Vorstellung und Fragen zum M1 pro

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rollmops
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Re: Vorstellung und Fragen zum M1 pro

Beitrag von rollmops »

Hier bedarf es anscheinend noch etwas Aufklärung
Warum sollten 18650er Zellen eine andere Chemie enthalten als alle anderen Lithium Akkus?
Allgemein gilt für Lithium Akkus, wenn diese unter 20-30% entladen werden, altern diese entsprechend schneller.
Meine Empfehlung ist vorher nachladen und nicht leer fahren.
Oder wenn die leer sind, was oft nicht vermieden werden kann, dann direkt nachladen und nicht lange leer stehen lassen.
Der Wohlfühlzustand ist zwischen 30 und 70%
Wer das Forum hier verfolgt oder woanders liest sollte das auch wissen:

..oder auch hier zu lesen:
Plan zur Akku-Gesundheit (gilt für Lithium Ionen nicht BleiGel)

Akkus nicht permanent vollständig entladen und wieder vollständig laden
Den Akku permanent in einem Ladezustand zwischen 30 und 70 Prozent halten
Akkus mit einem Ladezustand von über 70 Prozent nicht nachladen, sondern warten, bis der Akku einen niedrigen Ladezustand erreicht hat
Akkus mit einem niedrigen Ladezustand von unter 30 Prozent nicht permanent für kurze Zeit nachladen
Akkus in regelmäßigen, aber langen Abständen einmal vollständig entladen und wieder aufladen – einmal im Monat reicht völlig (das hat keine Auswirkungen auf den Akku, aber auf die Kalibrierung der Ladeelektronik.)
Akkus nicht bei hohen Temperaturen laden (Richtwert: über 40 Grad Celsius)
Akkus nicht dauerhaft bei extrem niedrigen Temperaturen betreiben oder laden (Richtwert: unter 10 Grad Celsius)
Akkus zum Lagern aus den Geräten entfernen, kühl lagern bei etwa 50 Prozent Ladezustand, nicht vollständig geladen
Ladegeräte nach erfolgter Ladung entfernen, nicht permanent laden lassen
Brammo Enertia im März 2022 verkauft, fahre nur noch eBike ;)

chrispiac
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Re: Vorstellung und Fragen zum M1 pro

Beitrag von chrispiac »

rollmops hat geschrieben:
Mo 7. Mai 2018, 14:53
Hier bedarf es anscheinend noch etwas Aufklärung
Warum sollten 18650er Zellen eine andere Chemie enthalten als alle anderen Lithium Akkus?
Weil es unterschiedliche Ausführungen von Lithium-Zellen gibt. Selbst unter der LiNixMnyCozO2 (Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxide) Versionen gibt es mehrere Versionen. Zudem gelingt es von Generation zu Generation den Reinheitsgrad von Lithium zu steigern. Darauf basiert ein beachtlicher Teil der Leistunssteigerung der Energiespeicherleistung der Zellen. Zudem gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Lithium-Zell-Chemie-Varianten, wie Lithium-Eisenphosphat, Lithium-Luft usw. für andere Anwendungen. Entsprechend ist die 18650er Zellchemie „anders“ und kann auch von Hersteller zu Hersteller variiren. Natürlich gibt es auch andere Bauformen mit gleicher oder sehr ähnlicher Zellchemie, daher verwendet NIU für den internationalen Markt genau eine bestimmte Variante der 18650 Zelle von Panasonic.
rollmops hat geschrieben:
Mo 7. Mai 2018, 14:53
Allgemein gilt für Lithium Akkus, wenn diese unter 20-30% entladen werden, altern diese entsprechend schneller.
Meine Empfehlung ist vorher nachladen und nicht leer fahren.
Oder wenn die leer sind, was oft nicht vermieden werden kann, dann direkt nachladen und nicht lange leer stehen lassen.
Darum begrenzt das BMS von NIU ja die Stromentnahme unter - anfangs 20% - später 15%, indem dann automatisch auf Fahrstufe 1 gedrosselt wird. So kann man nur mit ca. 20km/h „weiterschleichen“, der Akku wird aber für eine höhere Zyklenzahl geschont (da die Stromentnahme begrenzt ist). Weitere Informationen zur Akkupflege und den richtigen Umgang steht in der Bedienungsanleitung.
rollmops hat geschrieben:
Mo 7. Mai 2018, 14:53
Der Wohlfühlzustand ist zwischen 30 und 70%
Wer das Forum hier verfolgt oder woanders liest sollte das auch wissen:

..oder auch hier zu lesen:
Plan zur Akku-Gesundheit (gilt für Lithium Ionen nicht BleiGel) …
Link?
Im Großteil der Literatur zum Thema wird der „Wohlfühlzustand“ von Lithiumakkus zwischen 20 und 80% definiert.

