Falcon hat geschrieben: ↑Di 20. Feb 2024, 19:15
rainer* hat geschrieben: ↑Di 20. Feb 2024, 19:08
Und Salz: Bei uns werden die Straßen wieder gesalzt dass sie weiß aussehen, sobald es abtrocknet. Richtig heftig. Gesplittet wird nicht mehr.
da würde ich mal nachfragen bei der straßenmeisterei, weil gesund ist das nicht, bei den ganzen debatten wegen klimawandel und so, wäre das ein No-Go....
vg
OK, wird jetzt etwas Offtoppic, Entschuldigung vorab
Ich arbeite bei einer Kleinstadt. Wir machen den Winterdienst über den Bauhof selber, da eine Ausschreibung Mondpreise ergeben hatte (die Firmen halten dann extra Winterdienstzeug bereit, der im Sommer rum steht). Mit eigenen Leuten geht das erheblich flexibler und kostengünstiger. Geräumt wird mit einem neu angeschafften Schlepper sowie mit Multicars (jeweils mit entsprechenden Anbauteilen). Die Fahrzeuge werden auch die anderen drei Jahreszeiten benötigt, dann für andere vom Bauhof zu erledigende Dinge. Bei uns wird mit Augenmaß und sparsam Salz gestreut. Auch ist den Mitarbeitern bewusst, das durch viel Salz die sowieso ruinösen Straßen stark geschädigt werden. Weniger Salz = weniger Straßenschäden im Frühjahr.
Andere Kommunen bzw. der Landkreis schreiben den Winterdienst aus und da hat man das Gefühl, die Firmen werden nach Tonnage des verbrauchten Salzes bezahlt. Und den Unternehmen ist sowieso egal, wenn die Straßendecken dann aufplatzen. Manchmal kann man gar nicht erkennen, ob die weißen Kristalle auf der Straße Reif oder Salz sind.
Und wegen Klimawandel, da hat es nur am Rande mit zu tun. Das Salz schadet den Bäumen massiv. Wenn im Boden eine hohe Chloridbelastung vom Tausalz ist, bekommt der Baum das Wasser aus dem Boden schwerer in die eigenen "Adern", da der osmotische Druck zwischen Baum und Erdboden für einen Wasserdruck in Richtung Erdboden verschoben ist. Kommen noch die trockene Sommer durch den Klimawandel dazu, sterben die Bäume ab. Konnte man ja reihenweise beobachten. Im Ergebnis darf man dann noch teure Ersatzpflanzungen bringen, die in den ersten 5 Jahren die ebenfalls teure Erstpflege brauchen. Also alles in allem ist es nicht nur aus Umweltsicht extrem schädlich Salz zu streuen, sondern die Folgekosten für die Kommunen durch hohen Reparaturbedarf bei den Straßen, verreckende Straßenbäume und erhebliche Mehrkosten, wenn Aushub aus den Banketten entsorgt werden muss, sind erheblich. Dazu kommen natürlich noch bei den Nutzern die Korrosionsschäden an den Fahrzeugen. Leider kann ich da nur meckern, habe aber auch keine Alternativlösung zu bieten. Wenn gesplittet wird, macht man dafür zur Gewinnung erst Löcher in den Berg, darf es dann nach dem Winter einkehren und füllt damit Deponien. Und die ausgebrachten Massen sind auch noch erheblich höher als beim Salz.