h kann man als gerade so ausreichend durchgehen lassen, die Vollgas-Reichweite mit ~65km passt auch, das Design ist eigenständig und immerhin kann man ein Topcase nachrüsten. Die Akkus sind entnehmbar, wichtig, da ich keine eigene Garage und Lademöglichkeit draußen habe. Viele Angebote gibts hier ja leider nicht, Kymco lässt sich auf dem europäischen Markt noch nicht blicken, zumal deren Akkus und die Endgeschwindigkeit nochmal ein gutes Stück schwächer scheinen. Den baldigen Kauf eines Elektrorollers bezweifle ich, beobachten werde ich die Entwicklung aber alle mal.

Einige Fragen habe ich aber dennoch:

-Fahrmodi: Warum hat NIU einen intelligenten Roller mit App und Handyanbindung rausgebracht, aber 3 feste Fahrmodi eingeführt? Der mittlere Dynamic ist fest auf 45km/h geregelt (wenn ich das richtig gelesen habe). Mit dieser dämlichen Geschwindigkeit wäre der Modus selbst innerhalb der Stadt für die meisten Fahrsituationen ungeeignet. Gibt es nicht die möglichkeit, stattdessen bspw. 55km/h und halbes Drehmoment zu konfigurieren, eventuell sogar über einen Schieberegler in der App? Hatte schonmal jemand diese Idee und es NIU vorgeschlagen? :lol:

-Akku:
-Wenn ich ein Fahrzeug kaufe, soll es alltagstauglich sein und kein Spielzeug für Fans. Ich lese häufig, wie einige Fahrer ihren Akku immer nur zwischen 60-80% Ladung lassen. Ist das BMS wirklich so schlecht ausgelegt, dass der Akku ähnlich strapaziert wird, wie im Handy und dann nach 2-3 Jahren hinüber ist? Oder hat NIU (wie in E-Autos) von sich aus einen Schonbereich vorgesehen und eigentlich bräuchte sich niemand Gedanken darüber machen? Hat den wirklich schon jemand einen deutlichen Nachlass der Kapazität feststellen können?

-Ich habe, wie gesagt, keine Lademöglichkeit und müsste die Akkus immer entnehmen zum laden: Wie umständlich ist es wirklich, diese 2x 10kg Packs mehrfach die Woche auszubauen und mehrere Stockwerke in die Wohnung zu tragen (bitte kein schönreden xD)

-mechanische Haltbarkeit der Kontakte: Sind die Akku-Anschlüsse auch wirklich strapazierfähig und halten jahrelanges umstöpseln aus? Wie viele von euch machen wirklich diese Prozedur jede Woche durch und wer steckt ihn einfach direkt in der Garage an?

-Ersatzakku: Das Antriebssystem ist ja scheinbar ein kompletter Bausatz von Bosch. Hat NIU daran viel geändert, oder könnte ich auch ein Akkupack von Bosch bzw. eines Drittanbieters als Ersatz verwenden, oder wird dieser nicht angenommen? Wie ist das Pack selbst aufgebaut? Könnte ich im Falle eines Defekt z.B. alle Zellen einzeln entnehmen, durchmessen und nur die defekten ersetzen? Oder haben die einzelnen Zellen keine eigene "Hülle" mehr und das ganze Ding geht in Flammen auf beim öffnen?

-Verarbeitung NIU: Wie ist die Verarbeitung der NIU Roller? Nicht verglichen mit anderen Elektrorollern (da scheint NIU ja wirklich einer der wenig brauchbaren Hersteller zu sein), sondern auch mal im Vergleich mit etablierten Herstellern wie Kymco, Peugeot, etc.? Das die Sitzbank etwas wackelt und die Fußmatte der sexy Spaltmaße wegen ist, habe ich schon herausgefunden. Aber wie ist die Haltbarkeit der anderen Komponenten: Anfälligkeit der Elektronik bei Wind und Wetter, Rostschutz der Stahlelemente, Beständigkeit und Qualität der verwendeten Kunststoffe?

Ich hoffe, das ist nicht zu viel der Rumfragerei von meinerseits.

