Niu - Queersubventionierung durch Chinaverkäufe?

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tiger46
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Niu - Queersubventionierung durch Chinaverkäufe?

Beitrag von tiger46 »

Motoretta: Andere Herstellen wie zum Beispiel NIU gehen über ein Händlernetz und sind auch nicht viel teurer als unu?

Pascal Blum, UNU: NIU ist wirklich außergewöhnlich im Vergleich zu anderen Anbietern. In China haben sie auch einen Direktvertrieb wie wir hierzulande. Da kosten die Roller dann auch nur 1.800€. Für Europa haben sie eine andere Kostenstruktur, da finanzieren die 300.000 bis 400.000 Roller, die dort produziert werden, die Europa-Modelle mit, um auch hier günstig zu bleiben. Schaut man sich aber alle anderen Hersteller wie Emco, Kumpan, Govecs und auch Soco an, die einen Zwischenhändler haben, dann sind sie gleich teuer, ohne substantiellen Mehrwert für die Kunden.
(Quelle: Motoretta 02/2020, 4,50€ https://www.motoretta.de/produkt/trotz- ... -motoretta)

Ich persönlich sehe es nicht so, da auch die Preise jedes Jahr nun angehoben wurden. Der meistverkaufte N1S ginig von 2.700€ auf 2.900€, heuer soll sogar 3.000€? verlangt werden.

Ich glaube eher klassisch, natürlich die Preisvorteile durch Skaleneffekte. Was wird wohl Motor & Akku & Rahmen kosten bei sagen wir einmal 100.000 Stück Produktion des N1S oder eben 2.000 Stück eines UNU, jährlich?!

chrispiac
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Re: Niu - Queersubventionierung durch Chinaverkäufe?

Beitrag von chrispiac »

tiger46 hat geschrieben:
Fr 27. Mär 2020, 11:30
Motoretta: Andere Herstellen wie zum Beispiel NIU gehen über ein Händlernetz und sind auch nicht viel teurer als unu?

Pascal Blum, UNU: … . Schaut man sich aber alle anderen Hersteller wie Emco, Kumpan, Govecs und auch Soco an, die einen Zwischenhändler haben, dann sind sie gleich teuer, ohne substantiellen Mehrwert für die Kunden.
Ich weiß echt nicht, was er damit ausdrücken möchte. NIU hat einen Generalimporteur die KSR Group und ein Händlernetz mit um 100 deutsche Niederlassungen (und in weiteren europäischen Ländern ebenfalls).

Ich verstehe nicht, wie er das mit Emco, Kumpan Govecs und Soco vergleichen möchte. Emco und Kumpan haben/hatten(?) ein ähnliches Händlernetz, Govecs verkauft die Elektroschwalbe von 3 Niederlassungen aus in der Regel mit Lieferung. Soco scheint ein Händlernetz aufzubauen. Der substantielle Mehrwert eines Vertriebs mit vor Ort Händlern liegt beim Kunden, der nicht nur auf Bilder aus dem Internet vertrauen braucht, sondern sich selber einen Eindruck verschaffen kann, ggf. auch mit einer Probefahrt. Händler haben häufig auch schon Zubehör vor Ort, so das es normalerweise schnell möglich ist, das Fahrzeug für die Bedürfnisse des Kunden hinreichend auszurüsten/anzupassen. Ein Ansprechpartner vom Verkauf über Service usw.

Wenn UNU seine Roller über Internet vertickt und dann wenigstens für Fehlerfälle auf Bosch-Werkstätten verweist, ist das schon besser, als wenn man sich als Kunde selber nach Werkstätten umsehen muß, man ist aber nicht vor Überraschungen sicher. Was nützt es auf eine Werkstatt zu vertrauen, wenn dann wichtige Dienstleistungen ausgenommen, bzw. nicht möglich sind?

Ich sehe keinen Preisvorteil von UNU gegenüber NIU für den Kunden und Kumpan, Emco, Govecs sind deutlich teurer. Trotz nahezu gleicher Preise kann NIU, Soco, Horwin(?) ein Händlernetz in Deutschland (und Europa) vorhalten, UNU nur Vertrags-Werkstätten, mit unterschiedlicher Ausstattung.

