Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

für alles über Litium Akkus (ohne LiFePo)
Nico_EK3
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Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von Nico_EK3 »

Hallo ins Forum,

Kurz zur Vorgeschichte, falls es interessiert :)

Nach längere Suche habe ich eine EK3 gefunden, die für einen guten Preis beim Händler stand. Roller ist ohne EZ aber BJ Mitte-Ende 22 und Stand seit 23 als Aussteller beim Händler, Aussage bei Kontaktaufnahme: Zustand super, Akkus immer im Auge behalten etc. pp

Ich war dann etwas verunsichert, wegen des doch „hohen“ Alters und des Akkus, daher auch der Thread im Forum. Mir ging es dabei primär darum, ob die Akkus etwas haben könnten / merklichen Leitungsverlust o.ä.
Bisher ist das Thema Akkus / batteriebetriebene Fahrzeuge noch Neuland für mich.

Habe mich dann für die Besichtigung (300km Entfernung) entscheiden und konnte dann zum Glück vor Ort auch die Akkus in eine andere EK3 stecken, da meine keine Zulassung hatte.
Soweit alles gut, Probefahrt unauffällig. Vor Ort haben wir dann gesehen, dass einer der Akkus einen Service Sticker aus 3/24 hat. Der Verkäufer gab sich unwissend aber um Aufklärung bemüht. Es stellte sich dann heraus, dass der Akku wohl In die Tiefenentladungssperre gefallen ist und daher bei Horwin zum Service war. Das Protokoll lag vor, hier war zur Abschluss Messung alles grün, SoH bei 100%.
Da ich mich mit den genauen Werten zu dem Zeitpunkten nicht auskannte & mir das Protokoll von Horwin doch die Sicherheit suggerierte „alles ok“ haben wir uns - nach einem guten Rabatt- zum Kauf entscheiden.

(Das Thema in der Kaufberatung: https://www.elektroroller-forum.de/vie ... 41&t=45187)

Zuhause habe ich dann, auch aus Interesse, mit den Recherchen angefangen und bin auf Die wohl bekannten Berichte zu entladenden Lithium Akkus gestoßen, was mich verunsichert und verwundert hat. Dort steht ja ziemlich einheitlich:
1x unter 2,5 Volt, lieber in den Müll auf Grund unklarer Gefahren.
Ich dachte etwas naiv (meine Schuld, braucht mir keiner sagen ;-)). BMS hat ja die sperre, damit das nicht so schnell passiert.
Blick ins Prüf-Prtokoll: Die Zellen in meinem Akku waren bei Ankunft zum „Service“ bei Horwin bei 1,7-1,9 Volt, alle!

Da ich nun grds. Wenig Lust auf einen Akku Brand in meiner Garage / Haus mit zwei Kindern habe, habe ich gestern mal direkt Horwin angeschrieben. Es stand ja „Serviced“ auf dem Akku, also geringe Rest Hoffnung, dass Horwin vll. Zellen getauscht hat, bevor es mit dem Protokoll wieder grünes Licht zum benutzen gab. Dem ist leider nicht so. Hier die RM Des Leiters der Technik, die tatsächlich erfreulich schnell da war:
Guten Tag Herr XXx,

habe mir die Prüfprotokolle zu diesem Akku herausgesucht - die Zellenspannungen der einzelnen Pakete war damals zwischen ca. 1,7V und 2V. Es wurde ein Refresh durchgeführt - der Akku funktionierte nach dem Refresh wieder einwandfrei.

Wir haben schon einige Refreshes an Akkus durchgeführt, bis dato noch keinerlei erneute Reklamation dieser Akkus erhalten, ebenso, dass Brände dadurch entstanden sein sollen.

Sprich: nur gutes Ladegerät/ Tester dran, vorsichtig geladen und gemessen. Grüner Stempel drauf und alles ok.

Das deckt sich leider so gar nicht mit der herrschenden Meinung hier und sonst wo im Netz.

Jetzt die Preisfrage, was ist eure Meinung/ würdet ihr machen?

A) so fahren, nur in einer Wanne unter Aufsicht & mit löschgranulat laden und beobachten

B) den Akku zum richtigen Service (=Zelltausch) wegen Tiefenentladung geben? Wenn ja, wo & was kostet sowas ganz grob? Horwin bietet so etwas nicht an, auf Grund des aufwändigen Prozesses, so die Rückmeldung mit Verweis auf externe Anbieter.

Danke für eure Zeit & bitte entschuldigt den Roman, aber etwas Verunsicherung ist vorhanden ;-)
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tsztsz
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Re: Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von tsztsz »

Ich würde hier unbedingt auf Austausch bestehen. Ich kenne Fälle wo solche Akkus Jahre später sich spontan an einem heißen Tag entzündet haben

Nico_EK3
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Re: Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von Nico_EK3 »

Austausch ist gut, aber bei wem… dem Autohaus, wo er her ist? Die sind ja kein Horwin Händler mehr (grade im abverkauf) und für sie ist beim Akku alles fein… könnte daher schwierig werden

Edit: habe den Händler mal angefragt. Wir hatten die Option VOR Kauf auch mal kurz angedacht, da dort noch ein weiterer Roller stand, mit etwas mehr km drauf. Die Option hatte ich dann aber nicht weiter thematisiert, da für mich geprüft und gut besser zu sein schien als älter (1000km) ohne Info über das „Leben“

Markus Sch.
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Re: Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von Markus Sch. »

Nico_EK3 hat geschrieben:
Mo 11. Aug 2025, 17:47
Edit: habe den Händler mal angefragt. Wir hatten die Option VOR Kauf auch mal kurz angedacht, da dort noch ein weiterer Roller stand, mit etwas mehr km drauf. Die Option hatte ich dann aber nicht weiter thematisiert, da für mich geprüft und gut besser zu sein schien als älter (1000km) ohne Info über das „Leben“
Wäre das denn eine Option für dich den genannten Akku gegen den aus dem weiteren Roller zu tauschen wenn der Händler dazu bereit wäre?

