Kaufberatung NQi Sport: 6026 oder 6035

chrispiac
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Re: Kaufberatung NQi Sport: 6026 oder 6035

Beitrag von chrispiac »

Ebenso von EVE. Wenn man da nach Zellgewicht geht, gibt es auch (mindestens) eine Zelle, die noch schwerer als die verlinkte Panasonic Zelle ist und mit 3600mAh angegeben ist. Warum es die noch nicht außerhalb Chinas angeboten wird kann daran liegen, das sie dafür noch nicht zertifiziert ist oder dies für EVE uninteressant ist, da der Chinesische Markt wohl als Hauptabnehmer ausreicht.

Verifizierte Daten außerhalb China sind mir nicht bekannt, lediglich eine Produktangabe von einem Fahrzeughersteller (ich meine es ist Geerly). Bei den wenigen Daten die nicht komplett auf chinesisch vorliegen, kann man nicht mal sicher sein, ob die 49,6g sich auf das Produktgewicht beziehen.

Wichtiger ist die Energiedichte und es ist einleuchtend und selbstverständlich das bei einem 34Ah (Europa offiziell) bei gleicher Zellenanzahl die Akkuzellen eine höhere Energiedichte haben müssen, als bei einem 26Ah Akku. Ebendso ist einleuchtend, das man für höhere Energiedichte höhere Preise nehmen kann auch klar, gerade wenn man möglicherweise für die Herstellung Patent- oder Lizenzgebühren abfüren muß. Das sagt aber nichts über die Qualität der Zellen selber aus.

Übrigens geht EVE gerade mit einer 4000mAh Zelle bei den Herstellern hausieren. Inwieweit die bereits die Produktreife erreicht hat und wie nahe die wirklich an 4000mAh dran sind und ob es sich um eine Zelle der 18650er Bauform handelt ist mir nicht näher bekannt.
Frizzl hat geschrieben:
Mi 3. Mär 2021, 09:58
Danke Euch beiden!

Eure Argumente finde ich auf jeden Fall schlüssig. Jetzt muss ich mir nur überlegen, ob der größere Akku mir einen Aufpreis von 700€ wert ist.

Aber ich tendiere zur Zeit auch eher zum größeren.
Eine Empfehlung von Außen ist da schwierig. Das Problem ist, das die Leistung von Lithiumakkus von viele Faktoren abhängt. Vor allem von der Außentemperatur (im Falle eines Fahrzeuges). Im Sommer um 20°C macht das alles Spaß, der Akku bringt viel Leistung und ein Elektroroller (sofern technisch in Ordnung) macht Riesenspaß. Kaum fallen die Temperaturen unter 10°C geht die Leistung deutlich zurück und man erreicht nicht mehr die Strecken mit einer Akkuladung wie im Sommer. Bei Temperaturen um 0°C hat man teilweise Einbußen von 25% und mehr. Zudem kommt die Alterung und der Abbau durch die Lade-/Entladezyklen. Lezteres fällt bei NIU weniger ins Gewicht, als bei manchen anderen Importeuren, da NIU bisher einen Rückgang auf 80% der ursprünglichen Kapazität nach 500 bis 600 Ladezyklen angegeben hat (wobei ich diese Aussage aktuell nicht mehr auf deren Homepage finde). Ein Ladezyklus entspricht dabei einen kompletten Lade-/Entladezyklus von 100% der nutzbaren Akkukapazität. Teilladungen werden daher auch nur teilweise angerechnet. Lädst Du also häufiger (was kein Problem ist) nur 30 bis 50% der Kapazität des Akkus, gilt es auch nur als 30 oder 50% eines entsprechenden Zykus also knapp 1/3 bis 1/2 eines Ladezykluses. Das heißt, bis diese Zyklenanzahl erreicht ist, können durchaus mehr als die doppelte oder gar der dreifachen Ladungen vergehen und danach ist der Akku ja nicht zwangsweise kaputt sondern man erreicht halt nur noch 80% der ursprünglichen Kapazität im Akku. ewentuell reicht das für deine Fahrten nach wie vor aus, falls Du das beim Kauf berücksichtigst. Bis diese Grenze erreicht ist, sollten (bei üblicher Nutzung) Jahre vergehen, mindestens 3 bis eher 5 oder darüber hinaus.

Ein weitere Punkt ist eine weitere Besonderheit von NIU N1S. Der Akku geht bei einem Ladestand von 10% (sofern es beim aktuellen Modell immer noch so ist) in einen „Schleichmodus“. Er schaltet in den Mode 1 zurück um den Akku vor zu starker Belastung zu schützen. Damit fährt man 12 bis max. 20km/h (eher im unteren Bereich). Das ist zwar besser als zu Fuß gehen und schieben, aber Spaß sich damit im deutschen Straßenverkehr herumzuschlagen hat man nicht. Das sollte man bei der Wahl der Akkukapazität berücksichtigen. Schon unter 30% spührt man deutliche Leistungseinbußen (wobei neuere Modelle als mein 2017er N1S möglicherweise die Leistungseinbußen später haben, mangels Vergleichsfahrten mit neueren Modellen kann ich dazu nichts schreiben). Richtig gut verhält er sich im Ladestandsbereich 100 - 30%. Also sollte der nächste geplante Ladestopp idealerweise in diesem Bereich liegen. Kommt noch eine „Kaltwetterreserve“ dazu würde ich mit 50% der Kilometerangabe aus den Prospekten rechnen, dann sollte man auf der sicheren Seite sein.

Falls also Fahrten ohne Nachlademöglichkeit über die von Dir angegebenen 25km hinausgehen, würde ich (sofern finanziell möglich) zum kapazitätsreicheren Akku greifen. Dann hat man viel von der gebotenen Leistung ohne Angst haben zu müssen, die letzten Kilometer zum Fahrziel zu „schleichen“ und möglicherweise ein Verkehrshindernis darzustellen.

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