MediumWater hat geschrieben: ↑Di 19. Nov 2019, 18:46
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Einige Fragen habe ich aber dennoch:
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Fahrmodi: Warum hat NIU einen intelligenten Roller mit App und Handyanbindung rausgebracht, aber 3 feste Fahrmodi eingeführt? Der mittlere Dynamic ist fest auf 45km/h geregelt (wenn ich das richtig gelesen habe). Mit dieser dämlichen Geschwindigkeit wäre der Modus selbst innerhalb der Stadt für die meisten Fahrsituationen ungeeignet. Gibt es nicht die möglichkeit, stattdessen bspw. 55km/h und halbes Drehmoment zu konfigurieren, eventuell sogar über einen Schieberegler in der App? Hatte schonmal jemand diese Idee und es NIU vorgeschlagen?
Solche Vorschlägen wurden zumindest hier im Forum auch schon vorgebracht. Beim NGT haben die 3 Fahrmodi tatsächlich einen Sinn. Auf Stufe 1 wird zurückgeschaltet, wenn der NGT 20% (SOC) unterschreitet, um hohe Stromentnahmen am Akku zu verhindern und so die Lebensdauer des Akkus zu erhöhen (Zyklenanzahl). Stufe 2 geht nach der letzten FOC-Datei von NIU fast bis 50 km/h. Damit kann mit nur einem Akku gefahren werden, z. B. falls man mal den Platz unter der Sitzbank benötigt. In Stufe 3 schaltet der NGT nur, wenn beide Akkus im NIU angeschlossen sind und in etwa der gleiche Ladestand vorhanden ist. Nur dann ist die Maximalgeschwindigkeit möglich.
MediumWater hat geschrieben: ↑Di 19. Nov 2019, 18:46
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Akku:
-Wenn ich ein Fahrzeug kaufe, soll es alltagstauglich sein und kein Spielzeug für Fans. Ich lese häufig, wie einige Fahrer ihren Akku immer nur zwischen 60-80% Ladung lassen. Ist das BMS wirklich so schlecht ausgelegt, dass der Akku ähnlich strapaziert wird, wie im Handy und dann nach 2-3 Jahren hinüber ist? Oder hat NIU (wie in E-Autos) von sich aus einen Schonbereich vorgesehen und eigentlich bräuchte sich niemand Gedanken darüber machen? Hat den wirklich schon jemand einen deutlichen Nachlass der Kapazität feststellen können?
Meinen N1S habe ich 2017 gekauft, inzwischen fährt ihn meine Schwester. Im Winter (bedingt durch Kälte) läßt die Reichweite nach und kommt im Frühjahr wieder. Da Hitze bzw, Kälte einen deutlichen Unterschied ausmacht, ein Nachlassen der Zellen aber eher ein schleichender Prozess ist, muß ich diese Fragen verneinen, einfach daher, das andere Umstände deutlicher Auswirkungen auf die Reichweite haben.
MediumWater hat geschrieben: ↑Di 19. Nov 2019, 18:46
-Ich habe, wie gesagt, keine Lademöglichkeit und müsste die Akkus immer entnehmen zum laden: Wie umständlich ist es wirklich, diese 2x 10kg Packs mehrfach die Woche auszubauen und mehrere Stockwerke in die Wohnung zu tragen (bitte kein schönreden xD)
Ist eine Frage der Einstellung und Organisation. Ich habe in der Garage die Möglichkeit zu laden und hole die Akkus zum Laden nur im Winter (oder besser geschrieben, bei Kälte) ins Haus (direkt über einen Treppendurchgang im Keller erreichbar). Die Frage ist eigentlich nur von Bedeutung, wenn man die ganze Ausrüstung (Helm, etc.), ggf. transportierte Gegenstände (Einkauf, Arbeitsutensilien etc.) neben den Akkus direkt mitnehmen möchte, z. B. weil draußen schlechtes Wetter ist und man im 10. Stock oder so) wohnt, es also ein erheblicher Aufwand ist, mehrfach gehen zu müssen. Dann werden (wenn man keine Krake ist) einfach die Anzahl der Arme und Hände knapp, wenn man sich nicht organisiert.
