Gedanken eines frustrierten E-Roller Nutzers?
Verfasst: Do 5. Sep 2024, 11:09
Hier mal die Gedanken eines frustrierten? E-Roller Nutzers zum Thema Kaufberatung für einen E-Roller/E-Motorrad:
1.Der Kopf
Du solltest umdenken. Ganz grundsätzlich. Also richtig grundsätzlich.
Ziemlich wahrscheinlich gehörst Du, wie etwa 84 Millionen Deutsche, zu jenen, die den E-Fahrzeugkauf wie einen Fahrzeugkauf betrachten: Geschwindigkeit, Bequemlichkeit, .. usw .. mehr muss ich an dieser Stelle nicht sagen damit Du verstehst was ich meine. Aber bei "E" hört in Deutschland "Fahrzeug" auf!
??? Hä ??? Hast Du nicht verstanden, nicht wahr? Dann lies ihn nochmal, den letzten Satz im ersten Absatz unter (1.): Bei "E" hört in Deutschland "Fahrzeug" auf. Ok, ist etwas provokant formuliert. Aber es ist vor allem eins: es ist wahr. Weder deutsche Politik noch deutsche Unternehmer haben die leiseste Ahnung davon, was bei "E" vor sich geht. Hinzu kommt (und dafür kann niemand etwas), dass wir hier in Deutschland aus geographischen Gründen keinen erwähnenswerten Zugang zu jenen Rohstoffen haben, die für die 3 Hauptkomponenten in einem E-Fahrzeug eine Rolle spielen.
Weiter hinzu kommt (und dafür können wir alle etwas), dass wir im Laufe der letzten drei Jahrzehnte alle zu denselben Kapitalisten wurden wie es jene, die uns regieren und unser wirtschaftliches Handeln bestimmen, schon vorher waren. Wir alle wollen für gute Arbeit gutes Geld. Und dabei darf es auch gerne etwas mehr sein: mehr Geld natürlich! Auch wenn's dann vielleicht sehr gutes Geld, sehr sehr viel gutes Geld oder auch hyperviel gutes Geld ist. Und auch dann, wenn's vielleicht nicht soo viel Arbeit, wenig Arbeit oder auch keine Arbeit ist.
Und letztlich hinzu kommt, dass wir in Deutschland größtenteils (etwa 85%) Idioten sind, welchen man für ein E-Fahrzeug, dass etwa 7mal einfacher zu fertigen ist als ein Verbrenner, weniger Material und Personal verschlingt, die Wertschöpfung insgesamt noch nicht einmal die Hälfte derer eines Verbrenners beträgt, das doppelte bis dreifache Geld aus der Tasche ziehen kann (wenn denn vorhanden).
Bei "E" hört in Deutschland "Fahrzeug" auf, weil Du eine Batterie (genauer: einen Akku), einen Elektromotor und einen Controller kaufst, an dem noch ein wenig "Fahrzeug" hängt. Diese Aussage soll weder die technische Bedeutung gut funktionierender Bremsen noch den Charme eines angenehm gestalteten Fahrzeuginterieurs schmälern, doch wertmäßig spielt die Musik beim Akku, und zwar so deutlich, dass man für den E-Kauf nicht den Kfz-Meister seines Vertrauens, sondern den Elektriker seines Vertrauens oder besser noch: den Elektrochemiker seines Vertrauens konsultieren sollte. Und selbst dann, wenn er gleich um die Ecke wohnt, der Elektrochemiker. Vertraue nicht darauf, dass er weiß, wie die Chinesen das machen. Über Jahrzehnte pflanzte man uns Deutschen durch ständige Wiederholung folgenden Satz in den Kopf: "Die kopieren doch nur." Heute stellen wir fest, dass wir beim Thema "E-Fahrzeug" weit davon entfernt sind, die Chinesen wenigstens kopieren zu können. Im August 2023 hat die größte Forschungseinrichtung der Welt, im internationalen Ranking auf Platz 1, natürlich vor Harvard und vor Max-Planck, angekündigt, eine Pouch-Zelle mit einer Energiedichte von 711Wh/kg entwickelt zu haben. Die Forschungseinrichtung heißt "Chinese Academy of Science". Frag' den Elektrochemiker Deines Vertrauens, ob er von dieser Einrichtung schon mal gehört hat ..
