Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

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Rolle

Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von Rolle »

Hallo,

gibt es eigentlich Drehmomentvorgaben, mit denen die Schrauben bei diesen Aktionen festgezogen werden müssen? Könnte jemand diese hier bitte angeben?

Danke und Gruß
Rolle

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anpan
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Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von anpan »

Hinweis:
Schrauben bzw. Gewinde bitte nicht ölen - sonst wirkt bei gleichem Drehmoment eine viel höhere Kraft auf das Gewinde und es könnte reißen, oder die Schraube löst sich evtl. von allein, wenn man die Schraube nur so stark anzieht, dass es das Gewinde noch überlebt.
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Peter51
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Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von Peter51 »

"Alle Drehmoment-Angaben beziehen sich nach DIN auf leicht geölte Gewinde.
Ein wenig "nicht tropfendes Fett" oder noch besser Kupfer-oder Keramikpaste ist immer gut für feines und korrektes Anziehen (nur so ist der Drehmomentschlüssel auch richtig einsetzbar). Bei schwergängigen Gewinden wird mit dem Drehmomentschlüssel zu WENIG angezogen, weil ein Teil der Kraft für das Überwinden der Schwergängigkeit "verbraucht" wird. Dem anschließendem festen Sitz der Schraube/Mutter tut dies (leichtes Einfetten) absolut keinen Abbruch (Konus).
Ich habe noch nie eine dadurch gelockerte Schraube erlebt. Und die Schrauben gingen auch stets wieder heraus." Zitat Ende

Und ja, praktisch alle Bremsscheiben haben leichten Seitenschlag, d.h. die Bremsbeläge kommen leicht gegen die Bremsscheibe und daher das Geräusch. Bei 45km/h sollte das Geräusch nicht mehr hörbar sein. 2Alf aka Alfred hätte es gewußt.
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anpan
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Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von anpan »

Mit Kupfer- und Keramikpaste kenne ich auch. Von Öl und Fett wurde mir aber stets abgeraten, aus dem eben von mir genannten Grund. Da die betreffene Person viele Jahre Erfahrung hatte, werde ich mich auch weiterhin danach richten. Es kommt vermutlich auf die Art und Menge des Öls/Fettes an. Ein bisschen Schmierwirkung ist gut, zu viel ist schlecht.
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Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von MEroller »

Seit ich meine Winter- und Sommerräder am Auto selbst wechsle (sicher schon 20 Jahre und mehr) reinige ich die Gewinde meiner Radschrauben mit einem Lappen und tu einen ca. Stecknadelkopf großen "Tropfen" Molycote Fett auf den Anfang des Gewindes, so dass sich das Fett dann beim Eindrehen gut verteilt auf dem Gewinde. Der Schraubenkopf bleibt fettfrei. Dann immer mit dem vom Hersteller vorgeschriebenden Drehmoment (beim VW Touran z.B. 130Nm) alle Schrauben festziehen, ein halbes Jahr fahren, und wieder problemlos lösen nach dem Winter bzw. im Herbst. Nix nachziehen, und auch nicht mit Verlängerung und auf den Hebel stehen zum Lösen :D
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Ace
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Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von Ace »

Hallo zusammen.

Anlässlich wiederaufgetretener Geräusche, habe ich nochmal Hand angelegt und kann jetzt erstmal behaupten, mein Roller ist absolut geräuschlos.

Mit fettverschmierten Händen war es aber nicht möglich, nebenher noch Bilder zu machen. Wenn die Mitglieder der Community aber nichts dagegen haben, würde ich nochmal bereits gepostete Bilder hochladen und/oder eigene Fotos im montierten Zustand posten.

Ich dachte mir, eine gesammelte Anleitung ist auch für neue Mitglieder hilfreich.
Ich übernehme selbstverständlich keine Haftung für irgendwelche Schäden oder Mängel, die bei der Wartung auftreten können. Ich liefere euch die Anleitung nach bestem Gewissen. Wer sich die Aktion nicht zutraut, sollte besser einen Fachmann ranlassen.

1. Roller auf den Hauptständer. Beschwert den hinteren Teil des Sitzes, damit das Vorderrad frei schwebt.
2. Mit einer 10er Nuss die Chromblenden an der Radnabe lösen.
$_75_1_1.jpg
$_75_1_1.jpg (13.22 KiB) 1201 mal betrachtet
Quelle: http://www.berlin.de/special/kleinanzei ... 424675822/

Wenn ihr die Tachoschnecke fetten wollt, geht es mit 3a weiter!

3a. Darunter findet ihr eine Messingfarbene Mutter, die zur Radachse gehört. Löst sie mit zwei Maul-/Ringschlüsseln.
3b. Löst mit einem Kreuzschlitz die Schraube an der Tachoschnecke, die die Welle hält.
$_1_1.jpg
$_1_1.jpg (19.91 KiB) 1201 mal betrachtet
Quelle: http://m.ebay.de/itm/390462219274

3b. Nun schiebt ihr die Radachse so weit nach (Fahrtrichtung) links, bis ihr die Schnecke abnehmen könnt. Die Achse nicht weiter herausschieben, als nötig.
3c. Wenn ihr nun die Innenseite betrachtet, muss es wie auf dem Bild rechts unten aussehen. Seht ihr das Getriebe, fehlt der Messingring mit Dichtung und wird wohl noch an der Felge kleben. Fettet das Getriebe. Ich hab hiermit gute Erfahrung: http://www.te-taxiteile.com/autobedarf/ ... rfett-300g Fettet reichlich.
3d. Remontage. Tachoschnecke und Messingring verbinden und wieder an die Felge setzen. Der Messingring hat zwei Nasen, die wieder in die beiden Ausbuchtungen der Felge greifen müssen. Schiebt die Radachse wieder durch und (wenn ihr nicht mehr an der Bremse arbeiten braucht (siehe 4.a)) zieht die Mutter wieder kräftig mit zwei Ringschlüsseln an. Schiebt die Tachowelle wieder auf den Minehmer und schraubt sie fest.

