Welche Akku-Lösung für Wenigfahrer?

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aley

Welche Akku-Lösung für Wenigfahrer?

Beitrag von aley »

Liebe Elektroroller-Experten,

ich bin neu hier im Forum und hätte gerne Eure Meinung bzw. Empfehlung für meinen nächsten Akku-Typ.

Seit 3 Jahren besitze ich einen Elektroroller, den ich ganz neu aus einer Geschäftsauflösung erstanden habe (Chinesen Roller in "ganz passabler Qualität"). Er hat eine Leistung von 1500 Watt und es sind 6 x 12V Bleiakkus verbaut. Geladen wurden diese in Serie über ein mitgeliefertes Ladegerät. Der Roller wurde in diesen 3 Jahren nur sehr selten gefahren (max. 500km) und ich habe was die "Akkupflege" betrifft, einige Fehler gemacht (wie ich hier gelernt habe):
- Akku einmal ganz leer gefahren (Anzeige hatte immer voll angezeigt, auch als gar nichts mehr ging - bei der Akkuanzeige besteht also handlungsbedarf)
- manchmal nach der Fahrt nicht gleich aufgeladen, und einige Tage stehen gelassen
- über den Winter ungenützt in Tiefgarage gelagert (nur hin und wieder geladen)

sehen jetzt leider so aus:
IMAG1207.jpg
Akku ohne Aufschrift
Bei den letzten Ladungen ist mir aufgefallen, dass das Ladegerät nicht mehr automatisch abgeschalten hat. Erst als ich es aussteckte und wieder ansteckte, hat es "voll" angezeigt, indem es nicht mehr auf Laden ging. Im letzten Winter hat das Ladegerät dann gar nicht mehr eingeschaltet bzw. geladen...

Fazit nach Ausbau und Prüfung der Akkus: Akkus sind alle gebläht, und die 3 Akkus, in der Mitte des Packs, sind jetzt defekt :oops: - die sehen so aus wie auf den Bildern. Die anderen außen liegenden geben laut Messung nach wie vor ca. 20Ah ab und nehmen auch diese Ladung auf, sind aber auch ähnlich gebläht.

Jetzt gilt es eine Entscheidung für mich zu treffen - Möglichkeiten:

1. die drei geblähten Akkus weiter verwenden, und mit 3 neuen ergänzen
2. alle 6 Blei-Akkus neu
3. auf Lixx Umrüsten
4. den Roller ohne Akkus verkaufen, und auf Benzinroller umsteigen

An meinem Nutzungsverhalten wird sich nicht viel ändern. Werde den Roller hin und wieder fahren, und die meiste Zeit wird er "arbeitslos" in der Tiefgarage stehen. Ich könnte ihn dabei auch ständig an einem Ladegerät hängen lassen.

Was soll ich sinnvollerweise tun? Bitte um Eure geschätze Meinung, was das Beste in so einem Fall ist. Ich will nicht sinnlos investieren, sondern eine Lösung, die meinen Anforderungen entspricht, und auch lange hält, die wirtschaftlich und auch umweltfreundlich ist. Es macht ja keinen Sinn, wenn ich zwar Elektro fahre, dann aber die Umwelt mit giftigen Akkus belaste (auch wenn sie fachgerecht entsorgt werden). Ich denke, eine LiXX Lösung wäre für mein Userverhalten das Beste, aber steht der Preis dafür? Wie lange halten die, wenn man sie wenig nutzt?

Vielen Dank!

Aley
Dateianhänge
IMAG1205.jpg

Gluehbert
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Beitrag von Gluehbert »

Moin

hiervon

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=multipower+mp22-12c

6 Neue reinpacken und gut.

Lithiumumrüstung lohnt nicht: Bei 500 km/a erreicht der NIE und bei 500 km/3a NIE NIE NIE die Zyklenzahl, die er könnte, bevor die Alterung ihn unbrauchbar macht. Kleines Beispiel: Mein LiFePO Akku ist jetzt 5 Jahre alt, von 8 Jahren Nutzungsdauer spricht man und das kommt nach meiner vorsichtigen Schätzung hin: In drei jahren wird der Akku so hochohmig sein, dass das Fahren keinen Spaß mehr macht. Bis dahin hat er aber 80.000 km abgespult und sein Einsatz hat sich gelohnt.

Du kommst maximal auf 4.000 km in dieser Zeit. Wenn du jetzt für ne günstige Li-Umrüstung 800 € rechnest, sind das 20 ct/km...

Benziner würde ich auch die Finger von lassen: Die haben gerne mal Startprobleme, wenn die ein paar Wochen nicht mehr bewegt werden. Sieht man sehr schön an den Leuten, die ihre Rasenmäher anwerfen wollen und aus dem Fluchen nicht mehr rauskommen.

