Schwellenspannung bei Dioden

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Idealist

Schwellenspannung bei Dioden

Beitrag von Idealist »

STW hat geschrieben:
Idealist hat geschrieben:Ist jetzt leicht Off-Topic, aber ich lerne immer gerne dazu:
Verstehe ich Euch richtig, dass Ihr sagt, die Schwellenspannung sei eine Funktion in Abhängigkeit vom die Diode durchfließenden Stroms? Ist nicht die Schwellspannung nur abhängig vom Material der Diode aber für ein bestimmtes Material konstant?
Primär ist wirklich nur das Material interessant. Es hat einen guten Grund, warum in Detektorempfängern nur Germaniumdioden zum Einsatz gekommen sind, die zapfen sich nur wenige uV oder mV ab, Siliziumdioden sind mit ca. 0.6V dabei, können also für Spannungsreduktion in Durchlassrichtung eingesetzt werden, usw..
Dann gibt es noch Dotierungen, und noch ein paar Einflüsse, und schon ist man dabei, dass die 0.6V nur eine Richtgröße sind, abhängig von Stromfluß, Temperatur, ..., aber üblicherweise (je nachdem :mrgreen: ) gibt es in ein paar Konstellationen (je nachdem :mrgreen: ) ein paar Abweichungen.
Man könnte ja sonst der Meinung sein, man würde nur 5 Typen von Dioden in unterschiedlicher Stromstärkefestigkeit benötigen - aber die Typenlisten sind unüberschaubar riesig, weil es ja wieder zig Sonderwünsche der Ingenierszunft gibt.
Ich beginne einen neuen Fred, damit der alte (viewtopic.php?f=7&t=1860&start=20) eher beim Thema bleibt.

Danke, STW, für Deine sachliche Antwort!

Mein Ausgangspunkt der Diskussion/Fragen war bzw. ist die Definition der Schwellenspannung als Schnittpunkt Regressionsgeraden (des steilen Teils) mit der X-Achse der Diodenkennlinie.
Sind wir da noch beieinander?
Demnach kann die Schwellenspannung keine Funktion des Diodenstromes sein, oder!? Völlig klar ist natürlich, dass diese Definition eine Idealisierung der Diodenkennlinie darstellt.

elfo27
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Re: Schwellenspannung bei Dioden

Beitrag von elfo27 »

Ich hätte mit meinem laienhaften Elektronikverständnis auch gemeint, daß ein Strom ja nicht an der Diode "anliegt" sondern eine Spannung. Erst wenn diese einen Schwellwert überschreitet, fließt doch der Strom, der also vorher keinen Einfluß haben kann
:?:

Gruß

STW
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Re: Schwellenspannung bei Dioden

Beitrag von STW »

Jetzt wird es böse akademisch. :ugeek: In Wikipedia unter Diode findet man eine Grafik / Kennlinie der Diode 1N914. Uns interessiert der grüne, rechte Tsil des Bildes, und nicht der linke Teil, der zeigt, wie die Diode kaputt geht.

Der Stromfluß beginnt bei ca. 0.48V und wird dann recht steil ab ca. 0.64V. Us bei ca. 0.62V ist wohl definiert als Schwellenspannung / Schleusenspannung und dürfte sich als Nullpunkt der Ableitung der Kurvenfunktion bei ca. 0.65-0.7V herausstellen.

Nun aber das Spannende: was ist "Auslöser", Spannung oder Strom? Die Diode "kennt" erst einmal nur Strom. Zwar wird für die Kennlinienaufnahme eine variable Spannung angelegt, aber die Konsequenz ist identisch. Deshalb bekommt man für LEDs beim großen C typischerweise "Konstantstromquellen" mit 20mA oder so als Vorschaltgerät für beliebige Spannungsquellen an LED.

Also, ab ca. 1mA haben wir bei der Beispieldiode den "Kanal" offen, und ab 2mA bis 10mA ändert sich am Spannungsabfall nicht viel, zwischen 0.62-0.7V.

Es ergibt sich die spannende Frage für den Ursprungsthread: wieviel Strom fließt den nun beim Hallsensor, kann das Einschleifen einer Diode wirklich helfen?
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Re: Schwellenspannung bei Dioden

Beitrag von Peter51 »

MErollers Wuxi Stromgriff hat einen L/H Umschalter. Soweit ich mich erinnern kann, sprach MEroller von einer Diode im L/H Umschalter. Sollte mit einer kleinen Silizium-Diode (vom örtlichen Radio Fernsehhändler) und 0,6V Spannungsabfall schon klappen. Der eigentliche Hallsensor ist immer mit einem Chip im Gehäuse. 10mA und mehr sind da kein Problem. Der Controller Sollwerteingang wird so in der Größenordnung 47kOhm liegen.
Zuletzt geändert von Peter51 am Di 10. Sep 2013, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von STW »

In der Tat reicht eine Schrottdiode - für den Zweck benötigen wir keine festgelegte Kennlinie. Ich habe immer ein Bündel "Universaldioden" im Hause, (ich glaube) 1N4148(14 oder so) ist die Bezeichnung. Sind immer dann gut, wenn es nicht um allzu hohe Stromstärken geht, ist ein Cent-Artikel.

Edit: 11.09.
Zuletzt geändert von STW am Mi 11. Sep 2013, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schwellenspannung bei Dioden

Beitrag von Peter51 »

....die 1N4114 ist wohl eine Zenerdiode mit 8,2V Zenerspannung. Also nicht unbedingt eine einfache, kleine Siliziumdiode.
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