CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Für die coolen kleinen Chopper mit fetten Reifen
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SoehnySeemann
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CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von SoehnySeemann »

CP3.jpg
Hallo CP3-Fahrer, CP3-Besitzer und die es mal werden wollen

Ich habe dieses neue Thema eröffnet, weil ich seit 20 Monaten stolzer Besitzer dieses „3 Rades“ bin, bedeutet soviel wie 20 Monate Mängelbeseitigung, Fehlersuche und Verbesserungen, sowohl im „Outlook“wie auch Zweck und Elektronik. Und das, obwohl ich bisher mit Mechanik und Elektronik wenig am Hut hatte. Aber als Rentner hat man Zeit, viel Zeit, um sich um Verbesserungen und Fehlerbeseitigen der China-Fahrzeuge zu bemühen.

Warum ein CP3 für mich?
Seit 2021 fahre ich als Kurzstrecken Fahrzeug einen Futura VitaCare 1000 mit 3 Räder und bin mit dem Teil ziemlich zufrieden, satte 25 km/h Tempo, Fuß- und Radweg tauglich, keine Helmpflicht (hat Gurt), 17S 60 V Akku, der mich 40 bis 45 km weit trägt, inklusive 14 bis 16% Anstiege die Hügel hinauf. Auch der hat Verbesserungen bekommen, wie z.B. eine Fahrrad-Anhänger-Kupplung. Seitdem kann ich mit dem Gefährt meine Einkäufe in der 7 km entfernten Stadt tätigen.
Aber als über 70jähriger ist mir dann auf Dauer die Bummelei mit 25 auf einsamer Landstraße doch etwas zu langsam.
Nach längerer Suche im Internet bin ich dann auf die CP3 gestoßen. Das (oder auch die) Angebot(e) sahen nicht schlecht aus.
CP3 Citycoco 2000W Motor, 2 mal 60V 20A Akku’s, Reichweite 70 bis 100 km mit 2 Akku’s, Fernbedienung, Alarmanlage, EEC und CoC und ein 2A Ladegerät war auch noch dabei.
Also habe ich vor 21 Monaten das Fahrzeug bestellt. Der Händler hat es dann zusammengebaut und fahrbereit bis vor die Haustür geliefert und vorgeführt.
14 Tage später dann meine erste Testfahrt: Das Vorderrad flatterte wie verrückt, an Tempo 45 war nicht zu denken. Mein technisch visierter Nachbar stellte nach Abbruch seiner Probefahrt fest: das Vorderrad war nicht fest angeschraubt. Der Händler durfte sein fahrbereites Vehikel
wieder abholen, ich bekam ein baugleiches in weinrot.
Nach den ersten Testfahrten war ich dann erstmal zufrieden mit den Fahreigenschaften. Es stellte sich schnell heraus, dass man sich an das Fahrverhalten dieses Trikes gewöhnen musste. Aber, ich weiß nicht, was die China-Men sich dabei gedacht haben, zeichneten sich die ersten Ungereimtheiten auf:
Ich mit meinen 190 cm Größe hatte schon meine Mühe, eine enge Kurve zu fahren, entweder habe ich zu kurze Arme oder der Lenker war zu weit entfernt vom Sitz (Stehen die Testchinesen beim Lenken???).
Da begannen dann die ersten Verbesserungen, die ich auf dieser Themenseite für alle Leser und Interessenten veröffentlichen möchte. Ob das alles richtig ist, weiß ich nicht, aber es funktioniert…