Organisiert wäre: Man läßt Helm, Kleidung an bzw. auf (ist eh, Kalt/Nass draußen). Utensilien/Einkauf der mitgeführt werden muß ist in einem Rucksack oder Umhängetasche, so das man zum Tragen keine Hand frei braucht. Dann kann man je einen Akku in einer Hand tragen und hat allenfalls ein wenig gefummel, die Akkus rauszuholen, den Roller abzuschließen und ggf. zu schützen (Schloß, Plane etc.) und ggf. Türen aufzuschließen usw. So würde es funktionieren, wenn man unbedingt nur einmal gehen möche.
So lange Wege habe ich nicht, wenn ich in der Garage parke kann ich mich erst meiner Schutzkleidung entledigen, dann die Einkäufe reinbringen (bzw. rauftragen) und anschließend hole ich die Akkus zum laden rein (bleiben im Kellergeschoß, kommen nur in Flur oder Heizkeller wo es wärmer ist).
MediumWater hat geschrieben: ↑Di 19. Nov 2019, 18:46
-mechanische Haltbarkeit der Kontakte: Sind die Akku-Anschlüsse auch wirklich strapazierfähig und halten jahrelanges umstöpseln aus? Wie viele von euch machen wirklich diese Prozedur jede Woche durch und wer steckt ihn einfach direkt in der Garage an?
NIU hat beim N1S (NGT hat es übernommen) zumindest die Stecker überarbeitet. Bei meinem 2017er N1S ist noch das alte System verbaut - Stecker läßt sich leicht stecken aber schwer rausziehen. Beim neuen Stecker (deutlich breiter) ist es umgekehrt, Zum Stecken muß man sehr genau hinsehen, rausziehen ist einfach. Bisher habe ich keinen Verschleiß bemerkt und das System scheint robust - also nicht so wie bei (Super) Soco wo mehrfach von verschweißten Kontakten berichtet wurde.
MediumWater hat geschrieben: ↑Di 19. Nov 2019, 18:46
-Ersatzakku: Das Antriebssystem ist ja scheinbar ein kompletter Bausatz von Bosch. Hat NIU daran viel geändert, oder könnte ich auch ein Akkupack von Bosch bzw. eines Drittanbieters als Ersatz verwenden, oder wird dieser nicht angenommen? Wie ist das Pack selbst aufgebaut? Könnte ich im Falle eines Defekt z.B. alle Zellen einzeln entnehmen, durchmessen und nur die defekten ersetzen? Oder haben die einzelnen Zellen keine eigene "Hülle" mehr und das ganze Ding geht in Flammen auf beim öffnen?
Wie es aufgebaut ist, kann man auf der NIU Webseite und in mindestens einen Youtube Video sehen, wo jemand den Akkublock geöffnet hat. Ich kenne zumindest ein Forumsmitglied, das einen Zweitakku für den N1S selber gebaut hat und parallel zum Originalakku betreibt. (Ich bin Augenzeuge, wir haben uns mal getroffen).
MediumWater hat geschrieben: ↑Di 19. Nov 2019, 18:46
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Verarbeitung NIU: Wie ist die Verarbeitung der NIU Roller? Nicht verglichen mit anderen Elektrorollern (da scheint NIU ja wirklich einer der wenig brauchbaren Hersteller zu sein), sondern auch mal im Vergleich mit etablierten Herstellern wie Kymco, Peugeot, etc.? Das die Sitzbank etwas wackelt und die Fußmatte der sexy Spaltmaße wegen ist, habe ich schon herausgefunden. Aber wie ist die Haltbarkeit der anderen Komponenten: Anfälligkeit der Elektronik bei Wind und Wetter, Rostschutz der Stahlelemente, Beständigkeit und Qualität der verwendeten Kunststoffe?
