achim hat geschrieben: ↑So 7. Feb 2021, 08:46
Weil es ja in den vergangenen Jahrzehnten keine Zweiräder gab die viel spärlicher beleuchtet waren und neonfarbene Signalkleidung gab es auch keine. Dennoch konnte man ein solches Verhalten NICHT feststellen.
Würde ich so nicht sehen, wenn ich mir die Unfallstatistik ansehe. Früher gab es deutlich mehr Todesfälle,
obwohl es weniger Verkehr gab. Da wurde halt mit den Schultern gezuckt und "tja, Motorradfahren ist halt gefährlich" gesagt. Aus dem Grund durfte ich (Gen X) als Jungendlicher nie ein Moped haben. Aus dem Grund war bis in die 90er das Fahrrad in der Allgemeinheit nur als Sportgerät und nicht als Verkehrsmittel für jedermann angesehen. Ja, ein paar "Hippies" sind mit dem Rad in der Stadt gefahren, aber die waren ja auch "nicht ganz richtig im Kopf". Erst in den 90ern gab es einen ordentlichen Schub beim Ausbau der Radwege.
Auf die plausibelste Erklärung kommt halt keiner weil nicht sein kann was dicht sein darf.
In 90% aller Fälle ist es schlicht Unverschämtheit, Frechheit, Egoismus und Rücksichtslosigkeit dem verneintlich schwächeren gegenüber um in einem immer dichteren, nervigeren Verkehr möglichst schnell voranzukommen.
Beim immer dichteren, nervigeren Verkehr gebe ich Dir definitiv recht. Der
macht die Leute aggressiv und hektisch. Die müssen nichtmal von vorn herein verbohrte A-löcher sein. Wirklich helfen würde hier va. entsprechende Stadt- und Straßengestaltung wie in den Niederlanden. Siehe dazu zb. den hervorragenden Kanal "Not just Bikes" auf Youtube. Dazu kann man als einzelner nur nicht so schnell was beitragen außer sich bei Kommunalwahlen für entsprechende Parteien einzusetzen. In der Zwischenzeit bleibt eben nur sich beim Fahren entsprechend zu verhalten.
Und möglichst viele Leute zur Nutzung von Zweirädern anzuregen! Wer nämlich beides fährt, der verhält sich typischerweise besser. Wer schon mal gedoort wurde, der reißt seine Autotür nicht unbedacht auf. Wer weiß, wie es sich anfühlt, wenn man seitlich zu knapp überholt wird, der überholt keinen Zweiradler knapp und mit überhöhter Geschwindigkeit. Ich habe 2 Wohnsitze weil ich eigentlich Wochenpendler bin. Einmal in Wien, einmal in Klagenfurt. In Klagenfurt fahren so gut wie alle Leute nicht nur mit dem Auto, sondern auch oft mit dem Rad/Moped/Motorrrad. Die Art, wie dort die Autofahrer mit Zweirädern interagieren ist 100x besser als in Wien. Einfach weil jeder weiß, wie es ist auf 2 Rädern unterwegs zu sein.
techsoz hat geschrieben: ↑So 7. Feb 2021, 08:57
ich muss als "auch" Autofahrer zu den Blinklichtern sagen dass ich der AUssage dazu dass die mehr wahrgenommen werden nicht zustimmen kann, zumindest nicht, wenn die "alleine" verwendet werden (in Kombination mit Dauerlicht selten gesehen).
Mißverständnis. NIEMALS Blinklichter als einzige Beleuchtung! Habe ich so nicht gemeint. Immer Dauerlicht. Problem ist, dass das Dauerlicht bei Fahrrädern extrem funzelig ist und dadurch in der Stadt zwischen den anderen Lichtern untergeht. Ein zusätzliches Blinklicht wirkt hier wirklich Wunder. Gerade das periphere Sehen spricht stark auf Bewegung und Blinken an, während (im Vergleich zu allem anderen) schwache Dauerlichter gern mal ausgeblendet werden. Du brauchst aber unbedingt auch das Dauerlicht, weil, wie Du richtig sagst:
Als Autofahrer gehen diese Blinkfunzeln häufiger mal unter, gerade wenn sie klein sind, die verwechselt man mit kleinen Reflektione usw, und es macht es schwierig, ein Rad im Rückspiegel usw. zu verfolgen und zu orten.
Als ebenfalls "auch" Autofahrer stimme ich Dir da völlig zu. Blinken nie als alleiniges Licht. Aber mach Dir als Radler ein zusätzliches Blinklicht dran, dann gehst Du mit deinem schwachen Dauerlicht nicht so leicht unter.