Zwei Jahre fahren mit Blei…….
Verfasst: Mo 12. Jun 2023, 15:12
Eine kleine Geschichte für Neulinge die sich für die Elektromobilität entscheiden wollen. Für die „Profis“ unter uns vielleicht etwas zum „schmunzeln“ oder weg vom Benziner.
Das Thermometer in meiner kleinen Werkstatt zeigt 24,5°C. Es wird im laufe des Vormittages noch etwas steigen und ich überdenke gerade die kleine Ausfahrt mit dem eRetro, wenn da nicht die kleine Besorgungsfahrt zuvor gewesen wäre.
Hier kommt einer der Nachtteile des alten eRetro´s mit fest verbauten Batterien zum Tragen. Der Strom ist knapp, der Ladevorgang zu lang, ein Wechselsystem gibt es nicht. Das selbst bebaute Ladegerät hat einen erheblichen Vorteil gegenüber dem Original. Man weiß wie der Ladevorgang verläuft und in wieweit es letztlich zum Abschluss kommt. Die Funktion ist wie beim Original mit einer Ausnahme, dass die Erhaltungsladung von 69Volt nicht zeitlich begrenzt ist.
Das Ladegerät war gerade mit der Erhaltungsladung beschäftigt, immerhin zeigte das analoge Amperemeter bei 69Volt noch gute 0,3Ampere an, Tendenz fallend. Die Tatsache ist diese, die Akkus sind zwar voll aber nicht über die Erhaltungsladung ausgeglichen. Nach einer gewissen Zeit stellt sich ein Gleichgewicht der Erhaltungsladespannung an allen fünf Blöcken von 13,8Volt ein. Erst wenn dieser Punkt erreicht ist, sind alle Blöcke von der Ladung her ausgeglichen und identisch. Ein Nachteil des originalen Ladegerätes wo die Erhaltungsladung zu früh abgeschaltet wird. Sinkt die Spannung wird die Erhaltungsladung beim Original leider nicht wieder aufgenommen. Aus meiner Sicht ein erheblicher Nachteil wenn der eRetro länger steht. Als Hobby-Elektroniker hatte ich dieses Problem recht früh erkannt und für mich gelöst.
Ich verzichte diesmal auf die Erhaltungsladung und fahre meine Runde. Der Kilometerzähler zeigt 1515km, zu fahren sind mehr als 30 Kilometer. Die Strecke hat kaum Steigungen und eher in der Hinfahrt leichtes Gefälle. Der eRetro verfügt über drei Schalterstellungen, ECO, Normal, Sport. Nur in der ECO Stufe schafft der eRetro mehr als 30 Kilometer und selbst hier muss man aufpassen das nicht zu viele Ampere fließen. Der einfache Tempomat kann hier zum Verhängnis werden, da dieser stets in der Steigung versucht die Geschwindigkeit zu halten!
In der ersten Etappe geht es eine leichte Steigung zu befahren und im ECO Modus und Vollgas geht es mit 35-40km/h vorwärts. Schneller wird’s nicht werden und die 2kW Motorleistung ist eher ein maximaler Wert als eine Dauerleistung, in der Steigung je nach Batteriezustand und eingestellten Fahrmodus.
Der nächste Streckenabschnitt hat ein stetiges leichtes Gefälle und im „Normalen“ Modus lasse ich die Tachonadel bei ca. 40km/h einpendelt, aktiviere den einfachen Tempomat und schalte wieder in den ECO Modus. So eingestellt rollt er gemächlich dahin und man hört nur die Windgeräusche vom Helm und die Abrollgeräusche der Bereifung.
Schon immer hieß es bei mir: „mit zwei Räder befördert man die Seele, mit vier den Körper“.
Ich will ohne Stress und Lärm fahren, was der kleine eRetro vollkommen erfüllt. Entschleunigt geht es weiter und zurück zu den Wurzeln meiner Zweiradgeschichte und es macht wirklich viel Spaß.