Wie man es auch dreht und wendet: Für Wenigfahrer wird der Kilometer teuer. Wenn also der komplette Verzicht auf den Roller und der Umstieg auf Fahrrad, Bus, Taxi und eigenen PKW nicht in Frage kommt: Dann würde ich Blei nehmen...

STW
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Beitrag von STW »

1. Mischbetrieb alte geblähte Akkus mit neuen: geht nicht gut. Die Akkus sind massiv vorgeschädigt, werden demnächst ganz sterben und vorher noch die neuen Akkus mitschädigen.

2. Alle 6 Akkus neu: ist eine Lösung. Dem Foto nach dürften MP22-12C - Akkus die gleiche Bauform haben, Stückpreis etwas über 40€, teilweise mehr. Macht dann mit Versand 250€ aufwärts. Ob das Ladegerät noch korrekt funktioniert steht auch in den Sternen. Der Schilderung nach könnte das auch frittiert sein, und vom Lebensalter her passt das Absterben auch.
Wenn man 250€ umrechnet in 180l Benzin, einen Benzinroller mit 4l/100km kalkuliert, dann kommst Du 4500 Kilometer weit.
Anderer Aspekt: Akkus altern auch kalendarisch. Selbst bei guter Pflege sind 3 Jahre für einen Traktionsakku schon gut, vielleicht könnten es in Ausnahmefällen auch mal 5 Jahre sein.

3. Siehe 2, nur sehr viel teurer.

4. Klingt vernünftig. Nur bedenke, dass Du maximal 200-400€ für den Roller in dem Zustand bekommst. Der Käufer müßte ja die komplette Ladetechnik erneuern, Reifen müßten neu, Rücklagen für Controllerdefekt einkalkuliert werden (72V-Controller wachsen nicht gerade auf Bäumen). Und Du darfst Dich mit jährlichen Ölwechseln / Inspektionen usw. herumschlagen.

Ansatz 5:
Bei 500km in 3 Jahren würde ich Taxi fahren. Der Roller kostet, die Versicherung kostet, Inspektion, Benzin, Stellplatz, ..., alles mal umrechnen und gegen Taxi vergleichen.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

aley

Beitrag von aley »

Danke für Euer geschätztes Feed Back!

... :D ...der mit dem Taxi war gut :lol: :lol: :lol: . Nein, Du hast schon recht...

Ich habe den Roller halt nur am 2. Wohnsitz in der Stadt und fahre damit nur bei Schönwetter - darum nur 500 km. Meine Frau meinte schon, ihn mit nach Hause zu nehmen, um ihn mehr zu verwenden. Wir leben halt in den Bergen, und Bergfahren scheint nicht gerade die Stärke dieses 105 Kg schweren Geräts zu sein. Dann noch ich mit 85 kg mit drauf, womöglich noch weitere 65 kg der Frau, da stößt er schon an seine Grenzen. Wird wahrscheinlich den Akkus auch nicht gut tun, die Bergfahrerei.

Ich hatte ihn damals halt als umweltfreundliches Fahrzeug für die Stadt gekauft - und jetzt belaste ich die Umwelt mit Blei (das noch dazu ziemlich giftig ist). Eigentlich nicht, was ich wollte. :oops:

Akkus
Dann wird wohl die vernünftigste Lösung sein, 6 neue Multipowers zu kaufen.
Ich hatte schon überlegt, ob ich 3 mal 24 Volt Akkus verbaue. Da hätte dann nämlich jeder Akku zumindest 3 Seiten gekühlt (weil außen frei). Bei den letzten Akkus sind, wie gesagt, die mittleren 3 kaputt. Es sind 4 nebeneinander und 2 mit der Längsseite davor auch nebeneinander (hoffe, das ist verständlich). Die zwei in der Mitte, und der eine der mit der Längsseite an den 4ten anliegt sind hin.

Oder welche weiteren Maßnahmen empfehlt Ihr mir, um die Lebensdauer der Blei-Akkus bei meinem Userverhalten zu maximieren?

Ladungsanzeige:
Was soll ich mit dieser Spannungsanzeige tun? Ich nehme an, die hängt hinter dem DC-DC Wandler, der die 72V auf 12V reduziert (für die Boardspannung). Er zeigt nämlich immer voll an, egal in welchem Zustand die Akkus sind.

Gibt es eine Anzeige, mit der man die 6 Blei-Akkus einzeln überwachen kann?

Ich kenne sowas aus dem Modellbau - genannt LiPo Checker. Die zeigen die Spannung von 6 Zellen gleichzeitig an. Gehen allerdings nur bis max 4,5 Volt pro Zelle, darum kann ich die leider nicht direkt verwenden.