2.Kaufberatung
Die Kaufberatung, die ich an dieser Stelle nun stichwortartig vollziehe, sollte besser den Titel "Nichtkaufberatung" erhalten. Ich selbst bin ein großer Fan von E-Fahrzeugen. Umwelt, Geräuschentwicklung, Performance, Wirkungsgrad - E-Antriebe schlagen alles, und zwar nicht nur insgesamt, sondern in jedem einzelnen Segment. Aber sei Dir bewusst darüber, dass es in dieser Branche in Deutschland praktisch nur Händler gibt, die etwas an Dich verkaufen wollen, das sie selbst nur eingekauft haben, auch wenn diese Händler manchmal den wohlklingenden Namen "Hauptimporteur" tragen. Natürlich gibt es neben den vielen schwarzen Schafen (wie wir alle im Kapitalismus ticken habe ich oben bereits beschrieben) auch faire Partner, die wollen, dass Du zufrieden bist. Ob Du einen solchen erwischt hast, weißt Du dann, wenn er aufgehört hat zu fragen, Dein E-Roller betreffend. Vorher kannst Du's nur erahnen. Hier meine "Erahnungs-Vorschläge" für ein Vor-Dem-Kauf-Gespräch:
- Kaufe keinen E-Roller, bei dem die im Akkupack verbaute Zelle verschwiegen oder verschleiert wird
Manche Händler sagen die Wahrheit, wenn sie sagen, dass sie es nicht wissen
Ob diese Information dann für Dich eine Hilfe ist, entscheidest Du selbst
- Lass' Dir die im Akkupack verbaute Zelle vor dem Kauf vom Verkäufer schriftlich bestätigen
- Studiere vor dem Kauf das Datenblatt der eingesetzten Sekundärzelle in den wichtigsten Punkten (Laden/Entladen)
- Mach' Dich vor dem Kauf mit etwas Akkutheorie vertraut (die C-Rate erklären zu können würde ich auch jedem "Nur-Anwender" empfehlen)
- Bei Kaufüberlegung Li-Ionen-Akku: Aktuell (Stand 2024) werden in der Zellen-Bauform 21700 höhere Energiedichten erzielt
Wenn Du also auf wenig Platz (E-Roller = wenig Platz) möglichst viel Kapazität (=viel Reichweite) untergebracht haben möchtest,
solltest Du nach E-Rollern Ausschau halten, deren Akkupack aus Zellen gefertigt ist, welche 5.000mAh (manchmal knapp darunter) aufweisen
- Ein BMS (Batteriemanagementsystem) ohne Bluetooth-Zugang bleibt eine Blackbox
Du hast so gut wie keine Möglichkeit den Gesundheitszustand des Akkus zu beurteilen.
Es geht hier um eine Antriebsbatterie.
In diesem Segment ist ein Akkupack ohne Bluetooth-BMS für mich persönlich ein NoGo, ein absoluter "Nicht-Kauf-Indikator"
- Gehe mit Deinem Händler Schritt für Schritt den Fall durch, dass das Akkupack schlapp macht
Schreibe mit und mache diese Notizen zum Bestandteil des Kaufvertrags.
Dem kann ich nur voll und ganz aus Erfahrung aus den letzten 5 Jahren zustimmen!
Meine Wuxi M3 hatte mal einen Akku aus China am Anfang drin gehabt.
Da war weder ein BMS mit Bluetooth verbaut, noch wurde der Kasten so abgedichtet, dass kein Wasser reinkam.
(schau dir mal das Video von einem Techniker mit HV Ausbildung auf YT an, der einen 12,5 Kwh Akku von Zero auseinandergenommen hat)
Da sieht man, wo der grösste Teil des Geldes hingeht, den man z.B. bei den Modellen von Zero hinlegen muss.
Da sind Dichtungen verbaut, so wie es jetzt beim neuen Akku für meine Wuxi M3 vor 2 Jahren, mit BMS und Bluetooth Anbindung von unserem Fritz (keine Werbung), verbaut wurde.
Demgegenüber, sollte man mal ältere Akkus von Tesla sehen, in die Wasser auch nach Jahren geraten ist....
Das kann man z.B. bei einem Reparaturbetrieb in Kelberg/Eifel in deren YT Videos sehen https://rpr-motors.com/.
Ich gebe gerne ein paar Tausender Euros mehr aus, als wie wenn ich schon nach 2 Monaten liegenbleibe (und das nicht im Regen mitten im Nirgendwo),
auf Ersatzteile dann Monate warten muss, keine üblichen Verschleissteile verbaut sind (z.B. Bremsbeläge und Scheiben von Brembo) usw....