Eine Tatsache, dass man nicht viel PS benötigt um wieder Interesse für das motorisierte Zweirad zu bekommen. Die kleinen Roller-Reifen waren zunächst etwas ungewohnt und das „fluschige“ Fahrverhalten der vorderen Federung wurde durch das bockige Fahrwerk hinten
noch unterstrichen. Die Federkabel (nix Hydraulisch) vorne wie auch die Kastenschwinge mit progressiven Federn und vollwertigen Stossdämpfern gibt nicht viel her an Fahrkomfort und man muss damit leben, oder besser sich daran gewöhnen. Im Ganzen ist aber alles der Preisklasse geschuldet aber dennoch akzeptable gelöst.
Die Ausfahrt mit dem eRetro verläuft wie immer ohne Probleme. Der Rückweg ist daher mit einer stetigen kleinen Steigung zu bezwingen. Der bekannte Peukert-Effekt wirkt sich auf alle chemischen Stromspeicher aus. Allerdings mit unterschiedlichen Faktoren.
Die Batterieanzeige des eRetro´s muss man verstehen und es ist mehr eine Interpretation als ein fixer Wert der einem sagt das die Karre immer leerer wird.
Die restlichen Kilometer wird der eRetro zunehmest langsamer und in der Ebene reicht es gerade noch bis 35-40km/h. Normalerweise würde er selbst im ECO Modus auf ebener Strecke die Endgeschwindigkeit erreichen, aber in der Steigung? Hier allerdings wird es jeden Kilometer umso deutlicher das die Batterie sich dem Ende nähert. Der eRetro benötigt Strom, bekommt aber noch keinen. In der Steigung wird alles abverlangt was noch in der Batterie drin steckt.
Die Fahrt ist noch nicht zu Ende und das Ziel liegt in der Ferne. Der Zeiger der Pseudo-Batterieanzeige tendiert jetzt ins rote Feld. Abzulesen ist das nur im „ECO“ Modus und auf ebener Strecke bei Vollgas. Die Energieeinsparung auf dem Hinweg trägt jetzt Früchte, jedes Milliampere zählt und ich rolle mit 35km/h zu Hause ein. Der bevorstehende Ladevorgang dauert gute sieben Stunden und der eRetro wird heute sicherlich keinen Meter mehr fahren.
Die Auswertung über die Strecke ist GPS untermauert und zeigt 33,5Kilometer. Der Kilometerzähler des eRetro zeigt 1549km. Der Tachometer ist erfreulicherweise, was Geschwindigkeit und Wegstrecke angeht genau und in dieser Preisklasse ist das keine Selbstverständlichkeit.
Fazit:
In der Stadt spielt der eRetro seine Karten aus und seine Agilität steht ganz oben auf der Liste.
Auf der anderen Seite taugt er nur bedingt für längere Strecken. Das betrifft aber ebenso unzählige Versionen mit Lithium - Akkus. Zu viele Faktoren beeinflussen die Reichweite erheblich. Bei vorsichtiger Fahrweise sind auch 38km drin, aber nur mit einer Geschwindigkeit um 30km/h. Mit 2kW maximaler Leistung zieht der eRetro im „Sport“ Modus befriedigend durch. Bessere Roller mit gleich 4kW Leistung sind auch gleich doppelt so teuer und hier sollte man genau überlegen wohin man mit 2kW fährt. Bei erheblichen Steigungen sind die 2kW schnell am Ende wie auch die Batterien, wohingegen in der Stadt bzw. flaches Land die 2kW mehr als ausreichend sind. Die AGM Version wird schon lange nicht mehr angeboten, dahingegen der eRetro Li. Ein Vorteil der damaligen AGM Version war die preiswerte Akkutechnik die sich schnell reparieren lässt. Weiterhin gab es ein vollwertiges Helmfach (Stauraum) dazu. Die Bremsen wie auch das Fahrwerk sind mäßig und mit 95Kilo ist der eRetro kein Leichtgewicht. Ein erheblicher positiver Punkt im Fahrverhalten gegenüber den Li Versionen ist der tiefe Schwerpunkt.