Zusammenfassung, was alles von mir bemängelt wurde, bevor ich diese beschreibe:
>Sitz zu hart und zuviel Abstand vom Lenker (Lenkerneigung ändern bringt nix)
>Soziussitz überflüssig (2 Personen plus Fahrzeug plus Akkus übersteigt Gesamtgewicht und bei Schlaglöchern, die übersehen werden, traue ich dem China-Rahmen nicht übern Weg)
>Alarmanlage ist nervig und braucht kein Mensch
>Reichweite von >70 km nicht erreichbar
>Kein Hauptschalter für die Akkus und auch keine Ladebuchse vorhanden
>Frontscheinwerfer Stand- und Fernlicht keine Funktion (sind auch noch Halo)
>Fahrlicht ist viel zu schwach (bemängelt von einem Streckenposten, der dachte, da sei keins)
>Akku-Stecker sind nur bis 10A zulässig
>Elektronik ist alles andere als Wasser geschützt (jede Pfütze kann einen Kurzschluss verursachen)
>Climbing-Rate (Steigfähigkeit) ist unter aller Sau (siehe dazu Thema Climbing_Rate in diesem Forum.
>und da war ja noch mein Fahrradanhänger
>Schaltplan war auch nicht vorhanden.
>Ein Windschutz wäre auch sehr schön

SoehnySeemann
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Re: CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von SoehnySeemann »

…Beginnen möchte ich mal mit dem defekten „Scheinwerfer“. Unumgänglich ist auf jeden Fall, wer bei Dämmerung oder nachts unterwegs ist, benötigt Stand- bzw. Fernlicht, für Kleinkrafträder bis rauf zur Höllenmaschine der Easy-Rider-Gruppe ist für Tagfahrten ein Fahrlicht und Rücklicht vorgeschrieben.
Gut, ich habe nicht vor, bei Dämmerung oder bei Nacht als Verkehrshindernis auf öffentlichen Straßen unterwegs zu sein, also, wenn die Pflicht, ein Fahrlicht einzuschalten, nicht gegeben wäre, könnte man tatsächlich auf diesen klobigen Frontscheinwerfer verzichten.
Auch wird von Trikehändlern in diesem Forum oft beschrieben: „Leute, baut Euch LED-Lichter mit eigenem Akku ein, dass spart Volt und Ampere“!
Ich kann mich an eine frühere Zeit erinnern, da MUSSTEN sogar Fahrräder mit einer funktionierenden Beleuchtung ausgestattet sein, die am Fahrrad mit Dynamo betrieben wird. Die Zeiten sind längst vorbei und heutzutage reicht eine poplige Leuchte vor und hinten, mit eigenem Akku und An/Aus-Schalter, die man jederzeit abnehmen kann. Hauptsache, irgendwo in dieser Leuchte ist das ECE Zeichen eingeritzt.
Also, Lampe abbauen, was auch mittels einer einzigen Schraube möglich war. Die Strippen wollte ich an und für sich behalten, aber als ich dann den Weg der Strippen verfolgte, stieß ich voller Entsetzen auf einen Wust an buntem Kabelwirrwarr, der nicht zu entwirren war. Leute, ein Elektrolehrling im 1. Lehrjahr hätte das besser ordnen können. Ich war kurzfristig geneigt, mein Vorhaben abzubrechen.
Also kurzerhand die Strippen gekappt, abisoliert und Fahrzeugfunktion getestet. Gut gegangen, dass Fahrlicht spielt keine Rolle, um das Trike zu befahren.
Jetzt das Lampengehäuse mit dem ECE Zeichen ausgeweidet. Als neue Beleuchtungseinheit wählte ich eine Stirnlampe mit 3,7V und externen Akkufach. In dem Lampengehäuse sieht das schon mal geil aus und durch die insgesamt 6 Schaltstufen kann ich quasi Fahrlicht, Standlicht und Fernlicht simulieren, und das alles in dem Originalgehäuse mit ECE.
Jetzt heißt es: immer daran denken, zumindest ein Lämpchen anzuschalten, wenn man auf Tour geht. Und dies eine Lämpchen ist so hell, dass es der Nachbar in 50 Meter entfernung gut sehen kann. Mehrfach hatte ich schon Begegnungen mit den hiesigen Streckenposten, ohne dass diese stutzig wurden.
Nächste Thema demnächst…

SoehnySeemann
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Re: CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von SoehnySeemann »

