Nach meiner Einschätzung gibt es - zumindest in den Sevcon-Versionen - zwei, wenn nicht drei unabhängige Instanzen zum Schutz vor Unterspannung:
Instanz 1: Die Leistungsdrosselung
Ich vermute, dass hier die ECU die Leistung so drosselt, dass einer der im BMS eingetragenen minimal-Werte
(
viewtopic.php?p=276616#p276616) (vermutlich cell voltage low = 3200 mV oder cell voltage min = 3100 mV) gehalten wird. Aufgrund es stromabhängigen Spannungsabfalls an der Zelle wird deshalb immer stärker gedrosselt. Das ist die Begrenzung, die man als Nutzer effektiv mitbekommt. Bei mir geht es nach Hause Bergauf, deshalb habe ich das noch nicht in der Ebene getestet, aber bei 5% Steigung geht der Roller dann irgendwann nur mehr 30 km/h, und das ist der Punkt, wo man gerne aufhört. Dieser Punkt kann in ungünstigen Fällen schon bei >0% SOC erreicht sein, meist aber erst einige km nach 0%.
Ich habe neulich mal bei 0% und schon deutlicher Leistungsreduktion eine Leerlaufspannung von 3,41V/Zelle gemessen (
viewtopic.php?p=282328#p282328)
Instanz 2: Cutoff-Voltage, die im Controller hinterlegt ist
Fehlermeldungen siehe
viewtopic.php?p=206792#p206792
Habe ich bisher erst 1x bekommen, wie dort beschrieben
wäre interessant, ob diese Spannung schon mal jemand ausgelesen hat, z.B. @Gerold?
evtl. Instanz 3:
Das könnte eine vollständige Trennung des Akkus durch das Schütz im Akku sein, wenn eine der weiteren Schwellen im BMS unterschritten sind, siehe wieder
viewtopic.php?p=276616#p276616, cell voltage power down = 2750 mV oder cell voltage harakiri = 2500 mV. Diesen Punkt hat meines Wissens noch niemand hier ausgetestet. Die dafür angegebenen delay-Zeiten dürften die Schutzzeiten bis zur Wiederscharfschaltung sein. Die zumindest eine zeitlang verbauten INR18650-29E-Zellen haben laut Datenblatt übrigens eine discharge cutoff voltage (bis zu der auch die Nominalkapazität gemessen wird) von 2500 mV.
Patrick