Elektroroller-Forum.de

Hallo zusammen,
bekanntlich fangen die Bremsen beim Sli5 gerne mal an zu quietschen. Ich habe mir nun Bremsenpaste besorgt um die entstehenden Schwingungen zu beseitigen. Wie ich die Bremsbeläge ausbauen soll ist mir allerdings schleierhaft. Ich habe versucht den ganzen Bremssattel abzunehmen aber zumindest hinten sind die Schrauben so fest, dass ich sie nicht wirklich aufbekomme.

Falls jemand also ein hilfreiches Video findet oder bereit wäre eins aufzunehmen würde mich das sehr freuen! Ich habe nach zwei Tagen Suche im Netz schon so gut wie aufgegeben, würde es aber trotzdem gerne selber machen und nicht an eine Werkstatt abgeben da ich mit diesen in letzter Zeit schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Vielen Dank für jeden Tipp, jede Anleitung und jedes Video o.Ä.!
Gruß aus Heidelberg

Vielleicht hilft dir dieser Thread hier weiter:

https://www.elektroroller-forum.de/view ... 84&t=40794

Vor 4 Monaten habe ich da die Bremsbeläge (und einige Zeit vorher schon die Scheibe) bei meinem SLI-5 gewechselt.

mounirnatour hat geschrieben: ↑

Sa 2. Nov 2024, 19:07

Ich habe versucht den ganzen Bremssattel abzunehmen aber zumindest hinten sind die Schrauben so fest, dass ich sie nicht wirklich aufbekomme.

Das geht schon. Du musst nur notfalls den Schraubenschlüssel ansetzen, und mit einem Hammer (oder Gummihammer) leicht draufklopfen um den festen Sitz zu lösen. - Aber nicht versuchen, sie in der falschen Richtung zu öffnen! P.S.: Es handelt sich um ein ganz normales Rechtsgewinde.

mounirnatour hat geschrieben: ↑

Sa 2. Nov 2024, 19:07

bekanntlich fangen die Bremsen beim Sli5 gerne mal an zu quietschen. Ich habe mir nun Bremsenpaste besorgt um die entstehenden Schwingungen zu beseitigen. Wie ich die Bremsbeläge ausbauen soll ist mir allerdings schleierhaft.

Mit dem Austausch der Bremsbeläge und Bremsbelagspaste wirst du dem Quietschen nicht zu Leibe rücken können. Denn die eigentliche Ursache fürs Quietschen ist eine verzogene Bremsscheibe. Diese hat quasi einen "Achter" drin. Soll heißen: Legt man sie Plan auf einen absolut ebenen Boden, würde sie nicht an allen Stellen gleichmäßig aufliegen.

Wenn dir gerade langweilig ist, kannst auch noch das hier durchlesen:

https://www.elektroroller-forum.de/view ... 84&t=36952

Statt den Bremsbelägen besser die Bremsscheibe gegen diese hier austauschen:

https://www.ebay.de/itm/392309661410

Also, ich habe mir es gerade noch einmal genauer angesehen, wie ich es damals gemacht habe.

Wichtig! Die beiden Inbusschrauben (Torx) bereits locker schrauben, bevor der gesamte Bremskörper abgenommen wird. Sonst findest du keinen Halt mehr zum Lösen.

Daraufhin ist die komplette Bremse von der Gabel zu lösen. Also die beiden rot umrandeten Schrauben im Bild abschrauben. Diese durch Drehen des Schraubenschlüssels nach links (entgegen dem Uhrzeigersinn) öffnen.


(Den Bremssattel hängst du an ein zurechtgebogenes dickes Drahtstück, das du irgendwo am Gestell einhakst, damit die Bremsleitung nicht überlastet wird und reisst, oder sonstwie Schaden nimmt.) => nicht unbedingt nötig!

Ich hoffe, du verstehst, wie ich es meine.


In diesem YT-Video wird es noch einmal beispielhaft erklärt, wie der Bremsbelagswechsel vonstatten geht:

https://www.youtube.com/watch?v=6xavRLyb4ug

Wegen dem Zurückdrücken des Bremskolbens: Ich nehme dafür immer eine Schraubzwinge, wo noch der Plastikschutz auf den Zungen zur Abdämpfung drauf ist. Also keine Wasserpumpenzange wie im Video (könnte zu Beschädigungen führen).

Beim Ausbau der Bremsbeläge sind so Metallklammern vorhanden, mit der diese unter Spannung gehalten werden. Dazu die Position der Klammern beim Auseinandernehmen merken. Die äußeren Enden müssen hinter den Bremsbelägen sein, sodaß dann eine Spannung (ein Druck auf die Beläge) entsteht. Hätte ich damals fast falsch gemacht, weil ich während des Zerlegens nicht darauf geachtet hatte, wie das aufgebaut war.

mounirnatour hat geschrieben: ↑

Sa 2. Nov 2024, 19:07

Ich habe versucht den ganzen Bremssattel abzunehmen aber zumindest hinten sind die Schrauben so fest, dass ich sie nicht wirklich aufbekomme.

