Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

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MEroller
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Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von MEroller »

Endlich habe ich die mir schon lange vorschwebende eierlegende Wollmilchsau-Lösung gefunden, die das Potential hat, meine "Charge-Anxiety" (ist das jetzt ein vollständiger oder ein vorzeitig abgebrochener Ladevorgang?) ins Nirwana zu schicken und manuelle Ladegerät-Aus- und Einsteckvorgänge zu minimieren :-)

Es ist eine Combo aus einer sehr schlicht aussehenden Zwischensteckdose (die es aber in sich hat) und einem Display mit Knöpfen und Sender-/Empfänger im 2,4GHz Frequenzband (wie z.B. Garagentor-Fernsteuerungen). Das Ding schimpft sich "Oregon Scientific ESM600 Wireless Appliance Manager", was die Anwendung schon ganz gut umschreibt.

Die Zwischensteckdose hat einen manuellen An/Aus-Knopf und eine rote LED, das sind schon alle äußerlichen Bedienelemente:
Oregon_Scientific-EMS600_Funksteckdose_vorn.JPG
Aber sie beherbergt sowohl einen Energiemesser (nicht so ganz genau, ca. 98.8% vom recht guten im Keller) UND eine Zeitschaltuhr samt Relais, um den angeschlossenen Verbraucher (in meinem Fall das Ladegerät) mit dem Stromnetz zu verbinden oder ihn davon zu trennen. Dies soll bis zur hierzulande üblichen Nutzleistungsgrenze von 3680W funktionieren. Dabei wird nicht zwischen induktiven und kapazitiven Lasten unterschieden wie bei anderen Funksteckdosen.

Die Anzeige sieht im Betrieb z.B. so aus:
Oregon_Scientific-EMS600_Display.JPG
Oben wird in diesem Bild die momentan durchgeschleuste elektrische Nutzleistung in W angezeigt, darunter die aufgelaufenen kWh. Ganz unten wechseln Datum und Uhrzeit einander ab. Es sind noch zwei weitere Anzeigemodi verfügbar: Kosten und berechnete CO2-Entstehung. Ein Display kann bis zu 4 Zwischensteckdosen ansteuern bzw. deren Messwerte Anzeigen. Ich fange erst mal mit einer an...
Die Aktualisierungsrate kann zwischen 60, 30, 12 und 6 Sekunden programmiert werden. Momentan arbeite ich mit 6 Sekunden, auch wenn das natürlich das Elektrosmog-Aufkommen deutlich erhöhen dürfte. Aber nur so sehe ich, was da so abgeht.
Die Freifeldreichweite betrage ca. 100m, das wäre erheblich mehr Sendeleistung als einfachere Funksteckdosen aufweisen mit ca. 30m. Und die höhere Sendeleistung brauche ich auch, weil das Ding durch die Sitzbank (darf nicht im Freien betrieben werden...), über ca. 20m Luftlinie und durch die Eternitplatten und Beton des Balkons sowie durch das Bürofenster durchdringen muss. Wie bei solchen Geräten üblich spielt auch die Ausrichtung (der internen Antennen) ein große Rolle. Inzwischen habe ich wohl für beide Komponenten Positionen gefunden, die recht zuverlässige Datenübertragung in beide Richtungen zulassen.

Was kann das gute Teil jetzt alles? Zum einen kann über das Display durch drei Betriebsmodi gezappt werden, welche in der rechten unteren Ecke angezeigt werden: AUTO (Zeitschaltuhr scharf), ON (dauer-an) und OFF (dauer-aus).
Die Kontaktaufnahme nach der abendlichen Heimkehr hat jetzt schon einmal gut geklappt: Ich stecke wie gewohnt ein und gehe hoch zum Display. Dort schalte ich auf ON und kann dann beobachten, ob das Laden startet und richtig in den Konstantstrom-Modus schaltet (zwischen ca. 900 und 1020W je nach Ladezustand). Wenn dann ein paar Stunden später die verbrauchten kWh mal 10 etwa den am Cycle Analyst anzeigten Verbrauchs-Ah entsprechen kann ich sicher sein, dass der Ladevorgang vollständig war. Wenn schon kurz nach Anschalten wieder nur 1W angezeigt wird, weiß ich, dass es dem Ladegerät wahrscheinlich gerade zu heiß ist unter seiner Batteriedecke und kann ausschalten, bis wieder etwas moderatere Temperaturen im Batteriefach zu erwarten sind. Dann schalte ich wieder ein.

