Niu M+ Zusatzakkus, Reichweite erhöhen
Verfasst: Do 23. Jan 2020, 09:21
Guten Morgen,
vor kurzen habe ich mich gefragt, inwiefern es möglich wäre zusätzliche 48V Li-Ion Akkupacks an meinen Niu M+ zu bauen um die Reichweite zu erhöhen.
*DISCLAIMER*
Damit macht ihr euch garantiert die Garantie kaputt.
Ich übernehme keine Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Funktion dieser Anleitung/Vorgangsbeschreibung.
Sämtliche selbst vorgenommenen Umbauten geschehen auf eigenes Risiko.
Also, dann kanns ja losgehen
Meine erste Idee war natürlich den Akkku einfach parallel zu schalten. Dagegen sprach jedoch, dass der FOC Controller und der Akku halbwegs smart sind und ich die Befürchtung hatte, dass NIU eventuell irgendwas gemacht hat um Bastler wie mich von sowas abzuhalten, immerhin sind die Akkus sehr teuer verglichen mit dem "Rohstoffpreis".
Durch Sichtung der Reparaturanleitung des N1s und Messung der Widerstände am Ladegerät kam ich zu dem Ergebnis, dass das Ladegerät nicht mit dem Roller kommuniziert(Annahme!).
Die Widerstände zwischen den 3 Kommunikationspins war im Kiloohm bereich, während die Widerstände dort beim Originalakku zwischen RX und TX zu Masse (beim M+ sind das die beiden rechten von den drei kleinen Pin, wenn die beiden Dicken Pins oben sind. Der andere ist die Masse der Kommunikation und direkt mit dem Minus des Dicken Stromsteckers verbunden) etwa 200-300Ohm, wie es für RS485 üblich ist. Der Kommunikationsstandard ist auch nur eine Annahme, zumindest habe ich die Bezeichnung in einer Reparaturanleitung vom N1s gesehen und angenommen, dass M und N sich relativ ähnlich sind. =>Ladegerät ist nicht smart sondern Lädt nur.
Um zu überprüfen wie der Roller darauf reagiert, wenn Spannungsquellen außerhalb des Akkus angeschlossen werden, habe ich einfach das Ladegerät an den Roller angeschlossen, ohne den Akku verbunden zu haben. Ergebnis war, dass sich das Hinterrad drehen ließ, der Roller 0% anzeigte und dementsprechend nicht mehr als 20km/h zulies. Aber immerhin hat er den Strom angenommen ohne zu meckern.
Den Ladungsstand des Akkus ermittelt der Roller soweit ich weiß nicht selbst, er bekommt ihn nur vom Originalakku(Vermutlich über RS485) gesagt. Um das zu überprüfen habe ich den Akku angeschlossen und den Roller gestartet. Wie erwartet wurde Akkustand angezeigt und man konnte fahren. Dann habe ich während der Roller "Ready" war das Ladegerät angeschlossen und den Akku abgesteckt. Der Roller konnte nachwievor auf bis zu 46km/h beschleunigen, jedoch etwa langsamer, bei der Leistung des Ladegeräts nachvollziehbar. Natürlich bin ich nicht wirklich gefahren, der Roller stand auf dem Hauptständer, aber das zeigt, dass der Roller zur Zwei Sachen zum Fahren braucht.
1. Eine Spannungsquelle, egal woher
2. Ein BMS, welches dem Roller klar macht, dass er im Modus 2 fahren kann.
Also habe ich mich natürlich direkt an die Arbeit gemacht und mir von einem Freund 26 18650 Zellen besorgt (je 2200mAh, Ir etwa 30mOhm) und sie zu einem 13p2s Pack mehr schlecht als recht zusammengelötet und geklebt. Sollte ja nicht der Zusatzakku werden, sondern eher eine Art "Proof of Concept".
Bild vom Akku (https://drive.google.com/open?id=1CHy26 ... j_S8euvh57)
Den Akku habe ich dann gut mit Heißkleber isoliert und mit zum Roller genommen.
Ja, der Akku sieht wie ein schlechter Alptraum aus und ja, Akkus löten ist nicht gut für die Akkus und ja, es ist gefährlich und man sollte sowas beim laden unbedingt(!) überwachen und sehr vorsichtig sein.
Macht nur Zeug von dem ihr das Risiko einschätzen könnt und ihr wisst was ihr tut, Li-Ion Akkus können bei falscher Behandlung sehr gefährlich sein. Der letzlich verbaute Akku wird professioneller und schöner gemacht, versprochen
Naja, jetzt zum spannenden Teil. Originalakku anschließen, Roller anschalten. Modus 2, Ready Taste drücken.
An den beiden dicken Eingangspins wo man eigentlich den Roller lädt habe ich nun mit Bananensteckern meinen Eigenbau Akku angeschlossen. Unbedingt auf Polung achten (vorher messen) und darauf, dass Spannungen der beiden Akkus gleich ist. Roller zeigt keine Reaktion und "fährt noch normal. Nun habe ich den Originalakku abgeklemmt und aus dem Roller herausgehot. Der Roller zeigt unverändert den Akkustand an und lässt sich auch nur mit dem kleinen Akku hochdrehen. (https://drive.google.com/open?id=1Jcc_y ... 0S5mHhDYKf)
ERFOLG!!!
Im nächsten Schritt werde ich versuchen im Unterboden des Rollers oder eventuell in einer Topcase weitere Akkus mit insgesamt 800Wh verstauen und mit XT60 an den Roller anschließen um die Reichweite von etwa 70km auf ~100km zu erhöhen.
Ich hoffe ich konnte vielleicht einigen von euch behilflich sein, für Fragen bin ich immer offen.