Und weiter geht's
Sattel und Topcase
Wie schon der ersten Beschreibung der CP3 zu entnehmen ist, ist der Abstand Sitz/Sattel zum Lenker ungewöhnlich groß, so dass enge Kurven schlecht zu fahren sind, abgesehen davon, dass dort auch noch Kabelstränge bei engen Kurven eingeklemmt werden. Nach diesem Umbau ist ein Wendekreis von 4,5 Metern endlich erreichbar.
Die Lenkerneigung zu ändern, bringt nix, da dann die Kabel auf Spannung kommen.
Aber – bei meinen 190 cm – gibt es genug Platz für meine Beine nach vorne.
So genannten Sattel abmontiert, Sozius mit dem lächerlichen Staufach abmontiert. Es folgt eine Alutrapez (4mm stark), um den neuen Sattel weiter nach vorn zu verlagern, dann Belastungstest durch schwergichtigen Nachbarn – bestanden – hält!
Als Sattel kamen mehrere Möglichkeiten in Frage.
1. Trecker Schalensitz. Vorteil: hat schon mal die ideale Sitzform, Nachteil: habe keinen passenden gefunden, es gibt nur welche mit einer Fixierungsschraube in der Mitte.
2. Bootssitz, der hat dann auch gleich ne Polsterung
3. Eigenkonstruktion mit Sperrholz und einfacher Polsterung.
Meine Entscheidung in punkto Sitz fiel auf Bootssitz mit Lehne (klappbar, sonst geht das Topcase nicht mehr auf).
[img][img]
In das Ali-Trapez mussten lediglich 2 M8 Löcher gebohrt werden, 2 Löcher waren bereits in der CP3-Konstruktion vorhanden. Kosten des Sitzes 60 Euros + Alu für 6 Euro.
Probefahrt sofort zufrieden stellend, ein ganz anderes positives Fahrgefühl.
Dann fiel mein Blick auf mein VitaCare1000, der hatte doch Sicherheitsgurte.
Was sagt die StVO?
$ 21a der StVO Wer Krafträder oder offene drei- oder mehrrädrige Kraftfahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von über 20 km/h führt sowie auf oder in ihnen mitfährt, muss während der Fahrt einen geeigneten Schutzhelm tragen. Dies gilt nicht, wenn Sicherheitsgurte angelegt sind.
Kurzerhand wurde ein 2Punkt Gurt an den Sitz geschraubt. Ob das mit der Geschwindigkeit von 45 km/h auch erlaubt oder nicht erlaubt ist, steht da nicht drin. Somit habe ich selbst beschlossen: Auf öffentlichen Straßen (wo die Rennleitung rumkurvt), fahre ich mit Helm, im Dorf, auf Moped-erlaubten-Wegen = Helm ab und Gurt an. Bisher keine Beanstandungen.
Hinter den Sitz montierte ich ein Topcase mit 36 Liter.
Bei der Gelegenheit hab ich den schweren Eisenkorb hinten durch eine Alukonstruktion und einer 40 x 30 x 25 cm Stapelkiste mit Deckel ersetzt; die Kiste wird durch 2 Spanngurte an ihren Platz gehalten und man kann sie samt Inhalt entnehmen.
Nebenbei (das ist kein beanstandeter Mangel), 2 Fußrasten vorne an beiden Seiten verbreitern das Sitzgefühl, man fühlt sich stabiler. Dort könnte man auch Bohrmaschinengriffe mit M8 Gewinde in das jeweilige Rohr schrauben, ich habe mich für eine Alustange 20mm entschieden, als Tritt 2 stabile Handgriffe vom Fahrrad.

Übrigens: jeder darf hier Verbesserungsvorschläge, Kommentare, Meinungen usw. mit einbringen; das ist sogar erwünscht. Auch Korrekturen sind erwünscht, sofern angemessen.

Nächste Thema folgt in den nächsten Tagen, dann kommen die Akkus und die Akkustecker dran.
Dateianhänge
Unbenannt.jpg

SoehnySeemann
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Re: CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von SoehnySeemann »

Kann mir mal jemand erklären, wie ich ein Bild an eine bestimmte Stelle positionieren kann?

