b196 europaweit

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rainer*
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Re: b196 europaweit

Beitrag von rainer* »

Nein, genau da Gegenteil wäre der Fall. Bei den Autos gab es dramatische Rückgänge bei den Todeszahlen - obwohl die Unfallzahlen und die Kilometerleistung deutlich angestiegen ist. Bei den Motorrädern, Fahrrädern und Fußgängern nicht. Möglicherweise bessert es sich etwas bei den Fußgängern durch die geänderten Anforderungen an neu typzugelassene Autos beim Fußgängerschutz, tote-Winkel-Sensoren bei LKWs usw.
Den Hauptteil bei Fußgängern und Radfahrern würde eine (teilweise teure) Anpassung der Infrastruktur bringen. Vielfach würde das aber auch fast nix kosten, ich ärgere mich zuweilen über die scheinbare Gedankenlosigkeit bei Erneuerungen von Geh- und Radwegen.
Wenn man die Verkehrsopfer in Relation zur Fahrleistung setzt (oder von mir aus zur mit diesem Verkehrsmittel verbrachte Zeit setzt), ist es noch viel dramatischer.

Bei den Motorradfahrern bringen viele dieser Ansätze, die Fahrrädern und Fußgängern helfen leider nix oder nicht viel - wobei es m.E. auch weniger Tote gäbe, wenn die Infrastruktur nicht so ausschließlich auf den PKW ausgerichtet wäre. Wenn ich manchmal sehe, wo überall Leitplanken an Kurven angeordnet werden. Ich würde da vielfach lieber ins Grüne fliegen, als an den Pfosten einer Leitplanke zu verenden...

Bei den Motorrädern würde sich ein leichter/verbesserter Schutz durch bessere Schutzkleidung, eingearbeitete Airbags usw. ergeben. Die aber viele wiederum ablehnen, weil teuer, "ich fahre doch sicher", zu warm im Sommer usw. Und die Kleidung kann eine Knautschzone auch nicht komplett ersetzen. Trotzdem wird mir übel, wenn Motorradfahrer im Sommer im T-Shirt und mit kurzen Hosen unterwegs sind. Klar ist das Cool, und ich habe den Vorteil, ich hab schon mit 16 durch Schmerz gelernt, dass es besser gewesen währe, auf den Vater zu hören ("fahre niemals kurzärmlich...").

Mehr Schulung - weiß nicht, ob meine insgesamt zwei Mopedunfälle von einem mehr an Fahrstunden verhindert wurden wäre - ich denke nicht. Beide Male war die Kurve enger, als für die Geschwindigkeit/die Schräglage gut war. Das hätten auch 20 mehr Praxisstunden nicht gebessert.
Auch vorausschauendes Fahren (hat der an der Einmündung mich jetzt gesehen/registriert) kann man nur über die Zeit und leider über Beinaheunfälle lernen.

Was vielleicht mir geholfen hätte, wäre ein Verkehrsübungsplatz, wo man mal bis an die Grenzen gehen kann / darf, merkt, wie und wann man hinfliegt und auch gelehrt bekommt, wie man im Grenzbereich die Fuhre wieder stabilisiert bekommt.

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MEroller
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Re: b196 europaweit

Beitrag von MEroller »

Ich denke, dass die Motorrad-Todeszahlen vor allem deshalb zurückgegangen sind, weil die Motorradanzahl zurückgegangen ist. Ist ja heutzutage nur noch eine Spaßnische hierzulande, früher war es oft noch das einzige Fahrzeug im Haushalt...
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rollingmartin
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Re: b196 europaweit

Beitrag von rollingmartin »

MEroller hat geschrieben:
Di 11. Nov 2025, 11:00
Ich denke, dass die Motorrad-Todeszahlen vor allem deshalb zurückgegangen sind, weil die Motorradanzahl zurückgegangen ist. Ist ja heutzutage nur noch eine Spaßnische hierzulande, früher war es oft noch das einzige Fahrzeug im Haushalt...
Angestoßen durch Deinen Kommentar, habe ich mal gegoogelt. OUPS! Bin leicht "überrascht" von den Zahlen.
Bericht von 10/2024, dennoch interessant:
https://www.motorradundreisen.de/szene/ ... ends/8565/
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Re: b196 europaweit

Beitrag von MEroller »

Eine Bestandsvergleich zwischen 1953 und heute wäre schlüssiger, um die Graphik besser interpretieren zu können...
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Nova
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Re: b196 europaweit

Beitrag von Nova »

Da stecken die B196er in den "Krafträdern mit amtlichen Kennzeichen" drin?