Mfg
MediumWater

lenn1
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Re: Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von lenn1 »

Hab zwar keinen ngt aber kann sagen dass 45kmh in der Stadt meistens ausreichend ist und ich eher hinter anderen Autos klebe als die hinter mir. Natürlich gibt es Situationen wo nicht viel Verkehr ist und ich dann die Bremse bin.
Denke allerdings auch dass der 45kmh Modus Schwachsinn ist, wenn das Teil legal auch schneller fahren darf. Glaube aber nicht dass es ein großes Problem ist. Ich hab manchmal auch die erste Fahrstufe im stop n go Verkehr drin, die nur 18 kmh macht bei meinem M+.(da gibt's nur 2 Fahrstufen)

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RaWe
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Re: Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von RaWe »

Zu den Akku´s, ich hab zwar grad erst nen Scooter bekommen und kann dazu nix sagen.
Aber ich bin seit 3,5 Jahre E-Dampfer und benutze ja täglich die Liion Akkus. Und die werden ständig bis auf 3,2 - 3,4 Volt entladen. Habe in den 3,5 Jahren noch keinen wirklichen Kapazitätsverlust festgestellt (gefühlt). Und mußte auch noch keinen Entsorgen.
Auch stehen einzelne Akku´s mal ne Zeit vollgeladen rum. Ich mache mir da also nicht so große Sorgen das meine beiden 60V/20Ah Akku´s schnell den Geist aufgeben. Natürlich nicht in der kalten Garage bei 0° Grad laden !
E-Flux Harley Two-45 km/H-1500W-2 x 60V 20Ah | Tinbot F80

chrispiac
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Re: Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von chrispiac »

MediumWater hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:46

Einige Fragen habe ich aber dennoch:

-Fahrmodi: Warum hat NIU einen intelligenten Roller mit App und Handyanbindung rausgebracht, aber 3 feste Fahrmodi eingeführt? Der mittlere Dynamic ist fest auf 45km/h geregelt (wenn ich das richtig gelesen habe). Mit dieser dämlichen Geschwindigkeit wäre der Modus selbst innerhalb der Stadt für die meisten Fahrsituationen ungeeignet. Gibt es nicht die möglichkeit, stattdessen bspw. 55km/h und halbes Drehmoment zu konfigurieren, eventuell sogar über einen Schieberegler in der App? Hatte schonmal jemand diese Idee und es NIU vorgeschlagen? :lol:
Solche Vorschlägen wurden zumindest hier im Forum auch schon vorgebracht. Beim NGT haben die 3 Fahrmodi tatsächlich einen Sinn. Auf Stufe 1 wird zurückgeschaltet, wenn der NGT 20% (SOC) unterschreitet, um hohe Stromentnahmen am Akku zu verhindern und so die Lebensdauer des Akkus zu erhöhen (Zyklenanzahl). Stufe 2 geht nach der letzten FOC-Datei von NIU fast bis 50 km/h. Damit kann mit nur einem Akku gefahren werden, z. B. falls man mal den Platz unter der Sitzbank benötigt. In Stufe 3 schaltet der NGT nur, wenn beide Akkus im NIU angeschlossen sind und in etwa der gleiche Ladestand vorhanden ist. Nur dann ist die Maximalgeschwindigkeit möglich.
MediumWater hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:46
-Akku:
-Wenn ich ein Fahrzeug kaufe, soll es alltagstauglich sein und kein Spielzeug für Fans. Ich lese häufig, wie einige Fahrer ihren Akku immer nur zwischen 60-80% Ladung lassen. Ist das BMS wirklich so schlecht ausgelegt, dass der Akku ähnlich strapaziert wird, wie im Handy und dann nach 2-3 Jahren hinüber ist? Oder hat NIU (wie in E-Autos) von sich aus einen Schonbereich vorgesehen und eigentlich bräuchte sich niemand Gedanken darüber machen? Hat den wirklich schon jemand einen deutlichen Nachlass der Kapazität feststellen können?
Meinen N1S habe ich 2017 gekauft, inzwischen fährt ihn meine Schwester. Im Winter (bedingt durch Kälte) läßt die Reichweite nach und kommt im Frühjahr wieder. Da Hitze bzw, Kälte einen deutlichen Unterschied ausmacht, ein Nachlassen der Zellen aber eher ein schleichender Prozess ist, muß ich diese Fragen verneinen, einfach daher, das andere Umstände deutlicher Auswirkungen auf die Reichweite haben.
MediumWater hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:46
-Ich habe, wie gesagt, keine Lademöglichkeit und müsste die Akkus immer entnehmen zum laden: Wie umständlich ist es wirklich, diese 2x 10kg Packs mehrfach die Woche auszubauen und mehrere Stockwerke in die Wohnung zu tragen (bitte kein schönreden xD)
Ist eine Frage der Einstellung und Organisation. Ich habe in der Garage die Möglichkeit zu laden und hole die Akkus zum Laden nur im Winter (oder besser geschrieben, bei Kälte) ins Haus (direkt über einen Treppendurchgang im Keller erreichbar). Die Frage ist eigentlich nur von Bedeutung, wenn man die ganze Ausrüstung (Helm, etc.), ggf. transportierte Gegenstände (Einkauf, Arbeitsutensilien etc.) neben den Akkus direkt mitnehmen möchte, z. B. weil draußen schlechtes Wetter ist und man im 10. Stock oder so) wohnt, es also ein erheblicher Aufwand ist, mehrfach gehen zu müssen. Dann werden (wenn man keine Krake ist) einfach die Anzahl der Arme und Hände knapp, wenn man sich nicht organisiert.