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Re: CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von MEroller »

SoehnySeemann hat geschrieben:
Do 22. Aug 2024, 18:14
Kann mir mal jemand erklären, wie ich ein Bild an eine bestimmte Stelle positionieren kann?
Hier im Forum? Erst mal bei Dateinahänge selbige Hinzufügen. Wenn hochgeladen, erscheint unten der Knopf "Im Beitrag anzeigen". BEVOR Du da drauf klickst, klickst Du hier oben im Text an die Stelle, wo das Bild hinsoll, und DANN erst auf "Im Beitrag anzeigen".
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SoehnySeemann
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Re: CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von SoehnySeemann »

Danke MEroller
ich werde mal mein Glück versuchen.

...und jetzt weiter mit Akku und Co unserer CP3

Ein „NO_GO“ ist die Verkabelung und die Stecker- und Buchsenbelegung der Hersteller der Shansu CityCoco und auch der Akkuhersteller aus China. Dort ist man der Meinung, dass 10 bis 15 Ampere für den Betrieb eines E-Trikes genügen. Dagegen spricht jedoch schon mal der Hinweis, dass der Controller bis zu 35 Ampere geeignet ist (Boost = 50A, Spitze noch weit mehr). Und was der Controller freigibt, muss bekanntlich auch hinein. Die Akkus werden jedoch bestückt mit Kaltgerätestecker ähnlich C13 und C14.
So geht das nicht, liebe Freunde aus China!
China_60Volt.jpg
Jeder, der zum ersten Mal einen Akku zum Aufladen abstöpselte (muss man sogar, es ist ja keine Ladebuchse vorhanden) und nach voll wieder anstöpselte, wird es schon vernommen haben.
Es knistert gewaltig und bei Dämmerung sind deutlich Blitze sichtbar, eine Nuance von Elektrosmog steigt einem in die Nase.
Was passiert da? Einige im Forum, wie z.B. „didithekid“ können dieses vielleicht genau erklären. Mein Elektrik-Berater sagt, es handelt sich um Lichtbögen, da der Strom direkt zum Controller fließt und einen Ausgleich schaffen will.
Und der Strom fließt direkt in den Controller und auch in den Motor (wie man auf der Zeichnung erkennen kann). Das Zündschloss verbindet lediglich den Controller mit dem 12V-Wandler.
Auch sollte man bei dieser Verkabelung unbedingt vermeiden, einen vollen Akku mit 67V anzuschließen, wenn der zweite Akku im leeren Zustand noch angestöpselt ist, das steigert dann das Knistern bis zum Ableben der teuren Akkus.
Leute, das geht ne Zeitlang gut, aber die Akkubuchse wird das nicht lange mitmachen.
Ich habe letztes Jahr hier im Forum ein Streitgespräch verfolgt über einen verschmorten Akku-Anschluss, Händler sagt, es sei Wasserschaden, der Kunde behauptet, Akku war immer trocken. Ich behaupte hier sogar, es sind die Lichtbögen, die das verkohlt haben.
Demnach, meine nächste Aktion, zumindest vorläufig, die Akkus und deren Anschlüsse mit vernünftigen Steckverbindungen auszustatten. Auswahl: Anderson oder XT60/90. Letztere sind zwar kleiner, aber ich ließ mich beraten und wählte die roten Anderson, weil es da keine female und male (weiblich/männlich) gibt. Die passen immer Plus auf Plus, die kann man nicht verdrehen, und die haben 50 Ampere. Auch mein Reserve Akku für alle Fälle für beide Fahrzeuge geeignet, wurde damit bestückt.
Ab dato werden zum Aufladen die Anderson getrennt und gekoppelt, das entlastet den Kaltgerätestecker. Es knistert zwar immer noch, aber jetzt im Anderson und nicht im C13/14.

