Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Für die coolen kleinen Chopper mit fetten Reifen
SoehnySeemann
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Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Beitrag von SoehnySeemann »

Nach langer Pause (Frau verstorben, Erbformalitäten und Überschreibungen meiner Vermögenswerte an meine Tochter) melde ich mich mal wieder mit o.g. Problem.

Seit Frühjahr hört man ein stetiges Schleifen im Rhythmus der Raddrehungen.
Meine Annahme, die Bremsen sind nicht ganz geöffnet und, da eines oder beide der Hinterräder etwas „eiern“ (unrund laufen), scheift da etwas. Nach 1km Fahrt ist das dann weg, Trike marschiert brav seine 45 km/h.
Vor 10 Tagen noch ca. 15 km ohne Beanstandungen gefahren.
Gestern musste ich dann bei 32 Grad im Schatten mal "kurz zur Bank“ (Entfernung 7 Km). Aus dem „kurz“ wurde dann eine Zitterpartie: „Schafft die das oder Abholen lassen“.
Verlauf der Kurzreise:
Das beschriebene Schleifen war nach 1 km wie gehabt weg. Bei 3 km wurde die CP3 langsamer, Akku auf 75 %, also an Akkuleistung fehlt es nicht, letztes Jahr waren es noch 46 km Reichweite mit 2 Akkus, jetzt habe ich mal gerade 17 km erreicht.
Kurz angehalten, alles äußerlich beguckt, nichts Außergewöhnliches zu finden. Jetzt die Bremsen betätigt, mindestens 10 mal beide Seiten. Und siehe da, Trike läuft wieder. 1 km weiter wieder Einbruch, erste Anfahrt auf eine Brücke (popeliger Übergang über die Saale auf einem Fahrradweg) steht an. Das Trike fängt jetzt an zu bocken, und das im Rhythmus der Räderdrehungen. Mit Müh und Not erklimme ich die kleine Steigung und erreiche den Stadtrand und im Schritttempo auf eine Tanke, Trike abgestellt und alles weitere zu Fuß erledigt.
Leider bin ich nicht im Besitz eines Handys und so macht man sich dann, bei 33 Grad im Schatten schon mal Gedanken, Seemann, was nun. Als 74jähriger sollte man bei der Hitze nicht unbedingt 7 km zu Fuss den Weg zurück laufen. Telefonnummern hatte ich genug dabei, aber die Kandidaten waren alle in Urlaub...Und Bus gibt es in den Ferien auch nicht.

Also, zurück zum Trike. Anfahrt verlief verheißungsvoll, diesmal wählte ich nur den 2. Gang. Mit 30 km/h, ztw. tauchte das „Bocken“ wieder auf, aber ich erreichte dann doch wieder die heimatliche Garage, letztlich mit satten 15 km/h.
Ein Blick auf den Akkustand war nicht gerade ermutigend: nach, jetzt, 27 km Reichweite waren die Akkus so gut wie leer.
Da setzt dann auch meine Vermutung an:
Irgendwas blockiert oder hemmt eines der Räder, oder beide, so dass mehr Watt benötigt werden.
Hinten liegen die Bremsbacken beidseitig ziemlich eng an der Scheibe, im Gegensatz zu vorne. Vorne ist gut 1 mm Luft auf beiden Seiten.
Kann man die Backen einstellen? Wie dick sind die Shanzu Brembacken, wenn die neu sind?
Mein Fachmann und Alleswisser, Motorrad und Quadspezialist liegt momentan im Krankenhaus, von da gibt es keine Hilfe.
Ergänzende Info:
Laufleistung 544 km Gesamt.

DBuegel
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Re: Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Beitrag von DBuegel »

Wird was heiß?
Die Bremsbeläge sind etwa 5 ... 6 mm dick, wenn sie neu sind. Das die ei wenig schleifen ist normal. Das Rad sollte sich, bei gelöster Bremse, ohne Widerstand drehen lassen.

Wenn möglich mal aufbocken und im Stand drehen bzw drehen lassen, um das Problem einzugrenzen.