Nico_EK3
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Re: Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von Nico_EK3 »

Ja, genau deshalb* habe ich eben mal per Mail angefragt.
Der Roller ist ja top, den will ich nicht mehr hergeben & ein Akku ist ja auch ohne Zweifel in Ordnung / unproblematisch:)

Von daher, wäre das fast die optimale Lösung, da ich Idee habe, was ein kompletter Zellen Tausch kosten würde 🤔

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Pedator92
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Re: Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von Pedator92 »

Ich selber hab ja auch schon viel mit Liion/LFP rumgespielt.
Je nachdem wie lange die Zellen in dem Zustand schon waren sind die durchaus problemlos noch lange Nutzbar.
Ob die schon Schäden genommen haben merkt man eigentlich relativ schnell an der Selbstentladung.

Es kann definitiv zu Problemen kommen, aber kann es das praktisch nicht immer?

Meine Meinung, solange die Werte alle im Rahmen sind, ist es ok, Temperatur wird überwacht, ebenso wie die Spannung.
Ich übernehme keine Haftung für mein Kommentar. :idea:
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Nico_EK3
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Re: Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von Nico_EK3 »

Wie Kann ich die Selbstentladung am besten messen/
Überprüfen?
Der Akku ist ja quasi neu (2, jetzt keine 3 Zyklen), daher schon ärgerlich.

Also es reicht ja sicher nicht, ausbauen& Akku % merken und nach Tagen muss es ähnlich sein?

Ein Multimeter habe ich auch, muss ich nur mal in der anderen Garage holen

Ps. Und natürlich alles ohne Gewähr, keine Sorge. Was das angeht hätte ja sogar die schriftliche Bestätigung von Horwin, dass ja alles super ist :? :lol:

Markus Sch.
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Re: Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von Markus Sch. »

Nico_EK3 hat geschrieben:
Mo 11. Aug 2025, 18:40
Ein Multimeter habe ich auch, muss ich nur mal in der anderen Garage holen
Soweit ich mich erinnere kann man mit dem Multimeter die Akkuspannung nicht messen wenn der Akku ausgebaut ist. Das BMS gibt die wohl erst frei wenn der Akku am Roller angeschlossen ist.

STW
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Re: Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von STW »

Ich würde mir da keinen Kopf machen. Ähnlich wie Predator auch habe ich auch mit tiefentladenen Akkus und Zellen "gespielt".

Spielen wir das mal durch: die Zellen waren gleichmäßig tiefentladen. Ist blöde, aber auch nicht schlimmer für die Zellalterung als monatelang voll herumstehen. Die haben bei Horwin die Zellen wieder hochgepäppelt, dabei sicherlich auch ein Auge auf das Geschehen gehabt, und seitdem (vor 1.5 Jahren) ist der Akku nicht abgefackelt. Danach gab es wohl keine unterschiedliche Selbstentladung während der Standzeit. Damit halte ich ihn für genauso sicher wie einen neuen Akku, bei dem vielleicht die Zellen schief eingebaut worden sind.
SoH ist bei 100%: wenn er das nach 10 Ladezyklen immer noch ist, oder zumindest noch 99%, dann ist ebenfalls alles schick.

Die Zellenhersteller geben üblicherweise 2.5V als magische Grenze an - das ist dann aber die Leerlaufspannung. Unter Last bricht diese Spannung aber ganz gerne kräftig zusammen unter 2.0V. Ein ordentliches BMS schaltet dann natürlich ab, aber es gibt durchaus "Konfigurationen" (die beliebten Solar-LED-Leuchten für den Garten vom Lebensmitteldiscountergrabbeltisch), die gehen da auch ohne geregelte Spannungsuntergrenze ins Rennen. Oder bei meinen Airsoft-Wummen. Der Akku wird gewechselt, wenn er den Motor kaum noch antreibt. Wir fragen lieber nicht danach, welche Spannung er dann noch bringt ... Die Dinger sind jetzt locker 8 Jahre alt und jetzt fangen die ersten an sich zu blähen.
Es ist halt nicht so, dass einmal unter 2V entladen = Akkutod bedeutet. Mal kurz nachdenken: welche Spannung hat ein Lipo, nachdem er gerade vom Fertigungsband fällt? Richtig, 0V.

Also: fahren und genießen. Du hast da einen ordentlichen Einstandspreis gehabt, und wenn der Akku noch 3 - 4 Jahre hält, dann ist es ok, länger wäre aber auch drin. Notfalls kauft man sich später Akkus von einem Unfallroller nach.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

tsztsz
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Re: Akku Tiefenentladen - „Service“ durch Horwin - Meinungen

Beitrag von tsztsz »

xxx
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