Selbstentladung N1S etc.

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Tresentroll
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Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von Tresentroll »

Hallo,
ich weiß ja, dass der Akku bei kaltem Wetter weniger Leistung etc. hat, aber im Moment beträgt die Selbstentladung am Tag über 3%. Dazu kommt, dass der Verbrauch, aber auch die Anzeige des Akkustands Sprünge macht.
Beispiel: Ich stelle den Niu am Abend mit 64% Ladung ab. Am Morgen sind es dann noch 60%, fahre ich dann 300 Meter, springt die Ladung plötzlich auf 58%.
Subjektiv verringert sich hier für mich das Vertrauen in die Zuverlässigkeit, denn wenn ich den N1 mal eine woche stehen lasse laufe ich Gefahr, dass der Akku fast leer ist.
Kennt jemand das Problem?

Grüße
Der Troll
Niu N1s, Bj. 2018, bis April 2019
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gt79
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Re: Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von gt79 »

Hallo!

Bei mir ist es genauso, tägliche Entladung zwischen 3 und 4 Prozent, das ist aber OK. Damit muss man rechnen, wenn man den Akku längere Zeit im Roller belässt. Also dann lieber raus damit und an einem einigermaßen warmen Platz deponieren und gelegentlich den Akkustand kontrollieren.

achim
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Re: Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von achim »

Ist bei mie genauso. Bisschen blöd die ständige Kontrolliererei, aber damir kann ich leben.
Hab den Akku noch nie rausgemacht. So alle 7 - 10 Tage wird halt nachgeladen.

Gruß,
Achim

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blackblade
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Re: Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von blackblade »

bei fallender Temperatur sinkt die Ladekapazität von Akkus stark. Ich habe jetzt keine Kennlinien, denke aber dass es bei 0°C nur noch 50% sind. Fährt man jetzt eine Weile, wird der Akku warm und seine Kapazität steigt wieder. Das kann auf jeden Fall zu komischen Anzeigen der Restkapazität führen.

Wenn man mit dem Handy draußen bei Kälte rumrennt, kann man das auch beobachten. Sobald das Handy wieder warm ist und man es kurz lädt, macht der Ladestand einen Sprung nach oben.

tom

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MEroller
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Re: Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von MEroller »

Fast nur die "nutzbare" Kapazität sinkt mit der Zelltemperatur. Wegen höherem Innenwiderstand (die Lithium-Ionen müssen sich mehr "abmühen", sich durch den kalten Elektrolyt, die kalte Separatormembran und die kalten Elektroden zu bewegen) sinkt die Zellspannung unter derselben Strombelastung stärker ab, was einem BMS oder einer Batteriespannungsanzeige u.U. schon voll geladen unter entsprechender Stromlast eine leere Batterie suggeriert. Weniger Strom geben beim Fahren hilft hier, doch noch fahren zu können, macht aber nicht mehr viel Spaß :(

Einige schöne Grafiken gibt es z.B. hier, besonders das rechts oben und links unten:
https://batterypowerz.com/lithium-ion.html

Da sieht man auch, wie links unten bei der -10°C-Linie mit hoher Entladung die Zelltemperatur durch das Entladen so weit steigt, dass der Spannungsabfall mit der Zeit geringer ausfällt. Trotzdem ist mit dem hohen Entladestrom weit früher Schluss mit mit lustig als bei über 10°C.
Mit geringerem Entladestrom (Kurve rechts oben) sieht man aber gut, dass die tatsächliche Zellkapazität nicht wirklich geringer ist bei niedriger Zelltemp., da alle Entladekurven sich am Ende bei etwas über 1,5Ah treffen.
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Mike 1978
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Re: Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von Mike 1978 »

Des Rätsels Lösung ist, dass der Roller über die eingebaute SIM Karte versucht Ortungsdaten zu senden. Dabei wird laufend versucht eine Verbindung zur App herzustellen. Das erklärt den Stromverbrauch.

Grundsätzlich empfehle ich, den Akku übernacht mit ins Haus bzw. in die Wohnung zu nehmen. Zumindest sollte der Akku abgestöpselt werden.

Gruß
Mike

chrispiac
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Re: Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von chrispiac »

Hallo Tresentroll,

@Mike 1978 hat es auch schon erwähnt und Du hast es richtig erkannt, innerhalb von 24h verbraucht der Fahrakku 3 bis 4% seiner Kapazität wenn er im NIU angeschlossen bleibt. Das hat wenig mit Selbstentlandung zu tun, sondern ist den weiteren Verbrauchern in diesem Fahrzeug geschuldet, vor allem der ECU (Elektronische Kontrolleinheit). Die ist für die Ortung (GPS), Alarmanlage, Datenübertragung etc. zuständig und sitzt hinter dem Frontschild des NIUs. Diese ECU hat einen eigenen Stützakku (was Du auch dem Handbuch und der App entnehmen kannst, dort wird der Akkustand, bei der Akkuübersicht, auch des ECU-Akkus unten ganz klein angegeben). Zudem kommt bei niedrigen Temperaturen ein Rückgang der Fahrleistung. Auch das stellt die App nach einer Eingewöhnungsphase (auf Deinen Fahrstil) gut dar. Während ich im Sommer (um 20 - 25°C) eine Reichweite von bis zu 65km laut App erreichen konnte, geht jetzt bei sinkenden Temperaturen diese weiter zurück (bei der letzten Ladung zeigte mir die App seit dem Frühjahr erstmals wieder eine maximale Reichweite unter 60km an).