Organisiert wäre: Man läßt Helm, Kleidung an bzw. auf (ist eh, Kalt/Nass draußen). Utensilien/Einkauf der mitgeführt werden muß ist in einem Rucksack oder Umhängetasche, so das man zum Tragen keine Hand frei braucht. Dann kann man je einen Akku in einer Hand tragen und hat allenfalls ein wenig gefummel, die Akkus rauszuholen, den Roller abzuschließen und ggf. zu schützen (Schloß, Plane etc.) und ggf. Türen aufzuschließen usw. So würde es funktionieren, wenn man unbedingt nur einmal gehen möche.

So lange Wege habe ich nicht, wenn ich in der Garage parke kann ich mich erst meiner Schutzkleidung entledigen, dann die Einkäufe reinbringen (bzw. rauftragen) und anschließend hole ich die Akkus zum laden rein (bleiben im Kellergeschoß, kommen nur in Flur oder Heizkeller wo es wärmer ist).
MediumWater hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:46
-mechanische Haltbarkeit der Kontakte: Sind die Akku-Anschlüsse auch wirklich strapazierfähig und halten jahrelanges umstöpseln aus? Wie viele von euch machen wirklich diese Prozedur jede Woche durch und wer steckt ihn einfach direkt in der Garage an?
NIU hat beim N1S (NGT hat es übernommen) zumindest die Stecker überarbeitet. Bei meinem 2017er N1S ist noch das alte System verbaut - Stecker läßt sich leicht stecken aber schwer rausziehen. Beim neuen Stecker (deutlich breiter) ist es umgekehrt, Zum Stecken muß man sehr genau hinsehen, rausziehen ist einfach. Bisher habe ich keinen Verschleiß bemerkt und das System scheint robust - also nicht so wie bei (Super) Soco wo mehrfach von verschweißten Kontakten berichtet wurde.

MediumWater hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:46
-Ersatzakku: Das Antriebssystem ist ja scheinbar ein kompletter Bausatz von Bosch. Hat NIU daran viel geändert, oder könnte ich auch ein Akkupack von Bosch bzw. eines Drittanbieters als Ersatz verwenden, oder wird dieser nicht angenommen? Wie ist das Pack selbst aufgebaut? Könnte ich im Falle eines Defekt z.B. alle Zellen einzeln entnehmen, durchmessen und nur die defekten ersetzen? Oder haben die einzelnen Zellen keine eigene "Hülle" mehr und das ganze Ding geht in Flammen auf beim öffnen?
Wie es aufgebaut ist, kann man auf der NIU Webseite und in mindestens einen Youtube Video sehen, wo jemand den Akkublock geöffnet hat. Ich kenne zumindest ein Forumsmitglied, das einen Zweitakku für den N1S selber gebaut hat und parallel zum Originalakku betreibt. (Ich bin Augenzeuge, wir haben uns mal getroffen).