Die Verkehrswacht betrachtet abweichend hierzu den Zeitraum von 2019 bis 2022 an und gibt eine Zunahme der getöteten mit 59% als Begründung an.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesel ... ugart.html
Screenshot_20251111_115959_DuckDuckGo.jpg
Zahlen zu 2019: 542 Tote?

https://www.dekra-roadsafety.com/de/unf ... utschland/

Hab ich irgendwo einen Denkfehler drin?

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rainer*
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Re: b196 europaweit

Beitrag von rainer* »

Den Verkehrsunfallkalender vom Statistischen Bundesamt finde ich gut. Da kann man schön sehen, wann Alkohol das Problem ist (Wochenende), dass Motorradfahrer eher im Sommer verunglücken. Fußgänger dagegen eher im Winter.

Und das sich die Verkehrswacht doch lieber an den E-Scootern abarbeiten sollte (das schlage ich mal nach dem St.-Florians-Prinzip vor :D )

Ich denke, das nur durch eine Studie erfasst werden könnte, ob bei einem Unfall mit einer 125er nun ein B196-Fahrer drauf saß oder der Fahrer das komplette Motorradprogramm genossen hat - so ausführlich werden die Daten von der Polizei sicher nicht erfasst. Und da ganze müsste dann noch auf die Jahresfahrleistung runter gebrochen werden.

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vsm
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Re: b196 europaweit

Beitrag von vsm »

Wolluminator hat geschrieben:
Mo 10. Nov 2025, 22:52
Und klar ist mMn auch, wenn mehr Leute 2Rad fahren würden, gäbe es auch weniger Tote.
rainer* hat geschrieben:
Di 11. Nov 2025, 10:56
Nein, genau da Gegenteil wäre der Fall. Bei den Autos gab es dramatische Rückgänge bei den Todeszahlen - obwohl die Unfallzahlen und die Kilometerleistung deutlich angestiegen ist. Bei den Motorrädern, Fahrrädern und Fußgängern nicht. [...]
Motorräder, Fahrräder und Fußgänger*innen werden ja recht häufig von Autos umgefahren. Gab es bei letzteren einen deutlichen Anstieg der Kilometerleistung und bleiben gleichzeitig die Unfallzahlen bei den erstgenannten gleich, ist das ja effektiv durchaus eine Verbesserung bei diesen (Autos fahren pro Personenkilometer seltener Fußgänger*innen tot).

Es würde bei jeder Diskussion auch helfen, wenn Du die Zahlen und Zeiträume nennen würdest, auf die Du Dich beziehst (anders als die DVW :D ). Wenn ich mir z.B. den Zeitraum 1970 bis 2022 anschaue, ist die Anzahl der PKW-Toten tatsächlich um stolze 87% gesunken, bei den Fußgängern war es allerdings eine Reduktion um 94% im selben Zeitraum.

Und worauf sich Wolluminator wahrscheinlich bezieht: Es gibt einige Studien, die nahelegen, dass eine Gruppe von Verkehrsteilnehmenden sicherer unterwegs ist, wenn sie einfach häufiger vorkommt. Für mich klingt das plausibel.
MEroller hat geschrieben:
Di 11. Nov 2025, 11:41
Eine Bestandsvergleich zwischen 1953 und heute wäre schlüssiger, um die Graphik besser interpretieren zu können...
Ich befürchte, dass das auch nichts bringen würde, da die Schere der gefahrenen Kilometer zwischen PKW und Motorrad seit 1953 deutlich auseinandergegangen sein dürfte. Genaue Zahlen dazu gibt es leider nicht.