1.Der Kopf
Du solltest umdenken. Ganz grundsätzlich. Also richtig grundsätzlich.
Ziemlich wahrscheinlich gehörst Du, wie etwa 84 Millionen Deutsche, zu jenen, die den E-Fahrzeugkauf wie einen Fahrzeugkauf betrachten: Geschwindigkeit, Bequemlichkeit, .. usw .. mehr muss ich an dieser Stelle nicht sagen damit Du verstehst was ich meine. Aber bei "E" hört in Deutschland "Fahrzeug" auf!
??? Hä ??? Hast Du nicht verstanden, nicht wahr? Dann lies ihn nochmal, den letzten Satz im ersten Absatz unter (1.): Bei "E" hört in Deutschland "Fahrzeug" auf. Ok, ist etwas provokant formuliert. Aber es ist vor allem eins: es ist wahr. Weder deutsche Politik noch deutsche Unternehmer haben die leiseste Ahnung davon, was bei "E" vor sich geht. Hinzu kommt (und dafür kann niemand etwas), dass wir hier in Deutschland aus geographischen Gründen keinen erwähnenswerten Zugang zu jenen Rohstoffen haben, die für die 3 Hauptkomponenten in einem E-Fahrzeug eine Rolle spielen.
Weiter hinzu kommt (und dafür können wir alle etwas), dass wir im Laufe der letzten drei Jahrzehnte alle zu denselben Kapitalisten wurden wie es jene, die uns regieren und unser wirtschaftliches Handeln bestimmen, schon vorher waren. Wir alle wollen für gute Arbeit gutes Geld. Und dabei darf es auch gerne etwas mehr sein: mehr Geld natürlich! Auch wenn's dann vielleicht sehr gutes Geld, sehr sehr viel gutes Geld oder auch hyperviel gutes Geld ist. Und auch dann, wenn's vielleicht nicht soo viel Arbeit, wenig Arbeit oder auch keine Arbeit ist.
Und letztlich hinzu kommt, dass wir in Deutschland größtenteils (etwa 85%) Idioten sind, welchen man für ein E-Fahrzeug, dass etwa 7mal einfacher zu fertigen ist als ein Verbrenner, weniger Material und Personal verschlingt, die Wertschöpfung insgesamt noch nicht einmal die Hälfte derer eines Verbrenners beträgt, das doppelte bis dreifache Geld aus der Tasche ziehen kann (wenn denn vorhanden).
Bei "E" hört in Deutschland "Fahrzeug" auf, weil Du eine Batterie (genauer: einen Akku), einen Elektromotor und einen Controller kaufst, an dem noch ein wenig "Fahrzeug" hängt. Diese Aussage soll weder die technische Bedeutung gut funktionierender Bremsen noch den Charme eines angenehm gestalteten Fahrzeuginterieurs schmälern, doch wertmäßig spielt die Musik beim Akku, und zwar so deutlich, dass man für den E-Kauf nicht den Kfz-Meister seines Vertrauens, sondern den Elektriker seines Vertrauens oder besser noch: den Elektrochemiker seines Vertrauens konsultieren sollte. Und selbst dann, wenn er gleich um die Ecke wohnt, der Elektrochemiker. Vertraue nicht darauf, dass er weiß, wie die Chinesen das machen. Über Jahrzehnte pflanzte man uns Deutschen durch ständige Wiederholung folgenden Satz in den Kopf: "Die kopieren doch nur." Heute stellen wir fest, dass wir beim Thema "E-Fahrzeug" weit davon entfernt sind, die Chinesen wenigstens kopieren zu können. Im August 2023 hat die größte Forschungseinrichtung der Welt, im internationalen Ranking auf Platz 1, natürlich vor Harvard und vor Max-Planck, angekündigt, eine Pouch-Zelle mit einer Energiedichte von 711Wh/kg entwickelt zu haben. Die Forschungseinrichtung heißt "Chinese Academy of Science". Frag' den Elektrochemiker Deines Vertrauens, ob er von dieser Einrichtung schon mal gehört hat ..