MediumWater hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:46
-Verarbeitung NIU: Wie ist die Verarbeitung der NIU Roller? Nicht verglichen mit anderen Elektrorollern (da scheint NIU ja wirklich einer der wenig brauchbaren Hersteller zu sein), sondern auch mal im Vergleich mit etablierten Herstellern wie Kymco, Peugeot, etc.? Das die Sitzbank etwas wackelt und die Fußmatte der sexy Spaltmaße wegen ist, habe ich schon herausgefunden. Aber wie ist die Haltbarkeit der anderen Komponenten: Anfälligkeit der Elektronik bei Wind und Wetter, Rostschutz der Stahlelemente, Beständigkeit und Qualität der verwendeten Kunststoffe?
Ernsthaft, die Frage solltest Du Dir besser bei einer Probefahrt selber beantworten. Die Sitzbank wackelt bei mir nur, wenn sie nicht belastet ist oder etwas unter der Sitzbank liegt, das diese nach oben drückt. Das Wackeln dürfte im wesentlichen den Pins geschuldet sein, an der man Helme hängen und mit der Sitzbank sichern kann, wenn man mal kurz weg ist. Dazu muß halt etwas Luft für die Helmriemen vorhanden sein und daher ist zum Aufklappen ein Doppelgelenk verbaut, damt das möglich ist. Ich kann mir nicht vorstellen, das andere Roller mit diesem Prinzip weniger wackeln. Spätestens wenn die Sitzbank richtig verschlossen ist und ich auf dieser für die Fahrt sitze, merke ich höchtens mal einen leichten Wackler, wenn ich einen Fuß bei einem Halt auf den Boden setze und das auch nicht jedes mal. Ich denke, es ist eher eine Frage, ob man Roller gewohnt ist. Bisher habe ich allenfalls etwas Flugrost ausgemacht, bin aber auch kein penibler NIU Putzer, also vielleicht verbirgt sich unter machen angesammelten Dreck noch unliebsame Überraschungen (das kann ich Dir frühestens im Frühjahr 2020 beantworten). Da außen fast nur Kunststoff verbaut ist, habe ich keine wesentlichen Blessuren feststellen können. Der Tacho hat zwischenzeitlich mal etwas gesponnen, da habe ich eine Abdeckung für besorgt, danach war Ruhe. Innerhalb der Garantiezeit habe ich alle Wartungstermine bei einem Werkstatt eingehalten, dadurch gab es kein Prolem mit einem Akku und Netzteiltausch, wahrscheinlich durch ein defektes BMS verursacht (genaues wurde mir leider nicht kommuniziert). Ich hatte ein bischen Pech mit den Reifen, die verlierten sehr viel Luft, das scheint aber ein Einzelfall zu sein, weiter Meldungen dazu gab es zumindest nicht im Forum. Es wurde besser, als ich Heidenau Reifen aufziehen ließ - die Originalreifen sind allenfalls Schönwetter tauglich. Anfangs gab es den NIU ohne Matte, ging Wunderbar und ich hatte kein Wasser im Akkufach (aber 4 Löcher, wo Stauwasser abfließen könnte, Standard). Mit Matte empfinde ich es angenehmer an den Füßen (ist wohl auch Geschmackssache). Um Rostschutz muß man sich laut Anleitung selber kümmern, bisher sehe ich da keinen größeren Aufwand als bei anderen Rollern die ich gefahren hatte. Der NIU ist halt ein Chinese, daher eher schmal gebaut (pre McDonalds Ära), falls man „stabil“ bzw. breit gebaut ist, solte man vielleicht eher zu einem Trinity Roller greifen.
MediumWater hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:46
Ich hoffe, das ist nicht zu viel der Rumfragerei von meinerseits.

