Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Wasted
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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von Wasted »

Ein anderer Aspekt, wenn es um die Händlerauswahl geht, wäre zu checken ob dieser eine angeschlossene Werkstatt hat. Jemand der dir den NIU aus dem Store heraus verkauft, wird nicht in der Lage sein dir im Hinterhof z.B. mal neue Reifen drauf zu ziehen oder die Bremsen richtig einzustellen. Ich würde immer direkt Fragen welche Arbeiten er vor Ort machen würde und bei welchen er mit einer Werkstatt zusammen arbeitet. Es ist auch legitim das ein Händler nicht alles selbst machen kann und es kann trotzdem noch sinnvoll sein bei ihm zu kaufen, da vieles am NIU recht leicht ohne Kfz-Meistertitel zu erledigen ist. Ich würde es nur vorher mal offen ansprechen.

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otten.l
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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von otten.l »

rollerus hat geschrieben:
Mo 2. Apr 2018, 10:14
Wir wissen ja inzwischen alle, was diese Geräte in China kosten, und dass die hier entsprechend zu deutlich überhöhten Preisen verkauft werden. Wo mag denn da wohl der viele, viele Gewinn stecken?
Nun, ich kann dir verraten bei den Händlern findet sich der viele, viele Gewinn nicht. Auch bei KSR würde ich ihn aktuell nicht vermuten. Ich denke der Grund liegt ganz einfach darin, dass da ein guter Kaufmann am Werk war, der die für den Vertrieb in Europa zusätzlich entstehenden Kosten realistisch eingepreist hat. Zusätzlich hat er vermutlich einen Risikozuschlag für evtl. anfallende Gewährleistungskosten eingerechnet. Dir dürfte nicht entgangen sein dass KSR sehr kulant agiert und auch mal eben einen Akku tauscht wenn sich das als notwendig erweist.

Falls du ernsthaft der Meinung bist, du kannst das besser oder günstiger - ein Gewerbeschein ist schnell geholt, dich hindert niemand daran selbst einen Import aufzubauen. Transport, Dokumentation, Support und Garantien - all das hat seinen Preis. Mit europäischen Stundensätzen kommt da schnell was zusammen - in letzter Zeit mal eine Handwerkerrechnung in der Hand gehabt? Ich erschrecke mich ja selber manchmal was da auf die Schnelle für Beträge rauskommen, aber wenn man auch in fünf Jahren noch im Geschäft sein möchte muss man das verlangen.

Hinsichtlich der Anschaffung und den verschiedenen Händlern: Früher oder später wirst auch du vermutlich von einem Händler gebrauch machen müssen wenn es um Service und Wartung geht. Wenn du das Fahrzeug auch bei ihm erworben hast, wird er vermutlich eher gewillt sein dich zu unterstützen. Das wäre mir zumindest wichtiger als wegen den letzten 100€ woanders hinzugehen. Wir handhaben das inzwischen ganz pragmatisch: wer nicht bei uns gekauft hat, zahlt einen höheren Stundensatz und zusätzliche Pauschalen. Das ist übrigens nicht nur bei Rollern so. Gespart haben die Leute am Ende dann wohl nicht mehr, vielleicht verkehrt es sich sogar ins Gegenteil. Kunden die bei uns gekauft haben bekommen hingegen sogar die erste Inspektion geschenkt und für kleinere Tätigkeiten oft auch gar keine Rechnung. Es ist ein Geben und Nehmen.

Gruß Lennart
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rollerus
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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von rollerus »

Ja....fast alles richtig.....wenn es denn um 100 € Unterschied gehen würde. :| Aber wer diesen kurzen Fred von Anfang an gelesen hat, weiß, dass es in diesem Fall um 300 € U geht! :evil:
Ich kann mich ja täuschen, aber arbeiten die Kollegen Händler, welche den Niu für 2.599 € oder 2.699 € (Listenpreis) anbieten, als Sozialhelfer? Wohl eher nicht, und dass der satte Gewinn, welcher gegenüber dem China-Preis locker mal mehr als EINHUNDERT Prozent ausmacht, was übrigens nach Definition des entsprechenden Paragraphen im "Bürgerlichen Gesetzbuch" den Vorwurf des Wuchers erfüllt, nur beim General-Importeur hängen bleibt, während die "normalen" Händler darben und wütend nach Berlin schauen, mag mancher glauben, ich nicht.