Nach Beendigung des Ladevorgangs schalte ich auf "AUTO" um, und die Zeitschaltuhr ist dann gleich wie bisher darauf programmiert, von 4:30 Uhr bis 7:25 Uhr nochmals einzuschalten zwecks Ausgleichsladung und Konditionierung bis direkt vor dem Losfahren.

Und all das vom Schreibtisch aus, keine Gänge in den Keller oder nach draußen mehr nötig :-)

Das Display wird von drei AA-Zellen gespeist oder (wie meist in meinem Fall) per 7,5V DC aus dem Schaltnetzteil (ist nicht im Lieferumfang dabei).

Gefunden habe ich die Combo beim großen C, Bestellnummer 101924, Kostenpunkt derzeit €69,90. Ist also nicht ganz billig, aber hoffentlich seinen Preis wert, allem Made in China zum Trotz...
Oregon_Scientific-EMS600_Funksteckdose_Typschild.JPG
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Re: Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von MEroller »

Nach bald drei Wochen kann ich nur sagen: ein Top-Gerät :D
Die Kontaktaufnahme bei Heimkunft und Einstecken hat immer absoult problemlos geklappt, und ich weiß tatsächlich immer was jetzt in meine Batterie reingegangen ist. Der einzige Wermutstropfen bislang: Der lange Weg bis zu meinem Schreibtisch ist so grenzwertig, dass speziell die Fernsteuerung der drei Modi Auto, On und Off nicht immer zuverlässig funtkionierte, so dass das Dispaly jetzt am Wohnzimmerfenster zum Parkplatz hin steht, wo Empfang und Senden absolut problemlos und zuverlässig klappen.

Vorgestern hatte ich einen richtigen Ladekrimi, über den ich allerdings an anderer Stelle berichten werde. Aber ich habe ihn dank dieser Fernanzeige und -steuerung gut meistern können :D
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Kft

Re: Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von Kft »

Hi,
Habe mir aufgrund deines Berichtes auch das Gerät gekauft.
Hatte vorher die normalen Funksteckdosen aus dem Baumarkt.
Da diese nicht so viel Ampere vertragen waren diese schnell defekt.

Habe das Gerät nun 14 Tage und bin sehr zufrieden damit.
Anzeigeteil steht bei mir in der Küche und Funksteckdose ist einen Stock tiefer montiert.

Funkreichweite ist nicht sehr groß innerhalb von Gebäuden,aber es funzt sehr gut.
Danke für den Tip.

Gruß,
Reinhard

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Re: Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von MEroller »

Gut zu hören dass das Teil auch anderswo tut. Apropros, da muss ich gleich geschwind nachschauen, ob's Pferdchen auch richtig frisst...

Jawohl, bei derzeit 955 Watt hat die Batterie schon wieder 1/3 der heute verbratetenen Fahrenergie wieder intus :D
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Re: Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von MEroller »

Heute kommt mein erster Kritikpunkt am Display. Aus Designgründen sind die Knöpfe eben in die Seiten eingelassen:
Oregon_Scientific-EMS600_Display_Knoepfe.JPG
Wenn man nur die einzelnen Knöpfe betätigen will, so ist das kein wirkliches Problem. Wenn aber zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen, z.B. SET und SEARCH, um die kWh wieder abzunullen, so ist es extrem schwierig, beide wirklich gleichzeitig zu drücken. Fast jedes zweite Mal geht es in die tiefsten Eingeweide-Parameter, weil nur einer der zwei Knöpfe als dauergedrückt erkannt wurde. Da das Abnullen eine tägliche Übung ist, um mir Rechnerei zu ersparen, ist dies ein besonders irritierendes Problem...
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Re: Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von MEroller »

Vor kurzem hat das Relais der Zwischensteckdose geklemmt, und es blieb an, egal ob ein- oder ausgeschaltet wurde. Bin dann mit dem Display zum Roller raus und habe die Zwischensteckdose ein bisschen ans Helmfach geklopft, und seither ist wieder alles i.O.
Natürlich ist das Ding nicht dazu gemacht, arbeitstäglich mit dem Roller spazierfahren zu gehen, von daher wird es spannend, wie lange das Relais durchhält. Aber es sollte recht gut austauschbar sein, man kommt gut an alles ran da drin...
Zuletzt geändert von MEroller am Fr 13. Sep 2013, 09:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von S5000 »

Toller Tip,
sogleich beim großen "V" zu gleichen Konditionen bestellt.
Mein Roller sagt danke.
Elektroroller fahren ist wie Segelfliegen, nur mit ständiger Bodenhaftung.