SoehnySeemann
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Re: Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Beitrag von SoehnySeemann »

Hallo
der vordere hat gute 5 mm, die hinteren, soweit man überhaupt erkennen kann, viel weniger, liegen aber sehr eng an. Fahrzeug lässt sich leicht hin und her rollen, wie schon immer, kein Unterschied. Bremsscheiben sehen auch nicht nach Erhitzung aus.
Was bewirkt die Bremsflüssigkeit? Den Druck auf die Backen oder deren Lösung?
Oder passiert das alles nur bei erhöhten Temperaturen?
Es gibt vielleicht noch eine Möglichkeit, die linke Bremse hat doch die berühmte Shanzu-Feststell-Vorrichtung. Die geht seit diesem Jahr ziemlich schwer, die musste ich neu einstellen (kleines Schräubchen mit der Feder). Aber ich glaube nicht, dass damit die Bremsbacken verstellt werden könnten. Das muss doch irgendwo an den Bremsbacken einstellbar sein.
Oder könnten das die Lager der Hinterräder sein. Denke ich auch nicht, denn dann würde das Schleifen stetig zunehmen bis zum endgültigen Shutdown.
Und nicht im Rhythmus der Räderdrehungen, um nach kurzer Strecke zu Verstummen.
Warte ich mal ab, welche Tipps noch eintrudeln. Zur Not habe ich ja noch meinen Futura mit 25 km/h

SoehnySeemann
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Re: Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Beitrag von SoehnySeemann »

Ich denke, dass ich den Fehler eingrenzen konnte. Vordere Bremse scheint einwandfrei, 5 mm Bremsbelag beidseitig.
Hinten beide ca. 3 bis 4 mm.
Hinten links hat kaum Spiel, der Sattel lässt sich aber hin und her bewegen.
Hinten rechts dagegen liegt er auf der Innenseite an der Bremsscheibe an, die Außenseite zeigt etwas Spiel. Der Bremssattel lässt sich mit der Hand nicht hin und her bewegen.
Somit, denke ich, hab ich mal den Fehler gefunden. Jetzt muss ich jedoch kapitulieren, ich habe NULL Ahnung, wie man den Bremssattel wieder gangbar bekommt.
Hat jemand Tipps?

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MEroller
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Re: Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Beitrag von MEroller »

Das wird ein Schwimmsattel sein. Am besten gangbar kriegt man so einen, wenn man zuvor die Bremsbeläge entfernt hat, dann hat man viel mehr Hub zum raus- und reinbewegen. Auch kann man die Gummibälge außen aushängen und zurückschieben, um die Gleitstifte zu reinigen und frisch zu schmieren. Danach aber unbedingt die Bälge wieder korrekt aufziehen auf deren äußere Sitze.
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Re: Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust- Prinzip Schwimmsattelbremse

Beitrag von didithekid »

Hallo,
hier das Prinzip der Schwimmsattelbremse:
Bild
Offenbar ist bei einer der Bremsen das hin und her - Bewegen des Bremssattels nicht möglich.
In der Darstellung sieht man oben den Gleitstifft. Das braune sind die Bremsbeläge und nur an einer Seite drückt die Bremsflüssigkeit (orange) den Kolben heraus,
Wie MEroller schon geschrieben hat; An den Gleitstifften sind Gummimanschetten, die das Schmierfett drinnen halten (das darf ja nicht an die Bremse).
Wenn aber kein Fett drin ist, oder noch schlimmer: Rost, dann setzt sich die Sache fest.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Mi 20. Aug 2025, 22:50, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Beitrag von Falcon »

eine frage am rande, weil sich jeder auf die bremse stürzt

hast du leistungsprobleme wegen der bremse und dessen geräusche oder wegen den akku deines wehikels?
didithekid hat geschrieben:
Mi 20. Aug 2025, 20:28
Offenbar ist bei einer der Bremsen das hin und her - Bewegen des Bremssattels nicht möglich.
In der Darstellung sieht man oben den Gleitstifft.
hat das fahrzeug überhaupt schwimmsättel? meist sind sie ja fest, nur die beläge haben gleitstifte.
SoehnySeemann hat geschrieben:
Fr 15. Aug 2025, 18:39
Bei 3 km wurde die CP3 langsamer, Akku auf 75 %, also an Akkuleistung fehlt es nicht, letztes Jahr waren es noch 46 km Reichweite mit 2 Akkus, jetzt habe ich mal gerade 17 km erreicht.
Seemann, was nun. Als 74jähriger sollte man bei der Hitze nicht unbedingt 7 km zu Fuss den Weg zurück laufen.

