Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

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STW
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von STW »

@andreas7

Die Gründe, warum wohl kein Händler die Akkus anpackt habe ich ja dargelegt. Dass man sowas selber machen kann und ich das bei meinem früheren Roller und auch Rollern von Bekannten oft genug gemacht habe ist nun eine andere Sache. In dem Fall stehe ich selber gerade, wenn ich mir etwas ruiniere, und ich profitiere, wenn es gut läuft.
Die Kosten von 300 - 450€: ja, dann kann man erstmal meckern. Aber das ist auch für den Händler eine "üble" Kalkulation: manchen Akku bekommst Du einfach mit einem Labornetzteil hoch, so dass die reguläre Ladeelektronik weitermachen kann, in anderen Fällen muß man jede Zellenbank einzeln füttern.

Dynamo_Matz schreibt ja: bei einem Akku die 13 Zellenbänke je eine Stunde nachgeladen. Heißt: Die Gerätschaften laufen 13 Stunden, plus 1 - 2 Stunden für die Verkabelung, die macht man lieber übervorsichtig, und falls man noch einen Adapter bauen muss, kommt nochmal Zeit hinzu. In den 13 Stunden sitzt man zwar nicht permanent daneben, aber alle 15 - 30 Minuten mal einen Blick, ob alles noch ordnungsgemäß läuft, mit dem Infrarotthermometer die Zellen abtasten, ..., rechne also mal rund 10 Minuten pro Bank, macht nochmals 2 Stunden. Also locker 4 bis 6 Stunden Arbeit, beim Handwerker kosten die ab 65€ aufwärts.
Mit Pech ist dann doch eine Zellenbank kaputt, der Händler kann den Akku nur unter Austausch von Zellen reparieren, und wenn dann der Kunde ablehnt, hast Du bis dahin für umsonst gearbeitet. Daher Mischkalkulation. Unsereins tut es nicht "weh", wenn man einen Akku mal nicht wiederbeleben kann, dann baut man andere Zellen dazu und hat nur Zeit verplempert. Aber der Händler muss nunmal auch seine Miete zahlen und Essen auf dem Tisch haben.

Letztendlich tut das BMS von NIU genau das, was der Zellenhersteller vorgibt. Und letztendlich tun die Händler genau das, was sie können und dürfen.

@Thunder:
Wir können ja auch nochmal das tolle Thema UNU-Akkutausch behandeln ... :roll:
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Thunder115
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von Thunder115 »

STW hat geschrieben:
Mi 17. Aug 2022, 20:04
@Thunder:
Wir können ja auch nochmal das tolle Thema UNU-Akkutausch behandeln ... :roll:
Gerne! Steilvorlage Ole' ...
Ich habe völlig kostenlos innerhalb von 6 Wochen in der Winterzeit, wo ich eh nicht fahren konnte einen nagelneuen Akku kostenlos bekommen und das nach Ablauf der Garantie! Für mich ein völlig problemloser Austausch mit einer Firma, die sich nicht zu fein war, dass Problem auch dem KBA zu melden, anstatt es kleinzureden :lol:
Mein Roller ist fast wie neu und fährt auch so. Der alte Akku war zu dem Zeitpunkt ohne Mängel und bei voller Leistung!

Auch wenn du es nicht begreifen willst, es geht mir nicht um einen Roller einer bestimmten Marke. Ich hätte die gleiche Meinung, wenn dieser Fall im Horwin oder Yadeaforum aufgetreten wäre.
Es geht darum, dass man den Kunden im Regen stehen läßt oder mit hohen Kosten konfrontiert. Wenn man sich nicht mal mehr auf die Gewährleistung/Garantie verlassen kann ...
20.05.19 1000,0km - 7,65€; 24.10.19 2000,0km -15,93€ 10.08.20 3000,0km - 24,40€; 17.06.21 4000,0 km 32,36€;
08.11.21 5000 km, 15.08.22 6000km huch da fehlt was, aber 16.08.25 9000km
:ugeek:

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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von Basti80 »

Freut mich für Dich, Matz, dass Du die Akkus mit tollem Ergebnis wieder hinbekommen hast :-)

Für solche Dinge sind Foren echt klasse!

