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12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Di 5. Mär 2019, 19:13
von Dirk
Ich habe 5 Stk 12 V, 20 Ah AGM Akku bei mir rumstehen. Sie wurden gegen 5 Neue in meinen e-Retro eingebaut bzw. ausgebaut :roll: . Wie kann ich die Akku testen oder messen um zu erfahren ob sie noch in Ordnung sind. Diese 5 AGM -sie waren in Reihe geschaltet - wurden getauscht, weil ich nur noch eine Reichweite von ca 3 km hatte. Jetzt mit den neuen AGM ist wieder alles gut.
Durch reines Messen der Spannung ist wohl nichts gewonnen, da alle nah beieinander liegen, so um die 13,95 V ( +- 0,1 V )
In den letzten Tagen hatte ich auf der Baustelle ein lehrreiches Ereignis, dass mir gezeigt hat, das "Volt "Mal so gar nix über die Vitalität aussagt.
Mein Unimog sprang morgens nicht an. Powerpack zum Überbrücken und los geht die Fahrt. Auf der Baustelle, läuft der Unimog Stundenlang bei 2500 U/Min ( oder heißt es jetzt 2500 U/1 ??? ), da er den Häcksler per Zapfwelle antreibt und wir beim Fällen halt direkt alles zerkleinern müssen.
Es stank zum Himmel und wir dachten wegen der Witterung käme es aus dem Kanal. Nööööö.... es war die Batterie - 12 v 170 Ah - vom Unimog wie wir feststellen mussten. 6 kleine Vulkane ergossen stinkende Säuredämpfe. Nachdem wir Pause gemach hatten und ich die Spannung der Batterie maß, waren es 12,6 V. Beim Starten des Motors sank die Spannung auf 6 V. Linker Zeigefinger erhoben: " Aha, da haben wir Mal wieder was gelernt :) )

Deshalb noch Mal meine Frage, wie kann ich meine 12 V 20 Ah AGM testen und herausfinden, ob sie noch in Ordnung sind ????

Danke und liebe Grüße, Dirk

Re: 12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Di 5. Mär 2019, 19:54
von Alf
Eigentlich kann man die nicht testen, aber wenn die Dinger mal unter 10 Volt gelegen haben sind die durch, weil sich im Sumpf der Zellen soviel Bleisulfat angelagert hat, das kein wirklich stabiler Stromfluß vorhanden ist.
Deshalb hatte ich jahrelang die Grensaver propagiert, weil die Zellen anders konstruiert waren ( deshalb auch teurer ). Aber bei meinem MACH1 sind die auch von heute auf morgen defekt geworden.


Blei heute? nee danke.
( Mein damaliger Berufsschullehrer hatte Bleier übrigens in der Lehre repariert..... )

Fahre heute in meinem SPACESTAR seit 8 Jahren eine selbstgebaute WINSTON spazieren. Der TÜV guckt immer blöd, aber funktioniert.

Re: 12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Di 5. Mär 2019, 19:57
von ripper1199
Kurze Antwort:

Kapazität annähern: Glühbirne um 21W nehmen, Strom messen, Zeit messen bis bei leuchtender Lampe 12V unter Last gemessen werden, Ampere mal Zeit in Stunde nehmen. Das ist dann ganz grob die nutzbare oder halbe Gesamtkapazität die die Batterie noch kann/hat in Ah.

Maximal Strom den sie noch kann: Gewünschte Anwendung anschauen und nötigen Strom herausfinden. Wenn Batteriespannung von vollgeladener Batterie auf deutlich unter 10,5 Volt einbricht während gewünschter Strom bezogen wird, Batterie zu klein oder nur noch Wertstoff. Dafür genügend Birnen parallel oder gewünschte Anwendung benutzen.

Lange Antwort
http://www.basytec.de/Literatur/Bleibatterie.pdf

Spannend wirds wenn man den Spannungsverlauf plotten kann. Dann sieht man schön wie einzelne Zellen aufgeben und dergleichen.

Je nachdem was gewünscht ist, sind solche Batterien noch dankbare Lichtspender oder Sprinbrunnenantriebe wenn sie von Solar dauerhaft gespeist werden. An der Steckdose zu laden ist kostet nur Geld und Ressourcen.

Re: 12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Di 5. Mär 2019, 20:26
von Dirk
Alf hat geschrieben:
Di 5. Mär 2019, 19:54
Eigentlich kann man die nicht testen, aber wenn die Dinger mal unter 10 Volt gelegen haben sind die durch, weil sich im Sumpf der Zellen soviel Bleisulfat angelagert hat, das kein wirklich stabiler Stromfluß vorhanden ist.
Deshalb hatte ich jahrelang die Grensaver propagiert, weil die Zellen anders konstruiert waren ( deshalb auch teurer ). Aber bei meinem MACH1 sind die auch von heute auf morgen defekt geworden.


Blei heute? nee danke.
( Mein damaliger Berufsschullehrer hatte Bleier übrigens in der Lehre repariert..... )

Fahre heute in meinem SPACESTAR seit 8 Jahren eine selbstgebaute WINSTON spazieren. Der TÜV guckt immer blöd, aber funktioniert.
Hab ich verstanden. Top eins. Die besagten 5 AGM waren in meinem eRetro verbaut als ich ihn kaufte. Alfredo, sei mir mitte nicht böse wenn ich jetzt eine in Deinen Augen wahrscheinlich Dumme Frage stelle. Ich las gerade die " lange Antwort " http://www.basytec.de/Literatur/Bleibatterie.pdf die Ripper 1199 erwähne und fand ihn für mich als Laien sehr lehrreich. Dort steht:
"Die Bleibatterie ist heute in der Regel aus Kunststoff gefertigt, oft wird hier Polypropylen eingesetzt. Zwischen Gefäßboden und der Unterkante des Plattensatzes wird ein Freiraum (Schlammraum) vorgesehen, der abfallendes aktives Material auffangen kann, ohne daß Kurzschlüsse entstehen. Einige Hersteller verwenden für das Zellgefäß transparente Materialien, was den Einblick in die Zelle ermöglicht, so daß eine einfache Sichtkontrolle (Säurestand, Menge des aktiven Materials im Schlammraum) möglich ist."
Meintest Du das mit ." weil sich im Sumpf der Zellen soviel Bleisulfat angelagert hat, das kein wirklich stabiler Stromfluß vorhanden ist." ?