Es spricht nichts dagegen, dass sich ein Geschäftsrisiko lohnen darf, und/oder dass geleistete Arbeit anständig bezahlt wird, aber Kunden-Abzocke ist nichts, was zu tolerieren wäre. Morgen starte ich einen Handelsversuch, allerdings erwarte ich da nichts.
Grüße, rollerus

kabee
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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von kabee »

rollerus hat geschrieben:
Mo 2. Apr 2018, 18:36
[...], und dass der satte Gewinn, welcher gegenüber dem China-Preis locker mal mehr als EINHUNDERT Prozent ausmacht, was übrigens nach Definition des entsprechenden Paragraphen im "Bürgerlichen Gesetzbuch" den Vorwurf des Wuchers erfüllt, nur beim General-Importeur hängen bleibt, während die "normalen" Händler darben und wütend nach Berlin schauen, mag mancher glauben, ich nicht.
Hm, vielleicht wäre es doch besser das Geld in was anderes zu investieren bevor du Importeur und Händler mit Anschuldigungen in Richtung unlauterem Geschäftsgebahren überziehst. Es ist doch deine Sache ob du die Preispolitik nachvollziehen kannst. Hast ja genügend Material hier bekommen. NIU/KSR/Händler sind keine Monopolisten, als dass du da so vor Empörung schäumen müsstest als hätte die Bahn die Fahrpreise verdoppelt. Vielleicht wäre ein anderes Fahrzeug die bessere Wahl für dich. Lidl hat auch ein nettes Angebot. Würde mich dann auch mal interessieren, was es da für Rückmeldungen gibt.

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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von Niu N1S Schwarz matt »

Dat seh ich aber genauso, wie mein Vorredner.

Heute habe ich auf dem Rückweg vom Osterurlaub in Polen bei Jena einen schwarzmalten Vorführer für 2.200 Euro abgeholt und habe nun zwar bereits 200km auf der Uhr aber dafür einen passablen Preis. Und es bestätigt sich, die Händler müssen von etwas leben. Der Akku hat eine Macke und lädt nur bis 87%. Gleich letzte Woche eingeschickt vom Händler. Mal sehen, was vom KSR zurückkommt. Aber bei über 1 1/2 Jahren Garantie/ Gewährleistung, bin ich mal recht entspannt. LG aus dem Badischen

Patrick3331
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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von Patrick3331 »

Ich kann beide Seiten verstehen, allerdings sinkt das Verständnis, wenn die Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Händlern zu gross werden (wie im genannten Beispiel).

In meinem Video zum Niu N1 (evtl. hat der ein oder andere es schon gesehen) https://www.youtube.com/watch?v=0T0i0aRtGWY
spreche ich auch die ganze Preispolitik zwischen China und DE/CH an. Und in China werden auch 2 Jahre Garantie auf den Niu gegeben, also da muss keiner mit einem Gegenargument in dieser Richtung kommen...

Denn ich finde es leider auch sehr negativ, dass sich die Preise von China nach DE bzw. CH verdreifachen bzw. vervierfachen. Das hat einfach nichts mehr mit Wettbewerb, Garantie-/Gewährleistungen, Service und Import zu tun. Das ist Gewinn, welcher um ein x-faches multipliziert wird.

Aber da hat dann auch die Politik ihre Schuld dran. Denn würde es ein echtes Interesse an Elektromobilität geben, dann würden vor allem E-Roller gefördert werden, dies würde zu mehr Wettbewerb und damit zu sehr viel attraktiveren Preisen führen.

Nur mal so als Frage, wer würde sich einen

N1 für Euro 1430,-
M1 für Euro 1040,-
U1 für Euro 780,-

kaufen, anstelle der UVP in DE/CH? (Das sind genau die doppelten Preis aus China, sprich in China kosten die Roller die Hälfte, der oben geschriebenen Preise).