Gruß
Basti

STW
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von STW »

@Thunder:

Es waren ja nun viele UNU-Besitzer mehrere Monate ohne Akku mit stetiger Vertröstung. Ursache war ein gewisser Hang zur spontanen Selbstentzündung. Und das ist nun ein Kaliber, da schreitet das KBA ein, da sei mal dahingestellt, ob UNU das freiwillig gemacht hat, enttäuschte Kunden oder Versicherer die treibende Kraft waren.
Und gerade wenn man um solche Vorkommnisse weiß sollte man die Entscheidung eines Herstellers seine Akkus in sicheren Grenzen zu betreiben eigentlich nachvollziehen können. Da können wir alle gerne meckern, dass das in 98% aller Fälle eine zu hohe Sicherheitsgrenze ist, die der Hersteller da gezogen hat bei Tiefentladug. Aber 1-2% Ärger mit Akkus die Feuer fangen oder so geschädigt werden, dass sie innerhalb der ersten 2 Jahre dann doch die Grätsche machen kann man nun nicht anders vermeiden. Bislang wissen wir von einem dokumentiertem Fall eines selbstenzündenden NIUs, der in Holland nach der Bergung aus einem Kanal dann im Transporter abfackelte. Bei der Menge an NIUs auf den Straßen ist das ein eher beruhigendes Gefühl.

Und eine selbst verursachte Tiefentladung fällt nicht unter Gewährleistung / Garantie.
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von Lasttry »

STW hat geschrieben:
Do 11. Aug 2022, 11:25
Irgendwo in den Tiefen der Bedienungsanleitung vom NIU steht auch etwas zum "einlagern", d.h. welchen Ladezustand sollte der Akku haben, wie oft zu prüfen, ... Auf der einen Seite gut zu wissen, dass es die Infos gibt, auf der anderen Seite könnte das gegen einen selbst verwendet werden, wenn man sich nicht daran gehalten hat.

Ansonsten zu dem, was passiert ist: Akkus zu 35% geladen, also je ca. 10Ah, mach 20Ah gesamt. Akkus nach 3 Wochen leer, also nach rund 20 Tagen, macht 1Ah am Tag, die mindestens gesaugt werden. Gerechnet über 24 Stunden macht das einen Strom von rund 40mA, bei rund 48V macht das einen Verbrauch von 2W durch den Splitter. Für ein Teil, das eine eigene CPU hat und diverse Elektronik, ist das erträglich.

Das BMS macht natürlich irgendwann den Ausgang dicht, aber dann ist der Level schon ganz unten. Aber das BMS saugt ja auch etwas Strom.
Als ich meinen NGT erstmalig besichtigen wollte, war der Vorführeffekt, dass die Akkus leer waren, der Roller soll aber ein paar Tage vorher noch Lebenszeichen gehabt haben. Die Akkus konnten noch ganz normal geladen werden, aber irgendwann gibt es einen Point of no return. Und das ist auch eine Schutzfunktion, weil der Versuch tief(st)enladene Lithiumakkus wieder zu laden durchaus brandheiß werden könnte. Das geht, wenn man weiß, was man tut, und wenn man eine möglicherweise verminderte Lebensdauer in Kauf nimmt. Den Akkus von meinem NGT hat das übrigens nicht geschadet, morgen knacke ich die 30TKm.
Hey :-)

Hab heute einen 35Ah Niu Akku bekommen.. Der leider wohl Tiefentladen ist.. lässt sich nicht laden und am h1 kein mucks mehr könntest du mir da helfen? zwecks Wiederbelebung ? Danke und grüße aus Berlin
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von Stivikivi »

Lasttry hat geschrieben:
Do 22. Sep 2022, 17:57
STW hat geschrieben:
Do 11. Aug 2022, 11:25
Irgendwo in den Tiefen der Bedienungsanleitung vom NIU steht auch etwas zum "einlagern", d.h. welchen Ladezustand sollte der Akku haben, wie oft zu prüfen, ... Auf der einen Seite gut zu wissen, dass es die Infos gibt, auf der anderen Seite könnte das gegen einen selbst verwendet werden, wenn man sich nicht daran gehalten hat.