Dieses Verhalten ist normal für Lithium-Akkus. Auch das es mal zu einer Anzeige von 2% weniger auf einen Schlag kommt, habe ich schon beobachten können. Seit dem letzten Firmwareupdate habe ich das aber nicht mehr feststellen können, jedoch bin ich seitdem noch nicht bei tieferen Temperaturen gefahen, wo es eher zu solchen Fehlern kommt. Ich vermute, das es bei niedrigeren Temperaturen zu einer höheren Stromabgabe beim Fahren kommen kann und es bei der Darstellung in Prozent zu Rundungsfehlern kommt. Schließlich gibt der NIU nur ganze Prozent- und Kilometerangaben an und da könnnen dann mal solche ungewohnten Sprünge entstehen.

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Tresentroll
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Re: Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von Tresentroll »

Hallo,

vielen Dank für die vielen Antworten, vor allem die physikalischen. ;) Nun bin ich ein wenig beruhigt, dass es doch normal ist, dass der Ladungsverlust so hoch ist. Ich war einfach unsicher, denn es ist doch relativ viel Verlust. Aber bei den Benzinpreisen im moment macht das Stromen doch mehr Spaß. Auch bei 0°C.

May the Steckdose be with you!
Andi aka Tresentroll
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niunui
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Re: Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von niunui »

Hallo! Die Selbstentladung des Akku-Packs an meinem Niu N1S bereitet mir Sorgen. Vom Kauf im März 2018 bis gut ein Jahr später konnte, bzw. durfte ich da gar nichts feststellen. Nach dem Vollladen blieb die Anzeige bei 100%, selbst nach 2 bis 3 Tagen Standzeit. Im Mai dieses Jahres kam es zum Ausfall des BMS. Der Akku wollte sich nicht mehr laden lassen, Fahren war nicht möglich. Der Roller ging zum Händler, und nachdem der zunächst heftigst zur Tat überredet werden musste, ging der übliche Weg los: Ausbau des Akkupacks, Einsenden nach Österreich, gut 5 Wochen weg, danach wäre -ich hab's selbst noch gar nicht kontrolliert - laut Händleraussage dasselbe Akku-Pack zurück mit halt repariertem BMS. Aus Gesundheitsgründen konnte ich den Niu nur wenig fahren, stellte aber schon kurz nach dem Abholen des Rollers fest, dass die Vollladung zwar auf 100% kam, dies aber nicht mal einen Tag anhielt. Genaue Kontrollmessungen fanden nicht statt, der Roller wurde - wie gesagt - eine Zeitlang wenig genutzt, aber pro Tag schienen pi mal Daumen 1,5% zu verschwinden.
Auch beim Fahren war's anders. Hielt nach dem Start die 100%-Angabe mindestens einen Kilometer, so war nun nach wenigen hundert Metern auf derselbsen Strecke und mitten im warmen Sommer damit Schluss. Nun ist der Roller wieder häufiger in Gebrauch, aber zwecks Kurzurlaubs stand er 7 Tage ohne Bewegung. Abgestellt hatte er so ca. 60% Anzeige, heute morgen nach der Standzeit nur noch 37%. Da sind in einer Woche - vergröbert gesagt - 25% der Kapazität verschwunden.
Eine App ist nicht installiert, einzige sonstige Auffälligkeit: nachdem schon seit ca. Jahresanfang die Alarmanlage sich manchmal nicht einschalten lassen wollte, was aber vereinzelt vorkam, funktioniert die seit der Abholung vom Händler gar nicht mehr. Aber was ist mit dem Akku-Pakc los?
Grüße, niunui

STW
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Re: Selbstentladung N1S etc.

Beitrag von STW »

Hineinsehen kann ich leider auch nicht, aber ich habe eine Vermutung, weil es mit der Alarmanlage anscheinend bei den meisten Rollern neuester Produktion ein Problem gibt: Software.
Wenn man sich so im Forum umsieht, gibt es im Zusammenspiel ECU, BMS, Alarmanlage relativ krude Korrelationen, was Fehlermeldungen und Alarmmeldungen angeht. Von daher ist meine Vermutung, dass die Softwarestände von ECU und BMS, das bei Dir ja gewechselt wurde, nicht mehr zusammen passen.
Eine andere Beobachtung, die ich gemacht habe, per Zufall: ich hatte Abends meine Niu-App nicht komplett vom Handy geschlossen, "belohnt" wurde das mit 5% weniger Akkuladung am folgenden Morgen (NPro mit zwei (!) Akkus, normal geht über Nacht 1-2% weg). Das kann auch sonst ein Zufall gewesen sein, aber mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass das Konstrukt aus Firmware der Komponenten, Cloud und App schlichtweg eine einzige Katastrophe ist. Dann gibt es da noch die FOC-Software, die bei den Ngt und Npro zeitweise auch damit "glänzte", bei nachlassender Akkuladung die Geschwindigkeit sehr früh abzuregeln - nicht dramatisch, aber deutlich spürbar.

Die einzige Lösung ist den Händler zu nerven, so dass der den Druck an KSR und die weiter an Niu geben. Was mich weiterhin wundert ist, dass ich in internationalen Foren so gut wie nichts über den Niu lese, geschweige denn von Problemen. Früher war mal visforvoltage oder endless-sphere ein Quell der Informationen, aber zum Niu ist das nichts zu lesen.
RGNT V2 ab 01/23 > 20000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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