Elektroroller-Forum.de

Hi, guten Abend an die Batterieexperten,

da nach 2 Sommern nun meine Bleier im Sterben liegen, wollte ich mir Lifepos anschaffen. Es geht um 48V und ca. 20 oder vielleicht 30 AH. Ich habe einen 1400W-Roller.
Ich weiss nicht, wieso sich die Bleier doch recht zeitig verabschiedet haben, ich habe ca. 2200 km auf der Uhr. Vielleicht hat auch die neue Strecke nach dem Umzug damit was zu tun, es geht von den 6km bestimmt 3km bergauf, und an manchen Stellen ziemlich heftig. Oder der Winter hat Ihnen zugesetzt, obwohl ich den Roller vollgeladen weggestellt habe und alle Woche den Ladezustand kontrolliert habe. Doch ueber groessere Akkus nachdenken?
Die meisten Hersteller geben so an die 60A Spitzenstrom beim 20AH-Pack an und 30 A Dauerstrom. Ist das glaubhaft? Ich habe jetzt 21AH drin und war eigentlich Anfangs mit der Reichweite ganz zufrieden (35km+ in der Ebene), hat aber seit 4 Wochen rapide nachgelassen. Ich fahre taeglich ungefaehr 4x6km, zwischen je 2x6 km erfolgt eine 45min Zwischenladung und dann eine abendliche Volladung.
Ich wollte mir eines dieser chinesischen Akkupacks mit BMS und 5A Ladegeraet anschaffen. Die Chinesen sollen ja bei der Batterietechnik recht weit sein und bieten auch Kundenwunschgroessen an. V-Tech hat da interessante Angebote. Taugen die was??? Sicher, Garantie und so. Aber der Unterschied zu europaeischen Haendlern ist schon gravierend.
Waere ueber Meinungen/ Erfahrungen dankbar.

Gruss, Dirk.

2 Sommer mit den Bleiern ist (leider) ein guter Wert - so lange haben meine nie gehalten.

Unsere heißgeliebten LiFePo4s kommen alle aus den Ländern der aufgehenden Sonne, China vorneweg, ein paar weniger Hersteller noch in Taiwan, und entsprechende Akkus aus einer europäischen Schmiede habe ich im freien Markt noch nie gesehen. Und die wenigen Fotos, die mal für die Pressefotographen fabriziert werden, sehen teilweise aus wie umgelabelte fernöstliche Produkte.
Also: wir müssen beim Chinamann kaufen, bzw. beim Importeur, der Chinaware vertreibt.

Bei Deinem Fahrprofil würden im Sommer die 20AH-Akkus ausreichen, fährst Du auch im Winter, solltest Du mindestens 30Ah nehmen. Denkst Du ans Tunen auf 2KW, dann sind mindestens 40Ah fällig. Grund: der Innenwiderstand der Zellen bei hohen Temperaturen, und die zu erwartende Amperelast in Relation zu der Kapazität der Zellen sollte auch nicht zu hoch sein.


Bezugsquellen gibt es mehrere. Wer direkt ordern möchte, sollte sich im endless-sphere - Forum einlesen, da werden einige Ebayverkäufer und Erfahrungen mit denen aufgeführt. Üblicherweise verhökern die selbstkonfektionierte Zellenpacks, schön mit Klebeband umwickelt, mit einem China-BMS. Über die Optik gewinnen diese Konstrukte nicht mein Vertrauen...
Dann gibt es, auch in Deutschland bei verschiedenen Händlern erhältlich, Zellen von Thundersky, Calb, oder Headway. Die ersteren in Größen ab 40AH aufwärts, da muß man die Platzverhältnisse im Roller prüfen. Die Headway-Rundzellen gibt es in Größen von 8-16Ah, da schaltet man sich entsprechend viele parallel. Dann benötigt man noch ein BMS. Mit Glück kann man das vorhandene Ladegerät weiter verwenden.

Kosten: wenn man nicht gerade ein Chinapack verwendet (was ich nicht in einem Roller tun würde), dann ist der Einstiegspreis mal eben bei deutlich über 1200€ für 40Ah. Da stellt sich die Frage: lohnt sich das für den Roller, auch unter dem Aspekt, das 1400W nicht gerade die pralle Leistung ist?

Na, ist doch erstmal ein Ansatz.

Dachte, dass evtl. schon mal jemand so eine Chinabombe probiert hat. 1200€ habe ich auch ueber den Daumen gepeilt fuer in D. erhaeltliche Produkte. Ich habe fuer den ganzen Roller 700 Englische Pfund, damals rund 800€ bezahlt. Ich muss mal sehen, derzeit liegen 30Ah-Angebote so bei 550€. Nen Satz Bleier kostet knapp ein Drittel davon. Falls ich mir doch nen anderen Controller zulege fuer die Huegel hier, muss es schon ne staerkere Batt sein. Aber der Roller hat von der Gesamtverarbeitung eben nicht die Qualitaet, dass sich wahnsinnig investieren lohnt. Ist wie nen Ferrari-Motor im Trabant.

Frage: Ich bin zwar Elektroniker, aber habe mich mit Batterietechnik noch nicht so beschaeftigt. Was genau macht eingentlich das BMS. Ich hoere, da gibt es grosse Unterschiede, wo liegen die denn?

Gruus und danke schon mal fuer das erste Antworten...

Was ein BMS macht und was es eigentlich können sollte, sind ein paar himmelweite Unterschiede.

Also das einfache, was die üblichen BMS-Systeme machen:
Sie versuchen, während des Ladevorgangs mehr oder minder zu vermeiden, dass eine Zelle eine schädliche Überspannung erreicht. Im einfachsten Fall wird über einen Bypass-Widerstand Energie verbraten.
Einige versuchen auch noch, eine Unterspannung zu vermeiden, d.h., erreicht eine Zelle ca. 2.5V, wird der Roller stillgelegt.

Was ein BMS machen sollte:
Bei Überspannung soviel Energie verbraten, wie das Ladegerät liefert. Alternativ: das Ladegerät abhängen, bis über den Widerstand genügend Energie abgelassen sollte.
Der Unterspannungsschutz müßte eigentlich Temperatur- und Lastkompensiert arbeiten ...