2.Kaufberatung
Die Kaufberatung, die ich an dieser Stelle nun stichwortartig vollziehe, sollte besser den Titel "Nichtkaufberatung" erhalten. Ich selbst bin ein großer Fan von E-Fahrzeugen. Umwelt, Geräuschentwicklung, Performance, Wirkungsgrad - E-Antriebe schlagen alles, und zwar nicht nur insgesamt, sondern in jedem einzelnen Segment. Aber sei Dir bewusst darüber, dass es in dieser Branche in Deutschland praktisch nur Händler gibt, die etwas an Dich verkaufen wollen, das sie selbst nur eingekauft haben, auch wenn diese Händler manchmal den wohlklingenden Namen "Hauptimporteur" tragen. Natürlich gibt es neben den vielen schwarzen Schafen (wie wir alle im Kapitalismus ticken habe ich oben bereits beschrieben) auch faire Partner, die wollen, dass Du zufrieden bist. Ob Du einen solchen erwischt hast, weißt Du dann, wenn er aufgehört hat zu fragen, Dein E-Roller betreffend. Vorher kannst Du's nur erahnen. Hier meine "Erahnungs-Vorschläge" für ein Vor-Dem-Kauf-Gespräch:
- Kaufe keinen E-Roller, bei dem die im Akkupack verbaute Zelle verschwiegen oder verschleiert wird
Manche Händler sagen die Wahrheit, wenn sie sagen, dass sie es nicht wissen
Ob diese Information dann für Dich eine Hilfe ist, entscheidest Du selbst
- Lass' Dir die im Akkupack verbaute Zelle vor dem Kauf vom Verkäufer schriftlich bestätigen
- Studiere vor dem Kauf das Datenblatt der eingesetzten Sekundärzelle in den wichtigsten Punkten (Laden/Entladen)
- Mach' Dich vor dem Kauf mit etwas Akkutheorie vertraut (die C-Rate erklären zu können würde ich auch jedem "Nur-Anwender" empfehlen)
- Bei Kaufüberlegung Li-Ionen-Akku: Aktuell (Stand 2024) werden in der Zellen-Bauform 21700 höhere Energiedichten erzielt
Wenn Du also auf wenig Platz (E-Roller = wenig Platz) möglichst viel Kapazität (=viel Reichweite) untergebracht haben möchtest,
solltest Du nach E-Rollern Ausschau halten, deren Akkupack aus Zellen gefertigt ist, welche 5.000mAh (manchmal knapp darunter) aufweisen
- Ein BMS (Batteriemanagementsystem) ohne Bluetooth-Zugang bleibt eine Blackbox
Du hast so gut wie keine Möglichkeit den Gesundheitszustand des Akkus zu beurteilen.
Es geht hier um eine Antriebsbatterie.
In diesem Segment ist ein Akkupack ohne Bluetooth-BMS für mich persönlich ein NoGo, ein absoluter "Nicht-Kauf-Indikator"
- Gehe mit Deinem Händler Schritt für Schritt den Fall durch, dass das Akkupack schlapp macht
Schreibe mit und mache diese Notizen zum Bestandteil des Kaufvertrags.
Dem kann ich nur voll und ganz aus Erfahrung aus den letzten 5 Jahren zustimmen!
Meine Wuxi M3 hatte mal einen Akku aus China am Anfang drin gehabt.
Da war weder ein BMS mit Bluetooth verbaut, noch wurde der Kasten so abgedichtet, dass kein Wasser reinkam.
(schau dir mal das Video von einem Techniker mit HV Ausbildung auf YT an, der einen 12,5 Kwh Akku von Zero auseinandergenommen hat)
Da sieht man, wo der grösste Teil des Geldes hingeht, den man z.B. bei den Modellen von Zero hinlegen muss.
Da sind Dichtungen verbaut, so wie es jetzt beim neuen Akku für meine Wuxi M3 vor 2 Jahren, mit BMS und Bluetooth Anbindung von unserem Fritz (keine Werbung), verbaut wurde.
Demgegenüber, sollte man mal ältere Akkus von Tesla sehen, in die Wasser auch nach Jahren geraten ist....
Das kann man z.B. bei einem Reparaturbetrieb in Kelberg/Eifel in deren YT Videos sehen https://rpr-motors.com/.
Ich gebe gerne ein paar Tausender Euros mehr aus, als wie wenn ich schon nach 2 Monaten liegenbleibe (und das nicht im Regen mitten im Nirgendwo),
auf Ersatzteile dann Monate warten muss, keine üblichen Verschleissteile verbaut sind (z.B. Bremsbeläge und Scheiben von Brembo) usw....