Mfg
MediumWater
Nicht mehr, als Andere am Anfang auch an Fragen hatten und wenigstens gut strukturiert. Daher jetzt noch ein herzliches Willkommen hier im Forum und viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Elektroroller für DIch.

PS/EDIT: Ich habe für situationsabhängig gestimmt, gerade wenn man auch touren möchte setzten Elektroroller bei der Reichweite doch Grenzen, die sich mit schnell nachtankbaren Verbrennern eher umgehen lassen. Es gibt auch weitere Anwendungen, die noch keinen 100% Ersatz eines Verbrennerrollers durch einen Elektroroller ergeben. Für viele Anwendungen, gerade in der Stadt, sind sie aber eine gute, wenn nicht gar die bessere Alternative.
Zuletzt geändert von chrispiac am Di 19. Nov 2019, 23:17, insgesamt 2-mal geändert.

STW
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Re: Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von STW »

E-Roller sind mittlerweile "etabliert". Vor 12 Jahren haben wir uns noch mit Bleiakkus herumgequält, selber auf Lithium- mitsamt Ladetechnik umgerüstet, mittlerweile ist das alles (nur oftmals viel besser) bei den guten E-Rollern angekommen.
Beim Kauf gibt es eigentlich nur zu beachten, dass man einen E-Roller kauft, bei dem man annehmen kann, dass eine langfristige Ersatzteilversorgung gewährleistet ist. Beim Niu habe ich, trotz aller Meckereien auf hohem Niveau von mir, ein recht gutes Gefühl.
Hinsichtlich der Akkus mache ich mir ebenfalls wenig Sorgen, ich habe LiFePO4-Zellen mit mehr als 10 Jahren auf dem Buckel, 14 von 16 Zellen sind noch die ersten. Mit den LiPos / 18650 mache ich mir auch keinen Kopf, die sind beim NGT hinsichtlich der Ladetechnik und des BMS in einer "besseren" Umgebung verbaut als meine Selbstbaulösung vorher.
Steuergerät / Motor: im Vergleich zu 10 Jahre alten Lösungen sind die wirklich laufruhig, qualitativ hochwertig, haben recht intelligente Controller, was sich bei der Energieeffizienz und damit Reichweite positiv auswirkt. Meiner Meinung ist da die Entwicklung bereits beendet, jetzt kommt halt Schnickschnack wie Cloudanbindung usw. dazu, um sich von den Mitbewerbern abzuheben.

Ob sich die 4500€ aufwärte für einen NGT lohnen im Vergleich zum Benziner, das ist eine andere Frage. Ich fahre elektrisch, weil es mehr Spaß macht, der NPro (der gedrosselte NGT) super abgeht, ich mir den Weg zur Tankstelle spare usw..
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Re: Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von olle »

STW hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 22:57
Ob sich die 4500€ aufwärte für einen NGT lohnen im Vergleich zum Benziner, das ist eine andere Frage.
Das ist für mich kein Frage. Bei gleicher Preis ist er geräuschlos und fast bedienungslos. Ich habe genau dafür bezahlt. Übrigens, nicht mehr als für einen Verbrenner.
Zuletzt geändert von olle am Mi 20. Nov 2019, 10:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von MarkOh »

E-Roller können sich nur da "etablieren", wo sich auch genügend Vertragshändler (Servicepartner) angesiedelt haben. Auch wenn E-Roller weniger Wartungsaufwand haben als Verbrenner, müssen sie dennoch hin und wieder zum Service. Spätestens wenn etwas kaputt geht. Gibt es dann weit und breit innerhalb des Aktionsradius des Rollers keine Werkstatt, hast du ein echtes Problem..
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Re: Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von Mr.Eight »

Kurz gesagt. ich brauchte einen Rollerersatz für das Auto für kurze Strecken. Lautlos fahren ist etwas besonderes. Das besondere kostet mehr Geld, ist dafür wartungsarm. Markus hier aus dem Forum hat jetzt 10.000km mit dem N-GT abgespult ( Ist das in den FAQs hinterlegt? Ich glaube schon. )