Eifellaner
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Re: Vorstellung und Fragen zum M1 pro

Beitrag von Eifellaner »

Die Drosselung tritt erst bei unter 10% ein. Habe bisher zweimal bei 11% und kurz vor dem Ziel noch normal beschleunigen können.
Habe auch nicht den Eindruck, dass er bei niedrigem Akkustand lahmer bzgl. Beschleunigung und Topspeed als bei voller Ladung ist. Bei GPS 45Km/h wird rigoros abgeregelt und fertig.

chrispiac
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Re: Vorstellung und Fragen zum M1 pro

Beitrag von chrispiac »

Bei der ECU-Firmwareversion ECUKSR1.3, die auf meinem 2017er NIU N1S aufgespielt ist, wird ab 19% die Batteriewarnleuchte blinkend geschaltet, ab 14% geht der Roller automatisch in Fahrstufe 1. Ich weiß natürlich nicht, was für eine Firmware beim M1 Pro verwendet wird. Da der Motor nicht so Leistungsstark ist, könnte die Drosselung durchaus später erfolgen. Es ist halt immer ein Zusammenspiel von Firmware und Rollerversion, sowohl von Art als auch Jahrgang.

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Kate
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Re: Mein M1Pro...

Beitrag von Kate »

chrispiac hat geschrieben:
Mo 7. Mai 2018, 12:53
Kate hat geschrieben:
Fr 4. Mai 2018, 12:16

Wie machst du das??? Ich habe 13,7km und schaffe immer nur 3 Strecken. Habe einmal die 4. zurück nach Hause versucht und durfte mich auf den letzten 3km von jeder Oma zu Fuß überholen lassen, weil unter 10% nur noch Modus 1 möglich war 🙄
Häufiges Laden macht den NIU Akku dank gut entwickeltem Batterie Management System nichts aus und da Teilladungen entsprechend nur Anteilig für einen Ladezyklus gerechnet werden, frage ich mich, warum Du nicht täglich zuhause lädst und das Ladegerät Zuhause belässt? Dann würden solche Zitterpartien auf der Heimfahrt entfallen und mit vollem Akku fährt es sich (meiner Meinung nach) besser.
Das würde in der Tat einiges vereinfachen, da ich ja kein Topcase habe und unter die Sitzbank des M1 passt das Lesegerät ja leider nicht - also neben dem ganzen Mädchenkram im Rucksack auch noch der schwere Brocken, das Netzteil 🙄

Ich bin technisch durchaus versiert, aber ich habe echt wenig Ahnung von Akkus und frage mich bis heute - wie es für iPhone/MacBook am besten ist... wann/wie lade ich?
Daher kommt auch meine Unsicherheit beim NIU, ob ich nicht zu oft lade, wenn ich täglich, schon bei 45% an den Strom gehe, wenn ich in der Summe nur 600 Ladezyklen habe :roll:
I believe in the future of e-mobility 8-)

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Re: Vorstellung und Fragen zum M1 pro

Beitrag von Patrick3331 »

Kate hat geschrieben:
Mo 7. Mai 2018, 21:58
...
Daher kommt auch meine Unsicherheit beim NIU, ob ich nicht zu oft lade, wenn ich täglich, schon bei 45% an den Strom gehe, wenn ich in der Summe nur 600 Ladezyklen habe :roll:
Wie schon geschrieben wurde, sind es 600-800x Vollladezyklen, d.h. wenn du jeden Tag 50% lädst, dann sind es Teilladungen und wären somit nicht mehr 600-800x sondern 1200-1600x Teilladungen.

Wenn du jeden Tag 33% auflädst, dann eben mal 3 multiplizieren, also 1800-2400x Teilladungen.

gersi
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Re: Vorstellung und Fragen zum M1 pro

Beitrag von gersi »

Patrick3331 hat geschrieben:
Mo 7. Mai 2018, 22:13
Kate hat geschrieben:
Mo 7. Mai 2018, 21:58
...
Daher kommt auch meine Unsicherheit beim NIU, ob ich nicht zu oft lade, wenn ich täglich, schon bei 45% an den Strom gehe, wenn ich in der Summe nur 600 Ladezyklen habe :roll:
Wie schon geschrieben wurde, sind es 600-800x Vollladezyklen, d.h. wenn du jeden Tag 50% lädst, dann sind es Teilladungen und wären somit nicht mehr 600-800x sondern 1200-1600x Teilladungen.

Wenn du jeden Tag 33% auflädst, dann eben mal 3 multiplizieren, also 1800-2400x Teilladungen.
Soweit ich Akku Technologie kenne, ist es bei jedem Ladezyklus egal von wo % nach wo % geladen wird, sondern:
1 mal am Ladegerät = Impuls = 1 Ladezykkus !