Mit 30 km/h, ztw. tauchte das „Bocken“ wieder auf, aber ich erreichte dann doch wieder die heimatliche Garage, letztlich mit satten 15 km/h....nach, jetzt, 27 km Reichweite waren die Akkus so gut wie leer.
ich glaube nicht das das fahrzeug so stark einbremst, sodass sich der akku in so kürzester zeit dezimiert, zumal müßte die bremsen glühen bei soviel reichvweiten verlust.

die backen zu entspannen und zu fetten ist sicherlich keine schlechte idee, denke das ein neuer akku doch gescheiter wäre.
vg
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Re: Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Beitrag von didithekid »

Falcon hat geschrieben:
Mi 20. Aug 2025, 20:35

hat das fahrzeug überhaupt schwimmsättel? meist sind sie ja fest, nur die beläge haben gleitstifte.
NEIN, die Beläge werden von sogenannten Belaghaltestiften fixiert, die natürlich NIEMALS gefettet werden dürfen,
sondern auf die gehört Keramikpaste oder Kuperpaste, wie auch auf die Metallrückseite der Beläge.
Belaghaltestifte sind oft die Teile mit Innensechskant wie hier:
Bild

Mit Gleitstiften sind die Verschiebe-Achsen des Schwimmsattels gemeint. And ausschließlich dort kommt auch Fett vor (gekapselt mit Manschetten).
Die sehen so aus:
Bild
oder so:
Bild
Und man sieht hier die Verdickung, die die Manschette festhält.

Un hier in der Mitte unten ist so eine Gummimanschette zu sehen:
Bild
die verhindert dass Fett austritt, wenn sich der Bremsattel erwärmt.

Hier sieht man den in die schwarze Trägerplatte eingeschraubten Gleitbolzen mit Dichtmanschette oben am Bremssattel:
Bild

An den Bremsen vom Quad (hier könnten im 3-Rad solche sein) sieht es so aus:
Bild

Demgegenüber sind die Belaghaltestifte mit dem Innensechskant hier zu sehen:
Bild
Und in der Sicht von der anderen Seite sieht man beide Arten der Bolzen/Stifte (bzw. denen Ende):
Bild

Die Bremse vom Quad kommt ohne die Haltestifte aus, hat aber trotzdem Gleitbolzen:
Bild
Hier sind die Gleitbolzen so verlängert, dass auch ein Bremsbelag damit festgehalten werden kann:
Bild
In einem solchen Fall kommt auf das freiliegende Ende, das den Belag hält natürlich auch die Hochtemperatur-Keramikpaste.
Innen (geschützt durch die Manschette) ist aber Fett, der Stoff, der das hin/her-Schwimmen des Bremssattels leichtgängig macht.


Auch Dein Roller FALCON hat Schwimmsattelbremsen!

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Mi 20. Aug 2025, 23:02, insgesamt 14-mal geändert.
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Re: Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Beitrag von Falcon »

Belaghaltestiften....klar, gefettet mit kupferpaste....oder keramikpaste.
wir fetten sie immer dünn ein, weil die sind minderwertig, die rosten gerne mit der zeit ein, dann bekommt man sie schlecht rausgezogen oder schlecht rausgedreht.

ich habe keinen schwimmsattel, meiner ist fest.
falcons gibts ja in verschiedenen ausführungen und hersteller, besonders bei meinem "ex-eagle" :P

billigst produziert, teuer verkauft, schnell verschrottet :D :lol:

vg
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Re: Cp3 unerklärlichen Leistungsverlust.

Beitrag von didithekid »

Ich möchte den Unterschied zwischen "Langzeitschmierfett" und "Hochtemperaturtrennpaste auf Keramikbasis" hier nicht kommentieren!
Nur so viel: Dass der Sattel fest sitzt, kann genau an diesem Unterschied liegen, weil es Jemand "nicht so genau" genommen hat.
VG
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