Lade-Management

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
rollingmartin
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Lade-Management

Beitrag von rollingmartin »

Moin,

dies ist mein erstes Posting und hoffe, alles richtig zu machen. :-)

In mir wächst der Wunsch, mir einen E-Roller zu kaufen. Gerne würde ich ab und zu auch mal "längere" Touren machen. "Länger" heißt: 120 - 250km. Allerdings reicht das Budget nur für ein Modell mit 100 - 140km.

Nun ergeben sich ein paar Fragen:

1) Wenn der Hersteller z.B. 100km angibt, dann ist das ja unter Idealbedingungen gemessen. Welche Reichweite hat so ein Roller mit 110kg Mann drauf und vernüftiger Fahrweise im Alltag? 80km? 60km?

2) Wie ist das wenn man unterwegs ist und laden muss? Man kann ja nicht an Ladesäulen laden, sondern braucht "Schuko". Wie macht Ihr das? Bei der Tankstelle nach Steckdose fragen? Irgendwo klingeln?

Danke, bin gespannt auf Eure Antworten,
Martin.
Zuletzt geändert von rollingmartin am Do 8. Mai 2025, 15:43, insgesamt 1-mal geändert.

Evolution
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Re: Lade-Management

Beitrag von Evolution »

Da es eigentlich um eine Kaufberatung geht, habe ich es ins richtige Unterforum verschoben.

rollingmartin
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Re: Lade-Management

Beitrag von rollingmartin »

Kaufberatung? Eher eine Ladeberatung ;) Modell spielt für die Frage ja erstmal keine Rolle.

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Pfriemler
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Re: Lade-Management

Beitrag von Pfriemler »

Doch, ich denke schon, dass Kaufberatung das richtige Thema ist. Du hast trotzdem alles richtig gemacht! Willkommen!
rollingmartin hat geschrieben:
Do 8. Mai 2025, 15:19
Gerne würde ich ab und zu auch mal "längere" Touren machen. "Länger" heißt: 120 - 250km. Allerdings reicht das Budget nur für ein Modell mit 100 - 140km.
Definiere Dein Budget. 250 km Reichweite sind bis auf den Jupiter von Trinity aus meiner Sicht ohnehin mit keinem Fahrzeug zu erreichen, und dessen Preis ist nun nicht mal besonders über den 140-km-Bereichen.
1) Wenn der Hersteller z.B. 100km angibt, dann ist das ja unter Idealbedingungen gemessen.
Welche Reichweite hat so ein Roller mit 110kg Mann drauf und vernüftiger Fahrweise im Alltag? 80km? 60km?
Eher so. Das Gewicht spielt keine so große Rolle, das Streckenprofil viel mehr: Steigungen, viel Bremsen/Beschleunigen. Besonders schnelle Überlandfahrt frisst massiv.
Für mich ist immer ein gutes Maß die Nettokapazität der Batterie in kWh (ersatzweise von den Werksangaben 20% Abschlag machen). Ein 100-km/h-Roller braucht 6-7 kWh/100km, in der Stadt bis 50 kommt man mit deutlich unter 4 klar.
2) Wie ist das wenn man unterwegs ist und laden muss? Man kann ja nicht an Ladesäulen laden,
Wenn man den richtigen Roller hat, schon. Besonders sind dann u.U. (und das kommt eben sehr auf den Roller an) auch entsprechende Ladeleistungen möglich, die die Wartezeit verkürzen. Denn:
... "Schuko".
erlaubt Dir in der Regel eher Ladeleistungen im 1000-Watt-Bereich, kaum darüber (es gibt aber auch ein E-Motorrad mit 3kW an Schuko). Um da passabel ausreichend Energie in den Akku zu bekommen, braucht es Zeit, Zeit und nochmals Zeit. Deswegen ist
Bei der Tankstelle nach Steckdose fragen? Irgendwo klingeln?
eher keine Option. Die Energiemengen sind auch keine Peanuts mehr wie beim E-Bike. Manchmal sind Ausflugsgaststätten, bei denen man eine dreistündige Pause einlegt, bereit, einen Akku draußen mit aufzuladen. Ich kenne das ansonsten nicht, ich lade nie unterwegs.