JEDER Ladevorgang = 1 Zyklus !

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MEroller
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Re: Vorstellung und Fragen zum M1 pro

Beitrag von MEroller »

Nein, das ist absolut nicht richtig: Nur zwischen 40 und 60% und moderater C-Belastung betrieben hält z.B. LiFePO4 fast ewig mit 8 000 bis 10 000 Lastzyklen bis 20% Kapaverlust.
Jens Groot hat hier eine sehr ausführliche Studie dazu gemacht, speziell mit dem Hintergrund einer Hybrid-NFZ-Anwendung. Scheinbar arbeitet er zwischenzeitlich bei Volvo Trucks in Göteborg...
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chrispiac
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Re: Vorstellung und Fragen zum M1 pro

Beitrag von chrispiac »

gersi hat geschrieben:
Mo 7. Mai 2018, 22:23


Soweit ich Akku Technologie kenne, ist es bei jedem Ladezyklus egal von wo % nach wo % geladen wird, sondern:
1 mal am Ladegerät = Impuls = 1 Ladezykkus !

JEDER Ladevorgang = 1 Zyklus !
Ein echter Ladezyklus wäre eine vollkommene Entladung, eine vollständige Aufladung und eine erneute Entladung (zumindest laut Ladegeräten, die mit dieser Technik falsch behandelte Akkus wieder reannimieren).
Das trifft vielleicht bei älteren Akkutechnologien wie Blei/Gel, NiCa, NiMH usw. zu. Für Lithium Fahrakkus definitiv nicht! Daher braucht man auch nicht immer ganz Vollladen und daher auch die Angaben zur Schnellladung bis um 80%, weil bis dahin Lithiumfahrakkus in der CC Phase (constant current, Konstantstrom) mit hohen Strömen schnellgeladen werden können, während die letzten Prozentpunkte in der CV Phase (Constant Voltage) ladetechnisch nicht/minimal beschleunigt werden können.

Daher gelten Teilladungen bei Lithiumakkus dieser Zellchemie auch nur Anteilig und häufiges Laden schadet dem Akku nicht, sondern kann diesen sogar Pflegen. Zudem sind nach (bei NIU angegebenen) 600 Ladezyklen die Akkus nicht kaputt, sondern erreichen dann nur noch eine Restkapazität von 80%. Das heißt, der Akku ist dann wahrscheinlich nicht direkt kaputt sondern die Reichweite (genauer die Akkuladekapazität) ist 20% geringer gegenüber dem Urzustand. Wenn man nicht längere Strecken mit dem Akku zurücklegen muß, reicht es normalerweise vollkommen zur Weiternutzung. Insofern spricht nichts gegen häufiges Laden, außer wenn man länger nicht mehr fahen möchte. Zur längeren Lageung sollte der Akku nicht vorher vollgeladen werden, sondern so um die Hälfte. Dazu haben wir aber eigene Threads im Technik-Bereich des Forums.

chrispiac
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Re: Mein M1Pro...

Beitrag von chrispiac »

Kate hat geschrieben:
Mo 7. Mai 2018, 21:58

Ich bin technisch durchaus versiert, aber ich habe echt wenig Ahnung von Akkus und frage mich bis heute - wie es für iPhone/MacBook am besten ist... wann/wie lade ich?
Ist jetzt hier Off Topic, ich versuche mich daher kurz zu halten. MacBook (bei mir Pro) zuhause arbeite ich immer am Ladegerät. Dort ist auch ein BMS verbaut ist, lädt dieses den Akku nur zu 100% auf, wenn dieser unter 95% Ladekapazität gefallen ist. Wenn ich es unterwegs nutze, lasse ich es bis 20% abfallen, damit der Akku mal arbeiten muß, ehe ich ihn wieder auflade (spätestens nach 2 bis 3 Monaten). Nach dem Log (Baujahr 2013, Modelljahr 2012) bisher nicht ganz 3% Einbuße gegenüber dem Urzustand. Ich habe bewußt ein Modell gewählt, wo der Akku zwar verklebt ist, das Gehäuse aber nicht verdübelt. Somit kann der Akku ausgetauscht werden. Selbst wenn Apple nach üblicherweise 5 bis 7 Jahre die Ersatzteilversorgung einstellt, gibt es Ersatz von Fremdherstellern (teilweise mit höherer Kapazität).

Beim iPhone verhält sich sehr ähnlich zum NIU. Dabei muß man beachten, das man ein Smartphone auch im Winter mitführt (und es dann besser am Körper geführt werden sollte). Zudem hat es nichts im Auto zu suchen, wenn die Sonne voll reinknallt. Das sind genau die Überhitzungs- und Unterkühlungssituationen, die die Handyakkus extrem altern lassen.

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