Erfahrungsbericht zu NIU-Werkstatt
Verfasst: Mi 20. Mär 2024, 15:22
Gerne möchte ich an dieser Stelle meine Erfahrungen mit meinem N-GT teilen.
Fahrzeug: NIU N-GT, weiß-rot, Erstzulassung; 09.2019, gekauft bei einem e-Roller-Händler bei Köln. (Laden ging zwischenzeitlich Pleite.)
Das Gute vorweg: Die Fahreigenschaften sind m.E. sehr gut, und er sieht gut aus. Mängel: zweimal ist er mir vom Seitenständer gekippt, weil die Arretierung fehlt. Lösung: Demontage. Display: Unsinnige Farbspielereien und Informationen, nicht regulierbare Helligkeit. Dadurch Blendung bei Nachtfahrten.
Nun zum ärgerlichen Teil und zu einer unglaublichen Geschichte.
Innerhalb der Gewährleistungszeit ließ sich das Fahrzeug z.B. beim Ampelstopp ab- und an nicht mehr starten. Lösung: Zündung aus und wieder an. Ärgerlich. Zwei "Reparaturen" beim örtlichen Händler brachten keine Lösung. Als gelernter Elektroniker habe ich das Problem selber gelöst.
Ich hätte da gewarnt sein sollen.... Im August 2023 gab der Roller ohne Vorwarnung von jetzt auf gleich den Geist auf. Keine Displayanzeige, keine Motorbewegung. Interessante (und wichtige) Beobachtung: das Fahrzeug ließ sich sehr schwer schieben.
Nahe liegende Lösung: Roller auf den Anhänger und ab in die Werkstatt. Das war ein grober Fehler, wie sich später zeigen sollte.
Diagnose des "Fach"-Händlers: Motor und Steuerelektronik defekt. Voraussichtliche Kosten: 3.000€ Minimum (!). Um den RepaAuftrag anzunehmen, musste ich 1000€ Anzahlung leisten. Man teilte mir mit, dass "es dauern" könnte. (Wie ich bei Recherchen erfuhr, war der Österr. Importeur wohl zeitweise insolvent.)
Heute fahre ich mit dem Roller wieder.
Hat die Werkstatt also ihren Job schließlich gemacht?
Keineswegs. Auf Anfrage am 5.März 2014 wurde gesagt, dass das Steuergerät zwar geliefert worden sei (am 28.11.2023, wie ich selber recherchiert habe), aber der Motor noch nicht geliefert wurde. Darauf hin habe ich den Roller (inkl. Steuercomputer, der noch in der Originalverpackung war) im zerlegten Zustand mit meinem Anhänger abgeholt und in zwei Stunden repariert.......
Der Motor war natürlich nicht defekt. Das hatte ich sofort vermutet, weil er sich mit angeschlossenem Steuercomputer schwer schieben ließ. Messungen der Innenwiderstände und der Induktivitäten ließen auch auf einen intakten (Bosch)-Motor schließen. Offensichtlich hatte die Werkstatt keine Messeinrichtung, um den Motor zu testen. Angeblich hat NIU die Werkstatt angewiesen, den neuen Steuercomputer nur mit einem neuen Motor zu verbauen (So sollte BMW auch verfahren....).
Was war nun mit meiner Vorauszahlung? Erst einmal musste ich (bei Abholung des zerlegten NIU) die Rechnung über Steuercomputer und "Diverse Arbeiten" zahlen (1.100€!) Da ich nicht sicher sein konnte, dass der Motor wirklich intakt war, hatten wir schriftlich vereinbart, dass ich den Motor am nächsten Tag stornieren könne und dann die 1000€ Anzahlung zurück überwiesen würden. Zwischenzeitlich war der Motor aus Österreich verschickt worden. Was wäre wohl geschehen, wenn der Motor früher eingetroffen wäre?? Ich sag es euch: sie hätten den neuen Motor eingebaut und mir in Rechnung gestellt. Ende der Geschichte: Nach mehreren telef. Aufforderungen soll das Geld heute überwiesen worden sein. Allerdings mit einem Abschlag
von 60€. Jetzt suche ich gerade die Telefonnummer meiner Rechtsschutzversicherung raus.
Meine Frau und ich sind Besitzer von zwei 12 Jahre alten E-Bikes. Wir dachten schon mal daran, uns modernere zu kaufen. Könnt ihr erraten, zu welchem Händler wir nicht gehen werden?