Ich komme nochmal zum Anfang zurück, und auch wenn wir hier im Elektrorollerforum sind:
Gerne würde ich ab und zu auch mal "längere" Touren machen.
Ich denke, Du bekommst eher in Dein Budget einen kleinen wendigen Cityroller für die kleinen Strecken und den Alltag und dazu ein ausgewachsenes, vielleicht sogar gut abgehangenes (also gebrauchtes) großes Rollermodell mit Verbrennermotor, mit dem Du bequem 120-250 km am Stück fahren kannst und die Reichweite an irgendeiner Tankstelle in 5 Minuten verdoppelst. Mein Bruder hat sich vor ein paar Jahren einen Burgmann für 1500 Euro geschossen, mit dem ich nie in der Stadt fahren wöllte, aber für Touren ist der einfach genial.
SuperSoco CUx '19-'21 (36Wh/km in 2000 km), Piaggio Medley 125 '20-'22 (26,6 ml/km in 5000 km). Seat Mó: Bild

Markus Sch.
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Re: Lade-Management

Beitrag von Markus Sch. »

rollingmartin hat geschrieben:
Do 8. Mai 2025, 15:19
2) Wie ist das wenn man unterwegs ist und laden muss? Man kann ja nicht an Ladesäulen laden, sondern braucht "Schuko". Wie macht Ihr das? Bei der Tankstelle nach Steckdose fragen? Irgendwo klingeln?
Man könnte den Roller an E-Bike Ladestationen laden. Es gibt Android Apps die zeigen wo sich diese befinden. Doch die günstigen Modelle die mit Schuko laden habe auch lange Ladezeiten. So das man eher selten unterwegs komplett laden wird.

Daher schaue auf die Akkuausstattung des Fahrzeugs. Es wird zwar auch bei Rollern um die 4 kWh Akku und darunter mit Reichweiten um 100 Kilometer und mehr geworben aber das ist wohl nur bei ca. 35 km/h möglich.
Z.B. hat der Next NX2 8,40 kWh Akku und der Tinbot F8 7,92 kWh mit 2 Akkus. Damit sind schon gute Reichweiten möglich. Beim Tinbot F8 lädt das Ladegerät laut Webseite mit 1500 Watt. So das man mit 2 Ladegeräten dann in 2 Stunden wieder 80% und damit ca. 100 Kilometer und darüber (je nach Fahrweise. Z.B. in der Mittagspause.) geladen hätte.

Die Frage ist natürlich auch welche Händler mit Werkstatt in deiner Nähe sind!

https://www.next-scooter.com/nx2

https://www.tinbot-tech.com/tb-f8

https://www.tinbot-tech.com/haendler-suchen

rollingmartin
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Re: Lade-Management

Beitrag von rollingmartin »

E-Bike Ladestationen
Muss gestehen. Das ist das erste Mal, dass ich davon lese. Interessant!!

Evolution
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Re: Lade-Management

Beitrag von Evolution »

Mehr über Ladestationen bzw. das Auffinden selbiger hier:

viewtopic.php?t=6252

Wanderer
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Re: Lade-Management

Beitrag von Wanderer »

Die angegebene Ladegeschwindigkeit des Tinbot F8 kann ich aus der Praxis bestätigen. Ich rechne 15 Minuten für 10% Ladezustand oder 40% pro Stunde.
Ab 80% Ladezustand schaltet das Ladegerät auf die halbe Leistung herunter.