1. Die drei Fahrstufen. Man beginnt mit zwei. Man fährt also entspannt los und kann dann auf drei gehen... Wofür 2? Man fährt gut 47km/h, Man fährt in dem Moment mit zwei Akkus und hat einen enormen Bums gegenüber wenn man nur mit einem Akku fährt. Mit einem Akku kann man auch fahren. Ja. Man merkt aber sofort, das hier weniger Leistung am Start ist aber die Topspeed ist die selbe. Der Vorteil der Stufe 2, Man beschleunigt mit weniger Leistung (ca. 90% laut Anzeige) und du kommst weiter wegen geringerem Verbrauch. Also wenn man Strom sparen will für lange Strecken, dann mit Stufe 2. Mach ich manchmal wenn 3 spurige Straßen durch die Stadt gehen.

2. Akku. Wie oben beschrieben: Markus hat 10.000km auf der Uhr. Akku immer voll geladen beim Start er hat noch keine einbußen.
Meiner einer läd ebenfalls zu 100% über Nacht. Somit ist der Akku nicht lange bei 100% gelagert worden. Nach 4500km keine Einbußen. Mann sollte nur die Akkus nicht länger stehen lassen bei über 80%.
100% Laden schädlich? Ich habe hier ein "Bloch erklärt" Video gepostet. Ich auch unter der Rubrik Akku zu finden und hier auf Seite 2 der Topics. Um auf 100% zu laden muß man den Strom deutlich verringern und die Akkus sollten nicht mit mehr als 1S geladen werden. Unsere Akkus werden mit 1/5tel S geladen. Also weit unter der Schmerzgrenze und ab ca. 90% wird der Strom kontinuierlich verringert. Also weit weg von der Akkuschädigung beim Laden.
Somit kann man das auch vernachlässigen, wenn man möchte. Sieht aber jeder anders. Wie gesagt, lagern mit mehr als 80% sollte man jedoch vermeiden. Optimal ist um die 50%. Leer fahren auf unter 15% würde ich auch nur im Notfall einplanen. Ab 30% wirst du auch deutlich merken, das der Bums fehlt und man lieber nachladen möchte.

4. Akku Gewicht: Trägst du Manchmal 6er Pack 1,5 Liter Getränke? Das ist ziemlich genau das Gewicht der Akkus mit einem komfortableren Griff als das Sixpack. Ich habe meinen Roller Tief in der Tiefgarage. die ersten Tage war das anstrengend und hatte einen Akku oben an der Hauseingangstür gelassen und den anderen dann erst in der Tiefgarage ausgebaut. Nach ein paar Tagen war ich so fit, das ich beide aus der Tiefgarage trug. Heute sind die Akkus meine Fitnessgeräte. Ich wohne im zweiten Stock plus Hochparterre. In mein Parkplatz hat die Nummer 136 und der Ausgang liegt bei Platz 1. Dann kannst du dir Vorstellen, wie weit ich unten laufen muß.

5. Was man anders macht... Man schaut auf den Wetterbericht: Lade ich für morgen oder nicht? Ist das Wetter zu schlecht morgen zum Fahren oder nicht? Einen Vollen Akku lagern ist doof. Wenn ich "Spontan" Kurzstrecken fahren will... man kann den Akku immer auf gut 60% vorladen und eine Stunde vorher noch einmal dran hängen. 1 Stunde entsprechen gut 18% Ladung auf beide Akkus. Also gut 18km. Ab unter 40% Ladung fehlt der Bums... und da ich 2x25km fahre... ist Volladen angesagt. Denn ich will Spaß bis nach Hause.
Qualität kann ich nicht meckern. Erste Pflichtuntersuchung ist bei 1000km und die nächste bei 4000. Dann bei 8000.
Mein Display hat wohl zu viel Sonne abbekommen. Hier scheint es zu vereinzelten Auffälligkeiten zu kommen, wenn es Wärmer als 25°C wird. Aus Italien gab es da ein paar Bilder. Aber bisher eher einzelfälle und laß ich nächstens Jahr auf Garantie machen. Mein Händler weiß bescheid.