Ladegerät
Welches Ladegerät würdet Ihr empfehlen?
War nämlich am überlegen, ob ich die einzelnen Akkus auf einen Mehrkontaktstecker im Helmfach raus führe, um sie später einzeln zu laden. Vielleicht gibt es ja auch ein Balanzer Ladegerät für Bleiakkus (ähnlich den Lipo Balanzer Ladegeräten), mit denen ich im Modellbau sehr gute Erfahrung gemacht habe. Weil die Zellen eines Packs zumindest nach dem Laden wieder "gleich" sind.
Das ganze soll sich hald Preis/Leistungs-mäßig im sinnvollen Rahmen bewegen, und wirklich was bringen bei meinem User-Verhalten.

Vielen Dank für Eure Tipps!!! ;)

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lasser
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Beitrag von lasser »

aley hat geschrieben:Akkus
Dann wird wohl die vernünftigste Lösung sein, 6 neue Multipowers zu kaufen.
Wenn Du obigen link zum Finden verwendest, dann achte auf die Bewertungen der Amazon-Verkäufer. Es gibt da Schafe, die ein seltsam dunkles und dickes Fell haben... falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte... Schriftlich bestätigen lassen, dass die Akkus aus einer Serie kommen und unbedingt schriftlich erwähnen, wofür Du die verwenden willst und das Du die in Serie laden willst, damit die Schlingel sich nachher nicht rausreden können.

LG
Frank
Cemoto OS-310C, 3kW, Li-Ion 51,2V 60Ah, Akkus (1-4 Blei 48V 50Ah): 1.: 11 Mm, 2.: 5,3 Mm, 3.: 14,1 Mm, 4.: 11,6 Mm, 5. (Li-Ion): 12244km, 4,0 kWh/100km, (Langzeiterfahrung 1, 2 und 3)
geändert: Windschild, LED-Blinker und Licht, Heidenau K58 vorn + Conti Twist hinten, Eco-Schalter, Umbau auf Li-Ion 2/22
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Beitrag von anpan »

Ich habe zufällig genau den MP22-12C vor 3 Monaten über Amazon gekauft. Händler war "BaSBa". War allerdings nur ein einzelner Akku und soweit ich das beurteilen kann ist der Akku in Ordnung. Spannung bei Anlieferung war 12,6V.
XMPP: anpan@nakanai.de
UNU Rebell-2 2kW / 2 Akkus --- Roller 1 stillgelegt nach ca. 12.500km / 2 Jahren --- Roller 2: >3000km (Akkus aus Roller 1)
LiPo ist keine Zellchemie und sagt fast nichts über die tatsächlichen Eigenschaften der Zelle aus.

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Beitrag von Gluehbert »

"und jetzt belaste ich die Umwelt mit Blei"

Ist das so? Blei bringt 50 ct/kg auf dem Schrottplatz (2012), da wird bestimmt recycled. Die Jäger dagegen schießen wohl teilweise noch mit Blei und sammeln es nach der Jagd nicht wieder ein. :roll:

aley

Beitrag von aley »

Blei ist auf jeden Fall giftig für Mensch und Tier. Soweit ich weiss, ist es auch bei der Jagd verboten. Bin aber nicht sicher.

Wie sieht es mit meinen anderen Fragen aus? Irgendwer Ideen?
Zuletzt geändert von aley am Mi 25. Mai 2016, 07:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Welche Akku-Lösung für Wenigfahrer?

Beitrag von ollige »

Bei so wenig Fahrleistung wäre auch eine Überlegung, ein gebrauchtes Pedelec zu kaufen.

Bereits 2007 hatte ich zwei (damals schon) gebrauchte Panasonic Pedelecs gekauft und beide Li-Akkus sind heute noch völlig in Ordnung ... bei einer Fahrleistung von ca. 500km/Jahr.

Viele Grüße,
Olli
Von 06.2013 bis 12.2018 42.870km mit Emco Novax 4kW, Akku 48V/60Ah
Seit 12.2018 22.000km mit Trinity Uranus R (45km/h) 3kW, Akku 72V/56Ah
Seit 08.2020 43.000km mit Silence S01, Akku 5,6kWh

gervais
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Beitrag von gervais »

Gluehbert hat geschrieben:"und jetzt belaste ich die Umwelt mit Blei"

Ist das so? Blei bringt 50 ct/kg auf dem Schrottplatz (2012), da wird bestimmt recycled. Die Jäger dagegen schießen wohl teilweise noch mit Blei und sammeln es nach der Jagd nicht wieder ein. :roll:
Klar werden insbesondere Bleibatterien perfekt recycled. Zum Leidwesen der Recycler wird aber immer weniger Blei verbaut.

@Panasonic Pedelec Batterie: Gück gehabt. Da starb das BMS oft vor den Zellen.

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