Ernsthaft, die Frage solltest Du Dir besser bei einer Probefahrt selber beantworten. Die Sitzbank wackelt bei mir nur, wenn sie nicht belastet ist oder etwas unter der Sitzbank liegt, das diese nach oben drückt. Das Wackeln dürfte im wesentlichen den Pins geschuldet sein, an der man Helme hängen und mit der Sitzbank sichern kann, wenn man mal kurz weg ist. Dazu muß halt etwas Luft für die Helmriemen vorhanden sein und daher ist zum Aufklappen ein Doppelgelenk verbaut, damt das möglich ist. Ich kann mir nicht vorstellen, das andere Roller mit diesem Prinzip weniger wackeln. Spätestens wenn die Sitzbank richtig verschlossen ist und ich auf dieser für die Fahrt sitze, merke ich höchtens mal einen leichten Wackler, wenn ich einen Fuß bei einem Halt auf den Boden setze und das auch nicht jedes mal. Ich denke, es ist eher eine Frage, ob man Roller gewohnt ist. Bisher habe ich allenfalls etwas Flugrost ausgemacht, bin aber auch kein penibler NIU Putzer, also vielleicht verbirgt sich unter machen angesammelten Dreck noch unliebsame Überraschungen (das kann ich Dir frühestens im Frühjahr 2020 beantworten). Da außen fast nur Kunststoff verbaut ist, habe ich keine wesentlichen Blessuren feststellen können. Der Tacho hat zwischenzeitlich mal etwas gesponnen, da habe ich eine Abdeckung für besorgt, danach war Ruhe. Innerhalb der Garantiezeit habe ich alle Wartungstermine bei einem Werkstatt eingehalten, dadurch gab es kein Prolem mit einem Akku und Netzteiltausch, wahrscheinlich durch ein defektes BMS verursacht (genaues wurde mir leider nicht kommuniziert). Ich hatte ein bischen Pech mit den Reifen, die verlierten sehr viel Luft, das scheint aber ein Einzelfall zu sein, weiter Meldungen dazu gab es zumindest nicht im Forum. Es wurde besser, als ich Heidenau Reifen aufziehen ließ - die Originalreifen sind allenfalls Schönwetter tauglich. Anfangs gab es den NIU ohne Matte, ging Wunderbar und ich hatte kein Wasser im Akkufach (aber 4 Löcher, wo Stauwasser abfließen könnte, Standard). Mit Matte empfinde ich es angenehmer an den Füßen (ist wohl auch Geschmackssache). Um Rostschutz muß man sich laut Anleitung selber kümmern, bisher sehe ich da keinen größeren Aufwand als bei anderen Rollern die ich gefahren hatte. Der NIU ist halt ein Chinese, daher eher schmal gebaut (pre McDonalds Ära), falls man „stabil“ bzw. breit gebaut ist, solte man vielleicht eher zu einem Trinity Roller greifen.
MediumWater hat geschrieben: ↑Di 19. Nov 2019, 18:46
Ich hoffe, das ist nicht zu viel der Rumfragerei von meinerseits.
Mfg
MediumWater
Nicht mehr, als Andere am Anfang auch an Fragen hatten und wenigstens gut strukturiert. Daher jetzt noch ein herzliches Willkommen hier im Forum und viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Elektroroller für DIch.
PS/EDIT: Ich habe für situationsabhängig gestimmt, gerade wenn man auch touren möchte setzten Elektroroller bei der Reichweite doch Grenzen, die sich mit schnell nachtankbaren Verbrennern eher umgehen lassen. Es gibt auch weitere Anwendungen, die noch keinen 100% Ersatz eines Verbrennerrollers durch einen Elektroroller ergeben. Für viele Anwendungen, gerade in der Stadt, sind sie aber eine gute, wenn nicht gar die bessere Alternative.