Ansonsten zu dem, was passiert ist: Akkus zu 35% geladen, also je ca. 10Ah, mach 20Ah gesamt. Akkus nach 3 Wochen leer, also nach rund 20 Tagen, macht 1Ah am Tag, die mindestens gesaugt werden. Gerechnet über 24 Stunden macht das einen Strom von rund 40mA, bei rund 48V macht das einen Verbrauch von 2W durch den Splitter. Für ein Teil, das eine eigene CPU hat und diverse Elektronik, ist das erträglich.

Das BMS macht natürlich irgendwann den Ausgang dicht, aber dann ist der Level schon ganz unten. Aber das BMS saugt ja auch etwas Strom.
Als ich meinen NGT erstmalig besichtigen wollte, war der Vorführeffekt, dass die Akkus leer waren, der Roller soll aber ein paar Tage vorher noch Lebenszeichen gehabt haben. Die Akkus konnten noch ganz normal geladen werden, aber irgendwann gibt es einen Point of no return. Und das ist auch eine Schutzfunktion, weil der Versuch tief(st)enladene Lithiumakkus wieder zu laden durchaus brandheiß werden könnte. Das geht, wenn man weiß, was man tut, und wenn man eine möglicherweise verminderte Lebensdauer in Kauf nimmt. Den Akkus von meinem NGT hat das übrigens nicht geschadet, morgen knacke ich die 30TKm.
Hey :-)

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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von Lasttry »

ne vom Kunden. steht wohl schon so seid April rum.
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von STW »

Lasttry hat geschrieben:
Do 22. Sep 2022, 17:57
Hey :-)

Hab heute einen 35Ah Niu Akku bekommen.. Der leider wohl Tiefentladen ist.. lässt sich nicht laden und am h1 kein mucks mehr könntest du mir da helfen? zwecks Wiederbelebung ? Danke und grüße aus Berlin
Ein "Wiederbeleber" in Berlin ist der User Techsoz hier im Forum, er hat auch mal ein passendes Kabel gelötet, das wir entworfen haben, um die Akkus direkt über die BMS-Anschlüsse wieder per Imax-Ladegerät nach und nach wieder in einen ladbaren Zustand zu bringen. Damit hat er ein paar Akkus wieder "gangbar" gemacht. Vielleicht zuerst PN an ihn? Weil er da eine geschmeidige Lösung / Technik für hat.
Klappt das nicht, dann müßtest Du mal bei mir vorbeischauen - ich habe leider nur maximal in den nächsten Wochen die Zeit, um den mal probehalber ohne BMS anzufüttern so dass er vielleicht wieder ladefähig wird, bzw. um überhaupt mal zu schauen, ob die Zellen noch Spannung haben oder ob das BMS die Grätsche gemacht haben könnte. Also mal einen lockeren Sonntag Nachmittag einplanen.
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von Lasttry »

klingt super.. Also würd mir die Zeit dann gerne für dich nehmen.. soll auch nicht für Lau sein .. bin aus Weißensee :) ;)

Achso ich schreib tech.. mal an :) danke
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Re: Akku-Havarie: Tiefenentladung durch Dual-Charger?

Beitrag von conny-r »

dynamo_matz hat geschrieben:
Do 11. Aug 2022, 14:02
und kurzer Nachtrag, da ich im Moment schon mal alle Richtungen abklopfe: der niu store Frankfurt hat sich nach erfreulich kurzer Zeit zurückgemeldet, schließt aus der Problemschilderung eine "oft reparierbare"

Tiefenentladung und würde 349,- zzgl Versand für die Behebung aufrufen. (pro Akku natürlich)
.
Das ist ja fast wie Geld drucken 😜🎯
Gruß Conny

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