Meine nächste Planung wäre eine Nachrüstung: ein Schalter für jeden Akku muss her, um auch dieses zu vermeiden.
Dazu wählte ich einen 3-Wege-Schalter (Akku 1 oder Akku 2 oder beide Akkus und beide AUS), der wurde unterm Lenker postiert. Jetzt musste ich, um das alles anzuschließen, wieder im Inneren des Kabelwirrwarrs hantieren. Zusätzlich noch AGW10 und AWG12 Silikon-Litze geordert, den Controller „freigeräumt“, Schalter angeschraubt sowie Ladebuchse vorn in die Controller-Kabelsalat-Abdeckung verschraubt.
Der Strom der Akkus wird ab jetzt direkt über den 3-Wege-Schalter geleitet, oder unterbrochen. Zum Laden muss ich nur darauf achten: Ist Akku 1 voll, dann keinesfalls über Position 1+2 auf Akku 2 schalten, sondern immer über Null. Sonst gibt es einen Spannungsausgleich der beiden Akkus und das ist dann nicht mehr schön.
Hierzu siehe Verkabelung 60 Volt-System.
60V Verteilung.jpg
Ab diesen Zeitpunkt werden die Akkus zum Aufladen nicht mehr herausgenommen, die Anderson sind geblieben und werden nicht mehr getrennt, und ich kann jederzeit den dritten Akku anschließen. Akkus kommen jetzt nur raus, wenn der Winter mal kälter als Minus 5 in der Garage bringt – und dass kam bislang noch nicht vor.

Im nächsten Block bleibe ich bei den Akkus und werde ich mich über die Reichweite äußern

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Re: CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von MEroller »

Das Funken beim Akku einstecken kommt von leeren Eingangskondensatoren in Controller und DC/DC-Wandler, die beim Einstecke schalgartig mit der vollen Batteriespannung konfrontiert werden und sich an Strom holen, was geht, unter sukzessiver Zerstörung der Kontakate. Auch die Kondensatoren können da schnell Schaden nehmen!

Hier ist unbedingt eine Vorladung notwendig, über einen Widerstand. Ideal für Deinen Zweck wäre ein Zwischenkabel, mit Stecker und Buchse gleich dem Batteriestecker. Minusleitung z.B. durchgängig, aber die Plusleitung unterbrochen, mit Widerstand drin (z.B. 33Ohm, mindestens 5W muss er abkönnen), und einem Schalter, der 2A bei 60V schalten kann. Den erst schließen, wenn alles eingesteckt ist. 10s warten, dann das Zwischenkabel raus, und zügig Batteriekabel und Fahrzeuganschluss schnell verbinden - ohne das zerstörerischen Funkenwerk.
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Re: CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von SoehnySeemann »

Jede Antwort oder Kommentar erfreut mich, dass zeigt doch ein gewisses Interesse.
Dann habe ich das ja beinahe richtig beschrieben, dass da ein Ausgleich stattfindet, der das Knistern verursacht.
Der DC-DC-Wandler ist jedoch beim Anstöpseln noch nicht aktiv, der wird über die sogenannte Zündung aktiviert bei der noch nicht umgebauten CP3 (siehe meine Pläne). Und der 3WegeSchalter, sprich Hauptschalter für beide Akkus stammt ursprünglich aus der Seefahrt und wird auf Segelyachten und größeren Motorbooten benutzt. Der hat was eingebaut (vielleicht ein Widerstand - keine Ahnung). Jedenfalls gibt es kein Knistern mehr, wenn der Schalter auf Null steht. Auch beim Ein- und Umschalten bleibt alles schön ruhig. Das sollte ich also im Griff haben. Dazu auch nochmal die Zeichnung betrachten. Ich glaube, das kann ich jedem Bastler so weitergeben.