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Re: Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von S5000 »

....leider ernüchtert.
Fraglos ein sehr ansprechendes Gerät mit vielen Möglichkeiten wie Steuerung der Ein.- u- Ausschaltzeiten.
Mein Schwerpunkt lag auf der Überwachung des Zeitablaufes/Verbrauch Ladevorgang sowie auf den Einsatz-Intervallen des Frostwächters.
Die Fernsteuerung der Ein.- u. Ausschaltzeiten war nicht relevant.

Kurze Zeit nach Einsatz traten jedoch Probleme auf.

Über eine Entfernung (Luftlinie u. freie Sicht) von ca. 10m bei Überwindung einer Thermo-Fensterscheibe und einer Holztür (Rollerschuppen) verloren beide Sender (in dicht bebautem Wohngebiet) die Verbindung zum Empfänger. Eventuelle Produktmängel habe ich durch nachfolgende Ersatzlieferungen im Rahmen der Garantie ausgeschlossen. Das Problem lag in der Frequenzübertragung von 2,4 GHz. In diesem Bereich gibt es viele auch andere einsetzbar funkgesteuerte Geräte, die sich gegebenenfalls gegenseitig stören können. Also habe ich das Oregon-Produkt ausgetauscht gegen ESIC Empfänger EMR 7370 u. 2 x Sender EMR 7110 (Art.-Nr. 380307995216) , welche NICHT über die Möglichkeit der Fernsteuerung Ein.- u. Ausschaltzeiten verfügen . Diese Geräte arbeiten auf der Frequenz 868 MHz. Seit dieser Umrüstung habe ich auch keine Senderausfälle mehr. Einstandspreis für das Komplettpaket war 40,79 Euro beim Lissversand.
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Re: Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von MEroller »

Ja, die lieben Funkfrequenzen... Das ist ja echt ein Schrott, aber natürlich stark vom eigenen direkten Umfeld abhängig und von den dort eingesetzten Geräten im selben Frequenzbereich. Das wäre nur umgehbar bei einer speziellen Codierung, die Sender und Empfänger miteinander ausmachen müssen, dann kann ein Funksignal auf derselben Wellenlänge, aber anderer Codierung nicht viel Anrichten. Garagenöffner machen das zum Beispiel. Aber das kostet dann wieder extra...
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Re: Energiemessgerät/Zeitschaltuhr mit drahtlosem Zugriff

Beitrag von S5000 »

So neu ist die hohe Frequenzbelegung im 2,4 GHz- Bereich im privaten Bereich doch auch nicht, siehe Überwachungskameras, Babyphon etc. Schon klar, dass hätte ich ja auch vorher klären können, man ist immer im Nachhinein schlauer, wie beim Beschaffen des Elektrorollers. Billige im Baumarkt erhältliche Schalter mit Fernbedienung arbeiten frequenzmäßig neben 2,4 GHz auch entweder wie gesagt auf 868 MHz oder auf 433,92 MHz und das mit vierfach persönlicher Codierung (Mäuseklavier). Es kann doch für Oregon kein grosses Problem sein, zukünftig für ein produktionsgünstiges "Update" seitens störunanfälliger Funkfrequenz zu sorgen, das gilt insbesondere natürlich für die Steuerung von Ein.- u. Ausschaltzeiten bei Stromversorgungen. Auch klar ist, dass das Kontingent an verfügbar zugeteilten Frequenzen diesbezüglich irgendwann einmal erschöpft ist, das dürfte aber hinter dem Komma noch für eine Weile reichen. Es wird vielfach einfach je nach Branche nicht kundenfreundlich und verständlich für den "Verbraucherlaien" vertrieben, was ja auch vereinzelt wie in diesem Forum schon oft diskutiert leider auch für den einen oder anderen Elektroroller-Händler zutrifft.
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