CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

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MEroller
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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von MEroller »

Das ist also das selbe Vorgehen wie bei voll gekapselten Nockenwellen-Antriebsketten, die auch nicht all heck lang ausgetauscht werden müssen, allerdings auch nicht annähernd die extrem variablen Kräfte und Lastwechsel wie beim Motorrad übertragen müssen...
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olliwetty
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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von olliwetty »

Stimmt, der Kettenspanner wird auch im Schiebebetrieb belastet, eventuell nicht so stark wie beim Rückwärtsfahren aber dafür länger.
Gruß
Olli

Bonfire
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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von Bonfire »

Es gibt ein ganz nettes kurzes Video von Fortnine zu den Bikes:
https://www.youtube.com/watch?v=--lGOPT0kZM

Die Origin sieht schon cool aus. Ryan betont in dem Video das außerordentlich gute Handling Offroad. Die sehr langen Wartungsintervalle für die Kette im Kasten sprechen für sich.

Leider sind Reichweite und Preis wieder echt mies. Ich komme mit kleinen Reichweiten am E-Auto und E-Moped sehr gut klar wenn es schnell an CCS läd. Siehe Yadea Kemper mit 5C. Nicht so prickelnd aber auch okay ist die Kombi aus großer Batterie und Typ-2 Laden wie bei Zero. Obwohl das definitiv keine große Zukunft hat. Aber kleiner Akku UND langsames Laden UND hoher Preis? Das wird schief gehen.

Ich verstehe nicht, warum man bei der weltweit ersten wassergekühlten Motorrad-Batterie kein schnelles CCS-Laden ermöglicht. In meiner Gegend gibts Schnelllader wie Sand am Meer, auch nahe "Adventure"-Zielen in der Natur.

P.S.: Beim aktuellem Rekord-Tief der Pack-Preise dürfte die Batterie nicht über 2000€ kosten. Wie kommen die auf solche Preise?

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didithekid
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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von didithekid »

Hallo,

da es andere Elektromotorräder schon gibt, werden sich die Preise auch bei CAN AM sicher noch am Markt einpendeln, wenn die Serie voll angelaufen ist. Ladefähigkeit mit 6,6 kW ist aber auf ZERO-Niveau und mehr Leistung bei einem 8,9 kWh-Akku würde dem wohl zusetzen. Die Kühlschläuche gehen zum Motor, Controller und Lader. Ob auch Kühlmittel im Akku fließt, konnte ich nicht erkennen.
Die Antriebseinheit scheint mir (mit recht hohem Entwicklungsauwand) voll auf Enduro-Anwendungen und ggf. auch deren Snow-Mobil-Anwendungen ausgelegt zu sein. Bisher ist die Energiemenge/Reichweite natürlich enttäuschend. Das kann sich über die Jahre aber schnell ändern.
Ob es Winter/Kälte-taugliche Batteriezellen sind, frage ich mich, wenn Bombardier so etwas entwickelt?

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Sa 14. Dez 2024, 07:39, insgesamt 1-mal geändert.
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rainer*
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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von rainer* »

Bonfire hat geschrieben:
Fr 13. Dez 2024, 14:13
Ich verstehe nicht, warum man bei der weltweit ersten wassergekühlten Motorrad-Batterie kein schnelles CCS-Laden ermöglicht.
Da braucht es kein CCS, der benötigte Strom passt auch durch eine Typ-2-Stecker. Eine 8,9kWh-Batterie ist an 22kW in 20 Minuten von 0 auf 80% geladen. Die fahrzeugseitige Technik ist dann halt teuer und schwer.

Nova
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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von Nova »

Gibt es zum Thema CCS vs. Typ 2-Lader bei Elektromotorrädern eigentlich hier Beiträge damit ich als Laie mal die Unterschiede bzw. Vor-/Nachteile verstehen kann? (teurerer Preis, anspruchsvollere Technik etc?) :?:

Danke schonmal! Konnte nichts dazu finden!

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rainer*
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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von rainer* »

Typ 2 ist im weitesten Sinne nur eine Buchse, die an das normale Stromnetz angeschlossen ist und 400V Drehstrom liefert in drei Phasen zu je 230V. Das Ladegerät ist im Fahrzeug verbaut. Es kann mit 3.600W je Phase geladen werden oder bis 7,4kW je Phase, wenn alle drei Phasen genutzt werden. Jede Phase, die genutzt werden soll, braucht m.E. ein eigenes Ladegerät im Fahrzeug.

CCS ist Gleichstrom. Hier sitzt das Ladegerät in der erheblich teureren Ladesäule. Das Fahrzeug meldet benötigte Strom und benötigte Spannung an die Säule, die dann liefert. Die Spannung ist höher, damit können die Kabelquerschnitte zum Fahrzeug geringer ausfallen. Die Säule teilt auf die Phasen des Drehstromnetzes gleichmäßig auf, es gibt keine "Schieflast". Es kann erheblich schneller geladen werden, theoretisch bis 400kW. Solche Ladesäulen hängen dann aber nicht mehr in der untersten Spannungsebene, die kommen direkt an das Mittelspannungsnetz. Rechnerisch wäre die CAN AM damit in knapp über einer Minute von 0 auf 80% geladen :lol:

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didithekid
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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von didithekid »