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Re: CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von SoehnySeemann »

Die Lüge mit der Reichweite

Als ich Herbst 2022 auf der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug auf 3 Rädern war, spielte auch die Reichweite eine Rolle, um in die engere Wahl zu kommen. Mein VitaCare wurde mit immensen 60 km Reichweite angeboten (17S 60V 20Ah Akku), der erste ungewollte Stopp ohne Bergfahrt endete bei 46 km.
Die CP3 wurde ebenfalls mit 60 km Reichweite beworben (16S 60V 20Ah Akku), was mich stutzig machte. 2000W Motor, geringere Voltzahl (4,2V weniger, anstatt 71,4 V lediglich 67,2V) und trotzdem gleiche Reichweite? Wie geht das?
Damals gab es da noch den Zusatz: Reichweite hängt ab von Gewicht, Belag, Wetter, Steigungen usw.. Auf diesen Zusatz wird heute schon vielfach verzichtet. Das Kriterium Reichweite schob ich damit schon mal an letzte Stelle.
Heute steht in den Angeboten dennoch eine nicht erreichbare Reichweite von 40 km (mit 1 mal 20Ah) bei voller Beladung, oder bei 200 kg. (Quelle Madat und Freddyhouse)
Nachdem ich die CP3 dann hatte, machte ich mich erstmal schlau über die Berechnung der Reichweiten und auch der Angaben, die in der CoC stehen.
Jetzt die Frage, wann schaltet das BMS den Akku ab? Weiß keiner so genau, die Angaben schwanken von 42V bis rauf auf 54V.
Wir greifen hier dann mal auf das Innenleben des Akkus zu. Es sind 18650 Li-Ionen-Einzelakkus, die einzeln auf 4,2V aufgeladen werden (Nennspannung sind 3,7V) und die Abschaltspannung sollte bei 3,3V oder maximal bei 3,0V liegen (Internetrecherchen) und wird im BMS festgelegt.
Wir nehmen mal, um die Akkus auch schonend zu behandeln, 3,2V.
2 x 16S Akku demnach
Start: 16 mal 4,2V = 67,2V,
Ziel: 16 mal 3,2V = 51,2V,
demnach stehen mir zur Verfügung: 16V

1. Rechnung
Auf 29 km erreiche ich pro Volt = 3,6 km, auf 34 km erreiche ich pro Volt 3,5 km usw.
16 Volt steht zur Verfügung, entspricht 56 bis 58 km bei 2 Akkus mit 20 und 24 Ah.
Demnach bei nur einem Akku (20 Ah) = 23 km und Akku (24Ah) = 29 km

2. Rechnung
Laut CoC liegt der Verbrauch bei 42 Wh/km
60V mal 20Ah = 1200Wh durch 42 Wh/km = 28,5 km ist auch = total leerer Akku.
60V mal 24Ah = 1440Wh durch 42 Wh/km = 34 km und auch = total leerer Akku.

Was bei diesen Rechnungen nicht beachtet wird, ist der Fakt: die Leistungskurve fällt bei längerer Reichweite stetig mehr in den Keller. So dass man hier getrost 20% oder mehr abziehen kann. In der 2. Rechnung kann man noch mal x% abziehen, da sonst die Akkus nicht mehr brauchbar sind (Tiefenentladung)
Somit komme ich auf Werte weit entfernt von den Angaben der Hersteller und Händler.

Akku 1 mit 20Ah satte 20 bis 23 km
Akku 2 mit 24 Ah satte 24 bis 28 km

Beide Akkus also 44 bis 51 km bei einigen leichten Steigungen aber asphaltierter Strecke und einem Gesamtgewicht von 190 kg.
Resümee: Die angepriesenen „bis“ 40 km pro 20AH-Akku sind noch nicht einmal erreichbar mit einer 40 kg Chinadame, dann auch noch ohne 2. oder 3. Akku und ohne Gepäck.
Ich persönlich fahre bei 54 Volt Restspannung an die Steckdose, ohne stehen zu bleiben und auch ohne den jetzt stets mitgeführten „Reservetank“ anschließen zu müssen. Dank meiner Anderson-Stecker-Umrüstung kein großes Problem mehr, ohne Knistern und Funkenbildung im Stecker. Die Reserve schaff ich dann noch mal ca. 24 bis 28 km.