Ich würde mir sofort einen N1 kaufen (das wäre mein 3. Zweirad nach meinem Xmax250 und meiner MSX125) und den U1 würde ich bei dem Preis wohl auch kaufen (als. 4. Zweirad). Bei solchen (fairen) Preisen, würde es doch den Verkauf umso mehr ankurbeln. Fast jeder könnte sich einen E-Roller leisten und wenn es tausende davon gäbe, würde der Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität auch sehr viel schneller ausgebaut.

Tja, aber mit dem deutschen Depp (bei den Autos zahlen wir ja auch dem dummen deutschen Autoliebhaberpreis) lässt sich halt gut Geld machen.

Schade...

chrispiac
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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von chrispiac »

Patrick, Dir ist aber klar, das Elekroroller in China steuerfrei sind, ebenso Fahrakkus und die Preise dort auch durch andere staatliche Förderungen bewußt niedrig gehalten werden. Wenn man Bedenkt, das alleine 19% Mehrwertsteuer in Deutschland erhoben werden, dazu auch noch Zoll (je nach Ausführung habe ich von Sätzen um 7% gehört), hier in der EU auch noch höhere Umweltstandards gelten (sie müssen RoHS [betrifft die gesammte Elektronik], CE-konform usw. sein) und dann noch die Homogolisierung des gesamten Fahrzeugs in der Fahrzeugklasse L1E… da mußt Du schon kräftig in Vorkasse treten, bevor Du hier auch nur einen Roller verkauft hast.

Zudem: Weißt Du vorher, ob ein Produkt hier auf den Markt ein Erfolg wird? Wenn ich da an tropolis und das unrühmliche Ende von E-Mäxen und Ersatzteilen auf den Schrottplatz denke, oder Innoscooter, haben die eigentlich ihren Namen erfolgreich verkaufen können? Oder IO-Scooter, gingen die nicht 2016 in Insolvenz?

Ich bin froh, das KSR schon vorher einen Elekrobleiroller im Angebot hatte (TTX) und weiter hat, sowie mit der Vionis einen Elektroroller (ohne Reku, nur in schwarz) unter der Eigenmarke, die günstiger als der NIU sind. Mir ist es lieber, sie nehmen einen höheren Preis, bauen ein Händlernetz auf, versorgen die auch noch mit Meßtechnik und Computern für die Controller und schulen die Händler entsprechend.

Falls Du diesen Service von noch existierenen deutschen Importeueren/Herstellern möchtest (Emco, Kumpan) zahlst Du für einen brauchbaren Elektroroller mindestens noch 1000€ mehr, als für einen NIU. Setzt Du auf (schwerpunktmäßig) Internetverkäufer (Trinity, Unu) mit wenig oder keinen eigenen Service (z.B. Kooperation mit Bosch) kommst Du, je nach Modell und Ausstattung, auf ähnliche Preise wie beim NIU. Dann gibt's noch die „Fremdeinsteiger“, die Elektroroller „von der Stange“ in Fernost kaufen und hier - meist im Internet über entsprechende Verkaufsplattformen -verkaufen (z. B. Futura, Kito, Nova Motors), wo Du durchaus auch Angebote um/unter 2000€ erhalten kannst. Die sind aber von der Funktion und Leistung her „ganz schön abgespeckt“ (um es höflich auszudrücken). Das günstigste Angebot für einen Lithium-Elektroroller gibt es für z. Z. 1.599€ im Lidl Online Shop.

Und was sagt uns das? Die Unternehmen, die sich länger im Elektrorollermarkt gehalten haben, müssen wohl ähnlich kalkulieren wie KSR und KSR ist schon lange (mit Motorrädern und Quads) im Markt um reell kalkulieren zu können und trotzdem sind sie in der Lage, einen Roller der moderner und besser ausgestattet ist, rund 1000€ (ggf. mehr) günstiger in vielen Ländern der EU bei Händlern anzubieten, als es die seriösen etablierten Elektrorollerimporteure es können! Insofern sind diese jetzt gezwungen in Ausstattung und Preis nachzuziehen, wenn sie weiterhin im Markt bleiben wollen oder ihr Profil zu schärfen.

