Rockhoven hat geschrieben: ↑So 21. Apr 2019, 21:56
Ich bin grade stinksauer über die völlig überzogenen Akkupreise in Deutschland.
Der Niustore in Frankfurt möchte für einen NGT-Akku sagenhafte 1800 Euro!
Das ist der normale Preis dafür.
Rockhoven hat geschrieben: ↑So 21. Apr 2019, 21:56
Ich hatte vor dem Kauf meines NGT irgendwo etwas von 1250 Euro gelesen, was ich auch schon echt happig fand.
Auf der chinesischen Niuseite wird der NGT-Akku für rund 660 Euro angeboten. Dass der hier teurer ist, ist mir
auch klar, aber fast das 3-fache?
Das ist ungefähr der Preis vom N1S Akku der hat aber nur 29Ah. Auch der wurde 2018 teurer.
Nun, das sehe ich zur Zeit nicht. Wir befinden uns in einem „Schweinezyklus“ (wie man bei RAM Preisen sagen würde). Viele Länder wollen auf Elektromobilität umstellen, das heißt die Nachfrage nach den Akkuzellen steigt, auch außerhalb von China. Wenn wir es hier in Europa nicht auf die Reihe kriegen, eine stückzahlkräftige Akkuzellenproduktion auf die Beine zu stellen, wird sich an den Zustand nichts ändern und das ist etwas, was mehrere Jahre Vorlaufzeit in Anspruch nehmen dürfte. Insofern sehe ich zur Zeit keinen wirklichen Fortschritt, das sich an dieser Situation sich in absehbarer Zeit sich etwas signifikant Ändern würde. Sogar Elektroautohersteller haben schon einestanden, das sie eine höhere Anzahl an Fahrzeugen herstellen könnten, wenn die Verfügbarkeit von Akkuzellen besser wäre. Da aber kaum jemand in Europa bereit ist Milliarden von Euros in eine entsprechende Produktion stecken zu können/wollen oder Subventionen einstreichen und die Mittel dann anders „verballern“, darf man sich nicht wundern, das sich nichts an den Akkupreisen ändert.
Zum NGT-Akku Preis: In China werden zur Zeit keine Steuern auf Fahrakkus erhoben, damit sich die Elektromobilität schnell verbreitet. Wenn man also den NGT entsprechenden Akku (in China nutzt NIU mehrere Zellenhersteller, es ist nicht garantiert, das Du einen Akku mit LG-Zellen bekommst, wenn Du dort orderst) für 660 Euro bekommen kannst, kommt mindestens noch die Einfuhrumsatzsteuer (in der EU 19%) und ggf. noch ein Zollsatz dazu. Die in China vertriebenen Akkus sind nicht unbedingt
RoHS-konform, falls Du das nicht nachweisen kannst, darf der Zoll den Akku einfach kassieren und Dir die fachgerechten Entsorgungskosten in Rechnung stellen. Hinzu kommt noch die Lieferkosten. Lithiumakkus gelten als Gefahrgut. Enstprechend müssen die Akkus fachgerecht verpackt und transportiert werden. Diese Spezielcontainer sind zur Zeit sehr gefragt und die Produktion kann nicht die Nachfrage decken. Enstsprechend lassen sich Hersteller und Transporteure diesen Mehraufwand bezahlen (und das nicht schlecht). Alles in Allem könntest Du tatsächlich den Akku etwas günstiger bekommen, wenn Du Glück hast, das er beim Zoll durchkommt und er hier landet. Wenn aber ein Fehler oder Defekt auftritt, mußt Du ihn in China reklamieren und spätestens mit der Rücksendung und der verkürzten Chinesischen Gewährleistung/Garantie (für Auslandskunden nur ein Monat, sofern ich das richtig verstanden habe) wirst Du im Fehlerfall draufzahlen!
Die in Europa vertriebenen NIU Akkus, müssen die internationalen Normen entsprechen und die Importeure/Händler müssen die gesetzlichen Kundenrechte (Gewährleistung von 2 Jahren) erfüllen. Das macht neben den hier in Europa erhobeben Steuersätze auf Fahrakkus einen erheblichen Teil des Preises aus. Natürlich wollen Importeur und Händler auch von etwas Leben, schließlich sind sie keine Selbsthilfevereine sondern müssen von den Verkauf leben. Ich vermute aber mal, das die Gewinnmargen auf Akkus nicht so hoch sein dürften, wie z. B. auf die Fahrzeuge oder anderes Zubehör. Im Fehlerfall ist auf jeden Fall mit einem höheren Aufwand zu rechnen, da Händler diese Akkus nicht selber reparieren dürfen. Sie müssen sie zur Überprüfung bei KSR eingeschicken und da Lithiumakkus als Gefahrgut gelten, muß dazu erst eine Versandbox angefordert werden, dann darf nicht jeder Postdienstleister entsprechendes Gefahrgut transportieren, bei der Servicefirma müssen die Techniker auch entsprechend geschult sein usw. …
Es ist dieser Aufwand, der sich (auch) im Preis vom Akku wiederspiegelt und die Situation sieht (meiner Meinung nach) nicht so aus, das man auf absehbare Zeit mit deutlichen Preisnachlässen bei den Akkus rechnen darf.