Gerne würde ich mal hören, ob schon jemand die 40 km Marke erreicht hat – mit einem Akku 20Ah.

Demnächst geht es weiter

SoehnySeemann
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Re: CityCoco-CP3 Mängel und Verbesserungen

Beitrag von SoehnySeemann »

Jetzt geht es weiter

Bislang habe ich nen neuen Scheinwerfer, die 60Volt Verkabelung und die Schwachpunkte des Akku-Management bewältigt und zu meiner Zufriedenheit hergerichtet.
Mir fiel dann auf, dass Rückwärts-Fahren ebenfalls eine NoGo-Katastrophe ist. Man muss die rechte Hand schon sehr verbiegen, um den Taster und gleichzeitig den Gasdrehgriff zu bedienen. Also, eine Lösung musste her. Die Position, schön versteckt, unter dem Gasgriff ist äußerst ungünstig, besser ist ein Kippschalter (An/Aus) in sichtbarer Nähe. Nur, leider konnte ich die Kabel im Lenker nicht freilegen. Also neues 2poliges Kabel durch die Kabelführung und den Schalter mit wasserdichter Umhüllung an der Lenkstange befestigt und wieder abtauchen in das Wirrwarr der chinesischen Kabelverlegungskunst; wo führten nun die alten Kabel hin? Wo sind die angeschlossen?
Schon mehrfach beiseite geschoben einen klobigen Alarmgeber mit mindestens 120 Dezibel, der beim Drehen der Zündung (E-Lock) ein höllisches Piepen von sich gab, dass die Nachbarn 4 Häuser weiter von der Gartenbank aufspringen ließ. Das kann man doch auch ändern, das muss nicht sein….
Im Handbuch ist zwar ein Schaltplan zu finden, jedoch sehr unscharf als 26.Kopie irgendeiner elektrischen Anlage, aber der hat nichts mit der Verkabelung im Fahrzeug zu tun.
Anfrage bei Mr. Wu (Shansu) verlief ergebnislos, aber zumindest ergatterte ich auf diesem Weg einen Anschlussplan des Controllers. Darin war – obwohl überwiegend in chinesisch beschrieben – ersichtlich, dass die gesamte Alarmfunktion mit samt Kabel ohne Beeinträchtigung des Fahrbetriebes entfernt werden konnte. Ich brauche auch keine Alarmanlage und auf das ewige Piepen kann ich auch gerne verzichten.
Raus mit dem ganzen Murks – und siehe da, jetzt konnte man den Controller erstmals richtig erkennen. Die Abdeckplatte der Hülle war weit geöffnet, die konnte man wegen der vielen angeschlossenen 60 Volt Kabel nicht zudrücken. Bevor ich dann die zusammen gedrehten Kabelbündel entwirren wollte, erstmal mein Bedienschalter für Rückwärts irgendwo anschließen. Ein rotschwarzes Kabel führte Richtung Controller, der Stecker dazwischen ließ es in grau wechseln, das Minuskabel endete in einem gebündelten zusammengeklebten Haufen grüner Litzen.
Hier wollte ich dann demnächst auch Ordnung reinbringen, aber ohne Schaltplan wohl nicht durchführbar. Jedenfalls die Plus-Litze des Schalters mit WagoClip an die graue Litze und Minus an das grüne Bündel. Und es erfolgte ein Glücksgefühl, aufgesessen, Schalter auf „An“ und die CP3 fuhr rückwärts, Schalter auf „Aus“, Rückwärts war somit abgeschaltet, und die CP3 fuhr brav vorwärts.
Geklappt!
Jetzt hatte mich der Ehrgeiz gepackt, nächste Aktion, das Kabelgewirr entwirren und schön übersichtlich mit WagoClips oder Ähnlichem verbinden…
Immer noch kein Schaltplan in Aussicht, also selbst ist der Mann....
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