Achso, jetzt verstehe ich erst: Du möchtest auch die hinteren Bremsbeläge mit Bremspaste beschmieren. - Wie gesagt nützt dir die Bremspaste absolut nichts, weil das Quietschen (= die Schwingungen) von den unwuchtigen Bremsscheiben kommen.

Die Bremse hinten quietscht bei mir übrigens bis heute. Zum Ausbau des Hinterrads, das beim Wechsel der Bremsscheibe nötig wäre, fehlt mir das nötige Werkzeug und Know-How.

Nur das Quietschen vorne kann relativ zeitsparend beseitigt werden. Wie gesagt durch Austausch der Bremsscheibe. Evtl. kann man auch die billige von Nova-Motors nehmen (für 19,90 €), da die neueren Chargen glaube ich keine Unwucht mehr haben.

Aber wirklich auf "Nummer sicher" geht man nur mit einer Bremsscheibe von NG, Modell 1186 (siehe oben!). Kostet halt ca. 60 €.

Die hintere Bremsscheibe werde ich erst austauschen, wenn der Hinterreifen abgefahren ist. Dann ist das eine Verbundarbeit, und kostet nicht allzuviel Aufpreis.

Wegen der schwer zu lösenden Schrauben: Einfach mit Kriechöl WD-40 einsprühen, eine Stunde warten, und dann versuchen sie loszuschrauben.

Super! Vielen Dank dir für die Tipps. Werde mir wohl eine neue Bremsscheibe zulegen und erstmal die Finger vom Hinterrad lassen

probieren kannst du es trotzdem...

berichten nicht vergessen
vg

Den Hauptlärm macht die Vorderradbremse, weil da die Schwingungen durch den größeren Durchmesser der Bremsscheibe stärker sind. Und stärkere Schwingungen der Scheibe = lauteres Quietschen.

Die kleinere Hinterradbremsscheibe hingegen macht eher ein niederfrequentes, dumpfes Quietschen, das nicht so störend wirkt.

Wenn man also die unwuchtige vordere Bremsscheibe austauscht, hat man schon einmal 80 % des nervtötenden Quietschens eliminiert.

Noch ein kurzer Hinweis, wenn ausschließlich die Scheibe getauscht werden soll: Dafür genügt es, das Rad auszubauen. Der Bremssattel braucht dafür überhaupt nicht angerührt zu werden. Das Rad baut man aus, indem man einfach die Schraube der Achse löst, und diese dann herauszieht. Sodann kann man das Rad nach vorne-unten wegziehen. Die Scheibe ist nur mit 4 Inbusschrauben gesichert.

Alles in allem betrachtet geht der Scheibentausch wohl noch schneller vonstatten als der Bremsbelagswechsel, und erfordert auch weniger "Fachwissen".

Wichtig: Vorher ist noch der Vorderbau des Rollers abzustützen, damit dieser nicht nach vorne wegkippt, wenn man das Rad entnimmt. Ich habe dafür eine Plastikwanne (ein niedriger Eimer geht auch) unterhalb des Fußraums untergeschoben. - War aber ohnehin klar, wie das ganze gemacht wird, oder?

Manchmal hilft es auch, wenn man an die Bremsbeläge vorne und hinten eine kleine Fase anschleift.

sollte man immer machen beim einbau.
(wir haben das früher immer in der werkstatt gemacht, nur ne kleine phase rundherum geschliffen, und natürlich hinten eingefettet.)

vg

Also, meine Erfahrung beim SLI-5 ist, dass die Bremsbeläge wesentlich länger halten als ich es vermutet hätte. Ich habe sie bei ca. 12.000 km ausgetauscht. Aber nachdem ich sie mir angesehen hatte, hätte man sie bestimmt locker nochmal das doppelte drinlassen können. Also mindestens bis 20.000 km, wahrscheinlich sogar 25.000.

Und die Scheiben erfahren bei so einem leichtgewichtigen Roller mit Fahrer, wo insgesamt wenig Masse, noch dazu aus einer niedrigen Geschwindigkeit (max. 45 km/h), abzubremsen ist, noch weniger Verschleiß. Ich wage einmal zu behaupten, dass man die sogar ein ganzes Rollerleben lang, also ca. 50.000 km, drin lassen kann.

da stimme ich dir auch zu.
die meisten mofas/roller sind sehr verschleißfrei, die "E" sowieso, bis auf deren zipperlein und qualitätsunterschiede im rahmen und elektronik/akku

vg