oehrl hat geschrieben:Rechnerisch könnte ich dann aber etwas mehr erwarten als die Beschleunigung in 21 Sekunden auf echte 80km/h oder?
Sorry, aber rund 21 Sekunden sind für diese Fahrzeugklasse der "Bonsai-Leichtkrafträder" realistisch.
Das Problem sind die steigenden Fahrwiderstände. Mit zunehmender Geschwindigkeit braucht man immer mehr Leistung um auch nur die Geschwindigkeit beizubehalten, es bleibt immer weniger übrig zum Beschleunigen. Wenn z.B. von 5kW Motorleistung bei 70km/h schon 4kW für Luft- und Rollwiderstand draufgehen, bleibt zum beschleunigen nur noch 1kW übrig.
Und diese 5kW Motorleistung liegen nicht einmal über den ganzen Drehzahlbereich an, sondern sind nur ein Spitzenwert bei einer bestimmten Drehzahl.
Insbesondere wenn der E-Motor als Radnabenmotor ohne Getriebe eingebaut ist, kann er nur bei einer ganz bestimmten Drehzahl=Geschwindigkeit optimal funktionieren.
Dann sind die Ottomotoren mit Kupplung und Getriebe trotz deren zusätzlicher Wirkungsgradverluste kaum schlechter.
Beispiele (aus Fachzeitschriften, mit Datarecording aus dem Rennsport gemessen und nicht nur unverbindliche Reklame) von einem Verbrenner-Roller, der Vespa ET4-125 (10.9 PS [=8kW] / 8000U/min):
0-50km/h 5.5s
0-70km/h 11.0s
0-90km/h 37.3s
Vmax 92km/h
Man sieht, dass die Beschleunigung kurz unterhalb Vmax extrem zäh wird.
Theoretisch dauert es unendlich lange, bis die Vmax erreicht wird, denn bei Vmax braucht man die komplette Motorleistung um die Geschwindigkeit auch nur zu halten.
Wenn Dein GPS eine Aufzeichnungsfunktion hat, kannst Du aus den Trackdaten einen ganz ähnlichen Verlauf wie obiges Beispiel erhalten: An die Höchstgeschwindigkeit kommt man nur asyptotisch heran.
Rund 6s von 0 auf 80km/h schafft gerade mal mein Kymco-Xciting-Roller (27.5kW / 7500 U/min), das ist aber eine andere Größenordnung als Leichtkrafrad:
0-50km/h 2.8s
0-80km/h 6.3s
0-100km/h 9.9s
Vmax 146km/h
(Ach, @STW: 1.Wechsel von Riemen und Variorollen des Xciting bei 25tkm, Material ca. 160€. Da ist bei manchem E-Roller schon der x.Akkusatz platt)