Neue Akku-"Erfahrungen"

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dexter
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von dexter »

Vielen Dank für eure Aufmunterungen und Tipps.

Ich werde über die Heizlösungen nachdenken. So wie bei MEroller scheinen die Akkus bei mir aber nicht aufgebaut zu sein. Was ich bislang gesehen habe sah danach aus, dass das vier separate geschlossene Module sind (jeweils vermutlich vier Zellen enthaltend), von denen zwei im Akkukasten vor dem Hinterrad und zwei weiter vorn untergebracht sind. Also nicht so wie bei MEroller schön alle Zellen in Reihe an einem Ort. D.h. ich müsste pro Modul vermutlich eine eigene Folie haben, und die müsste IMO im Modul liegen, da sonst mehr als die Hälfte der Leistung in die Umgebung verpufft. Ich muss mir den Aufbau aber erst nochmal genauer ansehen.

Im Moment tendiere ich eher dazu, den Roller über den Winter einzumotten. Das wollte ich ursprünglich sowieso, hatte ja vorher nicht damit gerechnet, dass ich bei solchen Temperaturen überhaupt noch fahren wollen würde. Und das Winter-Equipment und die Reifen stelle ich Emco in Rechnung...
Michael

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dirk74
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von dirk74 »

Mach mal ein Foto von dem, was man sehen kann.
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gerri
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von gerri »

@dexter
die Problematik der Lithium Akkus mit Temperaturen um 0°C ist natürlich sehr ärgerlich und bei steigender Nachfrage sind auch die Hersteller in der Pflicht hier Weiterentwicklungen voranzutreiben
und wer weiß vielleicht ist dieses schon in geraumer Zeit kein Thema mehr.
Bezugnehmend auf das Klima in unseren Breitengraden muss man aber auch sagen ,das Temperaturen um die Null Grad lediglich nurnoch (dank Klimaerwärmung) einige Tage im Jahr zu finden sind.
In punkto Alltagstauglichkeit sollten die Händler und Verkäufer schon darauf hinweisen das eine 100%ige Wintertauglichkeit ohne Akkuheizung nicht möglich ist, aber die wollen in erster Linie verkaufen und werden den Teufel tun und sich selber schneiden, solange man nicht gezielt Nachfragt.
Yoom Royal-Benzhou YY7QTD-25 - Contr. Emsiso 120 - 20 x Calb SE40AHA
Innoscooter EM6000 - Contr. 6Phasen 100A - 21 x Calb CA40FI
Esprit Fury 100 - Contr. Kelly KBL72301 - 24 x CHL 50A + Akkuheizung
Solarscooter SCP 4040 - Contr. Emsiso edrive 250 - 24 x CHL 40A
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MEroller
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von MEroller »

gerri hat geschrieben:In punkto Alltagstauglichkeit sollten die Händler und Verkäufer schon darauf hinweisen das eine 100%ige Wintertauglichkeit ohne Akkuheizung nicht möglich ist, aber die wollen in erster Linie verkaufen und werden den Teufel tun und sich selber schneiden, solange man nicht gezielt Nachfragt.
Aber die schneiden sich mit solcher Brachial-Verkaufen-was-geht-Taktik schlussendlich ins eigene Fleisch. Denn Leute wie dexter, die sich schlicht "verpopot" vorkommen mit der mangelhaften Beratung, werden üblicherweise nicht hinterm Berg halten und ihre Kritik äußern, gegenüber Bekannten und Freunden, oder gleich hier im E-Rollerforum so richtig öffentlich. Das ist dann nicht nur EIN Kunde weniger, der richtig beraten wurde und daher die E-Mobilität als noch nicht reif für ganzjährigen Betrieb in diesen Breiten ansieht, sondern das potenziert sich ganz schnell ins Dutzend und weiter, was dann so einen mangelhaft informierenden Händler langsfristig wesentlich mehr schädigt als der eine weniger verkaufte E-Roller :roll:
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STW
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von STW »

In 2008 hat mir noch ein Händler auf Nachfrage erklärt, man benötige kein BMS, weil die Thunderskys "selbstbalancierend" wären. Da war ich kein Einzelfall (allerdings etwas schockiert), und schaut man sich im visforvoltage-Forum um, dann sieht man schnell, wieviele Akkuzellen in den frühen Tod geschickt worden sind. Und in einem der Threads zum Sprinter 60 habe ich ja mal beschrieben, wie es um die Zellen nach ein paar Tausend Kilometern aussieht.

Mittlerweile ist es so, dass die seriöseren Händler sich nicht mehr trauen, einen Roller ohne BMS zu verkaufen. Da mag im Einzelfall das BMS noch technisch gesehen in den Kinderschuhen zu stecken, aber immerhin, nach 3 Jahren werden die Systeme serienmäßig mitgeliefert.
Foren wie dieses, das ja auch Händler lesen und die anschließend die chinesischen Lieferanten treten, sind da sicherlich nicht ganz unschuldig dran.
Mittlerweile werden die Akkus vor dem Einbau oder Verkauf vorbalanciert, weil sich herumgesprochen hat, dass sie die chinesischen Akkufabriken in höchst unterschiedlichen Ladezuständen verlassen, was bei den ersten Generationen von E-Rollern ohne BMS den Zelltod kalendarisch noch mehr nach vorne verschoben hat.