Viele Grüße
Rolf

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didithekid
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Re: Lade-Management

Beitrag von didithekid »

Hallo rollingmartin und willkommen im Forum,

es wird dir ja sicher um einen Roller der L3e-A1-Klasse gehen und Keinen, der nur 45km/h schnell ist.
Der Energieverbrauch ist stark von der Geschwindigkeit anhängig mit der man unterwegs ist und die Höchstgeschwindigkeit des Rollers ist oft durch die Akku-Spannung limitiert.
Wenn Du mit deiner Statur einen Roller mit 60-Volt-Akku auf der Landstraße mal mit 50 km/h und mal mit voller Geschwindigkeit (70-80 km/h) bewegst, brauchst Du etwa knapp 1Ah je km. Mit einem alten NIU N-GT mit 2x60V 35Ah (also 70Ah) sind an Reichweite also gute 70 km und im Hochsommer ggf. auch an die 90 km drin, was mit dem Alter das Akkus aber etwas nachlässt. Bei Dauervollgas auf einer Schnellstraße oder im Winter kann das aber auch auf 50-60 km heruntergehen.
Die neueren Modelle die 90-120 km/h schaffen, nutzen dann Akkus mit 72 Volt und ggf. auch energiefressende Tricks, um mehr als 100 km/h zu schaffen. Um eine vernünftige Reichweite zu erzielen macht es da aber auch oft Sinn sich mit 85 km/h Reisegeschwindigkeit zu begnügen. Durch die 20% höhere Spannung steckt da in jeder Amperestunde natürlich auch 20% mehr an nutzbarer Energie. Die höhere Geschwindigkeit frist aber viel mehr Energie, sodass dann erschwingliche Roller mit Akkus 72V 120Ah eher nur 100 km Schnellstraßenreichweite haben. Etwas mehr im gemischten Landstraßenbetrieb. Ein Trinity Jupiter mit 72V 156 Ah-Akku (also 11 kWh-Energie) wird mit einer Reichweite von bis zu 300 km beworben (wenn man langsam genug damit fährt). Ich würde damit allerdings nach 120 km aber lieber von der Autobahn herunterfahren, um nicht auf dem Randstreifen liegen zu bleiben. Dass man damit auf der Landstraße über 150 -180 km schaffen kann, stimmt natürlich auch; aber nicht, wenn man die Fahrleistungen voll ausschöpft. Allerdings ist es das Positive beim Jupiter, dass dessen Ladegerät immer mitfährt. Wenn der Akku in einer Ladepause dann eine Stunde mit dem Ladegerät 25 Ampere geladen wird, gehen knapp 25 Ah wieder in den 150Ah-Akku hinein, was aber nur knapp 30 km Zusatzreichweite bei gemütlicher Landstraßenfahrt entspricht. Für mehr muss das Fahrzeug dann länger "an den Tropf".
Gleichwohl kann man eine Tagestour über eine Gesamtstrecke von 250 km schon damit realisieren, wenn man vier Stunden Ladepause mit einplant.
Das wäre die Lösung die unter 10.000€ bleibt.

Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)

Wanderer
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Re: Lade-Management

Beitrag von Wanderer »

Hallo Martin und Didi!

Wenn der Roller 100km/h erreichen soll, stimme ich Didi voll zu - dann geht das nur mit dem Jupiter.
Wenn es aber nur Lanstraßenfahrt mit 70 bis 80 km/h sein soll, würde der Tinbot F8 mit einem zweiten Ladegerät das auch schaffen (Achtung, ich habe den F8 selbst, bin also befangen).
Wie weiter oben beschrieben braucht der F8 mit 2 Ladegeräten 2h, um beide Akkus von 0 auf 80% zu laden. Mit 80% Ladung sind sicher 80 km Reichweite drin - ich käme damit 100km weit, fahre aber auch nur etwa Tempo 70. Aber wenn ich vorsichtig 80 km Reichweite nach dem Nachladen und dementsprechend 100 km wenn vollgeladen annehme, dann kommt man mit insgesamt 4 Stunden Nachladen 260km weit. Nur ist das Nachladen dann auf 2 Pausen zu je 2h aufgeteilt.
Eines der beiden Ladegeräte kommt ins dafür vorgesehene Fach des Rollers, das andere müsste im Topcase mitgenommen werden.

Viele Grüße
Rolf

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