Das Thermometer in meiner kleinen Werkstatt zeigt 24,5°C. Es wird im laufe des Vormittages noch etwas steigen und ich überdenke gerade die kleine Ausfahrt mit dem eRetro, wenn da nicht die kleine Besorgungsfahrt zuvor gewesen wäre.
Hier kommt einer der Nachtteile des alten eRetro´s mit fest verbauten Batterien zum Tragen. Der Strom ist knapp, der Ladevorgang zu lang, ein Wechselsystem gibt es nicht. Das selbst bebaute Ladegerät hat einen erheblichen Vorteil gegenüber dem Original. Man weiß wie der Ladevorgang verläuft und in wieweit es letztlich zum Abschluss kommt. Die Funktion ist wie beim Original mit einer Ausnahme, dass die Erhaltungsladung von 69Volt nicht zeitlich begrenzt ist.
Das Ladegerät war gerade mit der Erhaltungsladung beschäftigt, immerhin zeigte das analoge Amperemeter bei 69Volt noch gute 0,3Ampere an, Tendenz fallend. Die Tatsache ist diese, die Akkus sind zwar voll aber nicht über die Erhaltungsladung ausgeglichen. Nach einer gewissen Zeit stellt sich ein Gleichgewicht der Erhaltungsladespannung an allen fünf Blöcken von 13,8Volt ein. Erst wenn dieser Punkt erreicht ist, sind alle Blöcke von der Ladung her ausgeglichen und identisch. Ein Nachteil des originalen Ladegerätes wo die Erhaltungsladung zu früh abgeschaltet wird. Sinkt die Spannung wird die Erhaltungsladung beim Original leider nicht wieder aufgenommen. Aus meiner Sicht ein erheblicher Nachteil wenn der eRetro länger steht. Als Hobby-Elektroniker hatte ich dieses Problem recht früh erkannt und für mich gelöst.
Ich verzichte diesmal auf die Erhaltungsladung und fahre meine Runde. Der Kilometerzähler zeigt 1515km, zu fahren sind mehr als 30 Kilometer. Die Strecke hat kaum Steigungen und eher in der Hinfahrt leichtes Gefälle. Der eRetro verfügt über drei Schalterstellungen, ECO, Normal, Sport. Nur in der ECO Stufe schafft der eRetro mehr als 30 Kilometer und selbst hier muss man aufpassen das nicht zu viele Ampere fließen. Der einfache Tempomat kann hier zum Verhängnis werden, da dieser stets in der Steigung versucht die Geschwindigkeit zu halten!
In der ersten Etappe geht es eine leichte Steigung zu befahren und im ECO Modus und Vollgas geht es mit 35-40km/h vorwärts. Schneller wird’s nicht werden und die 2kW Motorleistung ist eher ein maximaler Wert als eine Dauerleistung, in der Steigung je nach Batteriezustand und eingestellten Fahrmodus.
Der nächste Streckenabschnitt hat ein stetiges leichtes Gefälle und im „Normalen“ Modus lasse ich die Tachonadel bei ca. 40km/h einpendelt, aktiviere den einfachen Tempomat und schalte wieder in den ECO Modus. So eingestellt rollt er gemächlich dahin und man hört nur die Windgeräusche vom Helm und die Abrollgeräusche der Bereifung.
Schon immer hieß es bei mir: „mit zwei Räder befördert man die Seele, mit vier den Körper“.
Ich will ohne Stress und Lärm fahren, was der kleine eRetro vollkommen erfüllt. Entschleunigt geht es weiter und zurück zu den Wurzeln meiner Zweiradgeschichte und es macht wirklich viel Spaß.
