sentry3 hat geschrieben: ↑So 27. Dez 2020, 01:07
Probleme der Rekuperation:
- Der Controller muss bei Überschreiten der Ladeschlussspannung präzise und schnell abregeln - das kann aber in Bremssituationen gefährlich werden, wenn z.B. schlagartig die erwartete Bremswirkung der Motorbremse fehlt.
Ist völlig unkritisch. Man weiß doch mit welchem Ladestand man losgefahren ist. Wenn ich vollgeladen losfahre WEISS ich, dass ich werde stärker Bremsen müssen, weil von Reku keine Hilfe zu erwarten ist.
- Bei einem Wackelkontakt zwischen Akku und Controller kann der Controller zerstört werden, wenn dieser nicht schnell genug zurückregelt und die erzeugte Leistung nicht in den Akku gelangt
Es wird eher der Wackelkontakt von der Reku zerstört als der Controller, denn der Controller kann nur so viel an die Batterie zurückliefern, wie sie auch in der Lage ist, aufzunehmen. Wenn plötzlich die Verbindung zur Batterie unterbrochen wird durch einen Wackler fließt schlagartig kein Strom mehr. Hast Du Sorge, dass die Induktivität vom Motor durch die plötzliche Stromunterbrechung einen so hohen negativen Spannungsimpuls verpasst, dass es die IGBTs/MOSFETs zerschießt? DAS könnte ich mir tatsächlich vorstellen.
- Der Akku sollte nicht komplett voll geladen werden, damit bei voll geladenem Akku bereits Energie aufgenommen werden kann. Das bedingt grössere Akkus, deren Werte im Prospekt gegenüber der Konkurrenz ggf. schlechter erscheinen.
Dies ist nur dann korrekt, wenn es keine live Anzeige der verfügbaren Reku-Leistung gibt. In einem voll geladenen (oder kalten) Tesla wird dann der Rekubalken großteils punktiert dargestellt, so dass man sofort weiß, dass da nicht viel zu erwarten ist.
Die Zero stellt zwar die Rekuleistung per Balkenstapel dar, zeigt aber nicht die zu erwartende Reduktion bei 100% Ladezustand. Dennoch hält Zero auch oben etwas Luft zur tatsächlichen Vollladung, so dass selbst auf 100% geladen noch einige Sekunden gewohnte Reku zur Verfügung steht. Aber damit begibt sich Zero in die beschriebene Lage, zwar netto große Batterien zu bewerben, die aber Brutto etwa 15% weniger Entnahme erlauben.
- Mechanisch macht es einen immensen Unterschied, ob die Motorbefestigung Momente in einer Drehrichtung abzuleiten hat oder ob es wechsende Momente in beide Drehrichtungen gibt. Insbesondere die Befestigung am restlichen Gewinde der mit 2 Abflachungen geschliffenen Motorwelle ist bei den Standardbefestigungen nicht spielfrei, die Achsmuttern lösen sich bei starken Bremsmomenten auch unter Einsatz von Loctite und Federringen.
Das ist vollkommen korrekt. Hatte die Probleme schon beim Radnabenmotor, wo ich am Ende das Anschraubauge der Drehmomentstützen länglich feilen musste, um sie entgegen dem Zweiflach der Motorwelle im Schwingenschlitz verspannt festschrauben zu können. So war dort endlich Ruhe in der Motorwellenbefestigung. Beim vR one und wohl auch bei den Govecsen ist es eine Katastrophe. Wie es Zero scheinbar dauerhaft gelingt, das Motorritzel in beiden Lastrichtungen fest auf der Motorwelle zu halten ist mir ein Rätsel.