... und weil sie ("die wenigsten") alte 12V-AGM-Blöcke aus ihre E-Rollern ausgebaut haben, sind sie der Meinung, da müssten auch wieder "12V-Blöcke" rein?
Nun, da fehlt es dann doch schon extrem am Batterie-Grundwissen!
Zunächst mal zu dem Begriff "Block". Dieses Wort sollte man heute eigentlich nicht mehr verwenden, weil nicht mehr eindeutig ist, was damit gemeint ist und weil dieser Begriff auch nicht definiert ist. Früher sagte man zu den kleinen Varta-Zellen, die ihre beiden Anschlüsse auf der Oberseite hatten/haben, und zu den schweren grossen Auto-Starterbatterien "12V-Block". Da entweder das eine oder das andere gemeint war, waren Verwechslungen und Missverständnisse praktisch ausgeschlossen, da die beiden Anwendungfälle, Gewicht und Grösse ja komplett unterschiedlich waren, mögliche Missverständnisse also sofort auffielen, auffallen mussten. Das ist heute bei den unterschiedlichen Zellchemien leider nicht mehr so einfach. Deshalb lieber nicht von "Blöcken" sprechen, sondern von "Zellen" und "Akkupacks"(=verschaltete Zellen)!
Zurück zum vorliegenden Fall:
5 mal 12V-AGM-Blei-
Zelle = 5 Zellen
5 mal 12V-LiFePo-
Akkupack = 20 Zellen
Bezüglich Auswahl und Einsatz des richtigen BMS ist die Zellenanzahl natürlich von grundlegender Bedeutung, da ein BMS immer entweder einzelne Zellen oder einzelne sogenannte Zellstränge überwacht. Die einzelnen Zellstränge bestehen dann zwar ihrerseits aus mehreren Zellen, aber diese sind dann immer parallel(!) geschaltet und treten für das BMS somit als eine einzelne Zelle auf. Niemals sind diese Zellstränge seriell (=in Reihe) geschaltet! Unsere LiFePo-Akkupacks hier im Beispiel sind jedoch in Reihe geschaltete LiFePo-Zellen, und zwar genau 4 Stück pro Akkupack.
Jede Zellchemie (z.B. Blei, AGM-Bleigel, NiCd, NiMH, NCO, NMC, LiFePo4, Na-Ion, usw) hat auf Zell-Ebene ihren eigenen Spannungskorridor, somit ihre eigene Nennspannung und bezüglich der BMS Einstellungen im verschalteten Akkupack ihre eigenen Werte. Diese Zellchemien, deren Spannungswerte und das Wissen über Reihen- und Parallelschaltung in Spannungsquellen ist absolutes Batterie-Basiswissen. Ohne dieses würde ich niemandem empfehlen, sich an einem Akkupack zu vergreifen, auch wenns "nur" Spannungen 12, 24, 36, 48, 60 oder 72Volt sind!
Eine sehr gute Zusammenfassung der Basics für Einsteiger findet sich auch
hier auf der Website einer österreichischen E-Fahrradwerkstatt.