Wenn ihr die Führungsstifte der Bremsen sowie ihre Aufhängung fetten wollt, geht es hier weiter!

Hierfür hat Herbert schon eine super Anleitung verfasst. Ich führe nur aus, wie man die bremsen vom Roller abmontiert.

4a. Löst die Schraube (obere Markierung). Es wird euch eine Messinghülse und evtl zwei schwarze Scheiben entgegenfallen. Aufheben. Nun zieht die Radachse ganz heraus (4 Hände sind hier besser, da das Rad gut in seiner Position gehalten werden muss). Dann zieht die Bremse in Richtung Reifen von der Bremsscheibe.
Schiebt die Radachse wieder komplett herein.
109_10_1_1_1.jpg
109_10_1_1_1.jpg (36.08 KiB) 1201 mal betrachtet
Quelle: http://www.funmobilshop24.de/Motorrolle ... ::109.html

4b. Jetzt übernimmt Herbert. Die Vorgehensweise ist für die Bremse vorne und hinten gleich.
http://elektroroller-forum.de/E-Roller- ... 771#p52771
Für die hintere Bremse müsst ihr nicht das Rad abbauen. Löst einfach nur die beiden Schrauben an der schwarzen Halterung.
file_1_1.jpg
file_1_1.jpg (29.67 KiB) 1201 mal betrachtet
Bild von tcj: viewtopic.php?p=53539#p53539


Folgende Schritte sind inspiriert durch bikemite.

4c. Da die gesamte Bremse beweglich gelagert ist, wäre es auch sinnvoll, die Messinghülsen zu fetten. Eine habt ihr schon beiseite gelegt (4a (blauer Kreis auf folgendem Bild)). Die Hülse habe ich auch mit dem Komplexfett außen behandelt. Dann schiebt ihr sie wieder in die Aufnahme der Bremse. Vorn und hinten die zugehörigen Scheiben anlegen und alles wieder in die Aufnahme schieben, wo sie hingehört. Schraube festziehen.
$_1-1_1_1.jpg
$_1-1_1_1.jpg (22.6 KiB) 1201 mal betrachtet
Quelle: http://m.ebay.de/itm/161545822293?_mwBanner=1

4d. Dort, wo die Radachse durch die Aufnahme der Bremse geführt wird, ist noch so ein Messingröhrchen (siehe Bild, roter Kreis). Löst die schwarzen Scheiben, zieht das Röhrchen heraus, reinigt die Aufnahme, wo es drin gesteckt hat. Nun fettet die Außenseite des Röhrchens und setzt die drei Teile wieder zusammen.

4e. Remontage. Zieht wieder die Radachse heraus und schiebt die untere Aufnahme der Bremse nach oben, dass die Scheibe zwischen die Beläge kommt. Falls der Spalt zwischen beiden Belägen zu kein ist, hebelt ihn vorsichtig mit einem breiten Schraubendreher auf.
Jetzt schiebt ihr die Radachse komplett durch alle Teile des Rades und zieht die Mutter wieder gut an.

4f. Fast geschafft. bikemite hat noch ein Messingrohr zu fetten empfohlen: viewtopic.php?p=52546#p52546

Wer die Verkleidung nicht lösen will:
Ich habe die Schraube so weit es geht herausgedreht (26er Ringschlüssel oder Wasserpumpenzange) und die Außenseite der Hülse mit Kriechöl (Fluid Film) besprüht. Wieder festziehen und ihr habt alle bewegliche Komponenten der Bremse geschmiert.

Nehmt unbedingt nochmal Bremsenreiniger und macht die Bremsscheiben sauber!

Jetzt baut ihr nur die Chromblenden wieder anschrauben und das wars.

Und eh ich es vergesse! Bevor ihr losfahrt, müsst ihr ein paar Mal die Bremshebel ziehen, eh eine Bremswirkung eintritt!

Viel Spaß, viel Glück! Mir hat der Eingriff alle störenden Geräusche beseitigt.

Grüße,
Ace

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geoscho
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Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von geoscho »

Schade, daß es keinen "gefällt mir"-Knopf gibt; den hätte ich in diesem Forum schon oft drücken wollen :)

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MEroller
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Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von MEroller »

Ja, solche Anleitungen sind wirklich hilfreich und beeindruckend. Und sollten in einem separaten Servicebreich per direktlink ansteuerbar sein...
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Joehannes
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Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von Joehannes »

Perfekt, Danke.
Für Gummilager unbedingt Polfett, säurefrei verwenden. ;)

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Ace
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Re: Uranus: Sehr lautes Schleifen/Klappern (Mit Ton-Datei)

Beitrag von Ace »

Ich hatte nur leider keine eigenen Fotos. Ich hoffe, es ist für alle Quellen aus dem Forum OK.
Hier leisten alle einen hervorragenden Beitrag, dass wir viel Spaß an unseren Spielzeugen haben.

Grüße,
Ace

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