Bei Bleiakkus, insbesondere den "grünen", kann man sich meines Erachtens die Isolierung sparen - es sei denn, man kombiniert das mit einer Batterieheizung.antonius hat geschrieben: Frage an die Batterieexperten: bringt isolieren einen Vorteil?
Wenn ich den Roller über Nacht im Freien unter Dach stehen lasse kühlt das alles aus. Wenn ich dann fahre gibt es ja keine Motorabwärme, die die Batterien erwärmt, so wie in einem Auto. Wo kommt dann die Wärme her, damit die Batterien sich wohler fühlen? Werden die Batterien selber beim Entladen warm? Und wie lange muss ich fahren, damit dieser Effekt merkbar wird?
Und ist das bei den unterschiedlichen Batterietypen gleich?
Die Kombination Batterieheizung / Batterieisolierung halte ich bei LiFePo4 für sinnvoll (habe das aber selbst noch nicht). Die Akkus spielen erst dann ihre Leistung richtig aus, wenn sie 20° oder mehr haben. Die Wärme kann aus drei Quellen stammen:
a) aktive Batterieheizung, die sollte 35-50W für ca. 16 Zellen haben bei guter Isolierung
b) Erwärmung während des Ladens am Innenwiderstand
c) Erwärmung während des Fahrens am Innenwiderstand
Nehmen wir mal einen Innenwiderstand von 20 Milliohm an (obwohl die Hälfte es wohl besser trifft), dann haben wir an Heizleistung = Strom zum Quadrat mal Innenwiderstand. Wenn das Ladegerät großzügig mal auf 8A kalkuliert wird, dann sind wir während des Ladens bei einer Heizleistung von 1.28W. Das fällt also nicht ins Gewicht. Während des Fahrens kalkulieren wir mal ca. 30A, macht dann eine Heizleistung von 18W, was schon etwas angenehmer ist. Allerdings sinkt die Innenwiderstand mit steigender Erwärmung, so dass die 18W nur die Maximalleistung sind. Aber das ist die Heizleistung pro Zelle, was das ganze wieder interessant macht, selbst wenn nur 5-10W dabei herumkommen.
Ein anderer Aspekt ist interessant: je wärmer die Zelle ist, desto "besser" läßt sie sich laden. (Das ist eine Beobachtung von anderen Fahrern, ich habe es noch nicht nachgemessen, eine mögliche technische Begründung wäre: ein um 10Milliohm erhöhter Widerstand bei Kälte sorgt bei 8A Ladestrom für fast 0.1V Spannungsdifferenz, das Ladegerät geht zu früh in die CV-Phase und kann daher die Batterien nicht so voll laden. Andererseits wird seitens der Hersteller keine Temperaturkompensation der Spannung für den Ladevorgang bei unterschiedlichen Temperaturen vorgeschrieben, so dass meine Annahme falsch sein könnte).
Daraus ergibt sich folgender Ansatz: die isolierten Akkus werden während des Ladevorgangs und vor dem Fahren mit einer Batterieheizung vorgewärmt. Während des Fahrens hält die Isolierung als auch die Selbstaufheizung die Batterien schön warm.
Im Elweb gibt es ellenlange Threads zu dem Thema.