achim hat geschrieben: ↑Fr 7. Jun 2019, 23:43
Was mich etwas wundert ist, dass bei meinem Selbstbauakku ohne BMS, auch nach 3000 km noch kein einziges mal ausbalanciert werden musste.
Die Spannungsdifferenzen der einzelnen Zellblocks liegen noch immer im Bereich weniger mV, bzw. im Bereich der Messtoleranz des Multimeters.
Ich hätte eine so stabile Spannungslage nicht erwartet.
Da wundert es mich ein wenig dass bei den Panasonic Zellen anscheinend ein häufigeres Balancieren erforderlich zu sein scheint.
Hätte gedacht dass sich die Zellen der einzelnen Markenhersteller weitgehend gleichen.
Gruß,
Achim
Hallo Achim,
der hier beobachtete plötzliche Sprung der Akkufüllstandsanzeige des N1S von 18% auf 0% könnte (meines Erachtens) an unausbalanzierten Zellen gelegen haben (Im Extremfall kann es natürlich auch ein Defekt sein).
Bei der Produktion der Fertig-Akkus mit den 18650er Becherzellen wird den Zellen wenig Zeit zur Nivellierung(Initialisierung) gegeben, wie Du es bei deinem Selbstbauprojekt hoffentlich getan hast. Hinzu kommt die Serienstreuung von 5% bei Panasonic. Liegen denn die von Dir verwendeten Zellen (welche?) da besser?
Mein Ratschlag ab und zu (monatlich würde ich jetzt nicht eben "häufig" nennen) vollzuladen, um dem BMS balancieren zu ermöglichen, hat folgende Hintergründe:
- Die Anzeige der Restkapazität ist weniger ungenau, wenn die Zellen gleiche Spannungslage haben.
- Neue Akkus, die beim Hersteller nie richtig angeglichen wurden, erhalten so die Möglichkeit Unterschiede auszugleichen.
- Akkuzellen die größere Entladetiefen erreicht haben, könnten neue Spannungs-/Ladenterschiede aufgebaut haben, die nun abgebaut werden können.
- die im BMS eingebauten Lastmodulle zum Zellenausgleich sind so schwach dimensioniert, dass sie pro Volladung nur geringe Unterschiede ausgleichen können.
- die aufgebauten Spannungsunterschiede könnten (langfristig) dazu führen, dass (völlig unerwartet) eine Zelle schon leer gesaugt ist, obwohl die anderen noch Energiereserven haben.
Wenn Du einen Akku (z.B. mit selektierten Zellen) gebaut hast, der im Gleichlauf der Zellenspannungen läuft, dann freue Dich; auch darüber, dass Du offenbar ein Lade- /Entladeverhalten gefunden hast, dass optimal zu deinem Akku passt. Vermutlich nutzt Du aber nur einen Teil der Nennkapazität für das Fahren und nicht 100% bis nahe Null. Oder hat dein Akku Lastmodule drin, die Du nicht als Ballancer wertest?
Bei mir liegen am Ende der Fahrt die Spannungen der seriellen Akkuzellen (laut meinem BMS) etwa ein zehntel Volt auseinander. Und bis zu 0,5 Volt, wenn ich beim letzten Kilometer bis zum Ladegerät in den 0%-Notmodus geraten bin. Gegen Ende des Ladevorgangs müssen dann bis zu 0,05 Volt ausgeglichen werden. Mein Roller/Akku ist aber auch schon älter.
Ich behaupte ja nicht, dass jeder Akku unbedingt ballanciert werden muss, aber mein Akku, der (schwach) ballanciert wird, hat nach acht Jahren und etwa 400 Ladungen kaum an Reichweite verloren.
Und die inzwischen gebräuchlichen Wechselakkus haben in den Spannungsstufen passive Ballancer-Lastmodule drin.
Viele Grüße
Didi
__________________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)