Eine Tatsache, dass man nicht viel PS benötigt um wieder Interesse für das motorisierte Zweirad zu bekommen. Die kleinen Roller-Reifen waren zunächst etwas ungewohnt und das „fluschige“ Fahrverhalten der vorderen Federung wurde durch das bockige Fahrwerk hinten
noch unterstrichen. Die Federkabel (nix Hydraulisch) vorne wie auch die Kastenschwinge mit progressiven Federn und vollwertigen Stossdämpfern gibt nicht viel her an Fahrkomfort und man muss damit leben, oder besser sich daran gewöhnen. Im Ganzen ist aber alles der Preisklasse geschuldet aber dennoch akzeptable gelöst.
Die Ausfahrt mit dem eRetro verläuft wie immer ohne Probleme. Der Rückweg ist daher mit einer stetigen kleinen Steigung zu bezwingen. Der bekannte Peukert-Effekt wirkt sich auf alle chemischen Stromspeicher aus. Allerdings mit unterschiedlichen Faktoren.
Die Batterieanzeige des eRetro´s muss man verstehen und es ist mehr eine Interpretation als ein fixer Wert der einem sagt das die Karre immer leerer wird.
Die restlichen Kilometer wird der eRetro zunehmest langsamer und in der Ebene reicht es gerade noch bis 35-40km/h. Normalerweise würde er selbst im ECO Modus auf ebener Strecke die Endgeschwindigkeit erreichen, aber in der Steigung? Hier allerdings wird es jeden Kilometer umso deutlicher das die Batterie sich dem Ende nähert. Der eRetro benötigt Strom, bekommt aber noch keinen. In der Steigung wird alles abverlangt was noch in der Batterie drin steckt.
Die Fahrt ist noch nicht zu Ende und das Ziel liegt in der Ferne. Der Zeiger der Pseudo-Batterieanzeige tendiert jetzt ins rote Feld. Abzulesen ist das nur im „ECO“ Modus und auf ebener Strecke bei Vollgas. Die Energieeinsparung auf dem Hinweg trägt jetzt Früchte, jedes Milliampere zählt und ich rolle mit 35km/h zu Hause ein. Der bevorstehende Ladevorgang dauert gute sieben Stunden und der eRetro wird heute sicherlich keinen Meter mehr fahren.
Die Auswertung über die Strecke ist GPS untermauert und zeigt 33,5Kilometer. Der Kilometerzähler des eRetro zeigt 1549km. Der Tachometer ist erfreulicherweise, was Geschwindigkeit und Wegstrecke angeht genau und in dieser Preisklasse ist das keine Selbstverständlichkeit.
Fazit:
In der Stadt spielt der eRetro seine Karten aus und seine Agilität steht ganz oben auf der Liste.
Auf der anderen Seite taugt er nur bedingt für längere Strecken. Das betrifft aber ebenso unzählige Versionen mit Lithium - Akkus. Zu viele Faktoren beeinflussen die Reichweite erheblich. Bei vorsichtiger Fahrweise sind auch 38km drin, aber nur mit einer Geschwindigkeit um 30km/h. Mit 2kW maximaler Leistung zieht der eRetro im „Sport“ Modus befriedigend durch. Bessere Roller mit gleich 4kW Leistung sind auch gleich doppelt so teuer und hier sollte man genau überlegen wohin man mit 2kW fährt. Bei erheblichen Steigungen sind die 2kW schnell am Ende wie auch die Batterien, wohingegen in der Stadt bzw. flaches Land die 2kW mehr als ausreichend sind. Die AGM Version wird schon lange nicht mehr angeboten, dahingegen der eRetro Li. Ein Vorteil der damaligen AGM Version war die preiswerte Akkutechnik die sich schnell reparieren lässt. Weiterhin gab es ein vollwertiges Helmfach (Stauraum) dazu. Die Bremsen wie auch das Fahrwerk sind mäßig und mit 95Kilo ist der eRetro kein Leichtgewicht. Ein erheblicher positiver Punkt im Fahrverhalten gegenüber den Li Versionen ist der tiefe Schwerpunkt.