Hallo,

leider hat sich bei der eigentlich guten Erklärung von rainer* zum Typ2-Laden, doch ein Fehler eingeschlichen.
An einer Typ2-Ladesäule mit-11kW Zulassung können auf jeder der drei Wechselstrom-Phasen bei 220-230 Volt bis zu 16 Ampère Strom angefordert werden. Also wenn es gerade im Netz nur noch 225V hat, jene 3.600 Watt mal drei Phasen = 10,8 kW (maximale Wechselstromleistung)
Bei einer 22kW AC-Ladesäule sind es entsprechend 7.200 Watt je Phase (maximal 32 Ampère) und (im Falle 3x ~225Volt) 21,6 kW.
Den Modus mit hoher Ladeleistung mag die Ladesäule aber auf halbe Leistung zurückregeln, wenn nur an einer Phase ein Verbraucher dran hängt, um zu große Schieflast zu vermeiden.
Bei meiner ZERO SR/F sind zwei AC-Ladegeräte mit je 3,3kW eingebaut. Die nutzen je eine Phase, aber natürlich nur bis zu 3,3 kW (auch wenn es eine 22kW-Ladesäule ist, die je Phase ~ 7.200 Watt vertragen könnte. Die dritte Phase bleibt da vollkommen ungenutzt und auf zweien fließen bis zu 15A.
An einer 11kW-Ladesäule hat jede Phase nur die 16A-Absicherung, die eine normale Steckdose auch hat. Die Steckverbindung ist allerdings besser, weshalb die dauerhaft voll belastet werden kann. Wenn es der einzige Verbraucher wäre und Stecker und Steckdose sind neu (blanke Kontaktflächen) könnte ein 3.600 Watt-Ladegerät auch über eine normale SchuKo-Steckdose versogt werden. Das Adapterkabel von ZERO für SchuKo-Steckdosen auf den TYP2-Ladeeingang des Fahrzeugs, lässt sich aber im Strom herabregeln (z. B. wenn der Stecker in einer vergammelten Garagensteckdose sonst zu warm wird). Damit (an nur einer Phase angeschlossen) läuft nur Eines der beiden Ladegeräte im Fahrzeug.
Ob hier bei den CAN AM Modellen die 6,6 kW-Ladeleistung auf einer AC-Phase liegen (dann nur an 22kW-Säulen möglich) oder auch (wie bei ZERO) auf zwei Phasen verteilt sind (und die 11kW-Säule reicht), kann ich aber nicht sagen.

Bei Elektroautos mit 400 Volt-Batterie-Architektur macht Gleichstromladen über CCS mehr Sinn, wo dann auf passendem Niveau 4xxVolt Gleichstrom für den Akku direkt von der Ladesäule geliefert wird. Eine ZERO braucht aber nur bis 116 Volt-Ladespannung und die Anpassung an CCS-Ladetechnik wäre da recht aufwendig.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Sa 14. Dez 2024, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Nova
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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von Nova »

Hallo zusammen, danke für die Infos! Habe versucht im Internet zu dem Thema was zu finden. Ziemlich erfolglos....! :?

Ich schließe daraus, dass die Hersteller sich zwischen CCS mit Typ 2 (wie damals die Livewire One bzw. Energica) und nur Typ 2 als Lademöglichkeit entscheiden müssen. Und das Typ 2 deutlich günstiger und technisch einfacher umzusetzen ist.

Gibt es irgendwas, zu dem Thema "Batterie-Architektur " zum nachlesen? Oder um es auf die "Can Am" runterzubrechen, was müsste man ändern um so eine Maschine zusätzlich mit CCS auszustatten? Und was kostet das mehr?

Denn, natürlich fände ich die CCS Option zusätzlich zu Typ 2 besser, und es würden sich viele Themen wie Reichweite, Ladedauer m.E. etc. weitgehend erledigen, aber es scheint ja nicht wirtschaftlich zu sein? Nur gibt es halt einfach keine für mich verständlichen Aussagen zu dem Thema. Nehme ich jetzt mal ergänzend die Wildfire von BTM. 12k in der Vollausstattung. Wenn man da jetzt ein Upgrade auf CCS machen könnte. Würde das dann 2k, 3k oder 5k mehr Kosten müssen? (Die Can Am möchte ich mal nicht als Beispiel nehmen, die ist ja im Moment schon preislich mit 16-17k und technisch eine andere Liga). Bei der Energica Experia war ja mit einem 22,5 kW Akku ein großer Teil des Kaufpreises rechnerisch auch schon verbraucht. Trotzdem CCS?

Aber ein Elektromotorrad sagen wir mal mit max. 10 kW Nettoakku und CCS/ Typ 2-Lademöglichkeit sollte doch 80-90% der Nutzungen abdecken? Zuhause Schuko oder Typ 2 und unterwegs ab und zu CCS?

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Re: CAN AM / ROTAX E-Motorräder starten durch

Beitrag von MEroller »

Nova hat geschrieben:
Sa 14. Dez 2024, 10:18
Aber ein Elektromotorrad sagen wir mal mit max. 10 kW Nettoakku und CCS/ Typ 2-Lademöglichkeit sollte doch 80-90% der Nutzungen abdecken? Zuhause Schuko oder Typ 2 und unterwegs ab und zu CCS?
in der Tat sollte das zukünftig die Norm werden! Und Deine Combo aus Typ2 und CCS gibt es schon bei der Rezon Bohemia, zu einem halbwegs bezahlbaren Preis, allerdings nach dem Fiasko mit dem Vorgängermodell Alrendo Bravo TS muss da erst eine Menge Vertrauen wieder aufgebaut werden! Von Black Tea Motorbikes würde ich in absehbarer Zeit keine CCS Option erwarten
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