Viel Spaß beim basteln und fahren und euch allen noch einen Schönen Tag!
-Jere
vor kurzen habe ich mich gefragt, inwiefern es möglich wäre zusätzliche 48V Li-Ion Akkupacks an meinen Niu M+ zu bauen um die Reichweite zu erhöhen.
*DISCLAIMER*
Damit macht ihr euch garantiert die Garantie kaputt.
Ich übernehme keine Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Funktion dieser Anleitung/Vorgangsbeschreibung.
Sämtliche selbst vorgenommenen Umbauten geschehen auf eigenes Risiko.
Also, dann kanns ja losgehen

Meine erste Idee war natürlich den Akkku einfach parallel zu schalten. Dagegen sprach jedoch, dass der FOC Controller und der Akku halbwegs smart sind und ich die Befürchtung hatte, dass NIU eventuell irgendwas gemacht hat um Bastler wie mich von sowas abzuhalten, immerhin sind die Akkus sehr teuer verglichen mit dem "Rohstoffpreis".
Durch Sichtung der Reparaturanleitung des N1s und Messung der Widerstände am Ladegerät kam ich zu dem Ergebnis, dass das Ladegerät nicht mit dem Roller kommuniziert(Annahme!).
Die Widerstände zwischen den 3 Kommunikationspins war im Kiloohm bereich, während die Widerstände dort beim Originalakku zwischen RX und TX zu Masse (beim M+ sind das die beiden rechten von den drei kleinen Pin, wenn die beiden Dicken Pins oben sind. Der andere ist die Masse der Kommunikation und direkt mit dem Minus des Dicken Stromsteckers verbunden) etwa 200-300Ohm, wie es für RS485 üblich ist. Der Kommunikationsstandard ist auch nur eine Annahme, zumindest habe ich die Bezeichnung in einer Reparaturanleitung vom N1s gesehen und angenommen, dass M und N sich relativ ähnlich sind. =>Ladegerät ist nicht smart sondern Lädt nur.
Um zu überprüfen wie der Roller darauf reagiert, wenn Spannungsquellen außerhalb des Akkus angeschlossen werden, habe ich einfach das Ladegerät an den Roller angeschlossen, ohne den Akku verbunden zu haben. Ergebnis war, dass sich das Hinterrad drehen ließ, der Roller 0% anzeigte und dementsprechend nicht mehr als 20km/h zulies. Aber immerhin hat er den Strom angenommen ohne zu meckern.
Den Ladungsstand des Akkus ermittelt der Roller soweit ich weiß nicht selbst, er bekommt ihn nur vom Originalakku(Vermutlich über RS485) gesagt. Um das zu überprüfen habe ich den Akku angeschlossen und den Roller gestartet. Wie erwartet wurde Akkustand angezeigt und man konnte fahren. Dann habe ich während der Roller "Ready" war das Ladegerät angeschlossen und den Akku abgesteckt. Der Roller konnte nachwievor auf bis zu 46km/h beschleunigen, jedoch etwa langsamer, bei der Leistung des Ladegeräts nachvollziehbar. Natürlich bin ich nicht wirklich gefahren, der Roller stand auf dem Hauptständer, aber das zeigt, dass der Roller zur Zwei Sachen zum Fahren braucht.
1. Eine Spannungsquelle, egal woher
2. Ein BMS, welches dem Roller klar macht, dass er im Modus 2 fahren kann.
Also habe ich mich natürlich direkt an die Arbeit gemacht und mir von einem Freund 26 18650 Zellen besorgt (je 2200mAh, Ir etwa 30mOhm) und sie zu einem 13p2s Pack mehr schlecht als recht zusammengelötet und geklebt. Sollte ja nicht der Zusatzakku werden, sondern eher eine Art "Proof of Concept".
Bild vom Akku (https://drive.google.com/open?id=1CHy26 ... j_S8euvh57)
Den Akku habe ich dann gut mit Heißkleber isoliert und mit zum Roller genommen.
Ja, der Akku sieht wie ein schlechter Alptraum aus und ja, Akkus löten ist nicht gut für die Akkus und ja, es ist gefährlich und man sollte sowas beim laden unbedingt(!) überwachen und sehr vorsichtig sein.
Macht nur Zeug von dem ihr das Risiko einschätzen könnt und ihr wisst was ihr tut, Li-Ion Akkus können bei falscher Behandlung sehr gefährlich sein. Der letzlich verbaute Akku wird professioneller und schöner gemacht, versprochen

Naja, jetzt zum spannenden Teil. Originalakku anschließen, Roller anschalten. Modus 2, Ready Taste drücken.
An den beiden dicken Eingangspins wo man eigentlich den Roller lädt habe ich nun mit Bananensteckern meinen Eigenbau Akku angeschlossen. Unbedingt auf Polung achten (vorher messen) und darauf, dass Spannungen der beiden Akkus gleich ist. Roller zeigt keine Reaktion und "fährt noch normal. Nun habe ich den Originalakku abgeklemmt und aus dem Roller herausgehot. Der Roller zeigt unverändert den Akkustand an und lässt sich auch nur mit dem kleinen Akku hochdrehen. (https://drive.google.com/open?id=1Jcc_y ... 0S5mHhDYKf)
ERFOLG!!!
Im nächsten Schritt werde ich versuchen im Unterboden des Rollers oder eventuell in einer Topcase weitere Akkus mit insgesamt 800Wh verstauen und mit XT60 an den Roller anschließen um die Reichweite von etwa 70km auf ~100km zu erhöhen.
Ich hoffe ich konnte vielleicht einigen von euch behilflich sein, für Fragen bin ich immer offen.
Viel Spaß beim basteln und fahren und euch allen noch einen Schönen Tag!
-Jere