Ich denke mal, in 2 bis 3 Jahren haben wir zumindest eine serienmäßige Heizmattenlösung zu erwarten. Bis dahin spielen wir weiter brav Versuchskaninchen, verlegen Heizdrähte, kaufen Heizmatten, berechnen erforderliche Heizleistungen, experimentieren mit passenden Reglerschaltungen und Isoliermatten, verknüpfen die Regler mit dem Ladegerät, so dass erst ab Plustemperaturen im Batteriekasten automatisch das Ladegerät angeworfen wird, und sinnieren, ob wir auch während der Fahrt noch aus der Batterie heizen müssen oder lieber timergesteuert 1 bis 2 Stunden vor dem Losfahren die Heizung automatisch anwerfen. Ich hoffe doch sehr, dass irgendein Forenmitglied dazu eine passende Schaltung entwickelt, von der ich partizipieren kann :mrgreen:
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NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von MEroller »

STW hat geschrieben:... Ich hoffe doch sehr, dass irgendein Forenmitglied dazu eine passende Schaltung entwickelt, von der ich partizipieren kann :mrgreen:
Ich auch will :mrgreen:
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dexter
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von dexter »

dirk74 hat geschrieben:Mach mal ein Foto von dem, was man sehen kann.
IMG_6074-kl.JPG
Blick nach vorn. Im Vordergrund ist der Akkukasten, darin die zwei ersten Module -- der Schaumstoff ist sicher gut für den Temperaturerhalt, aber ist nur links/rechts und zwischen den Modulen, nicht rundum. Dahinter ist das nächste Modul erkennbar, und darüber der flachere grüne Kasten enthält vermutlich das BMS. Wo das vierte Modul ist konnte ich nicht erkennen, wurde mir auch zu kalt zum Forschen, aber da die BMS-Kabel jeweils in 4er-Bündeln in die Module gehen nehme ich an dass noch eins vor/unter dem dritten ist.

Ich denke in jedes Modul müsste eine Heizfolie, aber ich weiss nicht wieviel Platz darin noch ist. Die grünen Kunststoffbehälter sind sicher ein Vorteil für die Wärmekapselung. Wenn man bspw. eine Heizfolie zwischen die mittleren beiden Zellen stecken würde, dann müsste die Wärmeverteilung bei geringer Heizleistung über die Zeit recht gleichmäßig werden.

Theoretisch also einfach vier schwache 230V-Heizfolien einsetzen, verkabeln + per Timer 1-2h vor dem Ladegerät starten... oder vier 12V-Folien in Serie mit einem kleinen Thermostatmodul von Conrad o.ä. an den Akku schaltbar, dann ginge sogar der Temperaturerhalt (bzw. weniger Auskühlen) auf dem Parkplatz... Materialaufwand ca. 60-70 Euro für mich. Als offizielles Zubehör würde ich Emco dafür auch 150 Euro bezahlen.
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von dirk74 »

Ist doch ok. Die 12V-Heizfolien könnte man in der Mitte an die Packs platzieren. 230V würde ich nicht an den Roller führen.
Ich habe das so ähnlich gemacht. Bei mir sind 4 Heizfolien parallel geschaltet und werden extern unter Strom gesetzt.
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von STW »

Der gleichmäßigen Durchwärmung wegen würde ich die Heizfolien unter die Akkus setzen. Das Anheizen von der "Mitte" her bringt zuerst (oder nur) die nächstgelegenen Zellen auf Trab und damit verändern sich die Innenwiderstände zu ungleichmäßig mit allen Seiteneffekten hinsichtlich des Spannungsverlaufes unter Last / beim Laden.
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Re: Neue Akku-"Erfahrungen"

Beitrag von MEroller »

dirk74 hat geschrieben:230V würde ich nicht an den Roller führen.
Warum nicht? Da bei mir das Ladegerät an Bord ist sind 230V sowieso schon an Bord :mrgreen:
Wenn man eine fertig konfektionierte Heizlösung nimmt spricht aus meiner Sicht überhaupt nichts gegen Direktbetrieb am Stromnetz.
Schwierig finde ich hier diese Akkuverpackung. Das wird Kunststoff sein, weshalb wird ein Wäremübergang von außen sicher mit erheblichem Widerstand zu kämpfen haben. Der solideste Kontakt von Zellen mit dieser Box wird tatsächlich unten sein, weshalb ich STW's Einschätzung teile, dass hier eine Heizung von unten wahrscheinlich die beste Lösung wäre. Und keine Sorge wegen unnötigem Wärmeverlsust einer Heizmatte in die andere Richtung. Unter die Matte muss schlicht eine geeingete Wärmeisolation rein, die Richtung Heizmatte reflektiert per Aludampfschicht oder ähnlich wirksamem, und darunter Kork, festes Styropor oder ähnliches. Manche haben auch zuoberst eine Aluplatte rein, zum Gewicht und Wärme besser verteilen:
http://www.elmo-freunde-gt.de/bernhard/ ... ityel4.htm
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