E-Roller oder Benziner? Benziner bist du unabhängig, wann du losfährts und wann du tankst. Das Ding kannst du 30 Jahr in der Ecke stehen lassen und wird immer noch funktionieren, Was mit dem Akku dann los ist... ist wohl allen klar. Dafür ist der Benziner laut, es stinkt und weil es stinkt, wollen Autofahrer so schnell wie möglich überholen. Das ist auf einem E-Roller entspannter und schön leise. Dafür muß man planen wann und wie weit man fährt. Man braucht ein wenig mehr Vorrüstzeit, wenn man den Akku einbaut. Der E Roller ist deutlich teurer in der Anschaffung, dafür billiger im Unterhalt. Unterm Strich nimmt sich das nix. Und die CO2 Diskussion. Das nimmt sich am Ende nicht viel meiner Meinung nach. Aber darüber kann man streiten.

Ist er altagstauglich: Ja
Kann man längere Strecken damit ungeplant fahren: nein.
Macht der Roller Spaß: Auf jeden
Ist es ein Hingucker / fallt man auf: Definitiv

Alltagstauglich / Kompromiss / Situationsbedingt... Situationsbedingt! Für viele Situationen brauchbar, für einige nicht.
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Re: Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von Etzert »

chrispiac hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 22:39
MediumWater hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:46

Einige Fragen habe ich aber dennoch:

-Fahrmodi: Warum hat NIU einen intelligenten Roller mit App und Handyanbindung rausgebracht, aber 3 feste Fahrmodi eingeführt? Der mittlere Dynamic ist fest auf 45km/h geregelt (wenn ich das richtig gelesen habe). Mit dieser dämlichen Geschwindigkeit wäre der Modus selbst innerhalb der Stadt für die meisten Fahrsituationen ungeeignet. Gibt es nicht die möglichkeit, stattdessen bspw. 55km/h und halbes Drehmoment zu konfigurieren, eventuell sogar über einen Schieberegler in der App? Hatte schonmal jemand diese Idee und es NIU vorgeschlagen? :lol:
Solche Vorschlägen wurden zumindest hier im Forum auch schon vorgebracht. Beim NGT haben die 3 Fahrmodi tatsächlich einen Sinn. Auf Stufe 1 wird zurückgeschaltet, wenn der NGT 20% (SOC) unterschreitet, um hohe Stromentnahmen am Akku zu verhindern und so die Lebensdauer des Akkus zu erhöhen (Zyklenanzahl). Stufe 2 geht nach der letzten FOC-Datei von NIU fast bis 50 km/h. Damit kann mit nur einem Akku gefahren werden, z. B. falls man mal den Platz unter der Sitzbank benötigt. In Stufe 3 schaltet der NGT nur, wenn beide Akkus im NIU angeschlossen sind und in etwa der gleiche Ladestand vorhanden ist. Nur dann ist die Maximalgeschwindigkeit möglich.

Kleine Anmerkung meinerseits:
Der NGT fängt unter 20% SOC an zu warnen indem ein rotes Batteriesymbol im Display blinkt.
Erst ab 14% SOC schaltet er auf Stufe 1 zurück.
Zumindest ist das bei mir so.
Ich fahr mal an die Küste um ein paar Kilo Watt zu holen.
Gruß Etzert

chrispiac
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Re: Neu hier, Allgemeine Fragen Elektroroller und Niu spezifisch

Beitrag von chrispiac »

Etzert hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 16:45


Kleine Anmerkung meinerseits:
Der NGT fängt unter 20% SOC an zu warnen indem ein rotes Batteriesymbol im Display blinkt.
Erst ab 14% SOC schaltet er auf Stufe 1 zurück.
Zumindest ist das bei mir so.
Das kann gut sein, ich habe meinen NGT noch nicht in diesesn SOC Bereich gefahren. Ich habe meine Erfahrungen vom N1S übernommen, wo anfangs unter 20% SOC umgeschaltet wurde, nach einem Firmwareupdate waren es dann unter 15% und nach einem weiteren (z. Z. aktuell) unter 10%. Ich meine, mein Händler hätte mir kommuniziert, das es beim NGT genauso ist, dann könnte das letzte Firmwareupdate die Umschaltung auf unter 15% gesenkt haben.

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