Außerdem werden Elektroroller durch hohe staatliche Abgaben (Zoll, Umsatz-, Mehrwertsteuer) hier deutlich teurer gemacht. Hohe Zulassungs-, Sicherheits- und Umweltstandards in der EU machen die Zulassung schwierig und teuer. Insofern wird KSR und die Händler sicher ihren Schnitt machen, das sollen sie auch, sie wollen ja davon leben. Aber eine Wertschöpfung von 100% oder mehr werden die nicht haben, nicht bei den Anlaufkosten.
Zuletzt geändert von chrispiac am Di 3. Apr 2018, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
Elektrostehroller:
DocGreen ESA5000/1919 (2019) | DocGreen EWA6000 (2020) | Elektropowerfun EPF-1 (2020)
Skotero Stepley, Bamox, Extreme XR (2021) - testet by https://electric-commuter.de/
Elektrostehroller Wizzard 2.5+ EKFV (2021)
Elektrostehroller NIU KQi3 Max (2022) - testet by https://electric-commuter.de/

Wir treffen uns… wieder (wenn die Erkältungszeit vorbei ist)!

gersi
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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von gersi »

Ich kenne das Problem mit Neupreisdiskussionen auch aus dem Dacia Forum:
Dacia ist von "Natur aus so günstig" und für die Händler vom Importeur (dort Dacia/Renault) deshalb so mit Pi mal Hacke gestrickt, dass die Händler kaum noch Gewinnmarge haben.
Deshalb kosten die "Datschen" neu fast überall gleich...selbst EU Import lohnt kaum !

Bei NIU verdient am meisten KSR, ich glaub, die kaufen NIU ihre Roller mit +100% zusätzlich zum China Preis ab, habe dann merginal Import und Seecontainerkoste (Masse machts) ...das wars. Dann legen Sie nochmal 100% für sich als Gewinn drauf (M1Pro kostet in Chn. umgerechnet 800€ hier dann 2200€) und dem eigentlichen Händler bleibt vom Kaufpreis wie bei Dacia-Händler vielleicht 2% bis maximal 5 % Gewinn.

Bei BMW und Mercedes ist das angeblich12-20% ! (Insider Sekundärquelle BMW Werksniederlassung !)

Zudem weiss der zumeist Mofa/Roller Klein-Zweirad Händler, dass er an Inspektion nix verdient (kostet bei meinem Händler immer 70€)
und nach Ablauf der 2 Jahre Garantie (solange auf Akku und Roller von NIU) er mich NIE wieder sieht, da ich alles allein kontrollieren (was denn auch ? Das Plastik beim "farbabnehmen" beobachten ?...) und somit selbst warten kann (außer Reifen aufziehen und alle 2 Jahre aus Sicherheit Bremsflüssigkeit neu).

Die 300€ sind möglicherweise somit sein Aufpreis für den Wartungsausfall gegenüber Verbrenner Rollern ?

Ich würde es für den Kauf vermutlich umgekehrt machen:
Frag den nahen Händler auch nach seinen Inspektionspreisen und warum er so teuer ist, was Du davon hast....
Geh dann zum nächstweiten "Normalpreishändler" und frag ihm, was er von seinem Mitbewerber 40Km entfernt und dessen teueren Preisen hält (der kennt den garantiert und sagt was dazu !)
Vielleicht kommt der weitere Dir dann sogar entgegen, weil Du trotz Entfernung zu ihm fährst und dort kaufst und warten lässt und Du kriegst die Wartung günstiger, Leihroller umsonst etc....

Problem ist halt, dass NIU nicht wie die zumeist bei BMW, Mercedes hier Werksniederlassungen vorherrschen (mit Werksangestellzten) hat, sondern wie alle anderen PKW Hersteller freie Händler mit Werkstätten...und die werden immer teurer.
Und NIU macht vermutlich mit Europa ein Bombengeschäft mit 100% Aufschlag gegenüber Chn (s.o.) !

P.

Eule
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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von Eule »

gersi hat geschrieben:
Mo 2. Apr 2018, 23:52
Aufpreis für den Wartungsausfall gegenüber Verbrenner
Oh, oh, ganz heißes Thema derzeit im vertraglich abhängigen KFZ-Handel und-Handwerk! Damit legst du den Finger in eine Wunde, die immer größer wird. Im Zweiradgewerbe (vermutlich noch) nicht so gravierend, aber im PKW-Handel wird bereits offen diskutiert.