Andy_T
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Re: Niu - Queersubventionierung durch Chinaverkäufe?

Beitrag von Andy_T »

Naja, in Deutschland gibt es auch beispielsweise bezüglich der Gewährleistung andere Regelungen als in China, da ist der Mehrpreis durchaus verständlich. Der Händler macht ja mehr, als nur dem Kunden den Roller in die Hand zu drücken.

chrispiac
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Re: Niu - Queersubventionierung durch Chinaverkäufe?

Beitrag von chrispiac »

UNU hat mit seinem ersten Modell ja auch die „Schildkröte“ aus China importiert und nur marginale Anpassungen vorgenommen. Niemand zwingt sie, ein eigenes Modell zu konzipieren und es wird wahrscheinlich trotzdem eine ganze Menge Teile aus China kommen. Zudem können sie das entwickelte Modell für andere Märkte, wo sie nicht selber tätig sind lizensieren. Das wären auch Skaleneffekte, bzw. wären so auch Quersubvensionierungen möglich.

Das ist halt bei großen Firmen so. Wie macht es denn KSR mit NIU? Für die Zulassung in Europa wurde eine GmbH gegründet (führt KSR im Namen, Anteile daran unbekannt), aber so können neben KSR noch andere Firmen oder NIU selber die zertifizierten Roller in der EU verkaufen. KSR ist nur in eingen Ländern der EU aktiv, NIU auch und es scheint weitere Importeure zu geben. NIU/KSR werden für die Zertifizierung Geld in die Hand genommen haben, um diese durchzuführen und halten bei anderen Importeuren in die EU wohl die Hand auf, NIU kann das direkt über Einbeziehung in den Verkaufspreis. Im Prinzip könnte man, nach Amortisierung der Anlaufkosten da auch von einer Quersubventionierung sprechen, aber man macht ja ein Geschäft auf um auch Gewinne zu erziehlen, in sofern werden diese anteiligen Gebühren wohl weiter anfallen alleine um weitere Fahrzeuge zu zertifizieren. Wenn KSR dadurch Gewinnzuflüsse in den Gesamtkozern eingehen, könnten die natürlich auch die Roller quersubventionieren. Das würde man in Krisensituationen auch sicher machen, damit der Gesamtkonzern nicht übermäßig Schulden machen muß. Angestrebt wird aber ein Plus in allen Geschäftssegmenten.

Bei NIU bin ich mir unsicher. Die schieben Millionenverluste als Startup vor sich her, expandieren aber - wie ich finde - dafür ganz schön stark in neue Märkte. Nicht nur, das neben Motorroller verschiedener Leistungsstufen, sie selber eine Billigmarke für China gelauncht haben, es kommt ein Motorrad und ein Kabienenroller auf den Markt, die wohl nicht primär für den chinesischen Markt vorgesehen sind - zumindest laut PR auf der CES in Las Vegas.
Das heißt, weiterhin hohes Risiko, da wohl die Verkaufszahlen der NIU Roller in China selber nachlassen, das Auslandsgeschäft aber steigt. Und über den Erfolg kann man streiten. Ich finde Kabienenroller für die Stadt nicht schlecht, nur es gibt schon einige Modelle und bisher habe ich selten einen fahren sehen. Die Reichweite ist ähnlich der NIU Roller und da ich diese habe, brauche ich nicht ein weiteres Fahrzeug für diese Distanzen.

Für mehr, ist ein richtiges Auto nötig und daher gehen diese Angebote zumindest an meinem Bedarf vorbei, zumal die Zuladung sehr begrenzt ist und sie wahrscheinlich aus Zulassungsgründen nicht geschlossen zu bekommen sein werden, was sie ähnlich zugig macht wie ein Motorroller. Lediglich der Regenschutz ist besser und wahrscheinlich wird man sie ohne Helm fahren dürfen. Dafür brauchen sie mehr Parkfläche als ein Motorroller und werden deswegen ählich behandelt wie ein Auto, so das man sie nicht so einfach parken kann wie Roller, häufig mit Parkgebühren, und in der Garage brauchen sie entsprechend mehr Platz wie ein Auto.

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