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Re: b196 europaweit

Beitrag von guewer »

rollingmartin hat geschrieben:
Di 11. Nov 2025, 11:09
Angestoßen durch Deinen Kommentar, habe ich mal gegoogelt. OUPS! Bin leicht "überrascht" von den Zahlen.
Bericht von 10/2024, dennoch interessant:
https://www.motorradundreisen.de/szene/ ... ends/8565/
Aber das sind ja die Zahlen vom letzten Jahr (bis 10/2024). Mittlerweile müsste es ja schon Zahlen für 01 bis 10/2025 geben.

Und nicht vergessen: 2023 gab 's noch die THG-Prämie. Deshalb waren die Neuzulassungszahlen damals gegenüber 2024 noch so außerordentlich hoch, als sie dann abgeschafft wurde.
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Re: b196 europaweit

Beitrag von guewer »

rainer* hat geschrieben:
Di 11. Nov 2025, 10:56
Wenn ich manchmal sehe, wo überall Leitplanken an Kurven angeordnet werden. Ich würde da vielfach lieber ins Grüne fliegen, als an den Pfosten einer Leitplanke zu verenden...
Ja, das mit den Leitplanken ist echt schlimm. Erst letztes Jahr wurde eine Kreisstraße neben meiner Ortschaft komplett restauriert (neue Aspahltschicht nach 50 Jahren). Und was machte man da: Überall Leitplanken hin, weil 25 m daneben eine Bahnstrecke verläuft.

Gegen die Leitplanken hätte ich vielleicht nicht einmal so viel einzuwenden, wenn da nicht alle 3 Meter ein Pfahl zur Stützung in den Boden gehauen werden würde. Würde man diese Stützpfähle nur alle 10 Meter setzen, wäre die Chance, bei einem Sturz dagegenzuprallen, bereits viel geringer. Noch dazu könnte man die Pfähle, wenn man sie schon so dicht meint setzen zu müssen, durch durchgehende Plastikwände abdecken. Dann würden Motorradfahrer bei einem Sturz die Leitplanke nur entlangschliddern, und eben nicht von ihnen enthauptet werden oder Gliedmaßen verlieren.

Aber am besten wäre wirklich, man hätte gar keine Leitplanken hingebaut. Auch für die Autofahrer besteht an dieser Stelle keine so große Gefahr, weil die Bahnlinie in dem Fall eben weiter unten verläuft, wie gesagt 25 m von der Straße entfernt, wo kein verunfallter Pkw so schnell hinkommt.
Zuletzt geändert von guewer am Mi 12. Nov 2025, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: b196 europaweit

Beitrag von vsm »

guewer hat geschrieben:
Mi 12. Nov 2025, 03:21
[...]
Aber das sind ja die Zahlen vom letzten Jahr (bis 10/2024). Mittlerweile müsste es ja schon Zahlen für 01 bis 10/2025 geben.
[...]
Ganz so schnell sind die Behörden dann doch nicht. Das KBA hat bis dato die Zulassungszahlen bis einschl. September 2025 veröffentlicht. Auf die Unfallstatistiken muss man noch wesentlich länger warten.
guewer hat geschrieben:
Mi 12. Nov 2025, 03:35
[...]
Gegen die Leitplanken hätte ich vielleicht nicht einmal so viel einzuwenden, wenn da nicht alle 3 Meter ein Pfahl zur Stützung in den Boden gehauen werden würde. Würde man diese Stützpfähle nur alle 10 Meter setzen, wäre die Chance, bei einem Sturz dagegenzuprallen, bereits viel geringer. Noch dazu könnte man die Pfähle, wenn man sie schon so dicht meint setzen zu müssen, durch durchgehende Plastikwände abdecken. Dann würden Motorradfahrer bei einem Sturz die Leitplanke mur entlangschliddern, und eben nicht von ihnen enthauptet oder Gliedmaßen verlieren.
[...]
In der Tat ein leidiges Thema, das noch viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält. Optimal wäre ein flexibler Unterfahrschutz. Die MEHRSi ist gemeinnützig und freut sich über jede Unterstützung.

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