Die Automobilbranche steht vor einem Umbruch. Was da in den nächsten 10 Jahren abgeht, wird später in den technischen Geschichtsbüchern stehen, aber das nur am Rande erzählt...

Verbrenner-Händler leben vom Aftersales-Geschäft, der Hersteller vom Verkauf, ganz grob ausgedrückt.
Bei Elektro-Kisten ist dieses Geschäft in dieser bisherigen Form aber nicht zu machen. Die eingesessenen Händler rechnen (zurecht) mit langfristigen Umsatzeinbußen, je größer der E-Anteil wird. Inspektionen billiger, weniger Ersatzteil-Verkauf, weniger benötigtes Personal usw. usw., fordern also eine höhere Marge beim Verkauf! Nachtigall...

Hersteller, Händler, beide sind in der Zwickmühle und müssen schauen, wie sie sich am besten zusammenraufen. Ist nämlich die Elektro-Karre zu teuer im Verkauf (gegenüber Verbrennern), werden sie nicht verkauft. Das wiederum freut den Händler, denn er will diese E-Mühlen ja nicht!

Und: werden anteilig nicht genügend Stromer verkauft, drohen in ein paar Jahren empfindliche Strafzahlungen an die EU. Gut für die Händler, denn sie bekommen dadurch mehr Luft zum atmen, weil bei ihnen mehr Marge als bisher beim Verkauf hängen bleiben muss.

Und jetzt wird auch klar, wieso es auch Zweiradhändler gibt, die diesen Weg nicht gehen wollen und zusätzlich auf den empfohlenen VK sogar noch ein paar Prozent drauflegen :lol:
Gruß
Werner

"AUSPUFF", "ANLASSER", "VERGASER". Klingt irgendwie lustig, oder? :)

Patrick3331
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Re: Kaufen, egal bei welchem Händler ?

Beitrag von Patrick3331 »

Da liegt mit der Knackpunkt.

- Bei 0%-Leasing/Finanzierung können die Hersteller nichts mehr am Kredit verdienen.
- Durch EU-Importe verlieren immer mehr Händler beim Verkauf
- nach der Herstellergarantie gehen die meisten zu freien Werkstätten (tja, zu dumm, dass die deutschen Hersteller nur 2 Jahre anbieten, da hat Hyundai & Kia mit ihren 5 bzw. 7 Jahren eine längere Kundenbindung...)
- E-Autos haben weniger bewegliche Teile und müssen eigentlich bis auf Bremsflüssigkeit und Reifen wenig gewartet werden, selbst Bremsen halten dank Rekuperation länger...

Und wenn ein Händler dann noch wie der letzte Snob daher kommt und Kundenservice bzw. der Ton alleine schon unter aller Sau ist, dann Gute Nacht (zurecht).

Wie gesagt, es sind nicht die Händler, die grosse Gewinne machen, auch nicht der Hersteller (Niu), sondern der dazwischen...

Das, was mich wirklich noch abhält vom E-Roller-Kauf, ist einerseits die Vmax (ich muss über die AB zur Arbeit, d.h. min. 100-120km/h müssen dauerhaft fahrbar sein), die Reichweiten (ich muss min. 150km schaffen können mit einer Ladung, da ich 2x 65km Fahrweg habe und noch ein Sicherheitspuffer brauche) und die Ladeinfrastruktur (die Akkus müssen wegen Mietwohnung entnehmbar sein und innerhalb von max. 8 Stunden wieder voll aufladbar sein, inkl. der Reichweite und Vmax oben).

Ansonsten wäre es wirklich nur ein Dorfroller/Ortsroller (also nur lokal nicht regional nutzbar für mich) und dafür sind die Schweizer Preise leider zu hoch, um damit nur zum Supermarkt zu fahren...

Und bevor ein Hersteller diese Kriterien erfuellen kann, wird es leider noch 5-10 Jahre dauern glaube ich. Bis dahin kann ich meinen Xmax250 nicht tauschen, denn der schafft die Kriterien und ist mit 3.4-3.6l/100km auch recht sparsam.

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