LG, Dirk

Re: 12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Di 5. Mär 2019, 20:29
von Dirk
ripper1199 hat geschrieben:
Di 5. Mär 2019, 19:57
Kurze Antwort:

Kapazität annähern: Glühbirne um 21W nehmen, Strom messen, Zeit messen bis bei leuchtender Lampe 12V unter Last gemessen werden, Ampere mal Zeit in Stunde nehmen. Das ist dann ganz grob die nutzbare oder halbe Gesamtkapazität die die Batterie noch kann/hat in Ah.

Maximal Strom den sie noch kann: Gewünschte Anwendung anschauen und nötigen Strom herausfinden. Wenn Batteriespannung von vollgeladener Batterie auf deutlich unter 10,5 Volt einbricht während gewünschter Strom bezogen wird, Batterie zu klein oder nur noch Wertstoff. Dafür genügend Birnen parallel oder gewünschte Anwendung benutzen.

Lange Antwort
http://www.basytec.de/Literatur/Bleibatterie.pdf

Spannend wirds wenn man den Spannungsverlauf plotten kann. Dann sieht man schön wie einzelne Zellen aufgeben und dergleichen.

Je nachdem was gewünscht ist, sind solche Batterien noch dankbare Lichtspender oder Sprinbrunnenantriebe wenn sie von Solar dauerhaft gespeist werden. An der Steckdose zu laden ist kostet nur Geld und Ressourcen.
Super Idee, super Artikel, der jetzt erst Mal ein paar Wochen zum Sacken lassen in Anspruch nimmt.
Daaaaanke Dir,

LG, Dirk

Re: 12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Mi 6. Mär 2019, 10:26
von achim
Da ich viel mit Bleiakkus zu tun habe, hab ich mir ein Testgerätchen aus Messingprofilen gebaut.
Da kann man dann jeweils 10 Halogenlämpchen parallel einstecken. Von diesen Schienen dann jeweils 5 so angeordnet dass man sie in Reihe schalten kann. Halobirnchen sind inzwischen spottbillig zu bekommen. Bei max. Bestückung sind das dann 50 Stück a´50 Watt, also 2500 Watt.
Durch Mixen der Birnen und unterschiedliche serielle Verschaltung lääst sich fast jeder beliebeige Belastungswert einstellen um Die Akkus zu testen.
Bei Amazon gibt es einen hübschen, einfachen und billigen Kapazitätsmesser. damit kann man die Kapazität des Akkus bei beliebiger Belastung ermitteln.
Da Bleiakkus schnell hochohmig werden nützt die Messung mit einer geringen Last nichts. Man muss mit der Last testen die der Anwendung entspricht.
Bei meinen Fahrakkus aus dem GoE, der zum Schluss nicht mal mehr 10km schaffte, erhab die Messung mit 1000Watt Belastung noch ganze 5 Ah.
Ähnlich wird es sich bei deinen Akkus verhalten. Zwei meiner Akkus waren hinüber, zwei noch ganz gut.
Wenn du magst stell ich Bilder ein. Ist halt eine quick & dirty Lösung, an einem Vormittag zusammen geschustert. Aber da kommt es auch nicht auf Schönheit oder Präzision an, sondern nur auf die Funktion.

Gruß,
Achim

Re: 12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Mi 6. Mär 2019, 10:50
von Alf
@Dirk:
Das meinte ich mit Sumpf.
Wenn dann die platten in einer Chinafabrik zusammengeklöppelt werden fällt viel Material aus den Platten, und der Sumpf füllt sich schnell.

Re: 12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Do 7. Mär 2019, 18:49
von Dirk
Alf hat geschrieben:
Mi 6. Mär 2019, 10:50
@Dirk:
Das meinte ich mit Sumpf.
Wenn dann die platten in einer Chinafabrik zusammengeklöppelt werden fällt viel Material aus den Platten, und der Sumpf füllt sich schnell.
Danke, dann bin icht jetzt gerade vetwas schlauer geworden.

Re: 12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Do 7. Mär 2019, 18:51
von Dirk
achim hat geschrieben:
Mi 6. Mär 2019, 10:26

Wenn du magst stell ich Bilder ein. Ist halt eine quick & dirty Lösung, an einem Vormittag zusammen geschustert. Aber da kommt es auch nicht auf Schönheit oder Präzision an, sondern nur auf die Funktion.

Gruß,
Achim
Hay Acim, das Angebot nehme ich gerne an. Ich bin neugierig und würde es gerne testen.

Re: 12 v Akku auf Vitalität testen, wie geht das

Verfasst: Sa 9. Mär 2019, 20:04
von Dirk
Eine Frage an die Titanen... ;)
Gibt es denn gar kein Mess- oder Testgerät für meinen Fall? Der Profi wird doch wohl andere Werkzeuge haben um einen Akku unter Last zu messen.
Mein Vater war Elektroinstallateurmeister ( und heute bereue ich, dass ich von dem "Mist" nichts wissen wollte :cry: :cry: :cry: :cry: ) aber ich kann mich daran erinnern, dass er keine Lampen brauchte um Batterien zu testen.