Xigmatek hat geschrieben: ↑Sa 5. Apr 2025, 10:48
Ich hab leider zu wenig vertrauen in diese Mechaniker. Ausserdem gehts mir vorallem darum das ich mein Motorrad nicht zusammenbauen will auf einen Hänger verladen und zum nächsten Mechaniker wo dann dieser Zero Vertreter auftaucht und sein OBD Gerät anhängt. Alleine der Transport kostet mich genug. Sonst hät ich Ihn ja von Anfang an hinstellen können. Am liebsten eben jemand der den Datenstand auf dem Controller kontrolliert und wenn nötig den richtigen Flasht. Das sollte dann auch keine 500 Franken kosten.
OK, wo fange ich an? Die Latte um Zero Händler zu werden ist ziemlich hoch gehängt. Allein der finanzielle Einsatz dafür lässt darauf schliessen, dass so ein Händler dann auch fähige Schrauber angestellt hat.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen: dir fehlen Grundkenntnisse in Sachen Funktionsweise der Sevcons und speziell der Funktionsweise eines Encoders und gleichzeitig zweifelst du aus so einen Status heraus die Fähigkeiten eines Zero Fachhändlers an?
Xigmatek hat geschrieben: ↑Sa 5. Apr 2025, 10:48
Der Motor läuft rund falls die Sin/Con Abstimmung daneben wäre würde er wohl unrund laufen oder habe ich "Einmessen" falsch verstanden? Was genau meinst du damit?
Grob erklärt ist ein Magnet mit N/S Ausrichtung rechtwinklig zur Achse aufgeklebt. Direkt darüber befindet sich axial ein Chip, der seine Orientierung im Magnetfeld bei Drehung der Achse messen kann und mit einer Auflösung von ca. 1000 Einheiten pro Achsumdrehung (hab jetzt nicht ins Datenblatt vom Encoder gesehen, dürfte größenordnungsmäßig ungefähr hinkommen) genau die Stellung des Rotors bestimmen. Im Gegensatz zu Motoren Hallsensoren kann die Stellung auch im Stillstand bestimmt werden.
Kurz: aus dem eigentlich nur zweipoligen Magnetfeld zaubert der Encoder eine absolut genaue hochauflösende und reproduzierbare Stellung des Rotors.
Bei der Fertigung werden Magnet und Encoder nur grob ausgerichtet. Das Einmessen erfolgt erst über Software durch den Controller.
Wieder grob erklärt: Der Controller baut umlaufende Magnetfelder im Motor auf und wertet über den Dynamoeffekt induzierte Spannungen aus. Das vergleicht er mit dem was der Encoder meldet und speichert die Orientierung als Korrekturkonstante dauerhaft ab. Eigentlich völlig simpel und genial.
Deshalb kann man die Controller nicht ohne Einmessung tauschen oder verbauen. Bei deinem Fahrzeug wurde irgendwann nachweislich der Controller getauscht.
Anyway, es muss nur mal jemand den Encoder losgeschraubt haben, und das Ding ist verstellt. Die Karre läuft, also was bitte soll jemand am nackten Controller testen?
Nimm es mir bitte nicht übel, aber du stocherst im Nebel und gehst davon aus Zero Mechaniker würden genauso vorgehen? Wozu zerlegst du alles? Logisch wäre alles systematisch zu prüfen. Nachdem einiges bereits geklärt ist, wäre der nächste Schritt die Borg-Warner Software mit dem erforderlichen Ixxat Canbus Interface um die Einstellwerte und den Controller zu testen.
Selbst wenn du diese Dinge hättest, würdest du von der Komplexität der Software erschlagen.
Falls du mir nicht glaubst: bei Youtube gibt es hunderte von Videos über diese Thematik.
Natürlich kann es auch an so simplen Dingen wie der Rückwärtsgangumschaltung liegen, aber das durchzumessen sollte vergleichsweise einfach sein. Über die Software kann man übrigens auch diese Funktion prüfen.
Ich hoffe diese bewusst vereinfachte Erklärung hilft dir weiter. Klar gibt es überall schwarze Schafe, aber ein Zerohändler hat richtig Geld in die Hand genommen um sich so nennen zu dürfen. Da spielen die Lohnkosten für einen fähigen Mechaniker keine große Rolle mehr. Und ja, solche Mechaniker gibt es.
Dass so ein Mechaniker für dich nicht für lau arbeiten wird, sollte klar sein? Würdest du auch nicht machen.