So, nun war es soweit. Es war Samstag, die letzten Kunden verlassen den Laden und mein Mitstreiter kommt:
Ihr müsst die Köpfe zur Seite legen, ich hab kein Bock die Bilder alle zu drehen...
Es handelt sich hierbei um eine Original NIU-Handyhalterung, welche von einem Govecs S3.4 mit Eigenbau-Akkusystem spazieren gefahren wird
Und wie man im Hintergrund bereits erkennen kann:
NIU N-GT, grad mal 50km gefahren, mit dem Hinterrad scharrend für die große Tour. Montiert ist ein
Original NIU Topcaseträger heavyweight und darauf ein standesgemäßes
36l-Topcase von Coocase, welches auch bei unseren Sharern sowie bei vielen Firmenkunden zum Einsatz kommt. Für den N-GT nur das beste
Vor der Fahrt kam ich nicht umhin, das neuste Update zu installieren. Es sorgt für konstant Tacho 78 bis zum Akku-Notmodus bei 14%. Die Beschleunigung nimmt etwas ab, aber es fetzt immer noch.
Wir fahren raus ins Grüne, in den Reinhardwald. Mit über 200 km² Fläche ist der Reinhardswald eine der größten Waldflächen und eines der am wenigsten besiedelten Gebiete Deutschlands; innerhalb Hessens stellt er das größte in sich geschlossene Waldgebiet dar. Also wie gemacht für zwei Elektroroller. Natur pur und das Ganze ohne Geknatter und Gestank.
NGT fährt wie auf Schienen. Man dreht am Gasgriff und die Beschleunigung bis etwa 65km/h ist nahezu linear. Darüber hinaus wird es etwas weniger linear (zäh ist übertrieben). Es ist einfach... unspektakulär. Er fährt. Ist wie radeln, nur schneller und weniger anstrengend. Außerdem sind die Knie recht hoch angestellt.
Was mir so auffällt: Man sitzt sehr hoch. An der Ampel komm ich nicht mit beiden Fersen auf den Boden und ich bin nicht grad klein. Außerdem ist die Sitzbank ein Fake: Wenn man hinten draufdrückt, fühlt sie sich superweich und flauschig an. Fast wie ein Sofa. Sitzt man vorn auf dem abgesetzten Bezug ist das Teil bretthart. Die Sitzbank macht zwar optisch echt was her, aber die alte Version war bequemer. Leider haben die neusten 2019er-Nsport ebenfalls diese optimierte Bank bekommen

Ein wenig erstrebenswertes Upgrade...
Die Sitzposition sorgt ebenfalls dafür, dass ich mich in Kurven etwas unsicher fühle. Ich mag - auch aufgrund der neuen Reifen - nicht so recht in die Kurve neigen. Vielleicht liegt es auch am kratzenden Geräusch, was mein Vordermann mit seinem Hauptständer produziert... À propos Geräusch: Hin und wieder scheppert und rappelt irgendwas... Ist allerdings entweder Kennzeichen oder Verkleidung des Govecs. Der NGT zieht lautlos wie auf Schienen seine Schneise in den Wind. Das regt mich dazu an, mal einen Helm zu testen, der nun endlich komplett ist. Mal sehen was das Windgeräusch bei dem Ding morgen sagt...
So, nun sind wir um den Wald rum und kommen zum wichtigen Teil: Eisdiele. So zwei Elektroroller, einer Schönheit, einer Baustelle, sammeln neugierige Blicke ein, während wir es uns schmecken lassen.
Langsam wird es spät und wir fahren an der Fulda zurück nach Kassel, um auf den letzten Kilometern eine berüchtigte Steigung anzugehen, das Schocketal. Mit 20% Akku muss sich der N-GT sichtlich abmühen und kommt nur mehr mit 40 Sachen den Anstieg hochgekraxelt. Aber alles gut. Sobald es ebener wird, legt er wieder zu und macht seine 75.
Wir haben mit dem N-GT bei fast Dauervollgas und teilweise anspruchsvollem Terrain 72,4km geschafft. Es macht defintiv Spaß und wir wollen am Sonntag mal eine kleine Bergtour machen.
Detail am Rande: Am Ende der Tour wirds mir warm am Hintern. Die App zeigt eine Akkutemperatur von knapp 50 Grad an. Ein Kontrollgriff unter die Sitzbank bestätigt das.
Feierabend bis Teil 2