Euch allen allzeit gute Fahrt und viel Glück mit eurer Werkstatt.
Rolf
Fahrzeug: NIU N-GT, weiß-rot, Erstzulassung; 09.2019, gekauft bei einem e-Roller-Händler bei Köln. (Laden ging zwischenzeitlich Pleite.)
Das Gute vorweg: Die Fahreigenschaften sind m.E. sehr gut, und er sieht gut aus. Mängel: zweimal ist er mir vom Seitenständer gekippt, weil die Arretierung fehlt. Lösung: Demontage. Display: Unsinnige Farbspielereien und Informationen, nicht regulierbare Helligkeit. Dadurch Blendung bei Nachtfahrten.
Nun zum ärgerlichen Teil und zu einer unglaublichen Geschichte.
Innerhalb der Gewährleistungszeit ließ sich das Fahrzeug z.B. beim Ampelstopp ab- und an nicht mehr starten. Lösung: Zündung aus und wieder an. Ärgerlich. Zwei "Reparaturen" beim örtlichen Händler brachten keine Lösung. Als gelernter Elektroniker habe ich das Problem selber gelöst.
Ich hätte da gewarnt sein sollen.... Im August 2023 gab der Roller ohne Vorwarnung von jetzt auf gleich den Geist auf. Keine Displayanzeige, keine Motorbewegung. Interessante (und wichtige) Beobachtung: das Fahrzeug ließ sich sehr schwer schieben.
Nahe liegende Lösung: Roller auf den Anhänger und ab in die Werkstatt. Das war ein grober Fehler, wie sich später zeigen sollte.
Diagnose des "Fach"-Händlers: Motor und Steuerelektronik defekt. Voraussichtliche Kosten: 3.000€ Minimum (!). Um den RepaAuftrag anzunehmen, musste ich 1000€ Anzahlung leisten. Man teilte mir mit, dass "es dauern" könnte. (Wie ich bei Recherchen erfuhr, war der Österr. Importeur wohl zeitweise insolvent.)
Heute fahre ich mit dem Roller wieder.
Hat die Werkstatt also ihren Job schließlich gemacht?
Keineswegs. Auf Anfrage am 5.März 2014 wurde gesagt, dass das Steuergerät zwar geliefert worden sei (am 28.11.2023, wie ich selber recherchiert habe), aber der Motor noch nicht geliefert wurde. Darauf hin habe ich den Roller (inkl. Steuercomputer, der noch in der Originalverpackung war) im zerlegten Zustand mit meinem Anhänger abgeholt und in zwei Stunden repariert.......
Der Motor war natürlich nicht defekt. Das hatte ich sofort vermutet, weil er sich mit angeschlossenem Steuercomputer schwer schieben ließ. Messungen der Innenwiderstände und der Induktivitäten ließen auch auf einen intakten (Bosch)-Motor schließen. Offensichtlich hatte die Werkstatt keine Messeinrichtung, um den Motor zu testen. Angeblich hat NIU die Werkstatt angewiesen, den neuen Steuercomputer nur mit einem neuen Motor zu verbauen (So sollte BMW auch verfahren....).
Was war nun mit meiner Vorauszahlung? Erst einmal musste ich (bei Abholung des zerlegten NIU) die Rechnung über Steuercomputer und "Diverse Arbeiten" zahlen (1.100€!) Da ich nicht sicher sein konnte, dass der Motor wirklich intakt war, hatten wir schriftlich vereinbart, dass ich den Motor am nächsten Tag stornieren könne und dann die 1000€ Anzahlung zurück überwiesen würden. Zwischenzeitlich war der Motor aus Österreich verschickt worden. Was wäre wohl geschehen, wenn der Motor früher eingetroffen wäre?? Ich sag es euch: sie hätten den neuen Motor eingebaut und mir in Rechnung gestellt. Ende der Geschichte: Nach mehreren telef. Aufforderungen soll das Geld heute überwiesen worden sein. Allerdings mit einem Abschlag
von 60€. Jetzt suche ich gerade die Telefonnummer meiner Rechtsschutzversicherung raus.
Meine Frau und ich sind Besitzer von zwei 12 Jahre alten E-Bikes. Wir dachten schon mal daran, uns modernere zu kaufen. Könnt ihr erraten, zu welchem Händler wir nicht gehen werden?
Euch allen allzeit gute Fahrt und viel Glück mit eurer Werkstatt.
Rolf