Kurzanleitung: 'Rundgedrehte' Schrauben am Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter herausdrehen
Verfasst: Di 6. Mai 2025, 23:19
Hallo,
ich hatte bei meinem gebraucht gekauften NIU N-GT, Baujahr 2019, das Problem, dass die Bremsflüssigkeit erneuert werden sollte.
Dies scheiterte jedoch bereits im Vorfeld daran, dass die 4 Kreuzschlitzschrauben an den Vorratsbehältern oben an den Bremshebeln von der Reparaturwerkstatt vor 2 Jahren so fest angezogen wurden, dass ich sie bei dem Versuch, sie zu lösen, runddrehte und kein Aufdrehen mehr möglich war.
Nach einiger Recherche fand ich eine funktionierende Methode. Und zwar geht das mit einem Spezialwerkzeug, einem "Ausdrehset". Aus dem Set benötigt man dazu den Ausdrehbohrer mit der Typbezeichnung "HSS 4341 #1" (= Suchbegriff fürs Werkzeug). Wobei #1 die Größe des Bohrers angibt, und "HSS 4341" die Härte des Stahls des Bohrers (4341 ist dabei noch relativ "weicher" Stahl, 6542 wäre die härtere Ausführung).
Die Bohrer gibt es von Größe #0 bis #4. In meinem Set war #0 leider nicht dabei, sodass ich es mit Größe #1 versuchen musste. Klappte aber trotzdem sehr gut damit (war eigentlich sogar die ideale Größe, denke ich).
Zum Ausdrehen der Schraube benötigt man einen herkömmlichen Akkuschrauber. Bei mir war das einer des Herstellers Makita. Zu beachten beim Ausdrehen ist, dass zunächst ein Loch von ca. 2 bis 3 mm Tiefe in die defekte Schraube gebohrt werden muss. Man sollte die Bohrgeschwindigkeit immer auf langsam bis mittelschnell halten, öfter einmal absetzen und den Metallstaub wegblasen. Die Bohrtiefe sollte bis knapp vor Anschlag des Bohrers (bis zur Verdickung) gemacht werden (evtl. auch ganz bis zum Ende), damit der "Greifteil" später tief genug in die Bohrung geht und entsprechend gut anpackt.
Das Lochbohren dauert viel länger, als ich das je vermutet hätte. Je Loch benötigte ich fast immer 5 Minuten, bis es tief genug war. Da frage ich mich, weshalb der Kreuzschlitz dann so leicht ausfranste, wenn das Material doch so hart ist. Aber dies nur am Rande.
Als nächstes dreht man den Bohrer im Akkuschrauber um zu der Bohrspitze, die sich in die Bohrung "einfräst" (sieht aus wie ein Bohrmeißel in klein bei Ölbohrungen).
Zu beachten ist beim Einsatz beider Bohrenden, dass man den Akkuschrauber immer auf links drehen einstellt. Also entgegen der normalen Drehrichtung auch beim Bohren des Lochs in die defekte Schraube.
Nachfolgend noch ein paar Fotos zur Veranschaulichung.
Loch in die Schraube bohren, ansetzen:
Loch in die Schraube bohren, Endzustand:
Ansetzen des Greifkopfes an der Schraube:
Eingesetzer Greifkopf zum Ausdrehen der Schraube:
Ausgedrehte Schraube:
"Idiotensicherer" Ersatz mit TORX-Schrauben:
ich hatte bei meinem gebraucht gekauften NIU N-GT, Baujahr 2019, das Problem, dass die Bremsflüssigkeit erneuert werden sollte.
Dies scheiterte jedoch bereits im Vorfeld daran, dass die 4 Kreuzschlitzschrauben an den Vorratsbehältern oben an den Bremshebeln von der Reparaturwerkstatt vor 2 Jahren so fest angezogen wurden, dass ich sie bei dem Versuch, sie zu lösen, runddrehte und kein Aufdrehen mehr möglich war.
Nach einiger Recherche fand ich eine funktionierende Methode. Und zwar geht das mit einem Spezialwerkzeug, einem "Ausdrehset". Aus dem Set benötigt man dazu den Ausdrehbohrer mit der Typbezeichnung "HSS 4341 #1" (= Suchbegriff fürs Werkzeug). Wobei #1 die Größe des Bohrers angibt, und "HSS 4341" die Härte des Stahls des Bohrers (4341 ist dabei noch relativ "weicher" Stahl, 6542 wäre die härtere Ausführung).
Die Bohrer gibt es von Größe #0 bis #4. In meinem Set war #0 leider nicht dabei, sodass ich es mit Größe #1 versuchen musste. Klappte aber trotzdem sehr gut damit (war eigentlich sogar die ideale Größe, denke ich).
Zum Ausdrehen der Schraube benötigt man einen herkömmlichen Akkuschrauber. Bei mir war das einer des Herstellers Makita. Zu beachten beim Ausdrehen ist, dass zunächst ein Loch von ca. 2 bis 3 mm Tiefe in die defekte Schraube gebohrt werden muss. Man sollte die Bohrgeschwindigkeit immer auf langsam bis mittelschnell halten, öfter einmal absetzen und den Metallstaub wegblasen. Die Bohrtiefe sollte bis knapp vor Anschlag des Bohrers (bis zur Verdickung) gemacht werden (evtl. auch ganz bis zum Ende), damit der "Greifteil" später tief genug in die Bohrung geht und entsprechend gut anpackt.
Das Lochbohren dauert viel länger, als ich das je vermutet hätte. Je Loch benötigte ich fast immer 5 Minuten, bis es tief genug war. Da frage ich mich, weshalb der Kreuzschlitz dann so leicht ausfranste, wenn das Material doch so hart ist. Aber dies nur am Rande.
Als nächstes dreht man den Bohrer im Akkuschrauber um zu der Bohrspitze, die sich in die Bohrung "einfräst" (sieht aus wie ein Bohrmeißel in klein bei Ölbohrungen).
Zu beachten ist beim Einsatz beider Bohrenden, dass man den Akkuschrauber immer auf links drehen einstellt. Also entgegen der normalen Drehrichtung auch beim Bohren des Lochs in die defekte Schraube.
Nachfolgend noch ein paar Fotos zur Veranschaulichung.
Loch in die Schraube bohren, ansetzen:
Loch in die Schraube bohren, Endzustand:
Ansetzen des Greifkopfes an der Schraube:
Eingesetzer Greifkopf zum Ausdrehen der Schraube:
Ausgedrehte Schraube:
"Idiotensicherer" Ersatz mit TORX-Schrauben: